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Veröffentlicht am 21.08.2019

Charmanter persönlicher Überblick

Theodor Fontane
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Das gebundene Buch ist sehr ansprechend und hochwertig gestaltet, es gefällt mir ausnehmend gut.

Wie der Untertitel schon sagt, bekommen wir hier ein "Lebensbild in Anekdoten" über Theodor Fontane. Meine ...

Das gebundene Buch ist sehr ansprechend und hochwertig gestaltet, es gefällt mir ausnehmend gut.

Wie der Untertitel schon sagt, bekommen wir hier ein "Lebensbild in Anekdoten" über Theodor Fontane. Meine Erwartungen wurden übertroffen, ich hatte gedacht, es wäre eine nette Sammlung von Anekdoten, aber es ist tatsächlich eine kleine Biographie; der Begriff "Lebensbild" ist durchaus nicht übertrieben.

In locker chronologischer Art begleiten wir also Theodor Fontane durch sein Leben, der sympathische Stil der Autors, den wir in einem persönliche Vorwort kennenlernen, setzt sich durch das gesamte Buch fort. Es ist angenehm zu lesen; leicht, aber nicht flach.

Auf den knapp 120 Seiten sind viele interessante Informationen enthalten, wir gehen zu Beginn zurück zu Fontanes Vorfahren, die ebenfalls interessante Lebensgeschichten haben. Von Anfang an bietet uns das Buch eine gelungene Mischung aus Fakten und persönlichen Einblicken, die uns die Fontanes auch menschlich nahebringen. Wie es sich für ein anekdotisches Lebensbild gehört, sind zahlreiche Zitate von Fontane und den Seinen enthalten.

Auch die Hintergrundgeschichte von Fontanes Frau Emilie ist berücksichtigt und ausgesprochen lesenswert. Andere Verwandte, wie die Geschwister und Kinder Fontanes, finden ebenfalls Berücksichtigung, ebenso wie manche Weggefährten. Die Vielfalt der Themen wird durch die anekdotische Form gefördert, die meisten Anekdoten sind eine bis zwei Seiten lang. Sie lesen sich unterhaltsam und es hat Spaß gemacht, auf diese Weise erstaunlich viel über Fontane zu erfahren.

Es schließt sich eine ausführliche Zeittafel und eine Liste mit Quellen an, so daß man hier viel in einem kompakten Buch findet. Rundum gelungen und sehr empfehlenswert!

Veröffentlicht am 18.08.2019

So macht Geschichte Spaß!

Das Reich im Mittelalter
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Diese Buch von Stefan Weinfurter führt den Leser auf denkbar unterhaltsame Weise durch 1.000 Jahre deutscher Geschichte. Der Schreibstil ist ausgesprochen angenehm zu lesen, auch komplexe Sachverhalte ...

Diese Buch von Stefan Weinfurter führt den Leser auf denkbar unterhaltsame Weise durch 1.000 Jahre deutscher Geschichte. Der Schreibstil ist ausgesprochen angenehm zu lesen, auch komplexe Sachverhalte werden verständlich und umfassend erklärt. Geschichte ist so spannend und vielfältig, und in diesem Buch merkt man das auf hervorragende Weise. So gut wie nie liest es sich trocken, an manchen Stellen habe ich gebannt wie bei einem spannenden Roman die Geschehnisse verfolgt. Zuerst war ich ein wenig überrascht, wie kurz das Buch ist - der reine Text nimmt nur etwas 240 Seiten in Anspruch. 1.000 Jahre auf 240 Seiten...wird das nicht arg oberflächlich sein? Nein, das ist es keineswegs. Die Erzählweise ist komprimiert, aber beinhaltet alles Relevante. Dem Autor gelingt es, den relevanten Ereignissen und Personen hinreichenden Raum zu geben und an keiner Stelle hatte ich das Gefühl, daß wichtige Informationen fehlten.

In fünf Kapiteln stellt Stefan Weinfurter die geschichtlichen Entwicklungen des Mittelalters dar, bringt uns die wichtigsten Personen durchaus auch persönlich nah, beschreibt Lebensumstände der Bevölkerung und die sich ändernden Ansichten und Gedankenströmungen. Beeindruckend ist es, wie er berühmte Gestalten der deutschen Geschichte zurück ins Leben holt. Karl der Große, Barbarossa, Friedrich II und andere sind hier nicht nur bekannte Namen, sondern werden hier auch Jahrhunderte - teils über ein Jahrtausend - nach ihrem Tod wieder zu Menschen, die man sich recht gut vorstellen kann. Ebenfalls sehr gut gefallen hat mir die ausgezeichnete Darlegung von Zusammenhängen und Bedeutungen - wir können heute meist nicht mehr ermessen, welche symbolhafte Wirkung die Verwendung eines einzigen Wortes, einer kleinen Geste damals hatte. Stefan Weinfurter erklärt es uns. So werden viele Ereignisse und Entscheidungen verständlicher, erschließt sich uns ihre Relevanz ganz anders. Geschichte auf so knappen Raum so anschaulich und verständlich darzustellen, das ist sicher nicht leicht und ich war beim Lesen immer wieder beeindruckt, wie gut es gelungen ist.

Dem Text schließt sich ein Anhang mit diversen Karten und den Stammbäumen der wichtigsten Herrscherhäuser jener Zeit an, ebenso wie natürlich ein umfangreiches Literaturverzeichnis. So hat man hier wirklich alles, was man braucht und lernt auf angenehme Weise sehr viel. Das gebundene Buch selbst ist ansprechend gestaltet, weist einige Abbildungen auf und ist optisch erfreulich. So sollten alle Bücher über Geschichte sein!

Veröffentlicht am 04.08.2019

Hier wird Geschichte lebendig

Aus großer Zeit
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Immer, wenn ich Walter Kempowski lese, frage ich mich, warum er nicht auf den Lehrplänen steht, warum sein Werk ein solches Schattendasein führt und er in manchen Literaturüberblicken nicht einmal erwähnt ...

Immer, wenn ich Walter Kempowski lese, frage ich mich, warum er nicht auf den Lehrplänen steht, warum sein Werk ein solches Schattendasein führt und er in manchen Literaturüberblicken nicht einmal erwähnt wird. Walter Kempowski ist für mich der mit Abstand beste literarische Chronist der deutsche Geschichte zwischen Gründer- und Nachkriegszeit.

In "Aus großer Zeit" erzählt er uns die Geschichte seiner Großeltern und Eltern, läßt Rostock und Hamburg zwischen Gründerzeit und Erstem Weltkrieg wiederaufleben. Der erste Abschnitt widmet sich der Geschichte der Rostocker Familie Kempowski, der zweite Teil den Hamburger de Bonsacs. Walter Kempowski entwirft hier ein herrliches Gesellschaftsbild, stellt die unkonventionellen, exaltierten und gesellschaftlich etwas skeptisch betrachteten Kempowskis der durch und durch biederen Welt der tiefgläubigen, sparsamen und familienorientierten de Bonsacs gegenüber, die mit dem Nachbar keinen Umgang pflegen, weil er in einer abgelegenen Ecke seines Gartens der Freikörperkultur frönt.

Die Familienmitglieder erstehen durch Kempowskis farbige Erzählart lebendig von den Seiten auf, man sieht sie förmlich vor sich, lernt sie durch ihre kleinen Eigenheiten, typischen Sätze und den Umgang mit anderen ganz hervorragend kennen. Der unverwechselbare Kempowski-Schreibstil, den wir in "Tadellöser und Wolff" in höchster Vollendung erleben dürfen, ist hier noch nicht ganz vorhanden, aber schon sehr erfreulich spürbar.

Der Großteil des Buches besteht aus dem erzählenden Romantext, vor manchen Kapiteln steht eine Auswahl aus Zeitzeugenzitaten, die sehr gelungen dazu beitragen, uns Zeit und Gegebenheiten vor Augen zu bringen. Manche kürzere Kapitel sind Berichte von Menschen aus dem Umfeld der beiden Familien, darunter Hauspersonal, Schulfreunde, Armeekollegen, Nachbarn u.a.. Diese bereichern die Eindrücke sehr, bringen neue Aspekte und Sichtweisen herein.

Die humorvolle Leichtigkeit dieser beiden Teile weicht im dritten und letzten Teil der Düsternis des Ersten Weltkrieges. Hier gelingt es Kempowski ebenfalls hervorragend, diese Zeit auferstehen zu lassen, er stellt auf seine lakonische Art die Schrecken sehr eindringlich dar.

So ist "Aus großer Zeit" ein vielfältiges Sittengemälde jener Jahre, von einer Lebendigkeit und Originalität, die man nur in Ausnahmefällen findet.

Veröffentlicht am 31.07.2019

Berührendes, persönliches Buch

Nina Schenk Gräfin von Stauffenberg
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Claus Schenk Graf von Stauffenberg ist eine Symbolfigur für den deutschen Widerstand gegen die Hitlerdiktatur und man kann allenthalben minutiöse Darstellungen der Ereignisse des 20. Juli lesen, Analysen, ...

Claus Schenk Graf von Stauffenberg ist eine Symbolfigur für den deutschen Widerstand gegen die Hitlerdiktatur und man kann allenthalben minutiöse Darstellungen der Ereignisse des 20. Juli lesen, Analysen, Lobpreisungen und Kritik. Es wird meistens eher im Vorbeigehen erwähnt, daß seine Familie im Rahmen der "Sippenhaft" ebenfalls in die Mühlen des menschenverachtenden Unrechtsstaates geriet, und die Ehefrau Nina Schenk Gräfin von Stauffenberg taucht meistens nur kurz als Name in all diesen Schriften auf. In diesem Buch erzählt nun die Tochter der beiden, Konstanze von Schulthess, die längst überfällige Geschichte ihrer Mutter.

Sie tut dies in einem ausgesprochen angenehmen, hervorragend lesbaren Stil, gleitet nie ab ins Sentimentale oder Pathetische (obwohl das bei einem so engen Familienmitglied absolut verständlich gewesen wäre), während ihre Zuneigung und ihre Hochachtung für beide Eltern, insbesondere für die Mutter, stets spürbar ist. Das macht dieses Buch zu einem hochpersönlichen Bericht. Es beginnt mit den Ereignissen am und nach dem 20. Juli, berichtet von der Verhaftung Nina von Stauffenbergs, ihrer Odyssee durch Gefängnisse und das KZ Ravensbrück. Dann folgt ein Rückblick auf die Jugend, Verlobungszeit und die Ehe, dem Weg zum 20. Juli. Das darauffolgende Kapitel geht in die Familiengeschichte Nina von Stauffenbergs, bis hin ins Zarenreich des 18. Jahrhunderts, bevor dann in den folgenden Kapiteln chronologisch berichtet wird, was nach dem KZ folgte. Diese Kapitelanordnung paßte gut, man beginnt als Leser gleich mit dem Geschehen, das uns bekannt ist, erfährt dann Hintergründe und kann schließlich die Familie auf ihrem Weg durch die letzten Kriegstage bis zum Tode Nina von Stauffenbergs 2006 begleiten.

An mehreren Stellen greift die Autorin auf Aufzeichnungen ihrer Mutter zurück, die diese in den 1960gern in einer Familienchronik auf Bitten ihrer Kinder anfertigte. Diese Aufzeichnungen waren vorab unveröffentlicht und bringen neue und interessante Aspekte ein. Sie sind in einem leichten, amüsanten Stil verfaßt, zeigen Nina von Stauffenberg als eine scharfsinnige, gut beobachtende und unterhaltsame Dame, die sich den Verpflichtungen ihrer Herkunft sehr bewußt war und über eine beeindruckende Stärke verfügte. Sie sind ausgezeichnet in den Erzähltext eingeflochten, reichern diesen an, machen ihn noch lebendiger. Kleine Familienanekdoten wechseln mit berührenden Berichten über die dunkelsten Zeiten. Auch ein Text der Mutter Claus von Stauffenbergs ist enthalten. Konstanze von Schulthess reichert dies auch mit persönlichen Erinnerungen, Berichten aus Gesprächen mit ihrer Mutter an. So stehen uns die Familienmitglieder sehr lebhaft vor Augen, treten aus dem geschichtlichen Hintergrund heraus. Es ist eine Familie mit zahlreichen Persönlichkeiten, die in vielerlei Situation Mut bewiesen, sich nicht haben unterkriegen lassen. Die Grausamkeit der Hitlerdiktatur zeigt sich in vielerlei Details, lakonische Sätze wie "Neunjährig wurde er verhaftet" beleuchten die Absurdität jener Zeit.

Ausgesprochen interessant ist auch, wie Nina von Stauffenberg und andere Familienmitglieder die Kraft fanden, in monatelanger Einzelhaft, Unwissenheit über das Schicksal ihrer Kinder oder anderer Angehöriger, zahlreichen Verhören und anderen leidvollen Situationen zu überleben, bei Verstand zu bleiben, Stärke zu finden. Der Ärger Nina von Stauffenbergs über die Art und Weise, wie ihr Ehemann von Historikern über ihren Kopf hinweg, ohne ihre Einbindung, analysiert und historisch seziert wurde, ist verständlich. Gerade hier ist diese persönliche Sichtweise des Buches so wichtig und Konstanze von Schulthess betont auch, daß ihr der Vater, den sie leider nie kennenlernen durfte, nicht vorwiegend als der Held des Widerstandes vermittelt wurde, sondern als der Papa, der Mensch, so wie er von Nina von Stauffenberg nicht die in die Allgemeinheit übernommene Ikone (oder bei manchen unbelehrbaren Idioten der "Volksverräter") war, sondern ihr Ehemann, mit dem sie eine für jene Zeiten ungewöhnliche und partnerschaftliche Ehe fühlte.

Zahlreiche Fotografien runden dieses vielseitige, berührende Buch ab. Bei einem Bild steht als Unterschrift "'Die Familie Stauffenberg wird ausgelöscht bis ins letzte Glied', so Reichsführer der SS, Heinrich Himmler, am 3. August 1944. Fast sechzig Jahre später begeht Nina von Stauffenberg mit 43 Nachkommen in Kirchlauter ihren neunzigsten Geburtstag." Eine sehr symbolische, wichtige Bildunterschrift und ebenso anrührend wie das Gedicht, das Nina von Stauffenberg im KZ Ravensbrück über ihren von der Diktatur ermordeten Ehemann schrieb, das Konstanze von Schulthess bei der Beerdigung der Mutter vorlas und welches das Buch abschließt.

Veröffentlicht am 28.07.2019

Rundum gelungen, ansprechend geschrieben und gestaltet

Ja, ja am Strande ...
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Ich hatte angesichts des Titels und der Gestaltung des Titelbildes ein wenig Sorge, daß das Buch vielleicht albern oder betulich werden würde, aber diese Sorge war völlig unbegründet, ich angenehm überrascht. ...

Ich hatte angesichts des Titels und der Gestaltung des Titelbildes ein wenig Sorge, daß das Buch vielleicht albern oder betulich werden würde, aber diese Sorge war völlig unbegründet, ich angenehm überrascht.

In diesem innen ansprechend gestalteten Buch erhalten wir, wie es der Untertitel schon sagt, einen Überblick über "Badekultur an der Ostsee von 1900 bis 1939". Dies geschieht durch eine vielseitige Mischung. Ein gut geschriebener Text berichtet über die Entwicklung der einzelnen Seebäder und gibt auch allgemeingeschichtliche Hintergründe. Diese nehmen nicht überhand, sondern konzentrieren sich auf das Wesentliche. In der Einführung geht der Text bis ins Jahr 1793 zurrück, den "offiziellen" Anfängen der Badekultur an der Ostsee. Hier zeigt sich die gelungene Zusammenstellung verschiedener Informationsquellen, die den Leser das ganze Buch hindurch begleitet. Es gibt zahlreiches Bildmaterial - Zeichnungen, Fotografien, Postkarten, Werbeanzeigen. Im Text finden sich Zitate aus zeitgenössischen Texten, so in der Einführung ein Ausschnitt aus den 1893 erschienenen Erinnerungen eines Freiherrn, der illustriert, wie der Adel Heiligendamm für sich entdeckte und mondäne Ferien machte. Später lesen wir zB Tagebucheinträge von Viktor Klemperer, einen Ausschnitt aus Isherwoods "Goodbye to Berlin". In farbig unterlegten Boxen finden sich Ausschnitte aus Benimmbüchern, Modemagazinen, Gesetzen oder Liedtexten. Oft sind auch die Texte der abgebildeten Postkarten abgedruckt, so daß wir teils recht unterhaltsame Urlaubsgrüße lesen können. Diese Mischung macht das Lesen abwechslungsreich und bietet eine weitgefächerte Vielfalt an Informationen, die zu einem runden Gesamtbild führt. Gerade durch die Postkartengrüße und Tagebuchauszüge kommt eine persönliche Komponente hinzu.

Es ist interessant zu sehen, wie sich Postkartenfotografrie und Privatfotos entwickeln. Im Text erfahren wir einiges über fotografische Techniken und Kniffe, auch auf manch geschichtliche Entwicklung wird hingewiesen (zB der Frauenüberschuß auf Fotografien in den ersten Jahren nach dem Ersten Weltkrieg; die vermehrten sportlichen Übungen während der Nazidiktatur). Auszüge aus Reiseführern dokumentieren Aussehen und verschiedene Ausrichtung der einzelnen Badeorte (allerdings wiederholen sich diese Texte manchmal und waren nicht so interessant). Da gibt es die mondänen Orte, an denen das Promenieren in hochmodischer Kleidung der eigentliche Zweck war ebenso wie die verschlafeneren Orte, die sich ihren Dorfcharakter bewahrt haben und zwanglose Ruhe bieten. Viele gesellschaftlichen Themen werden angesprochen, so die "Ehemannszüge", die die hart arbeitenden Ehemänner an den Wochenenden wenigstens für zwei Tage zur urlaubenden Familie bringen. Erschreckend die schamlose Ausprägung des Antisemitimus auch zu Anfang des 20. Jahrhunderts. Die sich allgemein ändernden Moralvorstellungen, die wachsende Demokratisierung auch der mondäneren Badeorte, die sich ändernden Reisemethoden - all das und noch mehr erfährt man durch das Buch.

Manche Bilder machen nachdenklich. So sieht man ein Bild vom Vorabend des Ersten Weltkrieges mit drei Brüdern - auf der Rückseite dieses Bildes, das als Postkarte verschickt wurde, ist ein fröhlicher Urlaubsgruß eines der Brüder vermerkt und man kann gar nicht anders, als sich zu fragen, wie sie die nur Wochen später ausbrechende Hölle ertragen, ob sie überlebt haben. Zum Ende des Buches ist eine Seite eines privaten Fotoalbums abgedruckt, die letzten Sätze des Albums und auch dieses Buches sind: "Abschied vom Frieden! 26.8.1939 in Warnemünde." Ein gelungener Abschluß für das Buch und ich kann nur noch einmal betonen, daß die kleinen persönlichen Einblicke in die sorglosen Urlaubstage uns eigentlich unbekannter Menschen eine willkommene und frische Perspektive in das Buch brachten.

So war ich beeindruckt und erfreut, auf welch angenehme Art ich auf 120 reich bebilderten Seiten viel gelernt habe. Ich hätte gerne noch weiter gelesen - das ist rundum gelungene Wissensvermittlung und Unterhaltung.