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Venatrix

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.02.2018

Ein Geflecht aus Lügen ...

Finster ist die Nacht
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nhalt:

Sonderermittlerin Macy Greely wird mitten in der Nacht zur Entführung des Radiomoderators Philipp Long gerufen. Kurz vor dem Erreichen von Longs Aufenthalt läuft ihr der Mann vor das Auto und ...

nhalt:

Sonderermittlerin Macy Greely wird mitten in der Nacht zur Entführung des Radiomoderators Philipp Long gerufen. Kurz vor dem Erreichen von Longs Aufenthalt läuft ihr der Mann vor das Auto und verursacht dadurch einen schweren Unfall. Doch nicht genug damit, Long wird vor Macys Augen mit ihrer Dienstwaffe erschossen, während sie selbst verletzt im Auto eingeklemmt ist.
Obwohl traumatisiert, ermittelt Macy weiter. Schnell werden die mutmaßlichen Täter gefunden: Beide tot. Es scheint, als wäre der Fall gelöst. Doch Macy verbeißt sich in das Verbrechen und findet allerlei Ungereimtheiten im Leben des Opfers und der Täter.

Meine Meinung:

„Finster ist die Nacht“ ist bereits der dritte Krimi von Karin Salvalaggio und mein erster Krimi der Autorin. Anders als in den meisten Krimi-Reihen empfiehlt es sich, die Reihenfolge einzuhalten.

Die Leser erhalten immer wieder Infos über das Leben von Macy, die nur im Zusammenhang mit den voran gegangen Büchern wirklich gut verständlich sind. Sie versucht, wie Millionen anderer Frauen, Familie und Beruf unter den Hut zu bringen.

Der Krimi selbst ist komplex. Es gibt einige Handlungsstränge. Die Verwicklungen und Verstrickungen der Bewohner gut dargestellt. Einen möglichen Täter habe ich recht bald ausgemacht, doch ich war gespannt, wie lange Macy braucht, ihre Schlüsse aus den Hinweisen zu ziehen.

Fazit:

Ein durchaus interessanter Krimi, dem ich 3 Sterne gebe, weil man die Reihe unbedingt von Anfang an lesen sollte.

Veröffentlicht am 02.02.2018

Vergeltung

Deichfürst
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Als der alte Tadeus de Vries ermordet aufgefunden wird, weint dem Mann niemand eine Träne nach. Weder Kinder noch Ehefrau bedauern seinen gewaltsamen Tod, denn de Vries ist ein rücksichtsloser Machtmensch, ...

Als der alte Tadeus de Vries ermordet aufgefunden wird, weint dem Mann niemand eine Träne nach. Weder Kinder noch Ehefrau bedauern seinen gewaltsamen Tod, denn de Vries ist ein rücksichtsloser Machtmensch, der auch selbst über Leichen gegangen ist.

Die Suche nach dem Mörder gestaltet sich schwierig, da der ermittelnde Kommissar Stephan Möllenkamp erst vor wenigen Monaten seiner Frau zuliebe nach Leer gezogen ist. Die verschworene Dorfgemeinschaft zeigt sich wenig kooperativ.

Auf Grund von Gerüchten und Halbwahrheiten, die von der Lokalreporterin Gertrud Boeckhoff angeheizt werden, wird ein Mann mit einer beachtlichen Karriere als linker Demonstrant und Revoluzzer verhaftet. Doch ist er wirklich der Mörder des alten de Vries?


Meine Meinung:


Grundsätzlich hat mir der Krimi gut gefallen, denn er zeigt auf, wie schnell sich Gerüchte verselbständigen. Auch die Verschwiegenheit der Dorfbewohner, die zum Teil aus Angst vor de Vries bzw. durch Bestechung resultiert ist gut herausgearbeitet.

Die Episoden aus der Vergangenheit sind als solche durch die Kursivsetzung deutlich erkennbar.


Der Klappentext ist ein wenig irreführend. Die Lokalreporterin Gertrud ermittelt NICHT gemeinsam mit Stephan Möllenkamp. Sie fördert zwar einige interessante Dinge zutage, löst aber gleichzeitig die Hexenjagd auf Gottfried aus.

Auch habe ich nicht so den Eindruck, dass Stephan mit seiner Frau Maike so richtig glücklich ist. Sie kommt mir zuweilen sehr egoistisch vor, manipuliert ihren Mann und setzt letztlich ihren Willen durch (siehe Urlaub und Resthof).


Das Klima auf der Dienststelle ist verbesserungswürdig. Die Mehrzahl der Mitarbeiter ist übellaunig und wenig teamfähig. Zusätzlich sind natürlich die politischen Interventionen des Landrates kontraproduktiv.


Gut gefallen hat mir, dass platt gesnackt wird. Das macht den Krimi authentisch und die Reserviertheit der Bevölkerung Möllenkamp gegenüber deutlich. Nicht alles wird zu 100% aufgelöst.


Fazit:


Ein Auftakt zu einer neuen Krimi-Serie, der noch ein wenig Luft nach oben hat, daher nur 3 Sterne.


Veröffentlicht am 31.01.2018

Berenike stolpert über Leichen

Ausgetanzt
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Tanzlehrerein Caro wird ermordet und ihre obere Körperhälfte in der Auslage des Friseurgeschäftes opulent drapiert aufgefunden. Gleichzeitig wird ein vermutlicher Serienmörder wieder aus der Haft entlassen. ...

Tanzlehrerein Caro wird ermordet und ihre obere Körperhälfte in der Auslage des Friseurgeschäftes opulent drapiert aufgefunden. Gleichzeitig wird ein vermutlicher Serienmörder wieder aus der Haft entlassen. Ist er der Mörder?

Im zweiten Band um Teelady Berenike Roither werden wir mit einem bedrückenden Thema konfrontiert: gewalttätigen Männern und deren abhängige Frauen.

Was oft aus Liebe beginnt, endet häufig als geschlagene Ehefrau im Frauenhaus. Anni Bürkl hat dieses Thema recht gut herausgearbeitet und beleuchtet beide Seiten. Ich bin immer wieder fasziniert (und schockiert) wie misshandelte Frauen ihre Männer in Schutz nehmen. Ellen ist hier ein gutes Beispiel – sogar als Sven schon überführt bzw. seine Taten gestanden hat, hält sie ihm noch die Stange.
Eine weitere schier unglaubliche Beziehung ist jene von Amélie und Mehmet. Er, der glutäugige, smarte Türke, heiratet die Ausseerin seiner Aufenthaltbewilligung und ihres Geldes wegen, will sie zu einer Übersiedlung in die Türkei überreden und hat gleichzeitig mehrere Verhältnisse mit anderen Frauen und eine blutjunge türkische Verlobte …

Stoff für mehrere Krimis. Und das ist gleich mein Kritikpunkt: Es sind hier viel zu viele interessante Handlungsstränge, denn es treibt auch noch ein entlassener Serienmörder sein Unwesen. Da MUSS die Polizei überfordert sein, zumal lange nicht klar ist, welcher Mord wem zuzuordnen ist. Spannung erzeugt das nicht unbedingt, eher Verwirrung. Da wäre etwas weniger mehr gewesen.

Anni Bürkl lässt ihre Berenike wieder ermitteln. Sie streift durch Wien, um Mehmet auf die Spur zu kommen. Ihr Ausflug auf den Brunnenmarkt und „Little Istanbul“ in Favoriten haben mir gut gefallen.

Ein wenig werden die einschlägigen Klischees bemüht: Kampflesben helfen misshandelten Frauen, Männerfantasien von willigen, geknechteten Frauen und bösen Asiaten, die einen ehemaligen Familienbetrieb aufkaufen und zugrunde richten oder unverstandene Männer, die unter einem weiblichen Chef nicht arbeiten wollen.

Fazit:

Die Idee hat mir gut gefallen. Wegen der vielen verwendeten Klischees und der unübersichtlichen Handlungsstränge leider nur 3 Sterne.

Veröffentlicht am 28.01.2018

Hat mich nicht vollends überzeugt

Kärntner Rache
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Dieser Krimi ist der dritte aus der Reihe um Frank Remmiz und schon einmal unter dem Titel „Der Facebook-Mörder“ erschienen.

Im kurzen Abständen werden im Klagenfurter Schillerpark drei Tote gefunden. ...

Dieser Krimi ist der dritte aus der Reihe um Frank Remmiz und schon einmal unter dem Titel „Der Facebook-Mörder“ erschienen.

Im kurzen Abständen werden im Klagenfurter Schillerpark drei Tote gefunden. Sie sitzen jeweils auf derselben Parkbank. Der ermittelnde Beamte Frank Remmiz erhält Bekennerschreiben, die aus Versen von Friedrich Schiller bestehen. Doch nicht nur die Liebe zu Schiller verbindet die Toten. Nein, alle drei sind an künstlich herbeigeführter Blutverdünnung gestorben.

Ist der Täter unter Ärzten oder Krankenschwestern zu suchen? Frank Remmiz hat einige Mühe, den Mörder zu finden.

Meine Meinung:

Wie für einen Regionalkrimi üblich, gibt es Beschreibung der Örtlichkeiten und jede Menge Dialektausdrücke. Das passt gut.

Nicht ganz gelungen finde ich, dass Remmiz bislang wenig mit sozialen Medien zu tun hatte, und trotzdem gleich den „richtige Riecher“ hat und den Täter in diesen Kreisen vermutet.
Hm, vielleicht hätte man den Klappentext ein wenig anders gestalten müssen. Denn, wenn das steht „Kärnten.Facebook.Mord“ und das Buch spielt in Klagenfurt (Kärntens Hauptstadt) und es gibt drei Morde, so muss wohl die große Unbekannte dieser Gleichung, also „Facebook“ ein direkter Hinweis auf den Mörder sein.

Das nimmt dem Krimi einiges an Spannung.

Ein bisschen befremdlich haben die mehrmaligen Hinweise auf die anderen Bücher des Autors gewirkt.

Fazit:

Nicht Paul Martins bester Krimi, daher nur 3 Sterne.

Veröffentlicht am 28.01.2018

Ein ziemlich skurriler Krimi

Leb wohl, Tirol!
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Wolfgang Gösweiners Krimi entführt die Leser nach Innsbruck.

Der etwas chaotische stets am Hungertuch nagende Privatermittler Gerhard Huber hat endlich einen vielversprechenden Auftrag: Er soll, gemeinsam ...

Wolfgang Gösweiners Krimi entführt die Leser nach Innsbruck.

Der etwas chaotische stets am Hungertuch nagende Privatermittler Gerhard Huber hat endlich einen vielversprechenden Auftrag: Er soll, gemeinsam mit der Polizei, einen russischen Oligarchen während seines Tirol-Aufenthaltes beschatten.

Doch dann stolpert die illustre Gesellschaft über eine nackte Frauenleiche.

Ohne besonderen Auftrag beginnt Geri zu ermitteln, kommt ihm die Tote doch bekannt vor.

Er sticht bei seiner Arbeit in zahlreiche Wespennester. Er prügelt sich häufig, begeht eine Menge Gesetzesübertretungen und taucht mit Kumpel Manni und Roger in das Drogenmilieu von Innsbruck ein.
Wird es den unkonventionellen Detektiven gelingen, den oder die Mörder ausfindig zu machen?

Der Krimi ist ein wenig schräg. So irritiert der Prolog zu Beginn. Erst nach einigen zusätzlichen Seiten kann sich der Leser auf die Story einlassen.
Doch es wird einem nicht leichtgemacht, die Protagonisten zu mögen. Die Selbstjustiz und allerlei Prügeleien sind nicht jedermanns Sache.
Gerhard Huber ist ein planloser Ermittler, der oft mehr Glück als Verstand hat. In der Wirklichkeit wäre er entweder tot oder im Gefängnis.

Die Figuren haben durchaus Entwicklungspotential. Manni und Roger sind ziemlich skurril beschrieben.

Diesmal nur 3 Sterne