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Viola

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.05.2018

Keine Spur von Glück

Glücksmädchen
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Dieses Buch hat mich sehr traurig gemacht. Ein Kind ist da und keiner kümmert sich so richtig um das kleine Mädchen, dessen Name Glück verheißen soll. Glück findet sich hier aber nirgends. Weder ist das ...

Dieses Buch hat mich sehr traurig gemacht. Ein Kind ist da und keiner kümmert sich so richtig um das kleine Mädchen, dessen Name Glück verheißen soll. Glück findet sich hier aber nirgends. Weder ist das Mädchen glücklich, noch hat es Glück. Im Gegenteil! Es ist auf einmal verschwun-den und taucht einfach nicht wieder auf. Die Prognosen sind schlecht und der Leser muss das Schlimmste befürchten.
Dieser Psychothriller war das erste Buch, das ich von Mikaela Bley gelesen habe, sicherlich aber nicht das letzte. Bin schon sehr gespannt auf den Nachfolger mit der Hauptfigur Ellen Tamm, „Böse Schwestern“. Ellen fand ich schnell interessant und authentisch. Trotz ihrer oft impulsiven Reaktionen und Launen mochte ich sie. Eine Figur, die noch viel Potenzial für weitere Fälle hat.
Autorin Mikaela Bley gelingt es hervorragend, die traurige Realität um die kleine Lycke dramatisch, tragisch und traurig, gleichzeitig aber immer authentisch und mitreißend zu beschreiben. Es kommt eine düstere Stimmung auf, die mich wirklich gefangen genommen hat. Ich habe das Buch bei strahlendem Sonnenschein gelesen, trotzdem konnte ich spüren, wie sehr die Kleine in dem Sturm gefroren haben muss. Ich spürte die Trauer und das Entsetzen der Eltern, die aber leider mit so vielen anderen Sachen beschäftigt waren, dass sie dem Mädchen nicht wirklich gerecht wurden. Der Leser erfährt aus verschiedenen Perspektiven, was passiert ist und kann so tief in das Geschehen eintauchen.
Ein tolles Buch, das mich mitgerissen hat, auch wenn es traurig war.

Veröffentlicht am 22.05.2018

Spannend und außergewöhnlich

Dunkel Land
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Wer etwas Spannendes sucht, das außergewöhnlich ist und nicht nach Schema F verläuft, ist hier genau richtig. Ich kannte bisher kein Buch von dieser Autorin, aber auch ihren anderen Titel klin-gen der ...

Wer etwas Spannendes sucht, das außergewöhnlich ist und nicht nach Schema F verläuft, ist hier genau richtig. Ich kannte bisher kein Buch von dieser Autorin, aber auch ihren anderen Titel klin-gen der Beschreibung nach interessant und ungewöhnlich.
Verena Hofer soll sich im Havelland die nächsten drei Monate um den Neffen der Hausherrin von Gut Wuthenow kümmern. Sie nimmt natürlich an, dass dieser ein Kind ist. Dort angekommen, findet sie aber heraus, dass es sich um den 36-jährigen Carl von Wuthenow handelt, der nach ei-ner Schussverletzung kein funktionierendes Kurzzeitgedächtnis mehr hat. Dennoch arbeitet er als Kriminalist und Berater der Polizei in Berlin... Da beide auf einander angewiesen sind, raufen sie sich zusammen und beginnen gemeinsam mit der Arbeit, mit der Suche nach einem grausamen Mörder.
Dieses ungewöhnliche Ermittlerduo hatte es mir direkt angetan. Verena ist eigentlich Literaturwis-senschaftlerin und tut sich schwer in der brutalen Welt der Verbrechen. Das fand ich total sympa-thisch, denn sicherlich würde es den meisten von uns auch so gehen. In Profiler Carl hat sie einen guten Lehrer gefunden, der andererseits aber auch ihre Hilfe braucht. Wirklich gut gemacht, das macht Lust auf mehr.
Auch der Fall war spannend und interessant und hat mich in seinen Bann gezogen. Ich fand, dass die Figuren von Roxann Hill gut gezeichnet werden. Man hegt Sympathie und Antipathie, lacht und leidet mit Verena und Carl mit. Auch die Nebenfiguren waren liebevoll und authentisch beschrie-ben. Ich mochte die junge Köchin mit den blauen Haaren sehr, aber auch der Colonel ist eine lie-benswerte Person. Auch die schöne Landschaft des Havellandes und des Gutes macht den Ro-man besonders lesenswert.
Ich hoffe, dass es eine Fortsetzung mit den beiden Hauptfiguren Verena und Carl gibt und dass sie wieder gemeinsam ermitteln und sich dann auch näher kommen. Eigentlich bin ich nicht so wild auf die Kombi von etwas Spannendem mit einer Romanze, aber manchmal – wie hier – passt es einfach.

Veröffentlicht am 19.05.2018

Berührend und faszinierend

Illegal am Everest
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Dieses Buch hat mich zugleich berührt und fasziniert. Hans-Petter Duttle erzählt darin über sein unstetes Lebens, das ihn quasi rund um die Welt führte, aber nie ruhig werden ließ. Er war zeitle-bens rastlos ...

Dieses Buch hat mich zugleich berührt und fasziniert. Hans-Petter Duttle erzählt darin über sein unstetes Lebens, das ihn quasi rund um die Welt führte, aber nie ruhig werden ließ. Er war zeitle-bens rastlos und auf der Suche – nach sich selbst, nach dem Sinn des Lebens und nach einer Auf-gabe, die ihn erfüllt. Das beschreibt der Autor Reto Winteler unglaublich einfühlsam, authentisch und berührend. Schon der Untertitel „Mein steiniger Weg auf der Suche nach dem Glück“ zeigt, dass Duttle ein ewig Suchender war.
Der erste Teil des Buches beschäftigt sich mit seiner Kindheit und Jugend. Schon damals fühlte er sich oft überflüssig und wenig geliebt. Sein Bruder war ein Sonnenschein und nach seinem Tod war Duttle noch einsamer. Aufgewachsen in Beirut, fühlte er sich in der eigentlichen Heimat Schweiz unwohl und eingeengt. Die Konventionen waren nicht sein Ding und auch nicht Luxus und Konsum, was er als Diplomatenkind von Anfang an kannte. Nach zahlreichen Arbeitsstellen und Versuchen, in der Alltagswelt eines Erwachsenen anzukommen, verschlägt es den Suchenden im mittleren Hauptteil des Buches in den Himalaya. Dort versucht er, gemeinsam mit drei Amerikanern und oh-ne weitere Hilfsmittel oder Helfer bzw. Träger, den Mount Everest zu erklimmen. Und das auch noch illegal, weil es nur eine offizielle Delegation pro Jahr gibt. Der Versuch misslingt, prägt die vier Extrembergsteiger aber für den Rest ihres Lebens. Duttle hat sein Glück immer noch nicht gefun-den und sucht weiter. Seine rastlose Getriebenheit führt ihn nach Kanada zu den Inuit und dann immer wieder an verschiedene Stationen in Südamerika, auch zurück nach Nepal. Trotz einer Frau, die mit ihm kommt, und seiner zwei Töchter kommt er nicht zur Ruhe. Frieden findet er erst im Alter und als Verena in sein Leben tritt.
Eine unglaublich interessanter Geschichte über ein spannendes, abenteuerreiches, trauriges und wildes Leben. Interessant fand ich vor allem die Schilderungen über das Leben bei den Inuit, das ich so genau noch nicht kannte. Das fand ich wirklich spannend, genau auch wie die Expedition zum Everest. Toll war, wie aufgeschlossen Hans-Peter Duttle anderen Menschen, Kulturen und Sprachen war. Er hat sich immer angepasst und mit den Leuten vor Ort gelebt. Er hat sich dabei nie wichtig genommen, noch hat er versucht, den Menschen etwas aufzuzwingen oder sie ändern zu wollen. Im Gegenteil fand er das schrecklich und war gerade an den alten Traditionen und Sitten der Inuit, aber auch der Indianer in Südamerika interessiert. Ein bemerkenswerter Mann, von dem viele hätten lernen können.
Leider fand ich den letzten Teil des Buches etwas sehr schnell und zu kurz gekommen. Da hätten es meiner Meinung nach gerne ein paar mehr Seiten sein dürfen. Vieles war dann nur noch ange-rissen.
Sehr berührt haben mich vor allem der Anfang und das Ende, wo Duttle selbst zu Wort kommt: „Wovor ich eigentlich davonlief, wusste ich selber nie genau – die Unzufriedenheit mit meinem ei-genen Leben und meine Abscheuvor der Menschheit gaben sich da immer die Hand. Aber wohin ich wollte, das wusste ich genau: in abgelegenste, unberührte Gebiete, in denen es keine oder möglichst wenige Menschen gab, an die äußersten Ränder unserer zivilisierten Welt.“ Schon früh hatte er erkannt, wie wichtig die Natur für uns Menschen ist und wie verrückt es ist, diese unwie-derbringliche und kostbare Umwelt zu zerstören: „Andererseits gibt es mir in meinem Leben tat-sächlich darum, die „Komfortzone“ zu verlassen, nämlich dem ganzen oberflächlichen Lebensstil unserer westlichen Welt den Rücken zu kehren. Jener Welt, die ihre „Komfortzone“ immer weiter ausdehnt, jenem Teil der Menschheit, der alles daransetzt, einen oft pervers anmutenden Wohl-stand immer noch weiter zu steigern. Dass wir sehr entschlossen daran sind, in kürzester Zeitunser uraltes weltgeschichtliches Erbe zu zerstören und unsere eigene Zukunft aufs Spiel zu setzen, weiß heute im Grunde jedermann. Und das ist das ganz Unheimliche daran.“

Veröffentlicht am 19.05.2018

Wieder extrem spannend

Mordtiefe
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Und wieder ist der Thriller von H.C. Scherf extrem spannend und mitreißend. Nach „Kalendermord“ und „Der Serbe“ ist „Mordtiefe“ schon der dritte Roman aus der Feder dieses Autors, der die Rechtsmedizinerin ...

Und wieder ist der Thriller von H.C. Scherf extrem spannend und mitreißend. Nach „Kalendermord“ und „Der Serbe“ ist „Mordtiefe“ schon der dritte Roman aus der Feder dieses Autors, der die Rechtsmedizinerin Karin Hollmann und ihren Freund Oberkommissar Sven Spelzer in den Mittel-punkt stellt. Beide Figuren sind sympathisch, lebensnah und authentisch – gerade das macht diese Thriller auch so lesenswert. Neben der dramatischen Spannung und den atemlos machenden Ge-schehnissen natürlich!
Zuerst scheint es so als wären die beiden Fälle einfach nur zeitgleich passiert und hätten nichts mit einander zu tun. Nach und nach aber merken die Ermittler, dass das anders ist und bringen sich in Gefahr. Der idyllische Essener Baldeneysee birgt grauenvolle Geheimnisse und mehrere Leichen. Und dann ist da noch der Serienmörder Pehling, der Karin immer näher kommt. Und was ist mit dem Bruder des Serben?
Spannung pur! Bis zum Ende ist das Buch wieder spannend und packend. Es lässt einen atemlos die Seiten umblättern, weil man unbedingt wissen will, was am Ende passiert und ob Karin und Sven wieder heil aus der Sache herauskommen. Das Buch ist nichts für schwache Gemüter, aber für „erfahrene“ Spannungsleser ein Genuss. H.C. Scherf weiß einfach, wie man Leser mitnimmt, wie man Angst und Spannung erzeugt und wie man so schreibt, dass man zwischendrin auch mal lachen kann. Rundum gelungen, finde ich.
Wie bereits auf der Buchrückseite vermerkt ist, kann man die Bücher zwar unabhängig voneinander lesen, aber ich würde – wie auch der Autor – empfehlen, sie in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Die einzelnen Fälle sind zwar in sich abgeschlossen, aber das Privatleben und auch ein großer Teil der Ermittlungsarbeit ziehen sich von Anfang an durch.

Veröffentlicht am 19.05.2018

Targa in Höchstform

Immer wenn du tötest
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Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, da ich „Targa“ schon so spannend und interessant fand. Natürlich ist es keine leichte Kost, aber wer den Vorgängerband kennt, weiß das ja schon. Ich persönlich fand ...

Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, da ich „Targa“ schon so spannend und interessant fand. Natürlich ist es keine leichte Kost, aber wer den Vorgängerband kennt, weiß das ja schon. Ich persönlich fand „Immer wenn Du tötest“ noch härter, aber gleichzeitig auch viel berührender. Targa war mir immer schon sympathisch, hier ist sie mir richtig ans Herz gewachsen. Ich hatte den Ein-druck, sie hat sich persönlich noch einmal deutlich weiter entwickelt und ist gewachsen. Dennoch ist ihr Leben kaum erträglich, wenn man sich nur vorstellt, was sie alles hinter sich hat und durch-gemacht hat. Kein Wunder, dass sie mit ihrer toten Zwillingsschwester Yella spricht und wie beses-sen ihren leiblichen Vater sucht.
Freya ist eine unglaublich spannende Figur, die ihresgleichen sucht und in Targa findet. Sie sind wie Feuer und Eis, ziehen sich gegenseitig an und stoßen sich ab. Ein interessantes Wechselspiel beginnt und wer gewinnt, das ist nicht klar.
Wieder einmal schafft es das Autorenduo B.C. Schiller, seine Fans zu begeistern und mitzureißen. Targa Hendricks ist einfach eine schillernde Hauptfigur.
Einziger Kritikpunkt ist der Cliffhanger am Ende des Buches, der mich wirklich sehr neugierig gemacht hat. Es ist eben nicht immer alles so, wie es scheint.... Hoffentlich kommt der dritte Band bald raus!