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Veröffentlicht am 15.06.2018

Mädchen in Scherben - brillant verfasster Horror

Mädchen in Scherben
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Dieser Roman ist absolut schräg, abgefahren, wirr, horrormäßig und so dermaßen deprimierend, dass ich mich manchmal gefragt habe, ob ich das überhaupt zu Ende lesen kann oder will.

Die Hauptfigur ist ...

Dieser Roman ist absolut schräg, abgefahren, wirr, horrormäßig und so dermaßen deprimierend, dass ich mich manchmal gefragt habe, ob ich das überhaupt zu Ende lesen kann oder will.

Die Hauptfigur ist verkorkst, komisch drauf, und macht es dem Leser alles andere als leicht, Zugang zu ihr zu bekommen. Und trotzdem wird es nicht eine Sekunde lang langweilig. Die Handlung ist stellenweise richtig brutal und grausam und zeigt Drogen- und Alkoholexzesse der Sonderklasse.

Dabei ist der Schreibstil der Autorin feinfühlig, wenn auch direkt und mit Worten versehen, die nicht nur eindringlich, sondern auch eine ganz besondere Macht haben. Als Leser wird man in eine dunkle Welt voller Abhängigkeit, Kampf und Schmerz gezogen, dass es einem stellenweise richtig schwindlig wird.

Und das Hauptthema, NSSV (Nicht-Suizidales Selbstverletzendes Verhalten) zieht sich durch den Roman wie ein roter Faden. Da gibt es einige sehr heftige Szene, wo ich ehrlich gesagt ein paar Sekunden brauchte, bis ich realisierte, was ich da soeben gelesen hatte. Und das war übel. Da wurde schonungslos gezeigt, was passieren kann, wenn einer Charlie die Sicherungen durchbrennen oder wenn ihr Freund seine Dämonen nicht mehr im Griff hat. In Kombination hat das verheerende Ausmaße.

All das wird von der Autorin in einer Geschichte gezeigt, die nichts beschönigt und trotz der anklingenden Romanze alles andere, als ein Roman mit Happy End auf romantischer Ebene ist.

Charlie ist ein Teenager, der ein richtiges und gesundes Familienleben nie kennengelernt hat. Ihre Hilflosigkeit drückt sie auf ihre ganz eigene Weise aus. Doch sie bekommt vom Leben eine erneute Chance und diese will sie nutzen. Leider ist das Leben nicht einfach und an jeder Ecke lauern Gefahren und die Verführung. Egal ob in Form eines charmanten und äußerst attraktiven jungen Mannes oder in der Form von Alkohol und Drogen.

Ihr Kampf sauber, clean und ohne weitere Schnitte zu bleiben, ist nicht einfach und die Autorin zeigt, dass es erst mal schlimmer werden muss, und ein kompletter Zusammenbruch von Nöten ist, ehe die Heilung beginnen kann und es wieder aufwärts geht.

Das ist brillant verfasster Horror. Deprimierend und schonungslos ehrlich. Dem Leser wird nicht nur eine Hauptfigur präsentiert, die total verkorkst ist, sondern auch eine Welt, in der Drogen, Alkohol und andere Exzesse das Leben der Figuren bestimmen. Das ist nicht immer einfach zu lesen, und mit Sicherheit nichts für zartbesaitete Gemüter.

Veröffentlicht am 29.05.2018

Ich bin begeister! Was für ein toller Roman!

Iron Flowers – Die Rebellinnen
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In diesem Roman wird der Leser in zwei extreme Welten entführt, die unterschiedlicher nicht sein könnten und trotzdem etwas gemeinsam haben. Beide sind gefährlich und tödlich, wenn man nicht aufpasst.

Auf ...

In diesem Roman wird der Leser in zwei extreme Welten entführt, die unterschiedlicher nicht sein könnten und trotzdem etwas gemeinsam haben. Beide sind gefährlich und tödlich, wenn man nicht aufpasst.

Auf einfache, aber sehr vielfältige Weise beschreibt die Autorin eine Gesellschaft, in der es Frauen verboten ist, zu lesen oder zu schreiben. Alles, was von ihnen erwartet wird, ist die Gunst und das Verlangen des Thronfolgers zu erringen. Doch das Leben in Viridia ist auch ohne diesen Anspruch an die Frauen schon grau und öde genug. Nichts dürfen sie selbst entscheiden, nichts beeinflussen. Sie werden, je nach Veranlagung, entweder dazu erzogen, hoffentlich eine Grace zu werden oder deren Dienerin. Denn ein Leben im Palast scheint für alle erstrebenswert zu sein.

In diesem Roman werden auf gelungene Weise die zwei Seiten einer Medaille gezeigt, die unterschiedlicher und gefährlicher nicht sein könnten. Nichts ist, wie es auf den ersten Blick erscheint, da tun sich menschliche Abgründe auf, die man so nicht erwartet hätte und das alles spielt sich vor dem Leserauge auf sehr spannende und tragische Weise ab.

Die beiden Schwestern Serina und Nomi könnten unterschiedlicher nicht sein. Die eine ist eine atemberaubende Schönheit ätherischen Ausmaßes und zum absoluten Gehorsam und Demut gegenüber dem männlichen Geschlecht erzogen. Die andere eine eher unscheinbare Rebellin, die ihren eigenen Kopf hat und es absolut nicht einsieht, warum sie gehorsam und demütig zu sein hat. Und die noch dazu ein tödliches Geheimnis mit sich herumträgt.

Beide haben ihr Ziel genau vor Augen. Während die eine die Gunst des Thronfolgers zu erlangen hofft und alles dafür tut, um eine Grace zu werden; will die andere nichts außer ihrer Schwester im Palast zu helfen zu überleben. Ohne dass ihr Geheimnis dabei entdeckt wird. Keine leichte Aufgabe, wenn man seinen Mund nicht im Zaum hat und auch sonst keinerlei Diplomatie sein eigen nennt.

Dieser Roman hat so viele unerwartete Wendungen und Überraschungen in sich, dass einem nie langweilig wird. Da ist nichts, aber auch gar nichts vorhersehbar und es passieren Dinge von einer Szene zur anderen die Langeweile zum Fremdwort machen. Um ehrlich zu sein, ich war von Beginn an positiv überrascht und hab immer wieder die Luft angehalten, wenn die Autorin eine totale Kehrtwende hinlegte. Gut, manch einer mag vielleicht der Meinung sein, dass dieser Roman sehr an die Trilogie von Kiera Cass erinnert. Und trotzdem ist das hier anders. Total anders.

Veröffentlicht am 14.04.2018

Verliebt bis über beide Herzen

Verliebt bis über beide Herzen
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Molly ist glücklich mit ihrem Leben. Ihr Ratgeberblog in Beziehungsfragen ist der Hit, ihre Bücher Bestseller und ihr Hund Valentine liebt die Spaziergänge im Park genauso wie sie und auch ihre Freunde ...

Molly ist glücklich mit ihrem Leben. Ihr Ratgeberblog in Beziehungsfragen ist der Hit, ihre Bücher Bestseller und ihr Hund Valentine liebt die Spaziergänge im Park genauso wie sie und auch ihre Freunde ein Stock höher bereichern ihr Leben. Doch als Daniel und sein Hund Brutus in ihr Leben treten, ändert sich alles. Nicht nur ihre berufliche Karriere wird auf den Prüfstand gestellt, auch ihre ganz privaten Ansichten werden infrage gestellt.

Der Roman fügt sich von der Art her wunderbar in die bisher erschienenen Titel dieser Serie ein. Und ist doch etwas anders. Positiv anders. Sarah Morgan zeigt zwei Figuren, die sehr schmerzhafte Erfahrungen in ihrer Kindheit und im Erwachsenenleben gemacht haben und entsprechend ihre Leben ausgerichtet haben. Doch was der eine als schlecht, betrachtet, sieht der andere als was Gutes.

Sarah Morgan schreibt feinfühlig, hat einen sanften Sprach- und Schreibstil und bringt mit den Hintergrundthemen eine leichte Spannung in den Roman. Die schwere Kindheit von Daniel wird genauso angesprochen wie die bitteren Erfahrungen, die Molly in ihrem Leben so erleben musste. Für den Leser fühlt sich das so an, als ob es Themen aus dem realen Leben sind und entsprechend fühlt man mit den beiden Hauptfiguren mit.

Für einen leichten Unterhaltungsroman ist dieses Buch stellenweise überraschend tiefgründig, was seine Figuren angeht.

Molly hat die schmerzhafte Trennung der Eltern hautnah miterlebt und Jahre später unter den daraus resultierenden Erfahrungswerten zu leiden. Sie sieht sich als nicht gut genug für andere an und vermeidet es Emotionen zuzulassen. Freunde sind nur für gute Zeiten da, wenn es hart auf hart kommt, sollten sich diese besser aus der Schusslinie bringen. Dass es auch anders geht, lernt sie erst durch Daniel.

Ein toller Plot, köstliche Dialoge und zwei herrliche Hunde. Das alles zusammen ergibt eine feinfühlige und sehr ansprechende Geschichte, die für unterhaltsame Stunden sorgt. Für Lesevergnügen ist hier garantiert.

Veröffentlicht am 28.03.2018

Schöner Roman, aber es fehlte was ...

Weil ich Will liebe
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So begeistert ich auch von Layken und Will bin, so muss doch auch gesagt werden, dass Weil ich Will liebe, nicht ganz an die Schönheit des ersten Bandes heranreicht. Zwar leidet der Leser auch hier mit, ...

So begeistert ich auch von Layken und Will bin, so muss doch auch gesagt werden, dass Weil ich Will liebe, nicht ganz an die Schönheit des ersten Bandes heranreicht. Zwar leidet der Leser auch hier mit, geht mit den Figuren durch Höhen und Tiefen, aber das Tüpfelchen auf dem I hat irgendwie gefehlt.

Veröffentlicht am 09.02.2018

Ein ungewöhnlicher Thriller ...

TICK TACK - Wie lange kannst Du lügen?
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Der kurze, prägnante, ja fast schon sparsame Schreibstil der Autorin fällt einem sofort ins Auge. Das liest sich zunächst noch sehr gut, bis die Autorin beginnt, mit ihren Szenen vor- und zurückzuspringen ...

Der kurze, prägnante, ja fast schon sparsame Schreibstil der Autorin fällt einem sofort ins Auge. Das liest sich zunächst noch sehr gut, bis die Autorin beginnt, mit ihren Szenen vor- und zurückzuspringen und die Geschichte praktisch rückwärts erzählt wird. Da liest man dann Dialoge und Szenenbeschreibungen, zu denen man als Leser die eigentliche Szene noch gar nicht zu Gesicht bekommen hat. Da wird auf Dauer verwirrend, irritiert und baut doch gleichzeitig Spannung auf.

Ich habe die Seiten buchstäblich wie unter Zwang umgeblättert, immer in der Hoffnung, dass sich das Chaos noch lichtet und ich anfange dahinter zu kommen, was wo wie und wann genau passierte. Klar hat die Autorin sich nicht in die Karten gucken lassen und erst am Ende einen sehr ungewöhnlichen wie unerwarteten Schluss präsentiert.

Aufgrund dessen würde ich sagen, dass der Plot mit einem äußerst raffinierten wie einzigartigen psychologischen Touch versehen ist. So raffiniert gestaltet und in die Handlung eingebunden, dass man als Leser einerseits fasziniert ist und bei der Stange bleibt, auf der anderen Seite aber auch gegen die wachsende Irritation aufgrund der sehr unstrukturierten Weise - was den Aufbau angeht - ankämpfen muss.
Mit Sicherheit kein Thriller für jedermann.

Megan Miranda bringt einen gefährlichen Mix an Charakteren zusammen, die jeder für sich schon nicht ungefährlich sind, zusammen aber eine explosive Mischung darstellen, die einmal losgelassen, für viel Unheil sorgen kann. Beeindruckend.

Da gibt es das manipulative Miststück, dass gegen alles und jeden auf ihre ganz eigene Weise rebelliert. Dann ist da das Mädchen, das so blass und unscheinbar ist, dass es kaum auffällt, dadurch aber umso gefährlicher wird bzw. ist. Und dann sind da noch die Figuren, die keinerlei Rückgrat haben und sich wirklich alles von jedem gefallen lassen.

Den Thriller habe ich über Nacht verschlungen. Eigentlich wollte ich ihn nur anlesen, um runter zu kommen und dann weiterlesen, sobald ich Zeit und Ruhe dazu haben. Von wegen! Das hier ist ein absoluter Pageturner, den man nur schwer aus der Hand legen kann.