Hat mich nicht überzeugt
In Zeiten des abnehmenden LichtsNach der der Lektüre dieses Buchs bleibe ich ein wenig ratlos zurück. Ich habe hier anderes erwartet, nämlich eine spannende Familiengeschichte, die in der UdSSR, in Mexiko und der DDR angesiedelt ist. ...
Nach der der Lektüre dieses Buchs bleibe ich ein wenig ratlos zurück. Ich habe hier anderes erwartet, nämlich eine spannende Familiengeschichte, die in der UdSSR, in Mexiko und der DDR angesiedelt ist. Ja, die Familienmitglieder verbringen ihre Leben teilweise in den genannten Ländern. Die Figuren kommen eher farblos daher. Die Dialoge sind nur mit Mühe als solche zu erkennen, da statt der Anführungszeichen nur Bindestriche verwendet werden. Diese Marotte mancher Autoren stört mich einigermaßen.
Ach ja, die Handlung: Das Buch schildert die Geschichte von vier Generationen der fiktiven Familie Umnitzer. In vielen Rückblenden werden abwechselnd Schicksal und Erlebnisse der verschiedenen Familienmitglieder vor dem jeweiligen politischen Hintergrund erzählt.
Autor Eugen Ruge springt durch Zeit und Raum. Er schaut mal hier, mal dort vorbei in der Geschichte. Dann wieder begleitet er die älteste Generation des Romans, bei deren Übersiedlung von Mexiko in die DDR, um plötzlich in die 70er Jahre zu hüpfen, wo sich die nächste Generation häuslich im Arbeiter- und Bauernstaat niedergelassen hat. Anschließend beschreibt er die Gegenwart, in der fast alle tot, dement oder unheilbar krank sind. Immerhin gibt es eine Kapitelüberschrift mit der Jahreszahl. Doch um sich zurecht zu finden, ist das ein bisschen wenig.
Auch die Personen selbst wirken blass auf mich. War wechselt die Erzählperspektive mehrfach, sodass man auch andere Sichtweisen erkennen kann. Trotzdem konnte der Funke der Begeisterung, den viele Leser vor mir verspürten, nicht auf mich überspringen.
Den Vergleich mit Thomas Manns „Buddenbrooks“ halte ich für etwas gewagt.
Fazit:
Für mich war das Buch über weite Strecken eine Enttäuschung. Schade, ich hatte mehr erwartet.