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Veröffentlicht am 01.12.2018

Ein guter Auftakt der Reihe.

Agatha Raisin und der tote Richter
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Nachdem ich die späteren Folgen mit Agatha Raisin gehört habe, wollte ich wissen, die das Ganze angefangen hat.
Klappentext beschreibt den Fall ganz gut: „Ein eigenes Cottage in den malerischen Cotswolds ...

Nachdem ich die späteren Folgen mit Agatha Raisin gehört habe, wollte ich wissen, die das Ganze angefangen hat.
Klappentext beschreibt den Fall ganz gut: „Ein eigenes Cottage in den malerischen Cotswolds - davon hat Agatha Raisin schon immer geträumt. Jetzt ist dieser Wunsch endlich wahr geworden. Womit die Ex-PR-Beraterin aus London allerdings nie gerechnet hätte, ist die Abneigung ihrer neuen Nachbarn: Die Dörfler wollen offenbar lieber unter sich bleiben! Doch Agatha ist es gewohnt, ihren Kopf durchzusetzen. Um Eindruck zu schinden, reicht sie beim örtlichen Backwettbewerb eine Feinkost-Quiche ein, die sie als ihre eigene ausgibt. Dumm ist allerdings, dass einer der Preisrichter stirbt und in Agathas Quiche Gift gefunden wird. Nun muss sie nicht nur zugeben, dass sie gemogelt hat, sondern auch versuchen, den Mordverdacht gegen sich auszuräumen.“
Im Grunde ist es ein klassischer who-done-it Krimi. Ziemlich früh wird eine Person aus dem näheren Kreis des Ermordeten verdächtigt. Aber erst wird die Vergiftung, auch vom Gericht, als Unfall abgetan. Agatha lässt dies keine Ruhe. Da sie das Dorfleben eh langweilig findet und am liebsten wieder zurück nach London und in die Arbeit stürzen würde, versucht sie ihre Langeweile mit Ermittlungen zu bekämpfen. Zu schaffen macht ihr auch die Feindseligkeit der Dorfbewohner. Doch das kann Agatha nicht von ihrem Vorhaben abbringen. Mit der Zeit findet sie die richtigen Leute wie die nette Frau des Vikars oder auch den Polizisten Bill Wong, die sie so nehmen, wie sie nun mal ist, und ihr so etwas wie Freundschaft anbieten.
Beinah wäre der Fall nicht aufgeklärt, bzw. als Unfall in die Annalen eingegangen. Bloß Agatha sah etwas, in alten Fotos von den Dorffesten, was sie stutzig gemacht hatte. Da recherchierte sie noch ein wenig und dann ging schnurstracks zu der verdächtigen Person hin und stellte sie zur Rede. Es hätte auch schiefgehen können, aber Agatha hat, dank ihrem neuen Freund Bill Wong, viel Glück gehabt und nur mit paar Blessuren davongekommen.
Fazit: Ein guter, wenn auch nicht herausragender Auftakt der Reihe. Aber als ein atmosphärischer cosy Krimi aus Cotswolds taugt er auf jeden Fall, vor allem wenn man ihn nebenbei beim heimischen Werkeln hört.
Julia Fischer hat sehr gut gelesen. Ich bin schon dabei, den nächsten Fall zu vertilgen.
Ein guter Auftakt der Reihe. Als ein atmosphärischer cosy Krimi aus Cotswolds zum Nebenbei-Hören taugt er sowieso.

Veröffentlicht am 30.11.2018

Spannend, fesselnd, atmosphärisch. Sehr gern gelesen!

Herbststurm
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„Herbststurm“, den 3.ten Band der Kommissär-Reitmeyer-Serie aus der Feder von Angelika Felenda, habe ich sehr gern gelesen.
Der wohlgeübte, ausgereifte Schreibstil hat meine Aufmerksamkeit gleich an sich ...

„Herbststurm“, den 3.ten Band der Kommissär-Reitmeyer-Serie aus der Feder von Angelika Felenda, habe ich sehr gern gelesen.
Der wohlgeübte, ausgereifte Schreibstil hat meine Aufmerksamkeit gleich an sich gezogen. Dieses Vergnügen blieb mir bis zum Schluss erhalten.
Der Roman lebt von der Atmosphäre von 1922 in München, die auch recht authentisch und zum Greifen nah rübergebracht wurde. Man fühlt sich in diese Zeit versetzt und verfolgt die Geschehnisse aus den Perspektiven der jeweiligen Figuren. Sie alle eint, ob reich oder arm, dass sie mit den Folgen des Krieges, physischer und psychischer Natur, zu kämpfen haben.
Der Roman hat zwei Erzählstränge: Kommissär Reitmeyer ermittelt in zwei Mordfällen der jungen Männer, Ex-Militärs. Sein junger Kollege, der als kriminalistisch begabt und sehr gescheit gilt, hilft ihm nach Kräften. Doch seine neue Bekannte, die schöne Deutschbaltin, die ihm seit Kurzem Russischunterricht gibt und einige Grundzüge der russischen Kultur beibringt, und ganz nebenbei ihm den Kopf verdreht hat, scheint ein Geheimnis zu hüten. Zaghaft geht der junge Mann dem auf den Grund, ohne zu ahnen, was auf ihn dort wartet.
Reitmeyers bester Freund Rechtsanwalt Sepp Leitner wird von einer russischen Emigrantin beauftragt, ihre verschwundene Tochter, die schöne Anna, zu suchen. Je weiter die Suche fortschreitet, desto komplexer erweist sich das Ganze. Nichts ist, wie zunächst erscheint. Lange tappt Leitner im Dunklen. Die Spuren führen am Ende auf ein gefährliches Terrain.
Die beiden geraten im Laufe der Ermittlungen dorthin, wo die Männer, die nach dem ersten Weltkrieg keine weitere Verwendung für sich finden, eine politische Wendung mit ernsten Konsequenzen planen.
Diverse Milieus werden vor Augen der Leser ausgebreitet. Es gibt sehr arme Leute, die hart und viel arbeiten müssen, in ärmlichen Unterkünften hausen und oft krank sind. Man besucht viele entspr. Ortschaften, u.a. Spielunken, in denen sich Mädchen als Tänzerinnen ihr Brot hart verdienen. Es gibt aber auch wohlhabende Bürger, die sich nett ihre Zeit vertreiben und in schönen Villen wohnen. Dazu gehört Caroline, die Jugendfreundin Leitners. Mit den beiden kreist in der „besseren Gesellschaft“ Münchens, besucht man private Musikkonzerte usw. Auch dort versucht Sepp Leitner auf seiner Suche nach der schönen Anna weiterzukommen. Bloß niemand scheint etwas Genaueres über sie zu kennen.
Am Ende ist alles geklärt, die Motive freigelegt. Wer hinter den Morden steckt, erfährt man in einer spektakulären Szene erst zum Schluss.

Das Buch mochte ich kaum aus der Hand legen. Recht schnell waren die über vierhundert Seiten ausgelesen, auch weil die Spannung, die mal subtil mal drängend an den Roman ungemein gefesselt hatte.

Gern lese ich weitere Folgen der Serie. Bis dahin habe ich noch zwei erstere Bände nachzuholen.

Veröffentlicht am 30.11.2018

Atmosphärisch, spannend, weihnachtlich.

Tee? Kaffee? Mord! - Folge 06
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Dieser cosy Krimi aus Cotswolds ist nicht nur atmosphärisch, weihnachtlich, er ist zudem spannend und trägt zum Schluss Züge eines Politthrillers. Diese Folge verdient gute fünf Sterne.
Klappentext beschreibt ...

Dieser cosy Krimi aus Cotswolds ist nicht nur atmosphärisch, weihnachtlich, er ist zudem spannend und trägt zum Schluss Züge eines Politthrillers. Diese Folge verdient gute fünf Sterne.
Klappentext beschreibt die Serie und den Ausgangspunkt der Folge ganz gut: „Davon stand nichts im Testament... Cottages, englische Rosen und sanft geschwungene Hügel - das ist Earlsraven. Mittendrin: das "Black Feather". Dieses gemütliche Café erbt die junge Nathalie Ames völlig unerwartet von ihrer Tante - und deren geheimes Doppelleben gleich mit! Die hat nämlich Kriminalfälle gelöst, zusammen mit ihrer Köchin Louise, einer ehemaligen Agentin der britischen Krone. Und während Nathalie noch dabei ist, mit den skurrilen Dorfbewohnern warmzuwerden, stellt sie fest: Der Spürsinn liegt in der Familie.
Folge 6: Tod eines Schneemanns
Weihnachten steht vor der Tür und Nathalie genießt den Winter in Earlsraven in vollen Zügen. Über den großen Schneemann, der eines Morgens auf ihrem Parkplatz steht, wundert sie sich zunächst, doch er passt einfach perfekt zum verschneiten Pub. Aber dann passiert es: Auf der vereisten Straße kommt ein Transporter ins Rutschen, fährt mitten in den Schneemann - und enthüllt eine Leiche! Wer um Himmels Willen versteckt eine Leiche in einem Schneemann? Nathalie und Louise wollen wissen, was mit dem Toten vor ihrem Pub wirklich geschehen ist. Ihre Ermittlungen führen sie bis in die höchsten Kreise und schon bald müssen sie feststellen, dass dem Täter auch kurz vor Weihnachten nichts heilig ist...“
Diesmal müssen Nathalie und ihre Co-Ermittlerin Louise nicht lange nach einer Leiche suchen. Sie steht praktisch vor ihrer Tür. Constable Stratner ist auch zur Stelle und leitet das Notwendige ein, um mehr über den Schneemann zu erfahren. Bald wissen die Drei, dass der Tote schon paar Tage tot war, bevor er in der schneereichen Nacht vor dem Pub landete. Der neue Pathologoanatom ist eine recht skurrile Figur. In den Pausen geht er seinem Hobby nach und backt Torten in der Kantinenküche, solange die Ergebnisse aus dem Labor auf sich warten lassen.
Wer der Tote war, sagt viel, warum er ermordet wurde. Sein Archiv dürfte eine klare Bedrohung für die Politiker in den höchsten Instanzen sein. Paar gesellschaftskritische Momente, die durchaus gekonnt hier eingepflegt wurden, schlagen in diese Kerbe. Nathalie fragt sich z.B., warum es in der Gegend wenig junge Leute und Familien mit Kindern gibt. Aber ganz in der Nähe, halbwegs geheim, befindet sich ein Internat für die Kinder reicher Eltern aus London, damit diese möglichst weit weg von der Familie „geparkt“ werden können.
Louise, als ehem. Geheimagentin, lässt ihre Connections spielen und zeigt, wie problemlos es ist, sich in ein Facebook account einzuhacken, wenn man über die entspr. Rechte verfügt. Wenn man das vernimmt, in einem cosy Krimi, darf sich auch die Schulterklopfen, wenn man kein FB Konto hat, Stichwort Datenschutz samt dem Recht auf Privatsphäre.
Einige Entwicklungen im privaten Bereich lockern das Ganze auf und lassen die Geschichte recht weihnachtlich ausfallen.

Fazit: Ein guter, spannender Krimi! Habe den zufällig bei meinem Abo-Hörbüch-und Musik-Anbieter entdeckt und fast in einem Rutsch gehört.

Vera Teltz hat wie immer sehr gut gelesen. Gern höre ich weitere Folgen dieser Reihe.


Veröffentlicht am 30.11.2018

Ein guter Regio-Krimi: atmosphärisch, leicht humorig. Gern gelesen.

Treibts zua!
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Ein guter Regio-Krimi, der zwischen Berchtesgadener Land und Salzburg spielt und zur Geschichte und den alten Sagen der Region einen klaren Bezug hat: atmosphärisch, leicht humorig, mit einer deutlichen ...

Ein guter Regio-Krimi, der zwischen Berchtesgadener Land und Salzburg spielt und zur Geschichte und den alten Sagen der Region einen klaren Bezug hat: atmosphärisch, leicht humorig, mit einer deutlichen Portion Gesellschaftskritik.
Klappentext beschreibt den Krimi sehr gut.
Bei einem Toten bleibt es nicht. Bald folgen einige andere. Das deutsch-österreichische Ermittlerduo tappt lange im Dunklen, bis die beiden auf Karl den Großen und sein Wappen kommen. Zum Schluss wird es richtig spannend. Es gilt, ein weiteres Opfer zu retten und den Mörder zu fassen.
Die beiden Ermittler Lilly Engel und Sigmund Huber bilden einen schönen Kontrast. Sie ist eine hübsche, alleinerziehende Mutter zweier kleiner Kinder, im täglichen Kampf mit ihrem mühsam-chaotischen Mutteralltag. Ihr Kollege Huber, der in Salzburg allein lebt, ist ein Gourmet, hat das Herz auf dem rechten Fleck und ruht in sich. Abgeklärt-humorig bringt er die Dinge stets auf den Punkt. Huber mag Lilly. Eine Art zarte Annäherungsgeschichte, die evtl. in der Fortsetzung weitergesponnen wird, trug zur subtilen Spannung bei.
Die Dialoge habe ich genossen. Paar Schmunzler haen sie mir entlockt.
Auch die Nebenfiguren erwiesen sich als eine große Bereicherung für diese Geschichte: Da ist eine Wahrsagerin, die ein Kosmetiksalon betreibt; da der Prof. Lange, seines Zeichens Schaumschläger, eine lustige Szene mit ihm; da ist ein Geistlicher, der die Ermittler mit schmackhaften Kuchen füttert; da ist ein Obdachloser, der über den Sinn des Lebens philosophiert. Zum Schluss kommen noch die bayrischen Herren, die regionale Bräuche dem norddeutschen Licht Lilly offenbaren usw.

Man kann noch viel über diesen Krimi schreiben. Besser, man liest den selbst.

Fazit: Ein netter, atmosphärischer Regio-Krimi, der durchaus einen verregneten Sonntag retten kann. Sehr gute Idee, die alten Sagen einer Krimigeschichte zugrunde zu legen, prima umgesetzt. Gern vergebe ich vier hell leuchtende Sterne und eine Leseempfehlung.



Veröffentlicht am 23.11.2018

Eine gute Folge.

Agatha Raisin und der tote Ehemann
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In diese Folge, Nr. 5, wollte ich erst nur reinhören, dann doch hängengeblieben und zu Ende gehört.
Klappentext beschreibt den Anfang ganz gut: „In den Cotswolds herrscht Feierstimmung: Agatha Raisins ...

In diese Folge, Nr. 5, wollte ich erst nur reinhören, dann doch hängengeblieben und zu Ende gehört.
Klappentext beschreibt den Anfang ganz gut: „In den Cotswolds herrscht Feierstimmung: Agatha Raisins lang ersehnte Hochzeit mit ihrem Nachbarn, dem stets korrekten James Lacey, steht vor der Tür. Doch dann taucht urplötzlich Agathas tot geglaubter Ehemann Jimmy im Standesamt auf. Die aufgebrachte Agatha geht Jimmy an die Gurgel, der gedemütigte James sucht das Weite, die Hochzeit platzt.

Als Jimmy am nächsten Tag ermordet im Straßengraben liegt, sind Agatha und James prompt die Hauptverdächtigen. Kann Agathas Spürnase ihr auch diesmal wieder aus der Patsche helfen?“
Dafür, dass ihr James so gekränkt war, überlegte er es sich recht schnell anders. Diesen Fall ermitteln sie zusammen. In den späteren Folgen, die ich kenne, machte er sich rar. Es war also interessant, ihn in Aktion zu erleben, sehen, wie er zu Agatha steht, dass er das Ermitteln, trotz all den Warnungen der Polizei, genauso gern betreibt wie seine beinah Angetraute. Gefährliche Vorkommnisse, paar weitere Morde obendrauf, kommen die beiden vom Schnüffeln keineswegs abbringen.
Agatha hat in dieser Folge eine Frau getroffen, die noch unausstehlicher sein kann als sie selbst. Und das muss man erstmal bringen.

So manche Wendung war mir etwas fragwürdig, der Zufall spielte schon eine große Rolle, und der Schluss, bei dem die Überraschung fehlte, konnte mich nicht so recht begeistern, aber ich konnte die Folge insg. ganz gut nebenbei hören.

Julia Fischer hat ganz gut gelesen.
Gern höre ich weitere Folgen mit Agatha Raisin.