Fesselnd bis zur letzten Seite
Gefährlicher Lavendel (Ein-Leon-Ritter-Krimi 3)Das Leben könnte so schön sein in Le Lavandou: Wein (ein eleganter Roter), Weib (Isabelle) und Gesang (z.B. Jacques Brel), wenn, ja, wenn Dr.Léon Ritter, Chefpathologe des örtlichen Krankenhauses, nicht ...
Das Leben könnte so schön sein in Le Lavandou: Wein (ein eleganter Roter), Weib (Isabelle) und Gesang (z.B. Jacques Brel), wenn, ja, wenn Dr.Léon Ritter, Chefpathologe des örtlichen Krankenhauses, nicht die Leichen zweier bekannter Honoratioren auf den Tisch bekommen hätte.
Nicht nur, dass der Richter und der Apotheker tot sind, nein, die beiden wurden noch bestialisch gefoltert.
Dann gibt es ein drittes Opfer und Léon Ritter hat eine gewagte Theorie, die auf wenig Gegenliebe stößt. Doch Mithilfe von Isabelle kann er sich durchsetzen. Das Ergebnis ist jedoch niederschmetternd und Léon blamiert.
Bis der sprichwörtliche Groschen fällt, zieht noch eine weitere Katastrophe auf.
Neben den beruflichen Kalamitäten, hat er auch private Troubles: eine ihn stalkende Patientin macht dem charmanten Docteur zu schaffen und Isabelles Tochter gerät an Arthur, einen gelangweilten Upperclass Sohn, der üble Scherze mit ihr treibt. Hier liegt vermutlich das Samenkorn für den vierten Band.
Meine Meinung:
Remy Eyssen ist wieder ein fesselnder Krimi gelungen, dessen Ursache weit in die Vergangenheit zurückreicht. Es ist diesmal schwierig, mit den Opfern Mitleid zu haben, denn sie haben in der Vergangenheit große Schuld auf sich geladen. Geschickt führt uns der Autor durch die Geschichte. Die eine oder andere Folterszene ist für manche Leser sicherlich hart an der Grenze, doch nicht voyeuristisch. Die Sensationslüsternheit tritt er an die Presse ab, die mit Hilfe einer undichten Stelle bei der Polizei nicht nur sofort zur Stelle ist, sondern auch noch Tatortfotos veröffentlicht.
Sprachlich überzeugt das Buch. Die Schilderungen der Boule-Gemeinschaft und der kulinarischen Genüsse lassen uns am savoir vivre teilhaben.
Fazit:
Ein fesselnder Krimi, bei dem es nicht leicht ist, auf der Seite der Opfer zu stehen. Gerne gebe ich 5 Sterne und eine Leseempfehlung. Es ist nicht notwendig die vorherigen Bände zu lesen, aber rundet aber die Personen und ihre Charaktere schön ab.