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Venatrix

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.12.2021

Leider kein Lesegenuss für mich

Die Nibelungen
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Wer kennt es nicht, das Lied der Nibelungen? Die Geschichte, die sich um Gold, Macht und Einfluss rankt?

Neugierig geworden wegen des Untertitels „Ein deutscher Stummfilm“ dachte ich - weil ich eben ...

Wer kennt es nicht, das Lied der Nibelungen? Die Geschichte, die sich um Gold, Macht und Einfluss rankt?

Neugierig geworden wegen des Untertitels „Ein deutscher Stummfilm“ dachte ich - weil ich eben den historischen Roman „Der Traumpalast“ gelesen habe, an das Stummfilm-Meisterwerk von Fritz Lang aus dem Jahre 1924.

Doch was habe ich hier, in diesem Buch von Felicitas Hoppe, erhalten? Einen müden Abklatsch einer Theatervorstellung aus Worms. Ein Buch, das einen alten Stoff neu interpretiert? Ironie? Satire? Ehrlich, ich habe keine Ahnung.

Wenn schon eine Neuinterpretation mit einem guten Schuss Ironie, dann doch Michaels Köhlmeiers „Nibelungen“.

Fazit:

Dieses Buch ist ein echter Fehlgriff, daher abgebrochen und nur ein Stern.

Veröffentlicht am 31.12.2020

Der Flop des Jahres 2020

Lost Place Vienna
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Als Vielleserin muss man in Kauf nehmen, auch manchmal an schlechte Bücher zu geraten. Das ist bei diesem Krimi hier der Fall.

Der Klappentext hat sich recht spannend gelesen: Drei abgetrennte Köpfe ...

Als Vielleserin muss man in Kauf nehmen, auch manchmal an schlechte Bücher zu geraten. Das ist bei diesem Krimi hier der Fall.

Der Klappentext hat sich recht spannend gelesen: Drei abgetrennte Köpfe Frauenköpfe, die wie auf einem Altar aufgebahrt sind. Der Schauplatz ist Wien. Die italienisch stämmige Valentina Fleischhacker ist Kriminalbeamtin und wird mit den Ermittlungen rund um drei ermordete Frauen betraut. Als ihr Kollege Zirner ermordet wird, fällt der Verdacht sofort auf Valentina. Was folgt ist eine Art Schnitzeljagd - auf neudeutsch Geocaching -, die mehr Fragen aufwirft als beantwortet. Je näher sie dem Täter kommt, desto klarer ist, dass es in den Reihen der Behörde korrupte und ferngesteuerte Beamte gibt.

Meine Meinung:

Der Plot alleine ist schon ziemlich an den Haaren herbeigezogen: Zahlreiche (auch hochrangige) Polizeibeamte stehen im Sold der Mafia. Valentina, deren Mutter aus Sizilien (sic!) geflüchtet ist, soll den bisherigen Verbindungsmann der Mafia ablösen. Dafür soll sie sich mit der Lösung diverser Rätsel qualifizieren, soweit die Idee dieses Krimis.

Der Autor scheint Wien bzw. die österreichische Polizeiarbeit nicht wirklich zu kennen, denn wie passieren folgende Fehler:

Bei drei abgetrennten Köpfen innerhalb von nur zwei Wochen wird im Normalfall die Ermittlungsmaschinerie angeworfen. Da wird alles aufgeboten, was in der Polizei verfügbar ist. Die Leitung der Ermittlungen wird nicht einer Inspektorin überlassen, Frauenquote hin oder her. Denn „Inspektor/Inspektorin“ ist der niedrigste Dienstgrad unmittelbar nach Absolvierung der Dienstprüfung.
Die nächste Unsachlichkeit: es wird von der C15-Methode zu Bestimmung des Alters von Gegenständen gesprochen. Gemeint ist aber C-14, die Radiokarbonmethode. C15 ist die Bezeichnung eines Rettungshubschraubers bzw. eines speziellen Fahrradsattels.
Doch was dem Fass den Boden ausschlägt, ist die vollkommen falsche Angabe der, für das Geocaching, das in diesem Krimi breiten Raum einnimmt, Koordinaten. Die angegebene geografische Länge und Breite für den nächsten Cache liegt nämlich in der Podbielskistraße in Hannover, nur schlappe 800km von Wien-Floridsorf entfernt. Als Geodätin schmerzt ein solcher Unsinn besonders. Vielleicht sollte der Autor den Weg zu Fuß gehen, am besten Barfuß und im härenen Büßergewand.
Apropos Floridsdorf - das ist der 21. Bezirk von Wien und nicht wie angegeben der 22.. Aber, das ist auch schon egal.
Die Grünanlage neben dem Hauptbahnhof ist der Schweizer Garten und nicht der Schweizer Park.

Die Handlung selbst wird von Seite zu Seite abstruser. Nein, das war leider gar nichts. Schade um die vergeudete Lesezeit!

Fazit:

Dieser Krimi ist für mich der Flop des Jahres 2020, daher nur 1 Punkt, weniger geht ja leider nicht.

Veröffentlicht am 14.07.2019

Für mich leider ein Fehlgriff

Preise, Zins und Wechselkurse
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Dieses Buch habe ich mit Interesse erwartet und gelesen. Leider ist es für Laien in Wirtschaftswissenschaften wie mich, nicht einfach zu lesen.

In insgesamt sechs Kapiteln versucht der Autor seine theoretischen ...

Dieses Buch habe ich mit Interesse erwartet und gelesen. Leider ist es für Laien in Wirtschaftswissenschaften wie mich, nicht einfach zu lesen.

In insgesamt sechs Kapiteln versucht der Autor seine theoretischen Kenntnisse an den Leser zu bringen.

Vom Goldstandard zu marktbestimmten Wechselkursen
Zahlungsausgleich bei flexiblen Wechselkursen
Stabilitätspolitische Autonomie bei flexiblen Wechselkursen
Der Konjunkturverband bei flexiblen Wechselkursen
Mikro- und makroökonomische Anpassungsprozesse bei flexiblen Wechselkursen
Reflexionen zum Stand der Wissenschaft und zu wirtschaftspolitischen Folgerungen

Das Buch ist bereits 1987 erschienen und wurde für diese Ausgabe überarbeitet. So kommt es, dass es sowohl zum Vorwort als auch zur Einleitung und natürlich zu den Kapiteln selbst, noch „Nachworte“ gibt, was einigermaßen verwirrend ist.

Meine Meinung:

Von diesem Buch habe ich etwas anderes erwartet. Ich dachte, ein wenig die Zusammenhänge erklärt zu bekommen. Leider ist genau das Gegenteil eingetreten. Der Autor setzt umfassende Kenntnisse über wirtschaftwissenschaftliche Zusammenhänge voraus, über die wohl die wenigsten Leser verfügen. Er zitiert jede Menge Wissenschaftler, fast nur auf auf englisch. Hier wäre zum besseren Verständnis doch die deutsche Übersetzung angebracht.

Der Schreibstil ist wissenschaftlich theoretisch. Lange Schachtelsätze verlangen dem Leser hohe Konzentration ab.

Fazit:

Fachleute werden mit diesem Buch vielleicht eine Freude haben, Leser, die gerne mehr über die komplexen wirtschaftlichen Zusammenhänge erfahren wollen, müssen wohl zu anderer Lektüre greifen. Für mich persönlich leider ein Fehlgriff.

Veröffentlicht am 13.02.2018

Leider eine herbe Enttäuschung

Anteil des Redens an der Affenwerdung des Menschen
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Das Buch wird als “witzig, ungewöhnlich und provokant” vorgestellt.

Da haben meine Augen geleuchtet, weil ich gerne humorvolle Bücher über den Umgang mit der Sprache lese. Ich hatte mir so etwas ähnliches ...

Das Buch wird als “witzig, ungewöhnlich und provokant” vorgestellt.

Da haben meine Augen geleuchtet, weil ich gerne humorvolle Bücher über den Umgang mit der Sprache lese. Ich hatte mir so etwas ähnliches wie Sebastian Sicks Bücher über die falsche Verwendung des Dativs (als Genetiv-Eratz nämlich) oder Stilblüten usw., vorgestellt.

Allerdings bin ich schwer enttäuscht worden. Das Buch ist nicht “witzig”, “ungewöhnlich” vielleicht, da es das Wort “eigentlich” zur Ikone erhebt. Provoziert habe ich mich höchstens durch die nichtssagenden Sätze voller Worthülsen, gefühlt.

Der Autor, ein promovierter Chemiker, schwafelt 256 Seiten durch den Äther.

Ich hoffe, Daniel Rapoport ist ein besserer Chemiker, ein wortgewandter und witziger Autor ist er nämlich nicht.

Fazit:

Für mich ein Flop, keine Leseempfehlung und nur ein Stern (keiner geht ja leider nicht)

Veröffentlicht am 28.01.2018

Leider ein Flop

Auf glühendem Eis
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Inhalt:

Nach ihrem großen Erfolg, die Street Parade zu retten (siehe „Mordsfondue“) läuft Enitta Carigiets leider nicht so gut, dass sie davon leben könnte. Daher arbeitet sie wieder in einem Büro.
Warum ...

Inhalt:

Nach ihrem großen Erfolg, die Street Parade zu retten (siehe „Mordsfondue“) läuft Enitta Carigiets leider nicht so gut, dass sie davon leben könnte. Daher arbeitet sie wieder in einem Büro.
Warum sie das und ihren Job bei Carrington Davenport International verschweigt, erschließt sich dem Leser nicht. Ehrliche Arbeit hat noch nie jemandem geschadet.

Was auf 308 Seiten folgt ist eine recht unstrukturierte Geschichte, in der Enitta viel durch Zürich radelt, sich in Nachtklubs und zwielichtigen Orten herumtreibt und nach wie vor nach ihrer verschwundenen Schwester Janita sucht.
Außerdem glaubt sie, ein seit den 1940ern verschollenes Kunstwerk alleine (?) wieder zu finden. Wie naiv ist denn das? Es haben sich hierbei schon ganz andere Ermittler die Zähne ausgebissen.

Die Story spielt sich innerhalb weniger Tage ab und kommt plötzlich und unerwartet doch zu einem guten Ende.
Ein Mörder wird gefasst, die Tankstellenüberfälle, die der Polizei Sorgen machen, werden aufgeklärt, ja sogar die verschollene Schwester taucht wieder auf.

Spannung/Erzählstil:

Wirklich spannend finde ich dieses Buch nicht. Mehrere Erzählstränge hängen kaum wahrnehmbar doch miteinander zusammen, werden aber von einer Fülle von E-Mails, SMS und Nebensächlichkeiten an den Rand gedrängt.

Ich bin ein großer Fan von Regionalkrimis, in denen die ortsübliche Sprechweise einen großen Stellenwert hat. Auch Krimis mit Schweizer Hintergrund habe ich im Regal stehen (z.B. Katja Montejano). Nach „Mordsfondue“ und dem Glossar glaubte ich mich eingelesen zu haben. Denkste!

Die Sprache hier finde ich ganz furchtbar. Nein, damit meine ich nicht den Schweizer Dialekt, der für mich Wienerin, zu Beginn ein wenig ungewohnt war.

Diese gekünstelte auf cool getrimmte (Jugend?)Sprache ist für mich einfach unverständlich. Möglicherweise bin ich dafür schon zu alt. Mehrere Seiten habe ich zweimal gelesen. Es hat mich unglaubliche Mühe gekostet das Buch fertig zu lesen. Nicht nur einmal war ich nahe dran, abzubrechen. Zu Beginn habe ich noch versucht einzelne Begriffe zu recherchieren. Das habe ich dann bald aufgegeben. Der Lesespaß und Lesegenuss haben stark gelitten

Besteht Zürich wirklich nur aus Nachtclubs und Spelunken? Ich selbst kenne leider nur den Flughafen und den Bahnhof. Den Lesern wird hier ein eher unsympathisches Bild von Zürich vermittelt.
Warum traut sich Enitta nicht über die Stadtgrenze hinaus?

Der Autor hat vielleicht schon eine Fortsetzung im Kopf und möchte mit einigen noch immer offenen Fragen, das Interesse der Leser/Käufer wecken.

Charaktere:

Die Personen sind eigenwillig beschrieben: z.B. der Fahrradbote Felix, der in Enitta verliebt ist, DJ Prügelsuff, die wir alle aus „Mordsfondue“ kennen und neu der Schuhfabrikant.
Normal scheinen nur die beiden Polizisten und der Schriftsteller zu sein.
Selbst Enitta, für die ich anfänglich Sympathien aus „Mordsfondue“ mitgebracht habe, entwickelt sich in eine schräge Richtung.

Was ich noch sagen möchte:

Ich bin auf das tolle Cover und die Beschreibung des Inhalts buchstäblich hineingefallen.
Weiters habe ich die Beteiligung/Begleitung der Leserunde durch Mike Mateescu vermisst. Gerade bei so unkonventionellen Büchern wären Erklärungen des Autors hilfreich.

Fazit:

Ein unstrukturiertes Werk in einer kaum lesbaren Sprache – für mich leider ein Flop.