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Veröffentlicht am 26.06.2018

Eine beeindruckende Biografie von Frida Kahlo mit vielen Illustrationen und einigen prägnanten Texten.

Frida Kahlo
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Diese illustrierte Biographie von Frida Kahlo fand ich sehr beeindruckend. Sie ist deutlich anders als übliche Vertreterinnen des Genres mit viel Text und nur wenigen Bildern. Hier ist es genau umgekehrt. ...

Diese illustrierte Biographie von Frida Kahlo fand ich sehr beeindruckend. Sie ist deutlich anders als übliche Vertreterinnen des Genres mit viel Text und nur wenigen Bildern. Hier ist es genau umgekehrt. Und auch deshalb, weil sie so erfrischend anders ist, und zu Frida Kahlo wunderbar passt, ist es ein Schmuckstück und eine willkommene Abwechslung für Biographien-Liebhaber.
Der Klappentext beschreibt dieses Werk treffend. Wer mehr zur Entscheidungsfindung bräuchte, schaut in die Leseprobe hinein. So schaut es im gesamten Buch aus.
Auf jeder Seite erwartet die Leser eine oder mehrere farbige Illustrationen, dazu einige Zeilen Text. Auch das Inhaltsverzeichnis vorne ist mit kleinen Farbbildern sowie etwas größerem Portrait von Frida versehen.
„Wer Frida Kahlo möglichst unverfälscht kennenlernen möchte, der verliere sich in ihren Gemälden, denn in jedem hat sie uns kleine Botschaften über sich hinterlassen. Die wahre Frida lebt in ihren Bildern“, schreibt María Hesse in der Einleitung. Und genau diesen Eindruck bekommt man, wenn man diese Biographie liest.
Die Texte sind in der Ich- Form verfasst worden. So spricht Frida selbst zu den Lesern. Die Zitate aus ihren Tagebüchern, Briefen, Interviews verstärken diese Wirkung noch mehr.
In einer einfachen, aber ausdrucksstarken Sprache erzählt sie ihre Lebensgeschichte. Dabei offenbart sie vor allem ihre eigene Wahrheit, die auch dadurch entstand, dass Frida die Realität ausschmückte. Frida zeigt hier, wie sie all die Dinge wahrnahm, was sie ihr bedeuteten. „Ich male mich selbst, weil ich mich am besten kenne… Ich male meine eigene Wirklichkeit.“
Eine starke Persönlichkeit musste Frida sein, um all den Schicksalsschlägen zu trotzen und entschieden ihrem Weg zu folgen. Die schwere Unfallverletzung erlitt sie mit 18, die sie für Monate ans Bett fesselte und zum Malen brachte. „Ich begann fast beiläufig mit dem Malen. Mir schien es nur natürlich, dass ich malte, was für mich unerreichbar geworden war.“
Man erfährt quasi aus erster Hand all die wichtigsten Stationen ihres Lebens: Die Heirat mit dem berühmten Maler Diego Rivera, ihre Reise in die USA, der Verlust ihres ungeborenen Kindes, die Scheidung, ihre zahlreichen Liebschaften, die wie eine Art Baum mit ihren Kleinportraits, dessen Zweige Fridas Herzen entwachsen, illustriert wurden. Fridas Durchbruch als Künstlerin, ihre Reise nach Paris, um die Surrealisten kennenzulernen, Rückkehr nach Mexico, die Schule für Malerei und Bildhauerei, die vom Bildungsministerium gegründet wurde, in der Frida einen Lehrauftrag bekam. „Bloß nicht bei anderen abmalen, malt eure eigenen Sachen… was ihr erlebt.“
Aber alles, was sie tat, war von starken Schmerzen begleitet: „Ginge es mir gesundheitlich besser, könnte ich behaupten, dass ich glücklich bin…“
Am Ende gibt es eine Zeittafel und „Interpretation ihres Werks“, auch mit Kleinbildern versehen, gefolgt von Bibliografie und Filmografie, Danksagung und der kurzen Vita von María Hesse.

Fazit: Eine beeindruckende Biografie von Frida Kahlo mit vielen Illustrationen und einigen prägnanten Texten, die z.T. auf Fridas Feder stammen und ihre eigene Wahrheit den Lesern nahebringen. So stand mir Frida für paar schöne, erfüllte Lesestunden wieder lebendig vor Augen.

Veröffentlicht am 15.06.2018

Spannend, sehr beeindruckend. Unbedingt lesen!

Wofür es lohnte, das Leben zu wagen
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Dieses Buch ist mein erstes Highlight des Lesesommers 2018. Sehr beeindruckend, stark, in vielerlei Hinsicht, v.a. was die Aussagen und die Schilderungen der Gegebenheiten der damaligen Zeit angeht. Der ...

Dieses Buch ist mein erstes Highlight des Lesesommers 2018. Sehr beeindruckend, stark, in vielerlei Hinsicht, v.a. was die Aussagen und die Schilderungen der Gegebenheiten der damaligen Zeit angeht. Der Titel passt zum Inhalt sehr gut.
Es ist ein Sachbuch, liest sich aber wie ein einmaliger Mix aus Horror, Thriller, Familiengeschichten uvm. Man sieht hier wieder einmal: Das wahre Leben hat schon die besten, aber auch die schrecklichsten Geschichten geschrieben.

Das Buch besteht hpts. aus den Briefen von der Front aus den Jahren 1941 und 1942. Sie sind nicht nur ein wichtiges und sehr lesenswertes Zeitdokument. Sie führen ihren Lesern vor Augen so vieles, und v.a. das, was man heute vllt gern ausklammert, worum man sich aber dringend kümmern sollte, um nicht in die Situation zu geraten, in der sich Helmut, der Verfasser der Briefe, befand: Eines Tages nach der Machtergreifung der Nazis sah es sich gezwungen, in den Krieg zu ziehen, um die wichtigen Abzeichen wie EK (Der Eiserne Kreuz) I zu erkämpfen und sonst genug Gründe zu liefern, die erlauben würden, seine Familie arisieren zu lassen. Helmuts Frau hatte jüdische Wurzeln, die Kinder waren auch entspr. eingestuft. Um sie gesellschaftlich wieder eingliedern zu lassen, was man durch die von den Behörden offiziell erteilte Arisierung bewerkstelligen konnte, ging er an die Front. Dort hat Helmut, eigentlich ein Augenarzt und nun Unteroffizier, seine Erlebnisse und Gedanken in vielen Briefen festgehalten. Diese, samt Fotomaterial, schickte er seiner Frau Erna, die die Schriftstücke dann nochmals abschrieb. Auch Erna schrieb Helmut an die Front. Die Briefe der Kinder sind ebenfalls dabei.
Helmut war ein begnadeter Schreiber: Die Texte lassen sich sehr gut lesen. Sie sind im Buch auch sehr geschickt angeordnet: Die Längeren werden von den Kürzeren abgewechselt, schwierige von den eher leichteren Inhalten abgelöst.

Manche Schilderungen schockieren zutiefst, manche unterhalten, viele stimmen nachdenklich. In ihrer Gesamtheit jedoch bringen sie Helmuts Leben und Wirken an der Front und seine Sicht der Dinge den Lesern zum Greifen nah. Man sieht, wie optimistisch sie anfangs waren, auch weil sie schnell und recht unproblematisch vorankamen. Sie versuchten, etwas Normalität in ihr Leben zu bringen, freuten sich über die Post und die Päckchen mit gutem Essen und anderen nützlichen Dingen von daheim. Man sieht aber auch, wie, durch Goebbels‘sche Propaganda irregeleitet, sie geglaubt haben, sie würden ihre Heimat verteidigen, als sie auf dem ukrainischen Boden kämpften und weiter gen Osten vordrängten. Wie deutlich anders es schon 1942 aussah. Helmuts Osterspaziergang Anfang April 1942 ist sehr beeindruckend, auch literarisch gesehen. Helmut erscheint nachdenklich und wehmütig, spricht vom allgegenwärtigen Tod und dem Wunsch, zu sich zurückkehren zu können. Die wahre Schreckensgestalt des Krieges hat der Leser, hier wie in der gesamten Länge des Buches, klar vor Augen.

Man kann noch viel über dieses Buch schreiben. Besser, man liest es selbst.

Es gibt einige s/w Fotos zwischen den Briefen, die das Geschilderte näherbringen. Die beigelegte DVD liefert noch mehr an Fotomaterial und Zeitdokumenten.

Fazit: Ein sehr lesenswertes Buch, das die Leser von den ersten Seiten an gefangen nimmt und noch lange nicht loslässt, auch nachdem die letzte Seite umgeblättert worden ist. Toll, dass man diese Briefe nun der Öffentlichkeit zugänglich gemacht hat. Man sollte sie unbedingt gelesen haben.

Veröffentlicht am 13.06.2018

Amateurhaft, wenig spannend, mit einer blassen, psychisch angeschlagenen Protagonistin und zu vielen 08/15 Elementen.

Zu nah
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Nach den ersten 6 Kapiteln des E-books habe ich abgebrochen. Der Stoff ließ sich zwar flüssig lesen, aber es gab zu wenig Spannung und die Protagonistin haute auch nicht gerade vom Hocker. Als ich gesehen ...

Nach den ersten 6 Kapiteln des E-books habe ich abgebrochen. Der Stoff ließ sich zwar flüssig lesen, aber es gab zu wenig Spannung und die Protagonistin haute auch nicht gerade vom Hocker. Als ich gesehen habe, dass es den Thriller als Hörbuch beim neuen Hörbuchanbieter im Programm gibt, wollte ich ihm eine zweite Chance geben. Oft ist es so, dass eine Geschichte als Hörbuch einen besseren Eindruck macht, und die Möglichkeit besteht, dass ich sie doch noch zu Ende bekomme. Das habe ich. Hat mir einiges an Durchhaltevermögen gekostet.
Mit Frankie konnte ich bis zum Ende nicht warm werden. Obwohl sie als ständig leidend dargestellt wurde, was oft zum Zweck der Sympathieerzeugung verwendet wird, konnte sie bei mir keine Sympathie wecken. Ihre Verletzung aus ihrem vorigen Fall wurde schon zu oft erwähnt, was mir geradezu aufdringlich und mitleidheischend vorkam, andere Leiden gesellten sich hinzu. Alles vergebens. Sie blieb mir fern.
Ermittelt wurde in den Sphären, in denen die Menschen ihre Todesphantasien ausleben wollen. BDSM taucht auch auf. Nicht gerade mein Thema, interessiert den ganzen lieben Tag nicht. Diese Wahl roch mir auch zu sehr nach Effekthascherei.
Der Umgang mit dem Leser hat mich öfter mal den Kopf schütteln lassen. Oft musste ich fragen: Wird der Leser/Hörer hier nicht für voll genommen? Die Art der Stoffdarbietung gibt leider die Gründe zu dieser Annahme. Alles, was bisher geschah, wurde leider zu oft wiederholt. Genauso wie manche Elemente, die kaum eine Rolle spielten, aber vermutlich als falsche Fährte auserkoren wurden. So wie diese präsentiert wurden, erschienen sie mir einfach wenig glaubwürdig.
Die Handlung schleppte sich geradezu vor sich her. Frankie ermittelt und ermittelt, da kommt aber nichts Gescheites dabei rum. Paar glückliche „Zufälle“ tragen zur „Glaubwürdigkeit“ auch enorm bei.
Ich fühlte mich wie auf einer langweiligen Party, wo man nur bliebt, weil man denkt, na vllt kommt da noch etwas Spannendes. Ich konnte an jeder Stelle aufhören und das Hörbuch gleich vergessen, aber zumindest ein Thriller in diesem Jahr wollte ich schaffen.

Das, was den Thrill verleihen sollte, das Unheimliche, Schreckliche, wurde oft bloß behauptet, ohne dass ich dies hätte nachempfinden können. Bis zum Ende blieben Emotionen Wunschdenken. Die Flashbacks und Kopfkinos, die Frankie einfach zu oft hatte, haben wohl darauf gezielt. Ich kam aber aus dem Kopfschütteln nicht heraus. Wie kann so eine emotional instabile Person zu den Ermittlungen zugelassen werden? Sie gehört auf die Couch eines Psychotherapeuten.
Zum Schluss wurde es doch halbwegs spannend, aber sehr kurz, und eklig.

Im Hörbuch gibt es in regelmäßigen Abständen Musikeinlagen, die ich leider auch nicht goutieren kann.
Sabine Godec, ich kenne sie aus anderen Hörbüchern, hat ganz gut gelesen und das Beste aus diesem Werk gemacht. Sie hat dafür gesorgt, dass ich doch noch zum Ende dabeibleibe.

Fazit: Amateurhaft, wenig spannend, mit einer blassen, psychisch angeschlagenen Protagonistin und zu vielen 08/15 Elementen, die man schon von woanders kennt und nicht unbedingt nochmals haben wollte. Als Hörbuch ging es gerade noch. Mit viel Geduld und dem Willen, bis zum Ende doch noch durchzuhalten. Mich interessiert einfach, was da Neues auf den Markt kommt. Wenn ich das sehe…, bleibe ich weiterhin lieber bei den Sachbüchern.

Veröffentlicht am 13.06.2018

Eine ganz gute Folge. Gern gehört.

Cherringham - Folge 29
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Die Folge 29 der Cherringham Reihe fand ich ganz gut. Ein nettes Wiedersehen mit Sarah, Jack& Co. Und ein Fall, der einige falsche Fährten parat hält.
Klappentext beschreibt den Fall ganz gut: „Als Charlie ...

Die Folge 29 der Cherringham Reihe fand ich ganz gut. Ein nettes Wiedersehen mit Sarah, Jack& Co. Und ein Fall, der einige falsche Fährten parat hält.
Klappentext beschreibt den Fall ganz gut: „Als Charlie Clutterbucks Leiche in der Themse gefunden wird, überrascht das zunächst niemanden: Der Überlebenskünstler wohnte auf einem heruntergekommenen Hausboot, hatte ein Händchen dafür, sich in Schwierigkeiten zu bringen und schaute häufig zu tief ins Glas. Doch Charlies Kumpel Ray ist sich sicher: Charlie hatte keinen Unfall - es war Mord. Er bittet seinen Nachbarn Jack um Hilfe. Gemeinsam mit Sarah trifft dieser bei seinen Ermittlungen auf eine ganze Reihe zwielichtiger Gestalten, die mit Charlie eine Rechnung offen hatten. Doch für die Lösung des Falls müssen die beiden in noch viel tiefere Abgründe blicken...“
Jack und Sarah ermitteln wieder. Jack besucht u.a. die Drogendealer und beweist, dass er als ehemaliger NYPD Cop immer noch gut in Form ist. Sarah besucht u.a. eine Farm, deren Besitzer und seine Frau sie nett, mit einem selbstgebackenen Früchtebrot, empfangen, und ihr eine kleine Herde Kühe spezieller Rasse zeigen. Aber Sarahs Bauchgefühl sagt, dass da etwas nicht so ganz rechtens vonstattengeht. Sarahs Tochter nimmt Flugstunden bei ihrem Großvater. Der Flug über Cherringham hilft Sarah und Jack zum Schluss, den Fall zu klären.
Wie so oft sind die beschriebenen Zustände, unter denen die Figuren in Cherringham Reihe zu leben und zu leiden pflegen, etwas fragwürdig und ferner gesellschaftskritisch dargestellt worden, was ich sehr gut finde. Die Menschen sind quasi die Opfer der Umstände des herrschenden Systems, das nicht erlaubt, mit ehrlicher Arbeit, ein würdiges Leben den Familien zu ermöglichen.
Ansonsten ist es ein ganz gemütlicher Krimi, den man beim heimischen Werkeln gut weghören kann. Diesmal etwas komplexer, aber so erzählt, dass da jeder dahinterkommt, wer was warum dies getan hat. Der Mord ist komplett aufgeklärt.

Sabina Godec hat wieder sehr schön gelesen. Manchmal sehr langsam, besonders am Anfang, in der zweiten Hälfte ging es etwas schneller. Aber insg. sehr in Ordnung.

Fazit: Eine ganz gute Folge. Gern gehört.

Veröffentlicht am 13.06.2018

Ein hochwertig gemachtes Buch mit vielen schönen Fotos. Evtl was für Einsteiger.

Naturnahes Kochen – einfach, gut, gesund
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„Naturnahes Kochen“ von Erwin Seitz hat auf mich insg. einen guten Eindruck gemacht, wobei es einiges gibt, was zum Sterneabzug geführt hat.
Die Idee fand ich sehr gut, die Umsetzung ist auch recht nett. ...

„Naturnahes Kochen“ von Erwin Seitz hat auf mich insg. einen guten Eindruck gemacht, wobei es einiges gibt, was zum Sterneabzug geführt hat.
Die Idee fand ich sehr gut, die Umsetzung ist auch recht nett. Viele schöne Bilder verleiten einen geradezu, im Buch immer weiterzublättern und die Rezepte auszuprobieren.
Das Buch ist auch wie ein Geschenk, hochwertig gemacht: Mit festem Umschlag, auf dem das schöne Coverbild direkt aufgedruckt ist, vorne und hinten, dickem Papier, auf dem die Fotos noch besser zur Geltung kommen. Für Einsteiger auf dem Gebiet eignet sich das Buch ganz gut.
Es gibt 24 Rezepte. Manche sind schon sehr einfach: „Haferlocken-Müsli mit Früchten“ und „Rührei mit Kräutern“, wohl etwas fürs Frühstück. Weiter gibt es zwei Salate: „Sommersalat“ mit Kopfsalat, Tomaten, Champignons, Avocado uvm, alles in Bio-Qualität; „Wintersalat“: mit Radicchio, Endivie, Orange, auch als Bio. Schon ist man bei Hauptgerichten, davon sind 6 mit Fleisch, wie z.B. „Gepökelter Schweinebauch auf Alblinsen mit Joghurt und Raz el Hanout“, „Wachtel auf Belugalinsen mit Holunderrahm und Haselnüssen“. 5 Gerichte mit Fisch bzw. Meeresfrüchten wie „Scholle, Krabbe, Queller auf Kartoffelstampf“, „Saibling auf Buchweizen-Risotto mit Bergkäse und Buttermilch“, „Spaghetti mit Kräuter-Pesto und Garnelen“. Der Rest ist vegetarisch bzw. vegan, z.B.: „Curryspinat mit Seidentofu und Cashewnüssen auf Basmati-Reis“. 4 Rezepte gibt es für Dessertspeisen, z.B. „Sommerliches Obst mit Buttermilch und Balsamessig“, „Exotische Früchte in Schokoladencreme mit Rum“ usw.
Die Rezepte sind einfach zuzubereiten. Sie sind gut durchdacht und verständlich beschrieben, auf max. 2 Seiten, mit Mengen- und Kochzeitangaben, sodass jeder Anfänger sie nachkochen könnte. Die Fotos der fertigen Gerichte und der Zutaten vor der Zubereitung sind auch dabei.
Der Anspruch des Autors an diese Rezepte: diese soll man in 30 Minuten zubereiten können. Bei den meisten scheint es zutreffend. Bei Cannellini-Bohnen jedoch, die zu Kabeljau, Oliven und Rosmarin-Sonnen-Blumenöl serviert werden sollten, ist es nicht der Fall. Man soll sie vorher 1,5 Stunden kochen. Das ist mir zu energieintensiv und wenig umweltfreundlich, wenn ich 100 Gramm Bohnen fürs Rezept so lange kochen muss. Man hätte durchaus andere Beilage nehmen können, die der 30 Minuten Regel durchaus genügen würde.

Die Warenkunde, eher allgemein gehalten und kulturgeschichtlich geprägt, erstreckt sich über ca. 90 Seiten. Sie ist mit vielen bunten ganzseitigen Farbfotos versehen und aufgeteilt in: „Milch und Milcherzeugnisse“, „Getreide und getreideähnliche Pflanzen“, „Kartoffeln und Hülsenfrüchte“, „Gewürze“, „Pilze“ usw. Für jedes Thema gibt es ca. 2-4 Seiten Text, der erklärt, wie diese Produkte schmecken, wozu sie gut sind und was sie im Körper bewirken. Am Ende der Ausführungen zu jedem Thema findet man eine Seite mit Adressen der Höfe und Verkaufsstellen, auch in Internet, wo man diese Ware beziehen könnte. Einerseits praktisch, könnte man meinen. Andererseits ist es ganz klar Werbung. Bücher sind für mich der letzte Zufluchtsort, an dem ich nicht mit Werbeanzeigen und ähnlichem ungewollt konfrontiert werde. Und ich möchte, dass es auch weiterhin so bleibt.

Fazit: Für Einsteiger auf dem Gebiet mag das Buch ein nützliches und schönes Geschenk sein. Die Rezepte sind einfach und bestimmt sehr lecker, wenn man sie aus 1A Zutaten zubereitet.
Ich beschäftige mich schon länger mit naturnahem Kochen. Für mich war da nicht wirklich was dabei. Etwas wenig Rezepte insg.