Der Roman ist zu Beginn ein bisschen wie ein Tagebuch gehalten. Da gibt es Listen und Briefe von Jack und Libby teilt ihre Vergangenheit ein Stück weit mit dem Leser. Dabei springt die Geschichte in der Zeit vor und zurück. Mal ein paar Stunden, mal ein paar Wochen, mal ein paar Jahre. Dadurch bekommt der Roman von der ersten Seite an ein unglaublich zügiges Lesetempo und der frische Schreibstil der Autorin tut ein Übriges, den Leser rasch und mit viel Charme in die Handlung zu bringen.
Leider bricht der Roman nach circa der Hälfte plötzlich buchstäblich weg. Es wird kitschig, viel Streckmaterial ist eingearbeitet und so manches erscheint etwas weit hergeholt bzw. wirkt unrealistisch. Gemessen am Beginn, der absolut realistisch dargestellt ist.
Keine Frage, zwei starke Themen - Prosopagnosie und Übergewicht – werden hier auf äußerst feinfühlige und sensible Art aufgezeigt, beschrieben und mit all ihren Konsequenzen und Folgen dargestellt. Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass die Autorin durchaus ein Händchen für die Erschaffung von Figuren hat.
Das war das erste Buch von der Autorin, dass ich gelesen habe. Wer auf eine romantische Geschichte mit etwas seichten Passagen und viel Streckmaterial steht und nichts dagegen hat, dass der Roman nicht nur von einer starken Protagonistin, sondern auch buchstäblich einigen großen Missverständnissen lebt, der ist hier dann bestens bedient.