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Veröffentlicht am 29.01.2023

Es begann vielversprechend

Scarlett & Browne - Die Outlaws
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Die Geschichte begann äußerst vielversprechend – hatte ihre Höhen und Tiefen. Doch konnte sie mich auch überzeugen? Im Text verrate ich es dir.

Meine Meinung zum Cover:
Das Cover macht einen jugendlichen ...

Die Geschichte begann äußerst vielversprechend – hatte ihre Höhen und Tiefen. Doch konnte sie mich auch überzeugen? Im Text verrate ich es dir.

Meine Meinung zum Cover:
Das Cover macht einen jugendlichen und offenen Eindruck. Die Silhouetten von Scarlett McCain und Albert Browne sind darauf zu sehen. Der Titel sticht durch den Untergrund hervor. In Summe ist die Gestaltung ansprechend und passt zum Genre.

Meine Meinung zum Inhalt:
Mein letztes Buch von Jonathan Stroud hatte ich vor Jahren gelesen. Es freute mich deshalb sehr, die Möglichkeit bekommen zu haben, den ersten Band seiner neuen Reihe zu lesen. Der Autor hat noch immer einen sehr flüssigen Schreibstil. Zudem erzählt er sehr bildhaft und legt Wert auf genaue Beschreibungen.

Das Buch ist in vier Teile aufgeteilt und wird abwechselnd aus der Sicht von Scarlett McCain und Albert Browne erzählt. Auf Scarlett traf ich als Erstes, denn mit ihr begann die Geschichte ihren Lauf zu nehmen. Die 17-Jährige hatte so einiges auf dem Kasten, war flink und wusste genau, was sie wollte. Gleichzeitig kannte die ihre Umgebung wie ihre Westentasche. Es schien als wüsste sie alles über jeden Ort und die Bewohner.

Bereits an diesem Punkt baute sich erste Spannung, weshalb meine Neugier auf Scarlett geweckt wurde. Woher hatte sie ihre Fähigkeiten? Warum war sie so geschickt? Wie wurde sie zu dem Menschen von heute? Während der gesamten Handlung gab es gefühlt 30 Anspielungen auf ihre Vergangenheit. Doch bekam ich bis zum Schluss nicht wirklich viele Informationen. Am Ende hatte ich mehr Vermutungen als Gewissheit.

Albert Browne lernte ich einige Seiten später kennen. Ich wusste nicht so richtig, was ich von dem Jungen halten sollte. Mir war schnell klar, dass er etwas verbarg, denn Hinweise waren genug da. Gleichzeitig wirkte er schlaksig, naiv und träumerisch. So wirklich wollten diese Eigenschaften zuerst nicht zusammenpassen. Doch je mehr das Geschehen voranschritt, umso besser verstand ich ihn. Mithilfe einiger Flashbacks entstand ein schreckliches Bild in meinen Gedanken. Der 15-Jährige tat mir leid und ich begann zu hoffen, dass er den Absprung schaffen würde. Erfreut war ich über den Zusammenhalt, der sich schon bald zeigte und zu Anfang noch nicht erklärbar war.

Die Handlung selbst schritt nach der ersten Begegnung zügig voran. Es kam zu mehreren aufregenden Wendungen mit Action und Szenen, die viele Informationen über das zerstörte Großbritannien preisgaben. Es wurde recht schnell klar, wie die Menschen lebten, dachten und wer die Macht in den Königreichen hatte. Ich konnte vor Verärgerung über so manche Denkweise nur den Kopf schütteln. Jonathan Stroud zeichnete mit seinen Beschreibungen ein sehr umfangreiches Bild der gesellschaftlichen Strukturen.

Am besten gefielen mir die Dialoge zwischen den handelnden Protagonisten. Dabei war es egal, ob es Haupt- oder Nebenprotagonisten waren. Ich fühlte mich gut unterhalten, schmunzelte oder fieberte mit. Im Mittelteil begann sich die Handlung leider etwas zu ziehen. Ich warte auf entscheidende Szenen und der Konfrontation mit der schrecklichen Frau. Gleichzeitig genoss ich die Momente mit Ettie und Joe. Die Beiden waren mir richtig ans Herz gewachsen. Wer die Beiden sind verrate ich dir nicht, das muss du selbst herausfinden.

Unheimlich waren in meinen Augen die Gezeichneten. Ein entsprechender Abschnitt hatte es deshalb doppelt in sich. Ab Seite 300 stieg die Spannung endlich wieder an. Ich merkte schnell, dass etwas in der Luft lag, genauso wie Albert. Dann kam es zu bildgewaltigen Ereignissen, die mich angespannt schneller lesen ließen. Die Aufregung und die vielen Emotionen auf allen Seiten waren stark zu spüren. Man könnte sagen, mit einem Knall ging alles unter.

Doch noch war die Geschichte nicht zu Ende. Die weiteren Kapitel verliefen sehr rasant und fanden an einem ungewöhnlichen Ort statt. Die Bewohner waren – diplomatisch formuliert – mehr als eigenwillig und genauso fantastisch. Frei mit Sicherheit nicht. Jedenfalls ging es kurz darauf Schlag auf Schlag vonstatten. Die bittere und grausame Wahrheit kam auf den Tisch, was zum finalen Showdown führte. Ich hoffte auf einen guten Ausgang und bekam in dann auch. Allerdings etwas anders als erwartet, jedoch zu meiner höchsten Zufriedenheit.

Mein Fazit:
Der Auftaktband dieser Reihe startete bereits mit einem hohen Maß an Spannung. Der Mittelteil zog sich ein wenig, doch war das gesamte Buch mit aufregenden Szenen gespickt. Die letzten 120 Seiten fand ich besonders gut. In diesen Seiten entdeckte ich die bittere Wahrheit über Albert und seine Vergangenheit. Über Scarlett erfuhr ich leider viel zu wenig. Gleichzeitig gab es sehr bildgewaltige Beschreibungen von Ereignissen, Umgebungen, Protagonisten und allem weiteren. Der entstehende Zusammenhalt begeistert mich und forderte im selben Moment einen hohen Tribut. Die flotten Dialoge und ereignisreichen Wendungen erhöhten die Spannung immer wieder. Das Beste war der finale Showdown mit dem Happy End.

Ich vergebe 4 von 5 möglichen Sternen!

Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!

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Veröffentlicht am 18.01.2023

Eine lockere und flotte Geschichte mit Magie und starken Gefühlen

Ivy - Der Fluch des Efeus
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Ivys Geschichte las sich locker und rasch, beinhaltete dabei eine coole Form der Magie – einzig ihr Gefühlsempfinden war ein wenig anstrengend. Im Text verrate ich dir, warum ich dieser Meinung bin.

Meine ...

Ivys Geschichte las sich locker und rasch, beinhaltete dabei eine coole Form der Magie – einzig ihr Gefühlsempfinden war ein wenig anstrengend. Im Text verrate ich dir, warum ich dieser Meinung bin.

Meine Meinung zum Cover:
Das Cover war der Grund, warum ich auf das Buch aufmerksam wurde. Es tauchte plötzlich in meinen Storys auf und weckte mein Interesse. Die Elemente für die Gestaltung wurden mit ruhiger Genauigkeit miteinander kombiniert. Zeitgleich strahlt es etwas besonders aus und vermittelt einen magischen Eindruck. Nach dem Lesen des Klappentextes war meine Neugier geweckt.

Meine Meinung zum Inhalt:
Bereits nach wenigen Seiten stellte ich fest, dass die Autorin einen sehr flüssigen Schreibstil hat. Ich konnte mir ihre Beschreibungen sofort vorstellen und tauchte in Ivys Welt ein. Zugegeben – in der ersten Szene in Kapitel Eins musste ich mich erstmal zurechtfinden. Mit so einem Einstieg hatte ich nicht gerechnet und brauchte deshalb einige Seiten der Orientierung.

Meinem Leseerlebnis tat dies keinen Abbruch. Viel mehr weckte es meine Neugier auf das weitere Geschehen und was sich daraus entwickeln würde. Kurz darauf lernte ich Ivys beste Freunde Flint und Fenja kennen. Die Persönlichkeiten der Beiden blieben lange Zeit etwas oberflächlich. Erst im letzten Drittel taute ich ihnen gegenüber ein wenig auf. Ivy selbst hatte ein sehr wechselndes Gefühlsempfinden, was ich ihr bei all dem was sie erfährt, nicht übelnehmen konnte. Das Einzige was mir auf die Nerven ging war, dass sie gefühlt ständig in Gedanken Elian oder einen anderen der männlichen Protagonisten anhimmelte, bis sich ihre Gefühle festlegten. In meinen Augen hatte sie einen sehr sprunghaften Charakter, mit dem es nicht immer einfach war. Über die anderen Protagonisten kann ich dir aus Spoilergründen nicht viel verraten. Manche von ihnen mochte ich auf Anhieb, andere konnte ich bis zum Schluss nicht leiden. Vor allem bei einer hatte ich das Gefühl, dass die Person falsch spielte.

Was Ivy und ich ärgerlich fanden war, dass man die Antworten auf Fragen den Leuten ziemlich aus der Nase ziehen musste. Vor allem bei einer wichtigen Information machte es für mich keinen Sinn, dass man sie Ivy vorenthielt. Hätte es doch vieles leichter machen können und es hätte so manche Szene und Intrige nicht gebraucht. Für den Plot am Ende war es notwendig, dass sie davon nichts wusste.

Trotzdem hatte ich ein aufregendes Leseerlebnis, das vor allem der Magie zu verdanken war. Auch die Sache mit den Nachfahren faszinierte mich zutiefst und ließ mich sehr aufmerksam bleiben. Ich hatte bald das Gefühl, dass noch mehr hinter allem steckte würde. Leider muss ich mich damit wohl bis zum nächsten Band gedulden. Jedenfalls fand ich einiges heraus, dass mich in Gedanken ein Puzzle bauen ließ. Viele Teile konnte ich an ihren Platz bringen. Einiges fehlte mir dennoch.

Durch Ivy Mutter entdeckten wir etwas, das von großer Tragweite sein musste. Die darauffolgenden Szenen fand ich besonders gut, weil mit ihnen die Spannung am stärksten war. Ich wusste vor Ivy etwas sehr Entscheidenesund fragte mich, warum so sie blind demgegenüber war. Andererseits musste sie sehr viel verarbeiten. Einen ganz bestimmten Sinneswandel fand ich nicht ganz logisch. Hoffentlich erfahre ich in Bezug auf ihn später mehr. In Rätseln sprachen alle Protagonisten gerne.

Das letzte Kapitel berührte mein Herz und machte mir gleichzeitig Angst. Was würde nun kommen? Es war zwar die Wahrheit auf dem Tisch, dennoch war noch so viel offen und die Gefahren nicht gebannt.

Ein toller Bonus waren die Zusammenfassungen der wichtigsten Bücher der Nachfahren, welche Teil der Handlung waren. Auch eine Liste war sehr aufschlussreich und zeigte mir, welche großen Gedanken sich die Autorin für ihr Buch gemacht hatte.

Mein Fazit:
Dieses Buch bot mir eine sehr gefühlsbetonte und intensive Geschichte, bei der die Protagonisten ein wahres Kaleidoskop an Emotionen durchmachte. Die Wahrheit war schwer zu verkraften und immer neue Dinge geschahen, die Gefahren aufdeckten. Fasziniert war ich alsbald von der magischen Welt und was es dadurch für Fähigkeiten gab. Ich genoss das Lesen und war neugierig auf das, was noch kommen würde. Bei einem wichtigen Aspekt verstand ich nicht, warum er Ivy vorenthalten wurden, wenn es doch unentwegt brodelte. Am Ende wusste ich, warum sich die Autorin so entschieden hatte. Es gab einige Szenen, die ich richtig aufregend fand. Manchmal ging mir Ivys sprunghaftes Gefühlempfinden ein klein wenig auf die Nerven. Nach dem Ende bin ich gespannt, wie es weitergeht. Vieles ist noch offen und verspricht damit umfangreiche Spannung.

Ich vergebe 4 von 5 möglichen Sternen

Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!

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Veröffentlicht am 13.12.2022

Weihnachten mal anders

Der kleine Vampir feiert Weihnachten
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Die Geschichte wurde rasant und mit vielen Wendungen erzählt, wobei natürlich Weihnachten und auch Anton im Mittelpunkt standen. Im Text teile ich dir mit, ob sie mich überzeugen konnte.

Meine Meinung ...

Die Geschichte wurde rasant und mit vielen Wendungen erzählt, wobei natürlich Weihnachten und auch Anton im Mittelpunkt standen. Im Text teile ich dir mit, ob sie mich überzeugen konnte.

Meine Meinung zur Geschichte:
Es ist eine gefühlte Ewigkeit her, dass ich als Kind die Geschichten des kleinen Vampirs kennengelernt hatte. Ein Buch, das sich mit Weihnachten befasste, war mir damals entgangen. Deshalb freute es mich sehr, dass der Argon Verlag nun ein Hörbuch produziert hatte. Ich konnte dadurch in die Geschichte eintauchen und gleich testen, ob sie etwas für meine kleine Nichte ist.

Der Einstieg in das Geschehen war direkt und klar. Sie wird komplett aus der Sicht von Anton erzählt, welchen ich sofort mitten in einer Szene erlebte. Der Dezember hatte begonnen und die Großeltern wollten erfahren, was sich Anton wünschte. Auf diese Weise nahm das Geschehen seinen Lauf. Mit der Einladung der Mutter für Anton und Anna zum Weihnachtsfest, wurde es für Anton ziemlich kompliziert.

Zu meiner Überraschung nahm in diesem Band der Bruder Lumpi eine größere Rolle ein. Dieser brachte Anton ganz schön ins Schwitzen. Gleichzeitig versuchte er seine beiden besten Freunde für Heilig Abend einzuladen. Mir gefielen die vielen kleinen Wendungen, durch die ein soliden Maß an Grundspannung aufgebaut wurde. Manches war typisch vampirisch ein bisschen seltsam. Anton musste sich in vielerlei Hinsicht ins Zeug legen. Die bekannten Protagonisten zeigten in diesem Buch weitere Facetten von sich und ich erfuhr, wie sie Weihnachten feierten. (Oder auch nicht. ;) ) Selbst Geiermeier kam vor. Rüdigers Verhalten fand ich nicht immer okay.

Jedenfalls vergingen die 3 Stunden und 12 Minuten wie im Flug. Zwischendurch musste ich mir ein Grinsen verkneifen und fieberte mit. Langweile? Die gab es hier ganz und gar nicht. Stattdessen freute ich mich über den Humor. Außerdem sorgten die Missverständnisse für kuriose Szenen. Mit Vampiren muss man wirklich vorsichtig umgehen.

Dieses Weihnachten wird Antons Familie wohl lange in Erinnerung bleiben. Hatte sich Anton endlich etwas „Normales“ als Geschenke gewünscht, schienen es seine Gäste ganz und gar nicht zu sein. Schlussendlich beendete ich das Hörbuch und schmunzelte über die Ereignisse.

Meine Meinung zur Sprecherin:
Als ich die Stimme von Katharina Thalbach hörte, hatte ich sofort das Gesicht der Sprecherin vor Augen. Sie hat eine unverkennbare und rauchige Stimme. Man merkt, dass ich das Vorlesen auf dem Herzen lag, denn sie bringt sehr viel Gefühl ein. An die Art, wie sie ihre Stimme bei den Vampiren verstellte, musste ich mich erst gewöhnen. Das ging jedoch sehr schnell und ich erlebte eine spannende Geschichte.

Mein Fazit:
Weihnachten mit Vampiren war komplizierten und anstrengender als gedacht. Anton hatte alle Hände voll zu tun und musste sich gezwungenermaßen mehrmals ziemlich ins Zeug legen. Der kleine Vampir hatte, wie immer, seine Eigenheiten. Lumpi kam recht häufig vor. Es gab viel Humor, aber auch Szenen, in denen die Stimmung etwas angespannt war. In Summe kam ein gutes Maß an Spannung hinzu, die mit einigen Wendungen gespickt waren. Dieses Weihnachten war wohl das aller seltsamste von Antons Familie. Gleichzeitig konnte ich mir während dem gesamten Hören öfter ein Schmunzeln nicht verkneifen. Alles in allem war es gelungenes Hörbuch, das von der grandiosen Katharina Thalbach hervorragend und mit Charme gelesen wurde.

Ich vergebe 4 von 5 möglichen Sternen

Das Hörbuch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!

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Veröffentlicht am 29.11.2022

Ein überzeugender Auftakt

MacTavish & Scott - Folge 01: Der verschwundene Gärtner
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Der Auftakt der Serie hat mich mit seiner taffen Ermittlerin überzeugt und bot mir zwar eine ruhige, jedoch gut geschriebene Geschichte. Im folgenden Text erzähle ich dir spoilerfrei mehr.

Meine Meinung ...

Der Auftakt der Serie hat mich mit seiner taffen Ermittlerin überzeugt und bot mir zwar eine ruhige, jedoch gut geschriebene Geschichte. Im folgenden Text erzähle ich dir spoilerfrei mehr.

Meine Meinung zur Geschichte:
Der Auftakt der Geschichte schickte mich sofort mitten in das Geschehen, denn ich stieg Seite an Seite mit Finola aus dem Bus. Gemeinsam kamen wir in Edinburgh an und begaben uns in ihre neue Unterkunft. Auf dem Weg kam es zu einer ersten eigenwilligen Begegnung und alsbald danach lernte ich Anne Scott kennen. Das Setting ist typisch dem eines Cosy Crime Krimis. Gitta Edelmann wählte eine ruhige und unaufgeregte Erzählweise. Ich fühlte mich schnell wohl und konnte mich beim Hören entspannen.

Der erste Teil der Geschichte befasste sich mit Finolas ankommen in ihrer neuen Heimat, den ersten Ermittlungen rund um den vermutlichen Fremdgeher und Finolas Können als Detektivin. Wer einen rasanten Einstieg erwartet, ist hier falsch. Es wird eine Weile geschildert, wie Finola den Mann in verschiedenen Verkleidungen folgte. Langweilig war mir nie, denn mit dem neuen Fall um den verschwundenen Onkel und dazwischen anderweitig gesäten Szenen entstand ein solides Maß einer Grundspannung. Erzählt wurde das Geschehen über zwei Handlungsstränge aus der Sicht von Finola und Anne.

Was ich von Anne halten sollte, war mir anfangs nicht klar. Einerseits wollte sie die Detektei weiterführen, andererseits hatte sie große Sorgen. Auch Finola war zuerst etwas schwierig einzuschätzen. Je näher ich beide kennenlernte, desto besser konnte ich mich in sie hineinfühlen. Weitere Protagonisten blieben etwas blass und waren nur Nebenfiguren.

Der verschwundene Gärtner schickte das Geschehen bald in eine andere Richtung. Am Ermittlungsort angekommen hatte ich einen Verdacht. Lag ich richtig? Ich gelangte vor Finola zu den richtigen Schlüssen. Auf mein Hörerlebnis nahm dies nur wenig Einfluss, denn mir gefiel der Ablauf der Ereignisse. Die junge Frau hat wahrlich ein Talent für Verkleidungen, doch auch Anne schien Ahnung von ihrer Materie zu haben. Beide müssen zwar noch in ihre Aufgabe hineinwachsen, doch haben sie das Potenzial für ein gutes Team. Parallel zu all dem gab es weitere seltsame Aktivitäten zu verfolgen, die Anne aus Angst niemanden anvertrauen wollte.

Schlussendlich kamen beide auf die heiße Spur und aus einer brenzligen Situation wurde eine Lebensgefährliche. Es gelang mir mit Leichtigkeit ein wenig mit zu fiebern. Der Ausgang war gut und schlecht zugleich. Was das bedeutet musst du allerdings selbst herausfinden. Etwas freute mich ganz besonders. Gleichzeitig konnte ich verstehen, dass Finola einer bestimmten Situation entfliehen wollte. Mit dem letzten Kapitel wurde ein Stein für die Fortsetzung ins Rollen gebracht, der eine böse Vermutung bei mir auslöste.

Meine Meinung zur Sprecherin:
Ich hörte zum ersten Mal ein Hörbuch mit Bettina Storm. Sie las die Geschichte sehr ruhig und emotionsneutral. Als in der zweiten Hälfte das Spannungslevel erhöht wurde, hörte man das auch bei ihrem Vorlesen. An die Klangfarbe ihrer Stimme musste ich mich erst gewöhnen. Mit der Zeit fand ich, dass sie gut zur Story und dem Setting passte.

Mein Fazit:
In der ersten Folge von »MacTavish & Scott« wurde ich in ruhiger Form in das Setting eingeführt und durfte die beiden Hauptprotagonistinnen kennenlernen. Nach einer kurzeitigen Eingewöhnung nahm das Geschehen seinen Lauf und zeigte mir, wie Finola heimisch wurde und ihre ersten Ermittlungen durchführte. Obwohl die Erzählweise eher gemächlich war, langweilte ich mich zu keiner Zeit. Vielmehr fühlte ich mich gut unterhalten und verfolgte aufmerksam was geschah. Der Fall um den verschwundenen Onkel frischte das Geschehen auf und ließ in der zweiten Hälfte die Spannung steigen. Die letzten 3-5 Kapitel fand ich besonders gut. Das Hörbuch ist bestens für ein lockeres Zwischendurch hören und Entspannung geeignet.

Ich vergebe 4 von 5 möglichen Sternen!

Das Hörbuch wurde von mir über Audible gehört und anschließend freiwillig rezensiert.

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Veröffentlicht am 20.11.2022

Es ist unglaublich schwer ...

Senf mit Safran
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Dieser Roman zeigte mir in aller Deutlichkeit, wie schwer es ist, die eigene Heimat wegen Krieg zu verlassen und in einem neuen Land Fuß zu fassen. Im Text möchte ich dir mehr über das Buch erzählen.

Meine ...

Dieser Roman zeigte mir in aller Deutlichkeit, wie schwer es ist, die eigene Heimat wegen Krieg zu verlassen und in einem neuen Land Fuß zu fassen. Im Text möchte ich dir mehr über das Buch erzählen.

Meine Meinung zum Cover:
Das Cover ist einfach gehalten und doch ist die Gestaltung stimmungsvoll. Motivisch ist sie zwar nicht ganz passend, denn man würde wohl keine derartige Geschichte dahinter vermuten. Dennoch ist sie gelungen, weil ich Symbole darin sehen, die den Grundgedanken verkörpern.

Meine Meinung zum Inhalt:
Nach dem Beginnen des Buches merkte ich schnell, dass die Geschichte mit vielen emotionalen Erlebnissen geschildert wird. Die Art des Erzählens war teilweise sehr gefühlvoll, dann wiederum eher distanziert. Der tagebuchartige Stil gab mir einen guten Überblick und konnte mich gleichzeitig erreichen. Das Buch basiert auf den Erlebnissen des Autors und von dessen Freunden und Bekannten. Wer was erlebt hat, ist nicht klar, weil alles zu einer einzigen Geschichte zusammengefasst wurde, die einige Jahre umfasst.

Für mich waren die Erlebnisse teilweise sehr brutal. Das gewalthaltige Aufwachsen des Protagonisten durch den Vater wurde mit einer eindrücklichen Szene geschildert, die ich sehr schlimm fand. Leider gibt es in jeder Kultur solche schrecklichen Menschen, denen man nur schwer das Handwerk legen kann, weil sie die Gewalt gekonnt verbergen. Im Vordergrund standen außerdem der Ausbruch des Krieges im Iran und wie sich damit die Welt des Ich-Erzählers nochmal veränderte. Er zog in den Alltag der Menschen ein und verursachte befremdliches Verhalten. Doch wie soll man damit umgehen, wenn man den Tod von geliebten oder bekannten Menschen mitansehen muss? Ein abgehärtetes Verhalten ist unausweichlich.

Später konnte der inzwischen Jugendliche nach Deutschland fliehen. Der Autor begann damit das Aufeinanderprallen der Kulturen zu beschreiben. Dabei wurde klar, wie schwer es ist in einem Land Fuß zu fassen, dass man gar nicht kennt und deren Menschen man sprachlich nicht verstehen kann. Genauso wurde bewusst gemacht, wie stark Vorurteile und seltsame gesetzliche Regelungen bzw. Verbote das Leben enorm erschwerten. Tägliche Probleme, persönliche Schicksale, Erinnerungen und Schmerz gehörten zum Alltag. Die Erlebnisse stammen aus den 1980er und 1990er Jahren. Jetzt im Jahre 2022 hat sich nur wenig verändert. So ist dieses Buch sehr dramatisch, traurig und bewegend. Aber auch informativ und aufklärend. Teil davon sind auch Szenen mit Gewalt und Blut. Witzig, wie es auf dem Buchcover beschrieben wird, fand ich es zu keiner Zeit.

Mein Fazit:
Die zusammengetragene Geschichte von Kaveh Ahangar über seine eigenen Erlebnisse und die von Freunden und Bekannten war für mich bewegend, schrecklich und informativ zugleich. Ich selbst kann mir nur annähernd vorstellen, wie schlimm das alles gewesen sein muss. Häusliche Gewalt, der Krieg, die Flucht und das Leben in einer völlig anderen Kultur – all das wurde auf einfühlsame und teilweise doch etwas distanzierte Weise erzählt. Am Ende wob der Autor eine sehr wichtige Botschaft ein, die absolut wahr ist.

Ich vergebe 4 von 5 möglichen Sternen!

Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!

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