Phänomenal! ♡
Never DoubtNun...wer glaubt unbeschadet und emotional losgelöst aus einer Emma Scott Story hervorgehen zu können, der irrt! Diese unbeschreibliche Autorin steht für mich immer für hochgradige, tiefschürfende und ...
Nun...wer glaubt unbeschadet und emotional losgelöst aus einer Emma Scott Story hervorgehen zu können, der irrt! Diese unbeschreibliche Autorin steht für mich immer für hochgradige, tiefschürfende und markerschütternde Emotionalität und kostet mich IMMER einige Tränen. Aber mit 'Never Doubt' hat sie für mich ein ungeahntes Level erreicht, dass mich gefühlsmäßig von einer Klippe stieß.
"Manchmal braucht man die Worte eines anderen, um seine Geschichte zu erzählen..."
Diesen Weg gehen beide Protagonisten in dieser Geschichte und versuchen ihre eigene Last über das Ventil des Schauspielens zu erleichtern. So begegnen sie sich auf der Bühne als Ophelia und Hamlet und ehren Shakespeares Stück mit ihrer Darbietung. Isaac und Willow sind zwei gebrochene Seelen, die im weiteren Verlauf Heilung anstreben. Und das Hand in Hand.
Bereits nach dem ersten Drittel musste ich eine Pause einlegen, weil die herzzerreißenden Hintergründe und die aufwühlende Melancholie in mir eine furchtbare Tristesse auslösten. Ich habe so sehr mit den beiden Protagonisten gelitten und einfach jeden einzelnen Hauch und jede Welle gefühlt. Damit möchte ich keinesfalls sagen, dass das Buch nur traurig ist. Es war ein bisschen wie mit Tränen in den Augen zu lächeln, wie zwischen Anerkennung für ihr Durchhaltevermögen und eiskalter Verzweiflung über ihre Seelenqualen zu schwanken. Die Charaktere sind wunderschön ausgearbeitet und die Flucht der beiden in das Schauspielen wärmt einem das Herz. Doch die dunkle Seite der Medaille bleibt dauerhaft präsent und ich musste mich erst einmal darauf einlassen können. Neben all der Wut und der Trauer über die Vergangenheit, steckt gleichzeitig auch unglaublich viel reine Hoffnung darin, die strahlend hell die Finsternis erleuchtet.
Isaac und Willow sind leise Charaktere. Ihre Erlebnisse haben ihr Lachen und ihren inneren Lauten die Intensität geraubt, doch miteinander geben sie sich ihre Stimme zurück.
Die Story hat mir als Leser einiges abverlangt und ich bin immer noch nicht in der Lage mich davon zu lösen. In mir tobt weiterhin der Sturm, der sich so oft in Isaacs Augen widerspiegelte. Ich fühle mich ausgelaugt und mitgenommen, und doch war es letztlich eine unglaubliche Erfahrung. Ich ziehe respektvoll meinen Hut vor dieser großartigen Autorin und kann nur schwer in Worte fassen wie sehr sie mich berührt. ❤