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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.12.2020

Die Musik des Geschehenden

The Music of What Happens
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"The Music of What Happens" von Bill Konigsberg ist ein Einzelband und auch das erste Buch des Autors für mich. Die Aufmachung hat mich sehr neugierig gemacht.

Ebenso ist der Schreibstil besonders. Er ...

"The Music of What Happens" von Bill Konigsberg ist ein Einzelband und auch das erste Buch des Autors für mich. Die Aufmachung hat mich sehr neugierig gemacht.

Ebenso ist der Schreibstil besonders. Er ist sehr schnörkellos und direkt. Dadurch, dass hier junge Menschen ihre Geschichte erzählen, trifft man sprachlich auf den Jugendslang. Nach einer kurzen Gewöhnung an beides bin ich nur so durch die Seiten geflogen.

Max ist Sportler, beliebt und hängt am liebsten seinen Kumpels, den Amigos ab. Er sucht für den Sommer einen Job. Wie der Zufall es will, trifft er auf einem Markt auf einen Schulkameraden, Jordan, der mit seiner Mutter versucht einen Foodtruck zu führen. Sie ist dem Ganzen aber nicht gewachsen und stellt ziemlich spontan Max für den Foodtruck ein.
Jordan ist introvertiert, schreibt Gedichte und trifft sich mit seinen Freundinnen, seinen Ehefrauen, in der Mall. Von Foodtrucks hat er keine Ahnung, so hat sein verstorbener Vater ihn geführt. Das Geld wird allerdings knapp und da reaktivieren sie ihr Geschäft.
So landen Jordan und Max gemeinsam in einem Truck und lernen sich kennen. Dabei erkennen sie, dass da vielleicht mehr als nur Freundschaft zwischen ihnen ist.

Die Idee und die Aufmachung des Buches fand ich total interessant. Die Protagonisten sind jung und beide homosexuell. Sie haben ihr Outing bereits hinter sich und kämpfen mit verschiedenen Problemen.
Jordan trauert noch immer um seinen Vater und übernimmt die Erwachsenenrolle Zuhause. Seine Mutter kann den Tod ihres Mannes nicht verkraften und nicht wirklich für ihren Sohn sorgen. Seine Freundinnen scheinen sich nicht für ihn als Person zu interessieren und seine Gefühle teilweise komplett zu ignorieren.
Max hat sowohl mit einem Trauma als auch mit Rassismus zu kämpfen. Seine Mutter und seine Freunde sind für ihn da und versuchen ihm zu helfen. Sein Vater allerdings ist da eine andere Nummer.

Es dauert seine Zeit, aber sie mausern sich zu einem guten Team und wachsen über sich hinaus. Sie lernen voneinander und entwickeln sich im Laufe des Buches. Max wird offener und lernt, dass es okay ist, auch mal Hilfe zu benötigen. Jordan lernt, dass auch er liebenswert ist und Dinge schaffen kann.
Wer jetzt eine leichte Story erwartet wird überrascht. Ein Großteil dreht sich thematisch um den Foodtruck. Dann spricht der Autor aber auch viele andere Themen an, wie zum Beispiel Trauerbewältigung, Spielsucht, Freundschaft, Rassismus und allen voran die LGTBQ+ Community. Das Buch lebt von all diesen Problemen und macht es dadurch realistisch. Allerdings findet durch die Fülle auch nicht jedes Thema einen würdigen Abschluss. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Es hatte so viele tolle Stellen, dass ich mir so viele Zitate wie selten aus einem Buch geschrieben habe. Es stecken einige Weisheiten darin.

Das Gesamtpaket empfehle ich allen, die eine Geschichte lesen möchten, die erzählt, wie sich zwei Menschen aus ihrer Deckung holen gemeinsam daran wachsen und zusammen ein tolles Team sind!

Ich bedanke mich beim One-Verlag und der Lesejury für diese tolle Leserunde!

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
  • Thema
Veröffentlicht am 03.12.2020

Nur für Fans von Geisterstorys

Tag Vier
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Es soll eine Silvesterkreuzfahrt mit Partys und Spaß werden. 4 Tage verläuft alles ohne Probleme, an Tag 5 jedoch fallen die Motoren aus und lassen sich auch nicht mehr starten. Kein Motor bedeutet keinen ...

Es soll eine Silvesterkreuzfahrt mit Partys und Spaß werden. 4 Tage verläuft alles ohne Probleme, an Tag 5 jedoch fallen die Motoren aus und lassen sich auch nicht mehr starten. Kein Motor bedeutet keinen Strom und keine Kommunikationssysteme!
Die Crew kann keine Hilfe von Land anfordern.
Die Lage verschlimmert sich von Tag zu Tag immer mehr- keine Toiletten, Überschwemmungen in den unteren Decks, das Norovirus und Nahrungsknappheit! Als wäre das nicht schon schlimm genug, wird eine junge Frau tot aufgefunden und andere seltsame Dinge geschehen. Es gibt also einen Mörder auf dem Schiff!
Das Buch ist in mehrere Abschnitte geteilt, die jeweils einen Tag umfasst. Zu Anfang gibt es einen Überblick über die Charaktere und das Leben während der ersten vier Tage. Gerade an Charakteren wird nicht gespart- der Stargast des Schiffs (ein Medium), ihre Assistentin, ein Enthüllungsreporter (der an dem Medium dran ist), 2 ältere Damen (die ihren Selbstmord an Silvester planen), eine Mitarbeiterin des Kabinenpersonals, einer vom Wachdienst, der Schiffsarzt und zu guter Letzt der Mörder. Die Geschichte erzählen alle Charaktere bis auf das Medium. Diese Fülle an Charakteren macht die Story einerseits spannend, da man aus jeder Perspektive die Tragödie erfährt, andererseits macht es dir Abschnitte auch extrem lang. Ich hatte im letzten Drittel das Gefühl, die Personen waren schon mehrere Wochen auf dem Schiff, dabei waren es gerade mal ein paar Tage. Ich wurde mit dem ganzen Buch aber nicht so warm. Das lag vermutlich an der Geistesgeschichte, die für mich einen zu großen Teil eingenommen hat, dafür dass ein Mord geschehen ist.
Mit dem Ende konnte ich dann auch nicht viel anfangen. Es war wirr und passte für mich nicht wirklich zum Rest der Geschichte. Eine richtige Auflösung gab es nicht.


Ein paar wichtige und moralische Fragen hat das Buch gestellt, die aber leider hinter diesem Ende verblasst sind. Der Verfall der menschlichen Gesellschaft und die menschlichen Abgründe waren sehr gut dargestellt. Fans von Geistergeschichten werden hier bestimmt größeren Spaß haben als ich.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.10.2020

Toller Auftakt einer neuen Reihe!

The Brooklyn Years - Was von uns bleibt
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"The Brooklyn Years" ist die Spin-Off Reihe der Ivy Years, "Was von uns bleibt" ist dabei der erste Band.

Wer die Ivy Years gelesen hat, wird sich freuen hier auf alte Bekannte zu treffen. In diesem Buch ...

"The Brooklyn Years" ist die Spin-Off Reihe der Ivy Years, "Was von uns bleibt" ist dabei der erste Band.

Wer die Ivy Years gelesen hat, wird sich freuen hier auf alte Bekannte zu treffen. In diesem Buch geht es um Leo Trevi, der Bruder von DJ (letzter Band der Ivy Years), der zu den Brooklyn Bruisers wechselt. Dort spielt er in der Profiliga Eishockey. Kaum ist er in New York, tritt er von einem Fettnäpfchen ins nächste und macht sich unbeliebt bei der PR-Abteilung, deren momentaner Chef seine Ex aus der Highschool ist, für die er immer noch Gefühle hegt. Schlimmer noch; sein Trainer ist auch noch der Vater seiner Ex Georgia. Er macht ihm unmissverständlich klar, dass er sein Dasein auf der Bank fristen muss anstatt auf dem Eis mit seinen Kameraden zu stehen. Und doch ist seine zweite Chance mit Georgia gar nicht so unrealistisch...

Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen! Sarina Bowen konnte mich mit ihrem Schreibstil so packen, dass ich das Buch nur ungern aus der Hand gelegt habe. Leo ist ein sehr zielstrebiger, loyaler, humorvoller und warmer Charakter. Ich habe ihn sofort ins Herz geschlossen. Er macht kein großes Geheimnis aus seiner Liebe zu Georgia.
Georgia ist da etwas verhaltener, bedingt auch durch ein traumatisches Ereignis, durch das für sie die Trennung kam. Sie ist sehr kontrolliert und realistisch, aber auch ein sehr starker Charakter.

Beide sind nicht übereinander hinweg und es ist absolut süß zu sehen, wie Leo versucht sie von der Idee wieder zusammenzukommen überzeugt, und wie sie sich ihre Gefühle für ihn eingesteht und keine Gründe gegen ihn und eine Beziehung sucht.
Besonders positiv ist, dass in diesem Buch das Thema der Folgen einer Vergewaltigung für die Angehörigen der Opfer aufgegriffen wurde. Denn auch diese sollten nicht vergessen werden.

Insgesamt eine starke Story über Kommunikation in einer Partnerschaft, den Folgen einer Vergewaltigung auf das Umfeld des Opfers sowie das Eingestehen von Fehlern und Entschuldigungen. Ich hätte mir noch ein paar mehr Infos gewünscht, bin aber mit der Story so auch sehr zufrieden!

Eine klare Empfehlung für alle Fans der Autorin, der Ivy Years und Fans der Sports-Romance!
4,75/5 ⭐

Ich bedanke mich bei der Lesejury und dem LYX-Verlag, dass ich an dieser tollen Leserunde teilnehmen durfte!

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  • Gefühl
Veröffentlicht am 10.10.2020

2084- Eine erschreckende Zukunftsvision

2084
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James Lawrence Powell beschreibt uns in 2084 eine Zukunft, die niemand so erleben möchte!
Die Erderwärmung ist real und heute bereits sichtbar. Wenn wir nichts dagegen unternehmen, dann steht es schlecht ...

James Lawrence Powell beschreibt uns in 2084 eine Zukunft, die niemand so erleben möchte!
Die Erderwärmung ist real und heute bereits sichtbar. Wenn wir nichts dagegen unternehmen, dann steht es schlecht um unseren Planeten: Dürren, das Abschmelzen der Gletscher und Polkappen, Stürme, steigender Meeresspiegel, Kriege und das Zusammenbrechen ganzer Nationen; um nur ein paar Folgen zu nennen.

Genau damit konfrontiert uns der Autor in seinem Buch. Die Story ist komplett durch Interviews dargestellt, die mit Menschen aus allen Teilen der Welt und auch vielen gesellschaftlichen Ständen abgedeckt ist. Der Wissenschaftler der sie führt wurde Anfang der 2000er geboren und berichtet aus dem Jahre 2084, wie es so weit kommen konnte.
Dadurch bekommt man einen sehr guten Überblick, wie es auf der ganzen Welt aussehen könnte.
Des Weiteren ist das Buch in Themengebiete eingeteilt wie z.B. Feuer, Dürre, Eis und Artensterben.

Der Interviewstil hat mir gut gefallen und die Eindringlichkeit gezeigt. Ebenso gut fand ich, dass man eben aus allen Ecken der Welt etwas erfahren hat- denn es gibt keine Gewinner!
Das macht das Gesamtbild umso erschreckender.
Damit hinterlässt es einen auch nachdenklicher. Ich habe darüber wunderbar mit Freunden und Familie diskutieren können, gerade auch über die, wie ich finde, kritische Lösung des Autors.
Mit dem Schreibstil kam ich nicht ganz klar. Die Antworten wurden immer länger, sodass ich einige Male zurück zur Frage geblättert habe, um zu schauen, worauf die Frage nun abzielte.
Bedingt durch die Einteilung der Abschnitte kam es thematisch zu Wiederholungen, sodass ich mir da mehr Input gewünscht hätte. Zum Beispiel spielt der Golfstrom bzw. das Erliegen des selbigen keine Rolle in dem Buch. Das hat mich gewundert und auch etwas gestört. Ebenso hätte ich mir noch mehr Zahlen und konkrete Angaben zum Anstieg des Meeresspiegels zum Beispiel gewünscht!

Wichtig zu sagen ist noch, dass das Buch bereits 2011 schon einmal veröffentlicht und nun in erweiterter Version auch ins Deutsche übersetzt wurde. Ich hatte mich in einigen Interviews gewundert, warum ausgerechnet 2005/2008 oder auch 2011 eine besondere Rolle spielen. Da wurden die Kapitel womöglich in verschiedenen Jahren mit anderen Kenntnissen geschrieben.

Insgesamt also ein sehr intensives Buch mit Message, dass ich nur jedem ans Herz legen möchte! Das ist kein Buch im dystopischen Setting, dass sich schnell wegliest. Man braucht seine Zeit, um alles zu verarbeiten und sich das nächste Interview vorzunehmen. Und genau das ist auch die große Stärke! Sich bewusst mit dem Thema auseinanderzusetzen und für sich zu überlegen, wie man lebt. Denn wir wissen um die Erderwärmung und teils auch über die Folgen.
Wir alle müssen gemeinsam etwas dafür tun, dass es unseren Kindern und Enkeln gut geht und sie eine lebenswerte Welt vorfinden!

Ich bedanke mich bei der Lesejury und dem Quadriga-Verlag, dass ich an dieser tollen Leserunde teilnehmen durfte!

  • Einzelne Kategorien
  • Thema
  • Cover
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 15.08.2020

Guter Auftakt einer neuen Reihe in der Welt der Dragons

Blacksmith Queen
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In "Blacksmith Queen" geht es um Keeley Smythe. Sie führt die Schmiede ihrer Familie und ist Dank des Kriegs um den Thron schwer im Geschäft. Plötzlich tauchen jedoch Zentauren auf, die ihre Schwester ...

In "Blacksmith Queen" geht es um Keeley Smythe. Sie führt die Schmiede ihrer Familie und ist Dank des Kriegs um den Thron schwer im Geschäft. Plötzlich tauchen jedoch Zentauren auf, die ihre Schwester Beatrix zu den Hexen begleiten, damit diese ihre Königinnenschaft bestätigen. Keeley kann sie nicht allein ziehen lassen und nimmt ihre gerade zurückgekehrte Schwester (eine Nonne! Wie kann sie nur?! 😉) Und ihre Cousine (eine ehemalige Kämpferin mit leichtem Alkoholproblem) zusätzlich mit. Und als klingt das nicht schon verrückt genug, ereilt die Gruppe den Krieg schnell sowie eine Prophezeiung der Hexen! Danach bricht der Trubel noch stärker los mit Verrat, Besuchen bei Zwergen, Barbaren, Elfen und einem Drachen!

Die neue High Fantasy-Geschichte spielt in derselben Welt wie die Dragons, nur in einem anderen Land, und besticht durch ihre Verrücktheit, Humor und natürlich den Charakteren! Ich konnte sehr viel lachen! Die sich immer zankenden Schwestern Keeley und Gemma, oder die eigentlich immer betrunkene Cousine Keran, oder einfach die faszinierenden Zentauren?
Die Geschichte hat alles geboten: Spannung bis zum Ende, Intrigen, Verrat, etwas fürs Herz und einer neuen Art Gestaltwandler. Die Lovestory blieb für mich etwas zu blass. Über die Zentauren hätte ich sehr gerne noch mehr erfahren, so waren sie charakterlich zu wenig gezeigt. Mehr über ihre Art, die anderen Zentaurenstämme und etwas über ihre Geschichte. Gibt es da doch immer noch die kriegerischen Stämme. Ihre Art zu kämpfen ist ja genial! Apropos kämpfen: Keeley, Gemma und Keran sind absolut kriegerische Charaktere aber auch tolle Frauen! Keeley ist ein sehr liebenswürdige junge Frau, die ihren Job und ihre Familie bedingungslos liebt und für sie durchs Feuer gehen würde. Immer mit dabei ihr stählerner Kriegshammer. Auch ihre Tierliebe macht sie sympathisch. Jedes Geschöpf verdient bei ihr eine Chance und kann zu einem Freund werden! Tolle Botschaft.
Gemma und Keran machen ebenfalls eine tolle Figur als Nebencharaktere, da sie für Humor zuständig sind. Gemma, die die Leute überrascht und Keran, die einfach immer zu spät dran ist. Im Fall der Fälle halten sie zusammen und stehen füreinander ein, denn Familie geht über alles.
Zusammen mit den genauso unterhaltsamen wie teils griesgrämigen Zentauren entsteht eine explosive Mischung mit viel Potenzial für folgende Bände.

Insgesamt eine klare Empfehlung für alle Fantasy-Leser, die eine humorvolles Setting mit starken weiblichen Charakteren suchen, sowie für Fans der Autorin und Dragon-Serie! Ich hoffe sehr auf alte Bekannte (vielleicht die liebe Annwyl?) im nächsten Band zu treffen! Denn mal ehrlich, wer vermisst nicht die extrem verrückte Annwyl? 😂🐉

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