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Veröffentlicht am 04.04.2020

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Einfach alles!
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Einfach Alles, ein ambitionierter Titel. Doch merkt der Autor auch im Schlusswort an, dass er zwar gerne wirklich alles in dieses Buch gepackt hätte, unsere Geschichte dafür aber viel zu umfangreich ist. ...

Einfach Alles, ein ambitionierter Titel. Doch merkt der Autor auch im Schlusswort an, dass er zwar gerne wirklich alles in dieses Buch gepackt hätte, unsere Geschichte dafür aber viel zu umfangreich ist. So musste er einige Geschehnisse, Persönlichkeiten etc. weglassen, aber trotzdem liefert Einfach Alles einen sehr guten Überblick.


Gleich am Anfang findet man ein Inhaltsverzeichnis mit der Gliederung der jeweiligen Etappen. Das Buch ist chronologisch aufgebaut und startet mit dem Kapitel Aus dem Nichts, welches die Jahre 13,8 Mrd. - 450 Mio. Jahre behandelt und endet mit Fortsetzung folgt, 1945 bis heute. Diese übersichtliche Gliederung erleichtert das Lesen, da man so einen guten Überblick behält. Außerdem unterscheiden sich die jeweiligen Kapitel durch eine Farbgebung an der rechten Seite, sodass man auch von außen betrachtet nicht den Überblick verliert.


Trotz seiner 350 Seiten ist es durch die Wahl des Formates ein ganz schöner Brummer. Doch wer nun an öde geschichtliche und naturwissenschaftliche Fakten denkt, liegt falsch. Der Autor schafft es die ganzen Informationen interessant an den Leser zu bringen. Natürlich trägt die Gestaltung dazu bei. So beinhaltet das Buch mehr als 200 Fotos, Illustrationen, Schaubildern und Karten. Da schlägt das Leserherz doch gleich höher. Die Qualität bzw. der Druck der einzelnen Bilder ist richtig gut, nicht verpixelt. Da macht es gleich noch mehr Spaß sich die Fotos anzusehen.


Ich kann nun nicht beurteilen, wie gut die Recherche des Autors war. Zumindest sind mir keine inhaltlichen Fehler aufgefallen, dafür aber ein paar bei der Rechtschreibung / Kommasetzung etc. was ich persönlich aber nicht störend fand. Die ganzen Informationen sind kompakt verpackt und werden dem Leser durch den einfach gehaltenen Schreibstil leicht zugänglich präsentiert. Ich kann mir das Buch auch gut zum Vorlesen vorstellen oder auch zum selber lesen für interessierte Grundschulkinder. Doch auch wenn die Sprache einfach und leicht gehalten ist, ist diese Sammlung an Wissen auch etwas für Erwachsene. Ich bin mir sicher, man entdeckt bestimmt etwas, was man vorher noch nicht wusste. Für mich waren da einige interessante Dinge mit dabei.


Man sollte sich aber darüber bewusst sein, dass das Buch natürlich nicht "Alles" umfasst. Es werden verständlicherweise Schwerpunkte gesetzt, weil es sonst einfach zu viel werden würde. Aber das Buch liefert doch einen guten Ein- und Überblick.

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 04.04.2020

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Die Chroniken von Alice - Finsternis im Wunderland
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Wer kennt sie nicht, die Geschichte von Alice im Wunderland. Christina Henry hat hier eine sehr düstere und auch brutal Version geschaffen. Alice sitzt seit 10 Jahren im Hospital, nachdem sie als Jugendliche ...

Wer kennt sie nicht, die Geschichte von Alice im Wunderland. Christina Henry hat hier eine sehr düstere und auch brutal Version geschaffen. Alice sitzt seit 10 Jahren im Hospital, nachdem sie als Jugendliche 2 Wochen verschwunden war und danach von einem Hasenmann und anderen verrückten Dingen erzählt hat, haben ihre Eltern sie dorthin abgeschoben. Nur die Gespräche mit dem Mann in der Zelle nebenan bewahren sie vor der völligen Illusion, Hatcher, ein geisteskranker Axtmörder ist ihr einziger Freund. Doch ein Feuer bricht aus und die beiden können fliehen, doch vor ihrer Vergangenheit können sie sich nicht verstecken...


Allein schon die Idee, Alice in eine Nervenheilanstalt zu verfrachten und dass sie dann Freundschaft schließt mit einem Axtmörder, fand ich total interessant und auch genial. Es ist mal etwas völlig anderes. Außerdem liegen 10 Jahre Altersunterschied zwischen den beiden, was ich ein schönes i-Tüpfelchen fand, sucht man solche Konstellationen in Büchern doch oft vergebens.


Zunächst aber noch eine Trigger Warnung, in dem Buch kommt sexuelle Gewalt / Missbrauch vor. Und es geht auch brutal zu, was mich persönlich nicht gestört hat. Aber es gab durchaus auch verstörende Szenen bzw. Beschreibungen. Kurz um, es ist eine grausame und erbarmungslose Welt und dies wird von der Autorin auch explizit hervorgehoben. Ich fand diese Darstellungen nicht übertrieben oder Effekthascherei, sie passten gut zum düsteren Grundton der Geschichte. Außerdem fließen allerlei bekannte Elemente aus der ursprünglichen Geschichte in diese Version miteinander.


Dies hat mir auch besonders gut gefallen. Dieses düstere, überall lauern Gefahren, man weiß nie, was als nächstes passiert. Und auch die Beziehung von Alice zu Hatcher ist höchst interessant. Sie war 10 Jahre lang eingeschlossen und hat keine Ahnung wie sie sich nun als Erwachsene in der Außenwelt verhalten soll. Und kann sie Hatcher Bedienungslos vertrauen? Er hat genau wie sie seine Erinnerungen verloren und ist unbestreitbar ein Killer.

Fazit:
Absolut geniale Alice im Wunderland Version.
Düster, brutal und faszinierend.
Mich konnte die Geschichte total flashen und in ihren Bann ziehen.
Das Ende kam zwar etwas schnell daher, trotzdem konnte dies die Lesefreude, die ich davor empfunden habe nicht mindern.
Ich bin sehr gespannt auf den nächsten Band und freue mich auch schon auf die anderen Märchen Versionen der Autorin.

Veröffentlicht am 04.04.2020

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Bloom
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Bei Bloom hat mich alleine schon das geniale Cover angesprochen und dann noch der Klappentext dazu. Die Apokalypse beginnt in deinem Garten, hört sich doch spannend an. Nach einem Regen spießt auf einmal ...

Bei Bloom hat mich alleine schon das geniale Cover angesprochen und dann noch der Klappentext dazu. Die Apokalypse beginnt in deinem Garten, hört sich doch spannend an. Nach einem Regen spießt auf einmal komisches Gras überall. Es wächst unheimlich schnell und hoch, lässt sich einfach nicht bekämpfen. Zu diesem Zeitpunkt denken die Menschen noch, die dadurch drohende Nahrungsknappheit wäre ihre einzige Sorge. Doch dem ist leider nicht so, es lauern noch ganz andere Gefahren....


Gleichzeit verändert sich das Leben von drei Teenager schlagartig. Denn ihre Allergien sind weg. Endlich kann Anaya normal Atmen, ohne geschwollene Augen und Akne im Gesicht. Und Petra, die unter einer Wasserallergie leidet, kann ihr Glück gar nicht fassen. Auch Seth merkt eine Veränderung, aber ich möchte nicht zu viel verraten. Lest am besten selbst, wie sich der Regen auf die drei ausgewirkt hat.


Mich konnte Bloom sehr überraschen, zu Beginn hätte ich nicht gedacht, dass die Geschichte diesen Verlauf nehmen wird. Es gibt so manche überraschende Entwicklung und ich bin wirklich froh, dass es so undurchschaubar blieb, so war der Wow-Effekt umso schöner. Durch diese komischen Pflanzen und die dadurch resultierende Angst in der Bevölkerung wird der Spannungsbogen stramm gespannt und dieser hält sich auch das Buch durch. Die Geschichte wird rasant und dynamisch erzählt.


So blieben für mich ein bisschen die Charaktere auf der Strecke. Der Autor zeichnet sie zwar, sodass der Leser sie sich gut Vorstellen kann und nicht verwechselt. Aber wirklich in die Tiefe gehen sie nicht und orientieren sich eher an stereotypischen Bildern. So habe ich mich über Petra und Anaya und ihr Verhalten manchmal geärgert. Doch ist dies nur ein kleiner Kritikpunkt, da die Geschichte ansonsten sehr spannend und actiongeladen ist. Und man merkt einfach, dass der Fokus mehr darauf liegt.



Die Story hat mir richtig gut gefallen. Besonders da sie so einen gruseligen Touch hat. Ich meine stellt euch mal vor, es regnet auf der ganzen Welt und dann wächst mega schnell unheimliches Gras und keiner kann es stoppen. Nicht nur einmal habe ich mir dieses Szenarium mit erschrecken vorgestellt. Ich könnte mir das Buch bzw. die Reihe auch gut als Verfilmung vorstellen. So viel Spannendes und Unerwartetes was da passiert. Und das Ende macht auch richtig Lust weiterzulesen, hoffentlich wird auch Band 2 bald erscheinen.


Wenn ihr Lust auf eine rasante, spannende und auch gruselige Geschichte habt. Nach der man vielleicht seinen Rasen etwas skeptisch betrachtet, kann ich euch Bloom ans Herz legen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.03.2020

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You are (not) safe here
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Häusliche Gewalt ist kein einfaches Thema und so findet es nicht oft Platz in Jugendbücher. Umso mehr ist es wichtig über die Thematik zu schreiben, um so ein Bewusstsein zu schaffen und auch um Aufzuklären. ...

Häusliche Gewalt ist kein einfaches Thema und so findet es nicht oft Platz in Jugendbücher. Umso mehr ist es wichtig über die Thematik zu schreiben, um so ein Bewusstsein zu schaffen und auch um Aufzuklären. You are (not) safe here wollte ich genau aus diesem Grund lesen, weil es um häusliche Gewalt geht.

Tausende Krähen belagern die Kleinstadt Auburn, die Menschen sind entsetzt und überlegen, wie sie die Krähen so schnell wie möglich wieder loswerden können. Doch es werden immer mehr. Die 17-jährigen Leighton hat keine Angst vor den Krähen, genauso wenig wie ihre kleine Schwester, beide haben sich mit einer Krähe angefreundet. Die Geschwister haben ganz andere Sorgen. Ihr Vater. Die Situation zu Hause wird immer schlimmer, doch niemand unternimmt etwas und Leighton hat Angst, dass es bald zu spät ist...

Das Buch hat eine bedrückende Atmosphäre, sodass ich immer wieder Pausen einlegen musste. An dieser Stelle eine Trigger Warnung, manche Szenen können einen emotional Aufwühlen im Hinblick auf das Thema häusliche Gewalt / emotionaler Missbrauch. Die Krähen, die auf mysteriöse weise immer mehr werden, verdichten diese Atmosphäre noch mehr. Man merkt als Leser, wie die Situation immer gefährlicher wird und ist hilflos.

Dies ist eines dieser Bücher, wo man als Leser am liebsten reinspringen würde um die Geschwister zu beschützen. Die Geschichte zeigt deutlich, wie Gewalt toleriert wird, Erwachsene wegsehen, weil man sich ja kennt und man mischt sich ja auch nicht in die Angelegenheiten von anderen ein. Wenn es wirklich schlimm wäre, würde die Frau ja Anzeige erstatten, ja bestimmt, beim früheren besten Freund ihres Mannes, der nun Polizist ist. Die Geschichte hat mir da schon etwas abverlangt.

Trotzdem auf jeden Fall lesenswert. Das Buch ist nicht nur bedrückend. Es gibt auch eine süße und zarte Lovestory diese lockert die Thematik auf. Und auch die liebe unter den Geschwistern, wie sie für einander da sind, gibt dem Leser etwas Positives. Durch die Krähen kommt noch ein kleiner mysteriöser Anteil in die Geschichte, diesen hätte ich zwar nicht gebraucht, aber er macht die Story definitiv interessanter.

Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive von Leighton. Der Schreibstil ist zwar flüssig zu lesen, aber trotzdem habe ich aufgrund der Thematik länger für das Buch gebraucht. Die Charaktere fand ich durchweg gut und realistisch gezeichnet. Beim Lesen hatte ich das Gefühl, eine authentische Geschichte zu lesen. Wenn man die Mysterie Elemente durch das Haus und die Krähen abzieht, natürlich. Aber alles andere wirkte sehr reell.

Veröffentlicht am 08.03.2020

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Zurück in Monsterville
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Zurück in Monsterville ist Band 2 der Monsterville Reihe von Adam Monster und es empfiehlt sich, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, da sie aufeinander aufbauen.

Ich habe mich total gefreut, ...

Zurück in Monsterville ist Band 2 der Monsterville Reihe von Adam Monster und es empfiehlt sich, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, da sie aufeinander aufbauen.

Ich habe mich total gefreut, als ich gesehen habe, dass es einen zweiten Band von Monsterville geben wird. So hatte ich zwar ein paar kleine Kritikpunkte an Band 1, doch war ich sehr gespannt wie die Geschichte weiter geht und zum Glück konnte mich Band 2 nun völlig überzeugen.

Wo ist Ben da nur reingeraten? Schon im Vorgänger wurde Ben klar, Monsterville ist keine normale Stadt, hier tummeln sich allerlei Monster und niemand scheint es zu stören. Noch schlimmer, die meisten Menschen merken es nicht mal. Doch nun wird es brenzlig, sein bester Freund wurde von einem Werwolf gebissen und wird ein bisschen haarig. Und Linus ist nicht der einzige der verwandelt wurde, irgendjemand versucht wohl die ganze Stadt zu verwandelt. Nur wer steckt dahinter und können die drei Freunde es wieder rückgängig machen?

Ich lese immer noch gerne Kinderbücher und besonders gerne welche, die ein bisschen schaurig sind. Monster und Werwölfe? Genau mein Ding und so hat mir die Geschichte hier auch sehr gefallen. Es gibt einen schönen Spannungsbogen. Man begleiten die drei Freunde auf ihrem Abenteuer, primär geht es darum den Leitwolf zu finden und unschädlich zu machen, damit die anderen sich wieder zurückverwandeln. Denn Linus findet es überhaupt nicht witzig, dass er am ganzen Körper Haare hat und sich nun mit dem Fuß hinter dem Ohr kratzen möchte. Lucy hingegen kann sich den ein oder anderen witzigen Spruch ihrem Bruder gegenüber nicht verkneifen.

So mochte ich auch den Humor in der Geschichte, es gab einiges zum Schmunzeln. Aber auch ernste Themen werden angesprochen und richtig toll in die Abenteuergeschichte eingebracht. So geht es auch um Freundschaft, Familie und um Eifersucht und wie wichtig es ist, auch manchmal über den eigenen Schatten zu springen und sich zu entschuldigen. So hat diese gruselige Geschichte auch noch eine schöne Botschaft mit im Gepäck.

Auf die Illustrationen von Thomas Hussung habe ich mich immer gefreut. Für mich dürften es da gerne mehr sein. Aber mit Illustrationen in Büchern ist es bei mir wie mit Käse auf der Lasagne, ich wünsche mir immer mehr^^