Hat mich nicht vollends überzeugt
Die schwarzen Wasser von Venedig
Gleich vorweg: Das vorliegende Buch ist als Jugendbuch ab 13 Jahren deklariert. Die beiden Krimis halte ich für so junge Leser nicht unbedingt geeignet.
Im ersten Krimi mit dem Titel „Freier Fall“ verunglücken ...
Gleich vorweg: Das vorliegende Buch ist als Jugendbuch ab 13 Jahren deklariert. Die beiden Krimis halte ich für so junge Leser nicht unbedingt geeignet.
Im ersten Krimi mit dem Titel „Freier Fall“ verunglücken zwei Schüler des Liceo innerhalb weniger Tage. Zuerst stürzt Caterina Loredan aus dem dritten Stock des Schulgebäudes in Venedig. Sofort wird ihr Tod als Selbstmord klassifiziert und die Akte geschlossen.
Obwohl Commissario Roberto Gorin auf Ersuchen von Conte Loredan, keine weiteren Ermittlungen zum Tod seiner Tochter anstellen soll, zieht er Erkundigungen ein.
Dann ereilt ihn der Hilferuf seiner Nichte Chiara, die mit dem Rest ihrer Klasse in New Mexico weilt, und des Mordes an Klassenkollegen Luca verdächtigt und verhaftet worden ist.
Zwei tote Schüler aus ein und derselben Klasse? Auch wenn tausende Kilometer zwischen den beiden Toten liegen, glaubt Gorin nicht an Zufälle. Also macht er sich auf, um in New Mexico zu ermitteln.
Im zweiten Fall „Schatten der Angst“ erzählt vom Albtraum, wenn Wünsche in Erfüllung gehen: Luca lebt bei seinem Großonkel, Filippo Nardi, der so reich wie geizig ist. Gemeinsam mit einem anderen jungen Mann malt sich Luca aus, wie denn die Zukunft aussehen könnte, wäre doch Filippo tot. Doch dann geschieht das Unwahrscheinliche: Nardi wird auf dem Golfplatz erschossen. Unversehens gerät Luca in den Albtraum seines jungen Lebens. Können Wünsche wahr werden?
Auch diesmal ermittelt Commissario Gorin und fördert allerlei Geheimnisse rund um den alten Nardi zu Tage.
Meine Meinung:
Beide Krimis lassen sich gut lesen. Krimi-Leser, die schon mehrmals in Venedig auf Mörderjagd waren, werden einige Orte und Sehenswürdigkeiten leicht wieder erkennen. Für ein bisschen Lokalkolorit sorgen auch die eingeflochtenen italienischen Sätze.
Die Charaktere haben ihre Ecken und Kanten. Roberto Gorin ist ein sympathischer Ermittler, an dessen Familienleben wir teilhaben dürfen. Die Familie hat ein Schicksalspäckchen zu tragen, denn der einzige Sohn ist seit seiner Geburt behindert. Allerdings scheint er durch die Liebe und Förderung seiner Eltern, sogar einer leichten Arbeit nachgehen zu können.
Ermittlungstechnisch geht alles eher gemächlich zu. Keine aufregenden Verfolgungsjagden, was ja in Venedig aufgrund der fehlenden Straßen nicht gut möglich ist. Die Schilderung der Polizeiarbeit eher die Schwäche der Krimis. Allerdings präsentiert uns die österreichische Autorin mehrere Verdächtige und legt einige Spuren, von den sich die eine oder andere als Sackgasse entpuppt.
Was wirklich störend ist, ist die Einfallslosigkeit bei der Namensgebung der Personen:
In jedem Fall gibt es eine Person die „Marinelli“ heißt. Der Name „Luca“ kommt ebenfalls zweimal vor. Im ersten Falls als Mordopfer, im zweiten Fall als möglicher Nutznießer des Todes von Filippo Nardi.
Warum ist das niemandem aufgefallen? Das kostet jedenfalls einen Stern.
Fazit:
Auch Jugendbücher sollten ordentlich lektoriert sein. Die beiden Krimis bekommen nur 3 Sterne (siehe oben).