Story mit Sogeffekt - berührend, glaubwürdig, innovativ
PoppyInhalt: Caggie, 15 J., selbst auferlegte Außenseiterin mit einem zermürbenden Geheimnis, möchte nur weg aus ihrer trostlosen Kleinstadt, bis eine fünfköpfige Musikerfamilie in das Nachbarhaus zieht. Der ...
Inhalt: Caggie, 15 J., selbst auferlegte Außenseiterin mit einem zermürbenden Geheimnis, möchte nur weg aus ihrer trostlosen Kleinstadt, bis eine fünfköpfige Musikerfamilie in das Nachbarhaus zieht. Der stille Roman weckt Sehnsüchte und Begehren in Caggie, und sein ungezügelter Bruder Kolya ebenfalls eine neue Seite in ihr. Gemeinsam erleben die drei einen Schlüsselmoment, der ihrer aller Zukunft bestimmen wird. Zwischen Liebe, Verlangen, intimer Nähe und emotionaler Tiefe versucht Caggie ihren eigenen Weg ins Erwachsenwerden zu finden. Wie wird es ihr gelingen? Und kann es nur eine große Liebe geben?
Sprache: Ich-Erzähler, Präsens – flüssig, bildhaft, innovativ (s. u.)
Meine Meinung: Poppy entwickelt für mich einen magischen Sog, der in einem Rutsch bis zum Ende zieht. Dieses ist überraschend und äußerst befriedigend. Nicht nur die Charaktere und Story begeistern mich, sondern auch die Schreibtechnik: flüssig, dekoriert mit einigen rhetorischen Stilmittel, und neuartig durch Caggies alternative Gedanken-/Handlungsmodelle, die durch zwei zusätzliche Fonts hervorgehoben werden. So gibt es Situationen, in denen Caggie alternativ denkt bzw. handelt, was für mich einen Interpretationsspielraum eröffnet. Was ist Wunschdenken, was Realität? Welche Alternative wählt sie? Welche wäre angebrachter? Welche befürwortet der Leser? Für mich zeigen die Alternativen vor allem Caggies innere Zerrissenheit. Zudem erinnert es mich daran, dass jeder stets die Möglichkeit hat, unterschiedlich zu reagieren und die gewählte Variante das weitere Leben dramatisch beeinflussen kann. Was mir auch sehr gut gefällt, ist, dass die Protagonisten sich mit dem kleinen Prinzen, dem Fuchs und der Rose vergleichen, wobei die Rollen immer wieder neu verteilt werden und erst am Ende festliegen. Zudem schließt sich am Ende ein anfangs eröffneter Gedankenkreis, was mich immer begeistert. („Du meinst, die Welt liegt uns zu Füßen, oder?“ „Nein, … Sie trifft auf uns und es ist an uns, etwas daraus zu erschaffen.“ S. 24)
Fazit: Story mit Sogeffekt - berührend, glaubwürdig, innovativ
Empfehlung an Leser des Genres New Adult