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Veröffentlicht am 19.10.2018

Ein nettes Wiedersehen mit Nathalie& Co. Etwas konstruiert zum Schluss.

Tee? Kaffee? Mord! - Folge 04
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Diese Folge ist recht nett, ein gelungener cosy Krimi, prima zum Nebenbei beim Heimischen-Werkeln-hören.
Klappentext beschreibt die Serie und die Folge 4 recht gut: „Davon stand nichts im Testament... ...

Diese Folge ist recht nett, ein gelungener cosy Krimi, prima zum Nebenbei beim Heimischen-Werkeln-hören.
Klappentext beschreibt die Serie und die Folge 4 recht gut: „Davon stand nichts im Testament... Cottages, englische Rosen und sanft geschwungene Hügel - das ist Earlsraven. Mittendrin: das "Black Feather". Dieses gemütliche Café erbt die junge Nathalie Ames völlig unerwartet von ihrer Tante - und deren geheimes Doppelleben gleich mit! Die hat nämlich Kriminalfälle gelöst, zusammen mit ihrer Köchin Louise, einer ehemaligen Agentin der britischen Krone. Und während Nathalie noch dabei ist, mit den skurrilen Dorfbewohnern warmzuwerden, stellt sie fest: Der Spürsinn liegt in der Familie.
Folge 4: Der Besuch des lächelnden Belgiers
Wer hat Stuart Burlington umgebracht? Der weit über die Grenzen Earlsravens bekannte Antiquitätenhändler wurde ermordet - mit einem Samuraischwert aus seinem eigenen Laden! Nathalie und Louise suchen nach Spuren des Täters. Und diesmal haben sie prominente Hilfe: Hector Peroux, seines Zeichens erfolgreicher Privatdetektiv aus Belgien. Gemeinsam können Sie schon bald einen Verdächtigen ausfindig machen. Aber ist die Lösung des Falls wirklich so einfach? Und wie passt die alte Lady ins Bild, die sich so verdächtig benimmt?“
Das mit dem Hector Peroux war recht amüsant, hat das Einerlei der dörflichen Idylle etwas aufgefrischt und aufgelockert. Wie er dargestellt wurde, recht bunt und mit Augenzwinkern, konnte mich größtenteils überzeugen.
Die Lösung des Falls scheint erst so einfach, aber ob die Person, die als Täter verhaftet wird, ist tatsächlich die, die den Mord begangen hat?
Bis zum Schluss kann man rätselt, erst in der letzten Szene fällt der Groschen, kurz bevor der Mord aufgeklärt und die Motive wie die Vorgehensweise erklärt werden.

Zugegeben, etwas konstruiert. Aber gut. Ein nettes Wiedersehen mit Nathalie &Co. war es allemal.

Sprecherin Vera Teltz hat wie gewohnt sehr gut gelesen. Alle Figuren und ihre Emotionen konnte ich gleich heraushören. Den Akzent des Belgiers hat sie prima gemeistert. Die 4 Stunden 22 Minuten der ungekürzten Ausgabe konnte ich ihr prima zuhören.
Ich bleibe auf weitere Folgen gespannt und vergebe gern vier Sterne.

Veröffentlicht am 11.10.2018

Prima Auftakt der Reihe.

Bunburry - Folge 01: Vorhang auf für einen Mord
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Ein nettes, kurzes Hörbuch, 3 Stunden 46 Minuten, ein schöner, spannender cosy Krimi aus Cotswolds, den ich gern gehört habe.

Alfie McAlister, 42, will Abstand von London. Er fährt nach Bunburry, um ...

Ein nettes, kurzes Hörbuch, 3 Stunden 46 Minuten, ein schöner, spannender cosy Krimi aus Cotswolds, den ich gern gehört habe.

Alfie McAlister, 42, will Abstand von London. Er fährt nach Bunburry, um das Cottage in Augenschien zu nehmen, das ihm seine verstorbene Tante vererbt hatte.
Dort lernt er die Dorfbewohner kennen, u.a. zwei schrulligen Tanten, die gern Krimis schauen und schon bald die Morde vor Ort aufklären. Alfie ist mitten drin, zumal er auch in der Theatergruppe den neuen Regisseur geben muss.

Die Drei liefern ein illustres Trio ab, das durchaus Zeug für eine ganze Reihe hat.

Wer etwas Nettes, leichtes, dennoch recht Spannendes mal hören möchte, ist hier richtig. Als Nebenbei-Unterhaltung beim heimischen Werkeln passt das Hörbuch wirklich gut.

Uve Teschner hat wunderbar gelesen. Seine Stimme und seine gemütliche Art der Darbietung passt auch wunderbar zu der Geschichte. Habe ich sehr gern gehört.

Fazit: Ein prima Auftakt der Reihe. Hier kann man rätseln bis zum Schluss, von selbst kommt man nicht darauf. Bin auf weitere Folgen gespannt und vergebe gern 4 wohl verdienten Sterne.

Veröffentlicht am 27.09.2018

Ein guter Krimi, recht komplex angelegt, eigenartig. Gern gelesen.

Quittengrab
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Von diesem Krimi habe ich einen guten Eindruck gewonnen und kann ihn gern weiterempfehlen.
Hier wurde ein Versuch unternommen, eine Art eierlegende Wollmilchsau zu erzeugen, im positiven Sinne, für jede ...

Von diesem Krimi habe ich einen guten Eindruck gewonnen und kann ihn gern weiterempfehlen.
Hier wurde ein Versuch unternommen, eine Art eierlegende Wollmilchsau zu erzeugen, im positiven Sinne, für jede Zielgruppe etwas. Größtenteils ist es auch gelungen.
Es gibt viele Figuren und mehrere Erzählstränge, die später zusammenfinden und zu einer Geschichte werden: Hier eine junge Familie, Zita und Meier, mit zwei kleinen Kindern, die einen Spagat zwischen Familie und Beruf meistern. Meier untersucht den Anschlag auf den jüdischen Autor Dan Weisz, Zita hilft ihm dabei. Im nächsten Strang sind die Powerfrauen, die dem Wahlsieg von Hilary entgegenfiebern, es spielt ja um die Zeit, die alle etwas aus der Vergangenheit verbindet. Im weiteren Erzählstrang geht es um zwei Teenager, die den Nazis auf den Schlips treten. Im nächsten geht es um eine einsame Künstlerin aus Palästina, die ihre Skulpturen um das perfekte Kind in Nordeuropa kreiert. Hier wird den Lesern eine Art Neuinterpretation von Romeo und Julia geboten. Da ist noch ein Strang mit dem Geheimnis um einen grausigen Fund bei einem alten Brunnen im Quittenhain am Greifensee. All diese Geschichten werden abwechselnd erzählt. Viele Figuren kennen sich um paar Ecken oder auch enger. Die Welt ist quasi ein Dorf.
Die Frage der Identität ist hier ein großes Thema. Einige der Figuren haben eine doppelte, da darf man rätseln, wer wer ist. Zita und Meier, wie auch die Leser, kommen im Laufe ihrer Ermittlungen dahinter. Das Thema der Juden und Palästinenser ist hier auch ein wesentlicher Teil des Ganzen.
Vor jedem der 5 Teile des Romans findet man schöne Zitate auf Englisch, von George Eliot und von Shakespeare.
Auch wenn man sich so manches früher als Ermittler zusammenreimen kann und so manches aus mehreren Perspektiven paarmal erzählt wird, gibt es dennoch paar Überraschungen, insb. zum Schluss. Am Ende ist alles aufgeklärt, die Motive freigelegt.
Und auch wenn ich so manches nicht auf Anhieb abnehmen konnte, Stichwort Glaubwürdigkeit, oder einiges übertrieben fand, insg. ist es eine schöne, lesenswerte Geschichte geworden, bei der man erst durchhalten muss, wenn man aber die letzte Seite umblättert, kommt ein emotionsgeladenes „Hach…“ Und man versinkt noch eine Weile ins Nachdenken.

Man kann noch vieles dazu schreiben, besser man liest „Quittengrab“ selbst.

Ein schönes Umschlagfoto, passt zum Inhalt. Der Titel ist haptisch hervorgehoben. Die Schrift ist von (noch) angenehmer Größe. Es gibt viel Text pro Seite.

Fazit: Ein guter Krimi, recht komplex angelegt, eigenartig. Kein(!) 08/15. Habe ich gern gelesen.

Veröffentlicht am 12.09.2018

Ganz gut für Einsteiger.

Asia 2030
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Bei „Asia 2030“ von Karl Pilny kommt stark darauf an, wie weit man bereits im Thema ist, mit welchen Vorkenntnissen man an das Buch herangeht und was man insg. erwartet. Für Einsteiger, Schüler, ggf. Studenten ...

Bei „Asia 2030“ von Karl Pilny kommt stark darauf an, wie weit man bereits im Thema ist, mit welchen Vorkenntnissen man an das Buch herangeht und was man insg. erwartet. Für Einsteiger, Schüler, ggf. Studenten ist es gut geeignet.
Das Buch ließ sich ganz gut lesen. Das Wesentliche der heutigen Lage in Asien, mithilfe von Daten und Zahlen, wurde kurz und bündig vermittelt, sowie die aktuellen Entwicklungsrichtungen, die bis 2030 bestimmte Ergebnisse bringen werden, und wie es mit dem Zusammenspiel mit der EU heute aussieht.
Das Buch ist gut strukturiert. Rund 310 Seiten sind in 3 Teile geordnet:
I. Neue Mächte, darin ein Überblick über die asiatischen Länder: China, Indien, Japan, Korea, ASEAN-Staaten (Indonesien, Malaysia, Philippinen, Myanmar, Vietnam, Singapur) u.a. nach Punkten „Hard Power“, „Soft Power“, „Smart Power“ plus noch paar anderen dazu.
II. Neue Märkte, darin: Die Seidenstraßen-Initiative, Digital God, Green Revolution, Rohstoffe, Ressourcen und Wettlauf zum Mars, Neue Methoden – Industrie 4.0.
III. Neue Menschen, darin Kulturrevolution 2.0, Konfuzianismus 2.0, Demografie und Urbanisierung, Smart Life 2030 (KI), Herausforderungen für die EU, Alte Wege, neue Ziele.
Epilog, Literatur, Register.

China wird bald USA an der Spitze der Weltmacht ablösen. Nach einigen Kriterien ist dies bereits der Fall. Auch andere asiatischen Länder entwickeln sich rasant, sind in Aufbruchstimmung und lassen sich immer neue Dinge einfallen, die sie weiter nach vorn bringen. Asien boomt. Und Europa wäre angeraten, sich da nicht allzu sehr abhängen zu lassen, so Pilny.
Die Teile 2 und 3 sind sehr China-orientiert. Andere asiatischen Länder kommen da viel weniger zur Sprache. Im Teil 3 gibt es Ausführungen zum Konfuzianismus heute, recht gut und auf den Punkt.
Einiges erschien etwas zu knapp, z.B. bei der Seidenstraßen-Initiative S. 199ff., bei Entwicklungen im Handel, S. 219 ff. Wer mehr über die chinesische Wirtschaft wissen möchte, liest „Chinas Bosse“ von Wolfgang Hirn, ebenfalls von Campus Verlag.
Im Großen und Ganzen bliebt Pilny im Erzählrahmen der Leitmedien, was sich nicht unbedingt vorteilhaft für Erkenntnisreichtum des Inhalts auswirkt. Etwas zu viel Zeitungswissen und Allgemeinplätze insg.
Was mir durchgehend im Buch gefehlt hat, waren die Quellenangaben. Bei all den Zahlen wäre sehr hilfreich zu wissen gewesen, aus welchen Quellen sie stammen und wie aktuell sie sind. Fußnoten und Anmerkungen sind in solchen Fällen ein Muss. Fehlte hier leider. Hinten gibt es Literatur, paar Titel, die keinen direkten Bezug zum Text aufweisen.

Das Buch ist hochwertig gestaltet. Festeinband in Tiefblau, Umschlagblatt aus glattem, festem Papier, Lesebändchen in Dunkelblau. Die Schrift ist etwas klein. Dafür gibt es viel Text auf jeder Seite.

Fazit: Für Einsteiger auf dem Gebiet ist „Asia 2030“ eine gute Adresse. Man bekommt den Überblick, das Wesentliche, kurz und knapp, gut strukturiert in einem Buch zusammengefasst.




Veröffentlicht am 11.09.2018

Romantische Begegnung zweier junger Menschen.

Ein Winter in Sokcho
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Diese eine Art Novelle, 144 S. der gedruckten Ausgabe, habe ich ganz gern gelesen. Sehr talenteiert und gekonnt erzählt sie über eine romantische Begegnung zweier junger Menschen im verschlafenen kleinen ...

Diese eine Art Novelle, 144 S. der gedruckten Ausgabe, habe ich ganz gern gelesen. Sehr talenteiert und gekonnt erzählt sie über eine romantische Begegnung zweier junger Menschen im verschlafenen kleinen Küstenort in Südkorea.
Klappentext beschreibt den Inhalt sehr gut: „Im eiskalten Sokcho, einem Küstenort kurz vor Nordkorea, begegnen sie sich: die junge Angestellte der Pension und der Künstler aus der Normandie. Während er die Stille von Sokcho zum Zeichnen sucht, möchte sie ihr entfliehen. Mit jedem Gespräch, jedem Spaziergang durch das winterliche Nirgendwo kommen die beiden einander näher. Zwei Gestrandete, die sich nach einem Neuanfang sehnen und ihn jeder auf seine Weise wagen.“
Die junge Koreanerin erzählt uns diese Geschichte. Man erfährt über ihr Leben in diesem kleinen Ort, unweit von der nordkoreanischen Grenze, der im Sommer überfüllt von Touristen ist, im Winter aber recht ruhig und verlassen wirkt. Ihre Mutter ist Fischhändlerin, daher spielen Meeresfrüchte und ihre Zubereitung eine Rolle, sowie der Alltag in der Pension mit all den Verpflichtungen. Wie die junge Frau ihre Freizeit verbringt, wie das große Fest gefeiert wurde, bekommt man ebenfalls, recht detailliert erzählt, mit.
Der junge Künstler aus der Normandie sucht Ruhe und Inspiration für sein neues Projekt. Er zeichnet mit Tusche Comics und ist recht erfolgreich auf dem Gebiet.
Die beiden unterhalten sich mal über den Helden, der in seinen Comics schon viele Orte in der Welt bereist hat, mal über die jungen Frauen, mal über die Geschichten insg. Man erfährt auch die Meinung der jungen Frau über Seoul, wo sie studiert hat: „Den Alkohol, das Lachen, wie die Lichter einem die Augen ausrissen, der Lärm den Körper zerfetzte und an all diese Frauen, überall diese jungen Frauen und Männer aus Plastik in dieser Stadt, die ständig posierte und mit dem Hintern wackelte und immer weiterwuchs…“
Eine Art offenes Ende überrascht etwas zum Schluss, passt aber ganz gut ins Gesamtbild.

Fazit: Ein schönes Stück Literatur aus der Feder der jungen Autorin, geb. 1992. Authentisch, atmosphärisch, bildhaft und talentiert erzählt. Gern lese ich weitere Werke von ihr.