Fee erzählt von der Geschichte
Bei einer Lesung wird der Autor – Dan Weisz – auf der Toilette schwer verletzt. Während Commissario Werner Meier in Zürich ermittelt, ist seine Frau in London und schnüffelt der Frau von Weisz nach und in deren Umfeld.
Fees Meinung
Erst mal war es ein totales Durcheinander mit massig vielen Leuten. In der Leserunde mit der Autorin bekam ich dann eine Liste mit Schauplätzen und Personen. Vielen Dank noch mal. Ich wünsche mir, dass – in Zukunft – Serien und Bücher mit vielen Personen damit ausgestattet werden.
Es gab sehr viele Stränge, vor allem die Gruppe der Ex-Studierenden waren sehr, sehr viele.
Cover
Das Cover gefällt mir sehr gut, mit der Quitte darauf. Es gibt auch ein Grab, bei Quittenbäumen, daher ist das sehr gut gewählt. Auch die Rückseite mit Buchinhalt passt sehr gut dazu. Emons Bücher sind einfach toll, weil sie aus der Masse – schon von außen – ausstechen. Ich würde dem Aussehen und Äußeren des Buches eine 1 geben.
Charaktere
Dadurch, dass es in Zürich so viele Leute gab, blieben die eher blass – gegenüber denen, die in London spielten. Auch wenn Aliza Bloom sehr selten, aktiv dabei war, hat sie mich doch am meisten berührt. Zita und Beth mochte ich auch sehr. Mit Beanie hatte ich Mitleid wegen ihrer Frisur. So Bad-Hair-Days sind einfach der absolute Mist. Nussbaum als Chef würde ich erst mal absetzen. Wobei ja Beanie, Zita, Meier wohl zur Stammbesetzung gehören.
Serie
Dieses Buch ist Teil 4 einer Serie. Man kann es ohne Vorgänger lesen, aber so eine Schauplatz- und Personenliste wäre von Vorteil um alle mitspielenden Charaktere auseinanderdröseln zu können. Weil es doch enorm viele sind. Für diesen Fall braucht man jedoch nicht die anderen Teile. Es würden nur „kleine“ Fragen zu den einzelnen Hauptpersonen geklärt.
Lokalkolorit
Der war zweifellos vorhanden. Auch wenn es als schweizer Krimi deklariert wird, ist man doch international. Er spielt auch in Schweden und GB. Es gibt einen schweizer Ausdruck, der sich durch das Buch zieht: Schtärnesiech. Wird dann zum Schluss ein Mal von „Gopferteckel“ (d) und noch einem anderen Ausdruck, der seinen Unmut zum Ausdruck gibt, ersetzt. Mir gefällt der charmante Satzbau und die typischen Wörter und Wortstellungen im Krimi.
Highlights und Showdown
Es gab mehrere Highlights. Das Showdown in London auf dem Friedhof gefiel mir sehr gut. Auch die Spurensuche nach Alizia in Schweden. Es war total spannend. Der absolute Höhepunkt ist natürlich auf dem Turm in Zürich. Aber auch die Suche nach der Wasserader und der Fund des Grabes fand ich sehr gut beschrieben.
Humor
Besonders lustig bzw. makaber (!) war Beanies Bad Hair Day und Meier, als er dann ihr Stilberater wurde. Lustig war auch der Pfarrer, der immer auf Zitas und Meiers Kinder aufgepasst hat. Das hatte was! Das Buch ist mit einem augenzwinkernden Humor geschrieben. Nicht, dass es gewollt wäre, die ganze Zeit zu lachen, das nicht. Es gibt wenig, dafür sorgt es ein wenig für „Entspannung“.
Krimi, Spannung und Tempo
Der Krimi hatte von Anfang an ein Tempo, so dass man sich anschnallen musste. Man merkte das aber erst später, als man die Personen und Orte kannte. Denn es gab sehr viele Stränge. Dadurch wiederum konnte man sich ein paar Sachen denken, ein paar Sachen wurden „sanft“ aufgelöst und vieles blieb – für mich – bis zum Schluss fast – im Dunkeln. Es war von Anfang an – bis zum Schluss – sehr spannend.
Politik
Es gab 2 politische Stränge im Krimi. Erst mal die Wahl in Amerika Hillary – Trump. Wobei die Frauen mit ihrem Genderbewußtsein alle für Hillary waren. Alle waren – wie ich – genauso enttäuscht und fassungslos als Trump gewann. Und egal, was Hillary (wie jeder andere Politiker auch!) verbrochen hat oder nicht, sie ist eine FRAU und hier hat eine FRAU verloren und das spricht dafür, dass Frauen – zumindest in Amerika – sehr wenig an Wert haben. Bei dieser Wahl wurden „wir Frauen“ wieder um Jahrzehnte zurückgeworfen. Wenn ich die Wahl zwischen Hillary Clinton und Donald Trump habe, ist ganz klar, dass ich mich für die „Frau“ entscheide. Wie die Leserin bzw. der Leser sieht, ist das mein Thema.
Dann gabs dann noch dieses leidige Thema Juden-Palästinenser. Aliza Bloom (ihr Pseudonym fürs „Über“leben) ist Palästinenserin und muss praktisch für den Rest ihres Lebens als „Jüdin“ leben. Man spürt die ganzen Konflikte und ist total mitgerissen. Man wünscht sich nur eins: Frieden. Mehr möchte ich dazu nicht schreiben. Ach so, doch noch was, ich wurde an Rabbi Jacob erinnert. Teilweise lockte mir der Text so ein Schmunzeln vor. Es war ja nicht alles bierernst und traurig.
Schreibstil und Sonstiges
Meist wurde aus der Sicht von Beanie, Meier und Zita geschrieben. Ich fand den Schreibstil sehr gut. Er war rasant, vieles konnte man sich im Kopfkino vorstellen, manches blieb auch etwas entfernt. Je nachdem wie nahe man dem Thema auch selbst stand. Jedenfalls wurde ich von Anfang an mitgerissen. Der Krimi kommt in mein Emons-Regal. ? Und ich werde versuchen, die anderen 3 Teile aufzutreiben und auch zu lesen. Natürlich freue ich mich schon auf Band 5. ?
Fees Fazit
Mir hat der Krimi von Anfang an sehr gut gefallen. Er war vielschichtig und dazu spannend, mit aktuellen Themen. Sicher ist mir nicht alles aufgefallen und man könnte ein Seminar machen – das über eine ganze Woche geht – und über den Krimi reden und es würde einem dann noch viel mehr einfallen. Meiner Meinung nach und wenn ich könnte, dann würde ich dem Krimi 10 Sterne geben. Es ist einer der besten Krimis des Emons Verlages.