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Venatrix

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.07.2020

Der Vorgänger ist besser

Regatta in den Tod
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Schauplatz dieses Krimis ist diesmal die Flensburger Förde. Beim „Glücksburg Trimarthon“, einem Wettkampf für Wassersportler fällt eine Stand-up-Paddlerin tot ins Wasser.
Da ist passt es doch prächtig, ...

Schauplatz dieses Krimis ist diesmal die Flensburger Förde. Beim „Glücksburg Trimarthon“, einem Wettkampf für Wassersportler fällt eine Stand-up-Paddlerin tot ins Wasser.
Da ist passt es doch prächtig, dass sowohl Nick Harder und sein Freund Paul Beck als auch die beiden dänischen Kolleginnen und zufällig die aktuellen Freundinnen Lotta Lundkvuist und Theresa Vestergaard bei diesem sportlichen Wettkampf anwesend sind.

Schnell finden sich zahlreiche Motive und Verdächtige. Erschwerend für die Ermittler kommt dazu, dass eine der Sportlerinnen nicht nur mehrere Gründe hat, die Ermordete zu hassen sondern auch noch die beste Freundin von Kommissarin Lundkvuist.

Wird diese Konstellation die Ermittlungen behindern und die deutsch-dänischen Beziehung auf die Probe stellen?


Meine Meinung:

Dieser Krimi fällt zu seinem Vorgänger ein wenig ab. Mir persönlich sind ein wenig zu viele Zufälle dabei. Außerdem halte ich Lotta wegen der Freundschaft zur Verdächtigen Grit für befangen. Sie müsste eigentlich von diesem Fall abgezogen werden.

Außerdem finde ich, Lotta ein wenig übergriffig, wenn sie den Kleidungsstil von Paul ständig kritisiert und ihm Klamotten nach ihrem Geschmack aufdrängt.

Die Zwiegespräche zwischen Paul und Kater Watson sind wieder herzerfrischend und könnten meiner Ansicht nach ein bisschen mehr sein.

Fazit:

Hat mich nicht ganz so überzeugt wie sein Vorgänger, daher nur 3 Sterne.

Veröffentlicht am 27.06.2020

Hat mich nicht ganz überzeugt

Die Toten vom Gardasee
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Luca Spinelli ist Dokumentarfilmer und kenn den Gardasee und seine Menschen wie kein Zweiter. Außerdem hat er ein gutes Händchen für Jugendliche. Nachdem in wieder einmal zwei junge Männer spurlos verschwunden ...

Luca Spinelli ist Dokumentarfilmer und kenn den Gardasee und seine Menschen wie kein Zweiter. Außerdem hat er ein gutes Händchen für Jugendliche. Nachdem in wieder einmal zwei junge Männer spurlos verschwunden sind, ersucht die Polizei Luca um Mithilfe. Der „Teufel vom Gardasee“ soll wieder zugeschlagen haben - angeblich ein Riesenfisch, der Mensch frisst.
Gemeinsam mit Commissario Tomasio Giancarlo, mit dem ihm Jugenderinnerungen verbinden, versucht Spinelli dem Phantom auf die Spur zu kommen.

Meine Meinung:

Dieser Krimi ist ziemlich unrealistisch. Man kann der italienischen Polizei vermutlich einiges vorwerfen, aber dass sie teilnahmslos zusieht, wie in den letzten 20 Jahren mehr als hundert junge Männer (!) im Gardasee verschwinden, klingt doch ziemlich unwahrscheinlich.

Die Auflösung ist wirkt auch ein wenig an den Haaren herbeigezogen. Das Motiv des Täters ist mir nicht ganz klar geworden - Allmachtsfantasien?

Gut gelungen sind die realistischen Landschaftsbeschreibungen rund um den Gardasee. Auch das schöne Cover hilft, diesem Krimi 3 Punkte zu geben. Um es mit Shakespeare zu sagen: „Der Rest ist Schweigen!“

Veröffentlicht am 12.06.2020

Der bsiher schwächste Krimi der Reihe

Mission Blindgänger
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Seit dem letzten Fall („Das Revier der schrägen Vögel“) ist einige Zeit vergangen, denn die Chefin der Truppe, Anne Capestan, ist inzwischen Mutter der 16 Monate alten Joséphine. Während Anne sich noch ...


Seit dem letzten Fall („Das Revier der schrägen Vögel“) ist einige Zeit vergangen, denn die Chefin der Truppe, Anne Capestan, ist inzwischen Mutter der 16 Monate alten Joséphine. Während Anne sich noch im Mutterschaftsurlaub befindet, verbüßt der Kindesvater Paul eine Gefängnisstrafe.

Diesmal dreht sich (fast) alles um Eva Rosière, die Polizistin und Krimiautorin. Eines der Bücher, ausgerechnet die Geschichte der eigenen Chaos-Truppe soll verfilmt werden, ohne dass die Betroffenen etwas davon wissen. Das Filmbusiness ist schon im Normalfall eine Welt für sich und als der Regisseur ermordet wird, ist das Chaos perfekt. Zudem hat Eva kein Alibi und zuvor allen, die es (auch nicht) wissen wollten erklärt, den Regisseur umbringen zu wollen.

Natürlich ist Eva unschuldig und deshalb wird interveniert, dass das Kommando Abstellgleis den Mord aufklären soll.
Was dann folgt, ist teilweise ein wenig unstruktiert, jedenfalls aber schwierig.

Meine Meinung:

Mit Spannung habe ich diesen dritten Fall für das „Kommando Abstellgleis“ erwartet und bin leider enttäuscht worden.

Die Leichtigkeit der Vorgängerbände ist irgendwie verloren gegangen genauso wie Annes Instinkt. Sie wirkt unkonzentriert und schleppt Joséphine überall mit, weil sie sich von ihrem Kind nicht trennen kann. Ein Dilemma was viele Mütter haben. Obwohl gerade in Frankreich auch für die Betreuung von Babys gesorgt ist.

Die vielen komischen Situationen, die es vorher gab, sei es durch Josè Torrez, den Unglücksraben oder Le Diament oder Dax sind fast zur Gänze verschwunden. Vielmehr kreist die ganze Story um Eva Rosière und die Dreharbeiten. Die schrägen Vögel von Capestans Truppe scheinen von einer nicht minder schrägen Filmcrew abgelöst zu werden. Erst als Eva die Regie übernimmt, scheinen zumindest die Dreharbeiten besser zu laufen.

Die Ermittlungen gestalten sich nach wie vor als schwierig, denn Annes kriminalistischer Instinkt ist zwischen Schlafmangel, Schnuller und Windeln versteckt. Er taucht erst wieder (ab S. 263) auf als Paul aus dem Gefängnis entlassen wird, sich um seine Tochter kümmert und Anne endlich einmal ausschlafen kann. Das ist mir ein bisserl zu wenig.

Der Leser hat zwar recht schnell eine Vermutung wer der Täter sein könnte, allein die Überführung bedarf einer ausgeschlafenen Madame le Commissaire und ihrer Kombinationsgabe.

Fazit:

Leider hat mich dieser dritte Fall für das „Kommando Abstellgleis“ nicht überzeugt. Daher kann ich mit ruhigem Gewissen nur 3 Sterne vergeben. Schade!

Veröffentlicht am 19.05.2020

Eine interessante Lektüre

Reingewaschen
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Dieser Roman, der in zwei Zeitebenen spielt, ist das Debüt von Claus Wechselmann.

Man schreibt das Jahr 1984. Der Gymnasiast Sebastian findet im alten Schreibtisch, einem Erbstück seines Großvaters, Briefe ...

Dieser Roman, der in zwei Zeitebenen spielt, ist das Debüt von Claus Wechselmann.

Man schreibt das Jahr 1984. Der Gymnasiast Sebastian findet im alten Schreibtisch, einem Erbstück seines Großvaters, Briefe aus der NS-Zeit. Ein Herr Müller hat sie 1943/44 aus der Haft an seine Frau Gertrude geschrieben. Die Briefe haben ihre Empfängerin niemals erreicht. Eigentlich hätte Sebastians Vater diese Briefe den Nachfahren von Herrn Müller aushändigen sollen, doch weil er sich seines eigenen Vaters schämt, der ein hohes Tier in der NS-Zeit war, verweigert er zeitlebens, sich mit ihm auseinander zu setzen.

Das erfährt nun auch Sebastian, der gemeinsam mit seinem Freund Paul die Briefe Stück für Stück liest und auf eigene Faust Recherchen anstellt, um einerseits seinem Großvater und andererseits dem unbekannten Müller näher zu kommen. Dabei treffen sie auf hilfreiche Personen wie den Bibliothekar oder den ein wenig zwielichtig erscheinenden Prof. Grün. Seine Rolle ist nicht ganz klar, ein Überlebender oder ein weiterer Täter?

Meine Meinung:

Ich finde das Thema sehr spannend. Wie gehen die Kinder bzw. Enkelkinder mit der Nazi-Vergangenheit ihrer Eltern bzw. Großeltern um? Sebastians Vater verweigert sich total, den Ereignissen der NS-Zeit ins Auge zu blicken. Das hängt u.a. mit seiner autoritären Erziehung zusammen. Doch seine Beziehung zu Sebastian ist nicht weniger streng, allerdings auf eine andere Art und Weise.

Interessant sind die Personen, die Sebastian und Paul auf ihren Recherchen begegnen. Da ist z.B. der freundliche Bibliothekar, der die beiden mit weiterführenden Infos versorgt. Dann werden sie an einen Prof. Grün verwiesen, der (auf mich) einen eher zwielichtigen Eindruck macht.

Letztlich verliert Paul die Lust an der Suche nach der Familie Müller.

Ich persönlich habe ja den Verdacht, dass es sich hier um fingierte Briefe handelt, die den alten Nazi „reinwaschen“ sollten. Der Allerweltsname Müller scheint hier symbolisch zu stehen.


Der Schreibstil ist trotz der etwas sperrigen Materie fesselnd. Als Leser möchte man gerne die Auflösung wissen. Gibt es Nachfahren von Herrn Müller? Das bleibt uns der Autor schuldig.

Anmerken muss ich allerdings, dass es nicht ganz einfach ist, sich in den beiden Zeitebenen zurechtzufinden, das die einzelnen Kapitel ohne Unterschied bzw. ohne Jahreszahlen aneinander gereiht sind. Hier wäre eine nähere Angabe wie eine Jahreszahl hilfreich gewesen.

Fazit:

Eine spannende Geschichte um Schuld und Verdrängung, die ein paar kleine Schwächen hat, daher gibt es 3 Sterne.

Veröffentlicht am 14.05.2020

Hat mich nicht vollends überzeugt

Reinhold Würth
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Helge Timmerberg porträtiert den deutschen „Schrauben-König“ Reinhold Würth anlässlich dessen 85. Geburtstags.

Die Biografie liest sich schnell weg. Sie ist im Plauderton geschrieben. Allerdings vermisse ...

Helge Timmerberg porträtiert den deutschen „Schrauben-König“ Reinhold Würth anlässlich dessen 85. Geburtstags.

Die Biografie liest sich schnell weg. Sie ist im Plauderton geschrieben. Allerdings vermisse ich ein wenig die kritischen Stimmen. Ist in diesem Konzern wirklich alles Liebe, Wonne und Eierkuchen, wie dem Leser suggeriert wird? Man liest über Top-Verkäufer, aber die kleinen, die sich täglich die Hacken ablaufen bleiben unerwähnt. Wie geht es den Menschen an den Fließbändern? Das fehlt mir ein wenig, um mir ein umfassendes Bild des Firmengründers zu machen.

Im zweiten Teil irritieren dann die persönlichen Unzulänglichkeiten des Autors, der (so scheint es zumindest) häufig, wenn es mögliche Unstimmigkeiten geben könnte, einfach einschläft.

Es scheint, als wäre Helge Timmerberg von Reinhold Würth schwer beeindruckt, darf er doch einen Blick hinter die Kulissen werfen, also in die Schlösser, die Kunstsammlungen. Er erfährt ein bisschen etwas über das Familienleben, aber nur gerade so viel, wie Würth zulässt.

Über Reinhold Würth sind schon andere Biografien verfasst worden. Ob es diese hier noch gebraucht hat, kann ich nicht beurteilen.

Fazit:

Hat mich nicht ganz überzeugt, daher nur 3 Sterne.