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Viola

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.09.2020

Spannende Herausforderung

Südlich vom Ende der Welt
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Ich mag Bücher, in denen Leute über ihr ungewöhnliches Leben berichten. Carmen Possnig ist so ein Mensch. Sie war Ärztin in einem Krankenhaus in Wien, als sie die Anzeige der Europäischen Weltraumorganisation ...

Ich mag Bücher, in denen Leute über ihr ungewöhnliches Leben berichten. Carmen Possnig ist so ein Mensch. Sie war Ärztin in einem Krankenhaus in Wien, als sie die Anzeige der Europäischen Weltraumorganisation als Forschungsärztin auf der Concordia, wo die Lebensbedingungen auf dem Mars erprobt werden. Sie ist eine von zahlreichen Bewerbern und schafft es.

In diesem Buch nimmt die Ärztin ihre Leser mit auf eine spannende Reise an einen ganz besonderen Ort der Welt, den die meisten Menschen nie erreichen werden. Die Lebensbedingungen sind rau und hart und der Alltag auf der Forschungsstation etwas ganz besonderes. Ich fand ihre Schilderungen sehr anschaulich, untermalt auch durch die vielen schönen Bilder, die dem Leser einen guten Eindruck verschaffen. Wie sehr kalt kalt sein kann, wie sich die Gemeinschaft in der Einsamkeit der Natur anfühlt und wie es ist, wenn man kaum Privatsphäre hat.

Absolut lesenswert und interessant und auf jeden Fall Garant für unterhaltsam Lesestunden.

Veröffentlicht am 31.08.2020

Historie spannend erzählt

Die Muskatprinzessin
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Auf dieses Buch war ich neugierig, weil mich die Szenerie sehr interessiert. Ich habe früher viele historische Romane gelesen, aber die meisten davon spielten in Deutschland oder Europa. Umso interessanter ...

Auf dieses Buch war ich neugierig, weil mich die Szenerie sehr interessiert. Ich habe früher viele historische Romane gelesen, aber die meisten davon spielten in Deutschland oder Europa. Umso interessanter fand ich daher den exotischen Handlungsort und die Geschichte vor dem Hintergrund der Vereinigten Ostindischen Compagnie. Man merkt auch deutlich, dass der Autor weiß, wovon er schreibt und sich in der Thematik gut auskennt.

Leider hat die Sprache nicht immer genau meinen Geschmack getroffen, manchmal war es mir zu derb und deutlich. Andeutungen hätten an manchen Stellen durchaus gereicht. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass mir manches zu modern vorkommt. Ob Eva wirklich alleine in Amsterdam unterwegs sein durfte, bezweifle ich etwas – gerade in den höheren Schichten war das vermutlich eher nicht üblich. Auch einige andere Schilderungen sind meiner Meinung nach etwas zu fortschrittlich.

Insgesamt hat mir das Buch aber gut gefallen, weil es viel Atmosphäre und Flair hat. Man kann sich gut vorstellen, wie das Leben in Batavia und Indonesien damals war. Das in Kombination mit der interessanten Lebensgeschichte von Eva Ment war der Roman wirklich gut zu lesen und hat mir interessante Lesestunden beschert. Über Eva Ment ist historisch nicht viel bekannt, das hat der Autor Christoph Driessen mit viel Fantasie ausgeglichen und ein schillerndes und farbenfrohes historisches Epos geschaffen.

Veröffentlicht am 31.08.2020

Toller Auftakt

Fräulein Gold: Schatten und Licht
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Da ich die Reihe von Volker Kutscher und auch Susanne Goga gelesen habe und sehr mochte und auch die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen sehr spannend finde, habe ich mich umso mehr auf dieses Buch gefreut. ...

Da ich die Reihe von Volker Kutscher und auch Susanne Goga gelesen habe und sehr mochte und auch die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen sehr spannend finde, habe ich mich umso mehr auf dieses Buch gefreut. Und ich wurde nicht enttäuscht. „Fräulein Gold“ ist eine Lesereise wert und macht Lust auf mehr. Daher bin ich froh, dass es sich um eine Reihe handelt und ich schon im Oktober erfahre, wie es weitergeht.

Hulda ist eine spannende und interessante Romanfigur – vor allem auch deswegen, weil sie sich einerseits für das Wohlergeben von Frauen und ihr eigenes Glück einsetzt, gleichzeitig aber auch eine dunkle Seite hat. Ich mag Figuren mit Ecken und Kanten, sie faszinieren mich ungemein. Sie ist nicht nur Hebamme, sondern gleichzeitig auch Ermittlerin und das macht es dann richtig spannend. Der Fall ist rund und stringent und es macht Spaß, mit zu fiebern und mit zu rätseln.

Gleichzeitig finde ich die 1920er wirklich spannend und auch hier wird das wieder deutlich. Die Autorin lebt selbst in Berlin und das merkt man auch. Sie schreibt mit viel Lokalkolorit und Flair und lässt längst vergangene Zeiten wieder aufleben. Berlin war damals eine glänzende und zugleich düstere Metropole, die die verschiedensten Menschen angezogen hat. Auch das zeigt der Roman von Anne Stern deutlich und einprägsam. Mir gefällt die Atmosphäre im Buch sehr und ich bin schon gespannt auf Band 2.

Veröffentlicht am 31.08.2020

Highlight für Krimifans

Endstation Seeschleuse
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Husum habe ich bereits als Teenie im Rahmen einer Klassenfahrt kennengelernt und bis heute mag ich die Stadt sehr. Für mich war die Stadt nie eine „Graue Stadt am Meer“, sondern viel mehr. Da ich außerdem ...

Husum habe ich bereits als Teenie im Rahmen einer Klassenfahrt kennengelernt und bis heute mag ich die Stadt sehr. Für mich war die Stadt nie eine „Graue Stadt am Meer“, sondern viel mehr. Da ich außerdem gerne Krimis lese und sehr gerne welche mit Lokalkolorit, war ich sehr gespannt auf dieses Buch.

Es ist bereits das vierte Buch aus der Reihe der Küsten-Krimis um Hauptkommissar Flottmann und dem hochsensiblen Musiker Leon Gerber und hat mir sehr gefallen. Ich mochte die Szenerie und die Atmosphäre und auch den Kommissar. Besonders interessant und lesenswert fand ich, dass nicht immer nur die Hauptfiguren im Mittelpunkt der Erzählungen stehen, sondern auch die Nebenfiguren über weite Textpassagen eine wichtige Rolle einnehmen. Besonders die blinde Frau mochte ich sehr gerne, sie ist einfach lebenslustig und gut drauf und bringt das gut ein ins Buch. Mit ihrem Schicksal habe ich bis zum Ende des Buches mitgefiebert.

Ich kannte die Vorgängerbücher nicht, aber das hat dem Lesevergnügen keinen Abbruch getan. Natürlich wäre es schöner gewesen, wenn man die Vorgeschichte von Flottmann und Gerber gekannt hätte, aber auch so kann man das Buch wunderbar lesen. Ich war bis zuletzt gespannt, wer nun wirklich der Täter ist und warum er das alles macht. Ein spannender Fall zu dem interessanten Thema Nahtoderfahrung.

Ich hoffe, es gibt bald einen weiteren Fall aus Husum, in der Zwischenzeit habe ich ja das Glück, die Vorgängerbücher noch lesen zu können.

Veröffentlicht am 31.08.2020

Tolles Erklärbuch

Schnupfenmonsterschnupfen
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Wie kann man Kindern komplexe Zusammenhänge leicht und verständlich erklären? Indem man so ein tolles Erklärbuch wie „Schnupfenmonsterschnupfen“ gemeinsam mit ihnen liest. Man merkt diesem Buch an, dass ...

Wie kann man Kindern komplexe Zusammenhänge leicht und verständlich erklären? Indem man so ein tolles Erklärbuch wie „Schnupfenmonsterschnupfen“ gemeinsam mit ihnen liest. Man merkt diesem Buch an, dass die Autorin Franziska Briest sich in der Medizin auskennt. Und auch mit Kindern. Sie ist promovierte Molekularbiologin und schrieb dieses Buch für ihre dreijährige Tochter, als die Coronavirus-Pandemie 2020 startete.

Gut nachvollziehbar, kindgerecht und zugleich unterhaltsam schreibt sie, wie Viren funktionieren, warum sie so gefährlich sind und wie man sie aufhalten kann. Das minikleine Schnupfenmonster Schnupfi hat es mir wirklich angetan und ich habe seine Geschichte begeistert mitverfolgt. Über Frau Schnief und Shelli Schneuz musste ich wirklich schmunzeln. Das Bilderbuch für kleinere Kinder zwischen drei und sechs Jahren macht auch größeren Menschen Spaß und hilft gleichzeitig, ganz einfach und ohne Vorbehalten oder Angst zu erklären, was es mit Corona oder anderen Erkrankungen auf sich hat. Die Kombination zwischen Wissenschaft und Phantasie ist perfekt gelungen. So macht das Erklären Spaß!