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Veröffentlicht am 06.05.2024

A dreamy deception

The Girl of her Dreams
1

Unsere Hauptfigur ist Lizzie, eine passionierte Fitnessstudioliebhaberin und Empfangsdame dort, die davon träumt, später selbst einmal ein eigenes Fitnessstudio zu leiten. Ihr bester Freund James, Personaltrainer ...

Unsere Hauptfigur ist Lizzie, eine passionierte Fitnessstudioliebhaberin und Empfangsdame dort, die davon träumt, später selbst einmal ein eigenes Fitnessstudio zu leiten. Ihr bester Freund James, Personaltrainer und Sohn der Eigentümer, überredet sie, zur Hochzeit seiner Schwester mitzukommen, wo sie einem unbekannten Mädchen im Badezimmer betrunken Mut zuspricht und sie überredet, ihren Verlobten zu verlassen. Die Unbekannte entpuppt sich natürlich als James‘ Schwester und die Braut Cara, und das Buch handelt von den Folgen, nachdem Cara beschlossen hat, ihren Verlobten zu verlassen, während Lizzie versucht, ihre Beteiligung an dieser Entscheidung vor allen zu verbergen. Und natürlich verlieben sie sich unterwegs.

Ich hatte die Hoffnung, dass es sich wie eine schöne leichte romantische Komödie lesen lassen würde, mit dem Bonus, dass es eine queere Liebesstory ist. Allerdings wurde meine Hoffnung nicht wirklich erfüllt.
Das Setting der Story war sehr vielversprechend, mit einem Potenzial, welches die Autorin aber nicht ausgeschöpft hat. Leider verloren die Charaktere sehr schnell an Sympathie und Authentizität, und auch ihre Aussagen und Handlungen wirkten relativ schnell konstruiert und dienten nur dazu, unnötiges Drama zu entfachen, um am Ende mit einem großen Happy End „zu überraschen“.
Der Schreibstil war zwar so gehalten, dass es sich schnell und einfach lesen ließ; der Plot und auch die Charaktere lassen aber zu wünschen übrig. Zu Beginn schienen die Charaktere sehr liebenswürdig und authentisch, verloren dann aber enttäuschenderweise schnell an Sympathie und Nachvollziehbarkeit. Vor allem der ständige Verweis auf die Klassenunterschiede zwischen Lizzie, James und Cara wird nach einiger Zeit anstrengend und ist eigentlich der einzige Grund für die ständigen Streitereien. Auch die Melodramatik, vor allem in den letzten Kapiteln, wirkte nicht authentisch und sehr gewollt, damit es ein großes, versöhnliches Finale geben kann, welches ich allerdings vor dem Hintergrund des konstanten Dramas nicht nachvollziehbar fand.

Mein Fazit: es ist ein schneller Lesespaß, der keinen wirklichen Tiefgang hat, aber vielleicht mit passionierten Leser*innen der romantischen Komödie dennoch resoniert.

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Veröffentlicht am 09.04.2024

„Liberté, Egalité, Fraternité“ & Vampiré?

Scarlet
2

„Scarlet“ ist ein historischer Fantasyroman von Genevieve Cogman, der zur Zeit der Französischen Revolution spielt - aber keine Angst, auch ohne viel Geschichtswissen kann man der Handlung gut folgen. ...

„Scarlet“ ist ein historischer Fantasyroman von Genevieve Cogman, der zur Zeit der Französischen Revolution spielt - aber keine Angst, auch ohne viel Geschichtswissen kann man der Handlung gut folgen.
Eleanor, unsere Protagonistin, ist zu Beginn ein hart arbeitendes Dienstmädchen aus England, welches im Haushalt einer Vampirin beschäftigt ist. So weit, so (un-)üblich. Eleanors Leben als Dienstmädchen wird allerdings auf den Kopf gestellt, als sie an einen anderen adeligen Haushalt verliehen wird, indem nicht nur ihre Fähigkeiten als Dienstmädchen gefordert sind. Dort trifft sie auf die Liga des Scarlet Pimpernel und wird im weiteren Verlauf der Geschichte die Französische Revolution sowie ihre Schattenseiten hautnah miterleben.

Das Cover erweckt den Eindruck, als sei es ein Vampir-Fantasy-Roman, doch alle, die sich jetzt auf eine Vampirgeschichte freuen muss ich enttäuschen, denn Vampire spielen in diesem Buch eher eine Nebenrolle und finden nur wenig Erwähnung. Auch andere Fantasiewesen sind rar gesät und man muss mit dem französischen und britischen Adel vorliebnehmen.

Was die Charaktere betrifft, war Eleanor eine wirklich fesselnde, gut entwickelte und sympathische Protagonistin, und es hat mir Spaß gemacht, sie kennenzulernen. Sie ist anfangs ein wenig naiv, aber ihre emotionale Entwicklung, während sie an Selbstvertrauen gewinnt und lernt, ihren eigenen Instinkten zu vertrauen, war wirklich gut dargestellt. Auch die anderen Mitglieder des Scarlet Pimpernel sind relativ gefestigte Charaktere, auch wenn nicht jeder von ihnen sympathisch ist, sind sie dennoch authentischer französischer Adel.

Größtenteils habe ich das Buch genossen. Der Anfang war etwas langsam und es hat eine Weile gedauert, sich mit all den Charakteren zurechtzufinden. Im weiteren Verlauf nahmen aber die Kapitel und auch der Schreibstil an Fahrt auf und ich blieb durchgehend interessiert am Buch. Es ist ein zufriedenstellender abenteuerlicher Ausflug durch das 18. Jahrhundert Frankreichs, wobei es sich mehr um einen historischen Roman als um einen Fantasyroman handelt. Das Cover und der Klapptext versprechen dahingehend mehr, als sie halten können.

Mein Fazit: der Lesespaß ist durchaus gegeben und es ist ein nettes, leichtes Buch für zwischendurch.

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