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Veröffentlicht am 15.11.2022

Wenn aus Fake Fakt wird

Fake – Wer soll dir jetzt noch glauben?
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Patrick Dostert ist ein erfolgreicher und geschätzter Kollege in dem Unternehmen, wo er beschäftigt ist. Außerdem hat er eine Frau, die er über alles liebt.
Das ändert sich schlagartig, als eines Morgens ...

Patrick Dostert ist ein erfolgreicher und geschätzter Kollege in dem Unternehmen, wo er beschäftigt ist. Außerdem hat er eine Frau, die er über alles liebt.
Das ändert sich schlagartig, als eines Morgens die Kriminalpolizei vor der Tür steht und ihn damit konfrontiert, dass er eine Frau belästigt und gestalkt haben soll. Das behauptet zumindest deren Freundin Jana Gehlen und Yvonne Voigt ist seitdem verschwunden.
Im Laufe der Ermittlungen werden zunächst Jana Gehlen und später auch Yvonne Voigt tot aufgefunden. Die Beweise gegen Dostert werden immer erdrückender und schließlich führen sie zu dessen Festnahme.
Eine Welt bricht für ihn zusammen, den zuerst wird er in seiner Firma gekündigt und dann verlässt ihn auch noch seine Frau.
Im Gefängnis – in immer wieder eingefügten Zwischenberichten (gut zu erkennen durch Kursivschrift im Text) - berichtet Drostert von seinem Gefängnisaufenthalt. Er wird vertreten von dem renommierten Strafverteidiger Dr. Göbel, der ihm seine Aussagen glaubt und um die Beschaffung von Beweisen bemüht ist, die Dosterts Unschuld beweisen sollen.
Schlussendlich führt eine Aussage zur Überführung des Täters, die nur er wissen konnte, denn die Polizei hat dieses Indiz nicht an die Öffentlichkeit oder an die Presse weitergegeben.

Mein Fazit:

Ein neuer, rasanter Psychothriller von Arno Strobel, der fast bis zum Schluss offenlässt, wer der Täter ist. Im Verlauf der Handlung versteht es Strobel immer wieder geschickt, neue Fährten zu legen.
Deepfakes spielen in diesem Thriller eine entscheidende Rolle. Sie sind wegen der technischen Möglichkeiten nur schwer als solche zu erkennen. Es ist ein leichtes, Sprachnachrichten und Videos zu fälschen und das kann einem Angst und Bange machen.
Das Cover dieses Buches gibt es sowohl in einer „FAKE“- als auch in einer „FAKT“-Version. Der Inhalt ist bei beiden Büchern der gleiche.
Ein echter Pageturner und eine klare Leseempfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 09.11.2022

Schuldig oder nicht schuldig

Der Polizist
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In der Kleinstadt Clanton im Bundesstaat Mississippi wird ein Deputy in seinem eigenen Haus erschossen.
Stuart (Stu) Kofer war ein angesehener Polizist, der als Army-Veteran in den Polizeidienst eintrat. ...

In der Kleinstadt Clanton im Bundesstaat Mississippi wird ein Deputy in seinem eigenen Haus erschossen.
Stuart (Stu) Kofer war ein angesehener Polizist, der als Army-Veteran in den Polizeidienst eintrat. Aber Kofer hat noch eine andere, eine dunkle Seite. Nach Feierabend spricht er dem Alkohol zu und kommt meist sinnlos betrunken nach Hause. Dort misshandelt er regelmäßig seine Freundin Josie Gamble und ihre beiden Kinder Kiera und Drew Allen, die bei ihm wohnen. Als er eines Abends seine Freundin bewusstlos schlägt und die Kinder denken sie sei tot, geschieht das Unfassbare. Drew geht in das Schlafzimmer, wo Kofer auf dem Bett liegt, um seinen Rausch auszuschlafen, nimmt sich die Dienstwaffe des Deputys und erschießt ihn.
Der Anwalt und Strafverteidiger Jack Brigance wird zum Pflichtverteidiger bestellt und versucht den Mord als Selbstschutz darzustellen. Ein aufsehenerregender Geschworenenprozess mit unvorhersehbarem Ende nimmt seinen Lauf.

Mein Fazit:
Ein sehr gutes Cover zeigt den Einband des Buches: Die Fahrt eines Wagens durch den Wald mit einer unbeleuchteten Straße aus der Vogelperspektive aufgenommen.
Bei dem Roman kommt John Grisham sein Jurastudium und seine anschließende fast zehnjährige Tätigkeit als Anwalt mit Spezialgebiet auf Strafverteidigung bei Prozessen mit Körperverletzung zugute. Er weiß also, worüber er schreibt. Sehr interessant fand ich das Procedere bei der Auswahl der 12 Geschworenen.
Spätestens mit dem Beginn der Gerichtsverhandlung knistert es in diesem Buch vor Spannung – sofern man dieses Genre mag – und man möchte das Buch gar nicht mehr zur Seite legen.
Am Ende will man allerdings m.E. beim Leser den Eindruck erwecken, dass die Story mit einem Happyend schließt, wovon man aber weit entfernt ist. Viele Fragen und Antworten bleiben offen.

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Veröffentlicht am 29.10.2022

Opfersuche eines Mörders über Social Media

Das Profil
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Der erste Fall für Kriminalkommissarin Franka Erdmann und ihrem jungen Assistenten Alpay Eloğlu von der Hamburger Mordkommission. Das ungleiche Ermittlerduo muss sich erst zusammenfinden, wozu kaum Zeit ...

Der erste Fall für Kriminalkommissarin Franka Erdmann und ihrem jungen Assistenten Alpay Eloğlu von der Hamburger Mordkommission. Das ungleiche Ermittlerduo muss sich erst zusammenfinden, wozu kaum Zeit bleibt, was aber im Laufe der Ermittlungen gelingt.
Dieser Fall bringt die Ermittler an Ihre Grenzen, die lange Zeit nicht wissen, wo sie ansetzen sollen. Die Vorgehensweise des Mörders ist immer die Gleiche. Er sucht auf Instagram nach weiblichen Opfern mit langen blonden Haaren. Wenn da nicht der Mord an Nils Funke, einem Mitarbeiter eines Schlüsseldienstes, den man auf einem Kinderspielplatz eingegraben bis zum Kehlkopf im Sandkasten gefunden hat, wäre. Das passt zwar nicht in das Schema des Mörders, aber eine Verbindung scheint zu bestehen. Fragt sich nur welche? Erst als die Mitarbeiter der Operativen Fallanalyse (OFA) in die Ermittlungen eingebunden werden, wird der Zusammenhang deutlich.
Die Suche nach einem tief traumatisierten Menschen nimmt an Fahrt auf.

Mein Fazit:
Hier ist der Debütroman eines Autors entstanden, der aus dem Genre als Theater- und Drehbuchautor (schrieb u.a. für die Soaps GZSZ und Rote Rosen) kommt.
Die Jury des Rowohlt Verlages hat den dort eingereichten Wettbewerbsplot unter dem Namen „Der Schlüsseldienst“ von H. Borck als Roman unter dem Namen „Das Profil“ veröffentlicht.
Sehr einprägsam beschreibt Borck den Umgang mit Instagram, wie gefährlich es sein kann, sich im Netz zu präsentieren und seine Persönlichkeit offenzulegen.
Der Autor bedient sich einer leichten Schreibweise ohne verschachtelte Sätze. Die Charaktere werden so beschrieben, dass man sich darunter etwas vorstellen kann. Immer wieder wird zwischendurch die Kindheit und das spätere Leben des Täters dem Leser verdeutlicht und wie es zu den Handlungen kommen konnte.
Der Roman liest sich von Anfang bis Ende überwiegend flüssig.
Im März 2023 soll der nächste Roman von Hubertus Borck unter dem Titel „Die Klinik“ mit den beiden Ermittlern Erdmann und Eloğlu erscheinen und ich bin schon gespannt darauf.

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Veröffentlicht am 19.10.2022

Tödliche Machenschaften beim BKA in Wiesbaden

Todesreigen
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In diesem neuen Fall sind Sabine Nemez und ihre Kollegin Tina Martinelli zunächst auf sich allein gestellt, denn Maarten S. Sneijder wurde vor neun Monaten vom Dienst suspendiert, da er einen unbewaffneten ...

In diesem neuen Fall sind Sabine Nemez und ihre Kollegin Tina Martinelli zunächst auf sich allein gestellt, denn Maarten S. Sneijder wurde vor neun Monaten vom Dienst suspendiert, da er einen unbewaffneten Tatverdächtigen erschoss. Nemez schwor bei der anschließenden Gerichtsverhandlung einen Meineid und bewahrte damit Sneijder vor dem Gefängnis.
Mittlerweile gibt er Seminare an der Wiesbadener Universität für Wirtschaft und Recht.
BKA-Präsident Hess teilt Nemez einen Fall zu, wo ein hochrangiger BKA-Beamter auf der Autobahn Selbstmord begangen hat. Der Beamte hat Sneijder zuvor eine SMS mit kryptischer Botschaft übermittelt: „Die Vergangenheit holt uns ein. Der 1. Juni wird uns alle ins Verderben stürzen“. Sneijder wird erst von Martinelli und später von Nemez dazu befragt, will aber keine Auskunft geben und gibt Beiden den guten Rat, die Finger von der Sache zu lassen, da es für sie eine Nummer zu groß sei.
Aber Nemez und Martinelli, damals die Jahrgangsbesten bei Sneijders Ausbildung im BKA, wollen auf keinen Fall klein beigeben. Es geht um die Aufklärung fast schon vergessener Straftaten und um die Rehabilitation eines Unschuldigen. Mord verjährt nie und deshalb ermitteln Nemez und Martinelli weiter, wobei sie in ein Wespennest stechen.

Mein Fazit:
Wie immer schreibt A. Gruber flüssig, sehr spannend und durchdacht, die Zeitsprünge sind nicht nur gut nachvollziehbar, ganz im Gegenteil, sie tragen zur Aufklärung bei, was vor zwanzig Jahren geschehen ist. Ausnahmsweise wird nicht nach einem Serienmörder gefahndet, sondern nach mehreren Schuldigen. Ein Pageturner und absolute Leseempfehlung für diesen Thriller von mir.

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Veröffentlicht am 11.10.2022

Nicht jeder Psychopath ist ein Mörder

P.S. Morgen bist du tot
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Chloe Sevres ist eine von sieben diagnostizierten Psychopathen an der John Adams University in Washington. Nur Prof. Leonard Wyman und einige Mitarbeiter der Universität wissen, dass es sich um Psychopathen ...

Chloe Sevres ist eine von sieben diagnostizierten Psychopathen an der John Adams University in Washington. Nur Prof. Leonard Wyman und einige Mitarbeiter der Universität wissen, dass es sich um Psychopathen handelt, auch die Betroffenen untereinander nicht.
Prof. Wyman leitet das Programm – eine Längsschnittstudie zur Psychopathie. Wyman ist angeblich ein Experte in der Erforschung von Psychopathen, von Personen, die kein Gewissen und keine Empathie haben und er hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Psychopathen zu therapieren.
Chloe nimmt aus einem anderen Grund an der Studie teil. Nach 60 Tagen – einige Kapitelüberschriften werden dazu schrittweise nach unten gezählt - will sie Rache nehmen an jemandem, der ihr im Kindesalter übel mitgespielt hat.
Dann geschehen zwei Morde an Teilnehmern der Studie und Chloe versucht, die übrigen Teilnehmer:innen der Studie herauszufinden, um sich zu schützen und nicht ins Visier des Mörders zu gelangen.

Mein Fazit:
Auf dem Cover wird das Universitätsgebäude sehr eindrucksvoll in einer gruseligen Ansicht dargestellt.
Die Schreibweise im Debütroman von Vera Kurian, einer studierten Psychologin, schlägt sich auch in der Handlung nieder. Man muss sich auf dieses Buch einlassen und konzentrieren, damit man nicht den Faden verliert. Die Spannung leidet darunter. Einige Kapitel werden aus der Sicht von Chloe, der Protagonistin der Handlung, erzählt.
Für weitere Romane von V. Kurian ist noch Luft nach oben.

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