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Veröffentlicht am 16.02.2017

Großartige Fantasy, meisterlich gelesen

KALYPTO - Die Herren der Wälder
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Kürzlich wurden auf Literaturschock Testleser für Kalypto: Die Magierin der Tausend Inseln gesucht. Ich bewarb mich und entschied spontan, schnell noch den ersten Band zu lesen, für den Fall, dass ich ...

Kürzlich wurden auf Literaturschock Testleser für Kalypto: Die Magierin der Tausend Inseln gesucht. Ich bewarb mich und entschied spontan, schnell noch den ersten Band zu lesen, für den Fall, dass ich das Hintergrundwissen brauchte. Für einen Aufpreis konnte ich die Hörbuchversion mit erwerben, und da ich gerne Hörbücher höre, und es auch schneller geht, als zu lesen, war der Deal gemacht.

Zu meiner großen Freude konnte Jürgen Kluckert als Sprecher mich absolut überzeugen. Obwohl er schon seit Jahrzehnten als Synchronsprecher, Schauspieler und Hörbuchsprecher aktiv ist, war mir der Name neu; für mich ist er die Entdeckung des Jahres.

In der Geschichte geht es darum, dass Magier das Reich Kalypto (wieder)errichten wollen. Dazu müssen sie die Völker gegeneinander aufhetzen, und das siegreiche Volk soll dann von ihnen versklavt werden.



Wir lernen drei der Völker kennen:

Das Waldvolk, mit dem jungen Waldmann Lasnic, der vor einer ihm übergestülpten Verantwortung davonläuft.
Die Garonesen: eine Gesellschaft, in der die Frauen regieren und kämpfen, mit der Königin Ayrin an der Spitze.
Die Tarkaner: Ein barbarisches Kriegervolk, verstreut über tausende Inseln, geeint durch die Großmagierin der Zeit, welche sie als Hohepriesterin ihres Gottes verehren.


Wir bekommen tiefe Einblicke in die sehr unterschiedlichen Gesellschaftsstrukturen und Kulturen der oben genannten drei Völker. Ein viertes Volk, die sogenannten Eiswilden im hohen Norden, werden zu einem späteren Zeitpunkt noch eine Rolle spielen, man erfährt hier aber sehr wenig über sie.

Die Geschichte hat mich sofort in ihren Bann gezogen. Die Gegensätze der einzelnen Völker werden sehr schön beschrieben. Die Sprachbarriere zwischen ihnen ist schneller und leichter überwunden als die Kulturbarriere.

Die Beschreibung ist bildhaft, man fühlt sich an die einzelnen Orte versetzt. Persönlich habe ich mich bei den Waldleuten am meisten ‘zu hause’ gefühlt, aber das ist natürlich sehr subjektiv.

Die Sprache ist witzig, die Vergleiche und Flüche passen zu den jeweiligen Kulturen — der Autor ist hier sehr kreativ.

Die Charaktere sind schön herausgearbeitet, und natürlich hat man seine Lieblinge und die, die man nicht leiden kann.

Themen wie ‘von Machtgier und Rachegelüsten zerfressen’ werden mit ihren schlimmen Konsequenzen beschrieben, und man möchte die Personen schütteln, damit sie zum Wohle der Allgemeinheit zur Besinnung kommen.

Dies ist Fantasy vom Feinsten, völlig neu, aufregend, und zum Nachdenken anregend. Ich kann das Buch nur jedem wärmstens empfehlen, besonders in der fantastisch gesprochenen Hörbuchfassung, die mich knapp 22 Stunden lang in Atem gehalten hat!

Veröffentlicht am 16.02.2017

Brilliant aber verstörend

Ketzer
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Ich habe die Hörfassung im Original gehört, aber der Inhalt sollte ja auch in der Übersetzung derselbe sein. :)

Dies ist ein großartiges Buch. Nicht nur ist es eine tolle Mystery-Geschichte, aber es ...

Ich habe die Hörfassung im Original gehört, aber der Inhalt sollte ja auch in der Übersetzung derselbe sein. :)

Dies ist ein großartiges Buch. Nicht nur ist es eine tolle Mystery-Geschichte, aber es zeigt einige der Gründe auf, warum Katholiken und Protestanten sich in einigen Ländern immer noch nicht ins Gesicht sehen.

Es hat mich immer schon verwirrt, warum Menschen, die selbst wegen ihres Glaubens verfolgt, gefoltert und getötet wurden genau dieses ihren Mitmenschen antun sobald sie die Gelegenheit dazu bekommen.

Die Handlung findet statt während der Regierungszeit von Queen Victoria, nachdem diese Mary losgeworden ist. Wir befinden uns in England, im Jahr 1583.
Die Gesellschaft ist geprägt von Aberglauben, Vorurteilen, und Verschwörungstheorien.

Historische Fakten und Wissenswertes aus der Zeit sind unauffällig eingewoben und überall im Buch zu finden -- wenn man sich mit der Zeit ein wenig auskennt. Falls nicht: macht nichts, man lernt eine Menge ohne es zu realisieren.
Ich habe mir direkt den Folgeband besorgt.

Veröffentlicht am 10.02.2017

Ostpreußenroman

Das Lied der Störche
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Inhalt:
Diese Rezension bezieht sich auf das (ungekürzte) Hörbuch.

Die Familie von Fennhusen hat offensichtlich Glück gehabt: ihnen mangelt es an nichts.
Frederike, die älteste Tochter von Stefanie, welche ...

Inhalt:
Diese Rezension bezieht sich auf das (ungekürzte) Hörbuch.

Die Familie von Fennhusen hat offensichtlich Glück gehabt: ihnen mangelt es an nichts.
Frederike, die älteste Tochter von Stefanie, welche in dritter Ehe mit Eric von Fennhusen verheiratet ist, verbringt ihre Kindheit auf dem Gut ihres Stiefonkels. Da sie weder Erbe noch Mitgift zu erwarten hat, drängt ihre Mutter sie, sich mit einer guten Partie zu verbinden. Doch ein Geheimnis umgibt den Mann den die Mutter ausgewählt hat.
Wird Frederike mit ihm ihr Glück finden?

Meine Meinung:
Die Geschichte an sich hat mir ganz gut gefallen, gibt sie doch Einblicke in das Leben auf einem Gutshof in Ostpreußen zur Zeit zwischen den Weltkriegen. Man erfährt ein paar historische Tatsachen, zum Beispiel über den polnischen Korridor. Die Geschichte basiert auf wahren Begebenheiten, und wird aus Frederikes Sicht geschildert. Das Buch ist flüssig geschrieben, hat aber recht überflüssige Wiederholungen; und diese Menschen können nicht lachen oder lächeln, sie grinsen nur -- und das gefühlt in jedem zweiten Satz. Vor meinem inneren Auge tauchte ständig jemand auf, der mir alle seine Zähne zeigt, wie die Grinsekatze aus Alice im Wunderland. Ich bin da pingelig, es hat mich genervt.

Ich finde es also von Sprache und Stil her nicht so ganz gelungen, aber der Inhalt ist nett.
Nichts aufregendes, sieht man mal vom Verhalten Frederikes Mutter ab, das einen auf die Palme bringt, auch unter Berücksichtigung der damaligen Zeit.
Frederike verschläft die 'Goldenen 20er' in ihrem Provinznest und hat praktisch keine Lebenserfahrung. Sie ist arbeitsam und steht mit beiden Beinen fest auf der Erde, aber das kommt ihr zugute, wird sie doch dazu ausgebildet, später mal ein Gut zu führen.

Yara Blümel hat es ganz nett vorgelesen, aber eine Sprecherin die den ostpreußischen Dialekt ein bisschen gekonnter rübergebracht hätte, wäre sicher nett gewesen.

Auf den zweiten Band darf man gespannt sein, denn die Geschichte geht weiter.

Veröffentlicht am 07.02.2017

Vertrauen ist Alles

Das Herz der Quelle. Sternensturm
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Inhalt:

Wir befinden uns überwiegend in Auckland, Neuseeland, das von Vulkanausbrüchen bedroht wird. Nur die Magier und ihre Quellen können die Naturkatastrophen aufhalten, aber es gibt viel zu wenige ...

Inhalt:

Wir befinden uns überwiegend in Auckland, Neuseeland, das von Vulkanausbrüchen bedroht wird. Nur die Magier und ihre Quellen können die Naturkatastrophen aufhalten, aber es gibt viel zu wenige Magier.
Liliana ist eine angehende Magierin, und sie, sowie alle anderen jungen AnwärterInnen werden ins kalte Wasser geworfen um eine Katastrophe ungeheuren Ausmaßes zu verhindern, denn die erfahrenen MagierInnen sind zu Einsätzen anderswo.
Liliana hat allerdings ein Problem: ihre Quelle gibt ihr nicht die Magie, die sie braucht, sondern sträubt sich dagegen.
Sie reagiert wie ein trotziges Kleinkind und behandelt ihre Quelle sehr mies -- aber sie stößt nicht an damit, halten die Magier sich doch für etwas Besseres.

In der zweiten Ebene haben wir die Magierin Adara und Seth, einen Wächter.
Adara ist verzweifelt, wurde ihre Quelle doch als Verräter gebrandmarkt und verbrannt.

Sie fliegt nach Rom, um herauszufinden, wie sie ihre Quelle zurück ins Leben bringen kann.
Sie findet ein paar Antworten, aber sie wird überwacht und kann nicht so handeln, wie sie möchte. Am Ende muss sie eine wichtige Entscheidung treffen.

Meine Meinung:

In ihrem Buch Sternensturm - Das Herz der Quelle nimmt uns Alana Falk mit ins Neuseeland der Jetzt-Zeit, die allerdings eine Besonderheit aufzuweisen hat: es gibt Magie und Magier.
Die Magier können ohne ihre Quellen keine Magie wirken, und darum ist der Prozess der Verbindung zwischen Magier und Quelle sehr bedeutend.

Diese Idee ist neu, denn Magier und Quelle müssen zum erfolgreichen zaubern so eine Art Symbiose eingehen.
Dass das nicht immer so problemlos funktioniert, ist ein Thema des Buches.
Natürlich gibt es eine Menge anderer Probleme und dadurch ist das Buch spannend und unterhaltsam.
Es ist flüssig geschrieben und liest sich gut. Den einen oder anderen Punkt konnte man vermuten, aber insgesamt war die Geschichte nicht vorhersehbar und wartete bis zum Schluss mit Überraschungen auf.
Die Charaktere haben ihre Ecken und Kanten und entwickeln sich, nicht zuletzt dadurch, dass sie aufeinander angewiesen sind. Auch die Nebenfiguren sind gut beschrieben und interessant.
Eine Fortsetzung ist geplant, aber das Buch kann ohne Probleme als Standalone gelesen werden, da alles aufgelöst wird, wobei es natürlich noch genügend Aspekte gibt, die in einem Nachfolgeband aufgegriffen und erläutert werden können.
Ein vorzügliches Jugendbuch das Spaß gemacht hat.

Vielen Dank an Arena für das Rezensionsexemplar.

Veröffentlicht am 04.02.2017

Es brennt!

Die flammende Welt
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Nachdem ich die ersten beiden Bände angehört hatte, wartete ich natürlich auf Band 3. Das Warten hat sich gelohnt! Die Geschichte entfaltet sich großartig. Bibliothekarin Irene Winters wurde degradiert ...

Nachdem ich die ersten beiden Bände angehört hatte, wartete ich natürlich auf Band 3. Das Warten hat sich gelohnt! Die Geschichte entfaltet sich großartig. Bibliothekarin Irene Winters wurde degradiert nachdem sie Kai aus einer hochgradig Chaoskontaminierten Welt befreit hat. Ihre Aufträge sind gefährlich, und sie ist verärgert, tut aber, was man ihr aufträgt -- bis zu einem gewissen Punkt. Alberich droht, die Bücherei zu zerstören und sie muss schnell handeln -- aber wem kann sie vertrauen? Jemand will ihr ans Leder, und sie hat diverse Feinde.
Die Geschichte an sich ist abgeschlossen, aber ich könnte mir vorstellen, dass es noch einen vierten Band geben kann, denn das Potential ist vorhanden. Sollte es einen vierten Band geben (und der Webseite der Autorin glaube ich entnommen zu haben, dass das der Fall sein wird), werde ich ihn auf jeden Fall anhören -- nicht zuletzt wegen des exzellenten Vortrages von Susan Duerden. Ihre Stimme ist inzwischen wie ein Freund, zusammen mit den Charakteren des Buches.