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Veröffentlicht am 04.02.2017

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Ziemlich gute Gründe, am Leben zu bleiben
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Ich und die Menschen war ein großer Erfolg, so war mir der Autor auch schon bekannt. Hier sprach mich vor allem der Titel an. In meinen Berufsleben wie in meinem Alltag sind psychische Erkrankungen ein ...

Ich und die Menschen war ein großer Erfolg, so war mir der Autor auch schon bekannt. Hier sprach mich vor allem der Titel an. In meinen Berufsleben wie in meinem Alltag sind psychische Erkrankungen ein fester Bestandteil, so war mir klar. Dieses Buch will ich lesen. Müsste ich dieses Buch in drei Worten beschreiben. Wären es die Wörter ehrlich, authentisch und offen.

Ich glaube, wenn wir genau hinhören, bietet das Leben immer Gründe, nicht zu sterben.
Seite 25


Matt Haig erzählt erschreckend ehrlich, wie ihn Depression und Panik überkamen. Wie hilflos er sich fühlte, erschlagen und erdrückt. Alls gebe es nur noch Dunkelheit, nie wieder Licht. Zu keiner Sekunde zweifelte ich daran, dass er dies genau so erlebt hat. Auch wenn einige Ereignisse / Gefühle für mich, als jemanden der nie so gefüllt hat nicht nachvollziehbar waren. Man merkt ganz deutlich, da erzählt jemand aus seiner eigenen Erfahrung. Für einen Außenstehenden sind diese Empfindungen kaum realisierbar. Deswegen hilft es enorm, so ehrlich zu lesen, wie man sich fühlt, wenn einen z.B eine Panik Attacke überrascht.

Es gibt da diese Vorstellung, dass man entweder liest, um zu fliehen, oder um sich zu finden. Eigentlich sehe ich da keinen großen Unterschied. Indem wir fliehen, finden wir uns.
Seite 161


Wie gesagt ist dieses Buch sehr ehrlich. So berichtet der Autor auch, dass auch jetzt nicht immer alles gut ist. Es immer noch dunkle Tage gibt. Doch nun weiß, wie er etwas Licht schaffen kann. Was nicht immer klappt. Man begleiten langsam wie es im besser geht. Gefallen hat mir, wie er sich nicht als allwissend dargestellt hat. Nur weil er es so empfand, heißt es nicht ,das andere es auch so empfanden. So mochte er z.b keine Psychopharmaka nehmen, verteufelt diese aber nicht allen anderen gegenüber. Er beurteilt nicht, sondern berichtet nur.


Fragst dich, ob auf dem Brettspiel des Lebens alles, was wir für Leitern nach oben hielten, in Wirklichkeit Rutschen waren, auf denen wir immer weiter nach unten geschlittert sind.
Seite 200

Geschrieben ist dieses Buch nicht als klassischer Roman. Es sind immer wieder kurze Texte. Diese sind eher etwas lose, knüpfen also nicht direkt an den Vorherigen an. Es gibt auch einige Aufzählungen / Faktensammlungen z.b von Prominenten die an Depressionen erkrankt sind und sich nicht umgebracht haben. Gegen Ende gibt es eine Sammlung von hashtags mit Gründen am Leben zu bleiben. Dies ist zwar eine schöne Idee, hat mir im Buch aber nicht so gut gefallen, da es recht viel Raum einnahm.

Fazit:
Ehrlich, offen und authentisch.
Und doch auch mit Humor.
Psychische Erkrankungen sind leider immer noch etwas, über dass man nicht spricht. Dieses Buch ist ein guter Schritt gegen das Schweigen.
Betroffene können sich zumeist identifizieren und Angehörige /interessierte Außenstehende bekommen einen guten Einblick, wie es sein kann von Depressionen und Panikattack beherrscht zu werden.

Veröffentlicht am 04.02.2017

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Black Butler 2
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In der Band 2 der Black Butler Manga Reihe treffen wir auf Jacke the Ripper. Ich finde ja das ganze Jacke the Ripper Thema sehr spannend und habe mich somit gefreut, das dies hier eingebracht wurde. Auch ...

In der Band 2 der Black Butler Manga Reihe treffen wir auf Jacke the Ripper. Ich finde ja das ganze Jacke the Ripper Thema sehr spannend und habe mich somit gefreut, das dies hier eingebracht wurde. Auch wenn es eher ungewöhnliche Züge annimmt, aber davon möchte ich lieber nicht zu viel verraten ;)

Die Zeichnungen gefallen mir wieder sehr gut. Ich bin wirklich positiv überrascht, wie viele Details man mit schwarz und grau Abstufungen hinbekommt. Besonders die Kleider sind ein Highlight. Ich mag diesen Gothic Stil sehr gerne. So schön düster, aber doch verspielt. Die Mimik kommt beim Leser auch gut rüber. Wie auch in Band 2, werden manche Szenen in verniedlichter Form gezeigt. Der Hintergrund variiert, mal ist er schlicht weiß, dann wieder detailliert gezeichnet.


Es gibt zwar eigentlich keine erotischen Szenen, aber ich finde bei manchen Szenen zwischen Sebastian und Earl Phantomhive ist da doch leicht etwas angedeutet. Auf jeden Fall finde ich Sebastian den Butler sehr ansprechend dargestellt. Sein Aussehen und wie er sich gibt, hat definitiv etwas. Earl Phantomhive finde ich noch etwas undurchsichtig, bei ihm weiß ich nicht recht, was ich denken soll. Ich hoffe auf baldige Hintergrundinfomaitonen, um sein Verhalten besser verstehen zu können.

Fazit:
Die Zeichnungen gefallen mir sehr gut. Besonders die Details sind toll.
Auch der Plot ist interessant, mal eine andere Version von Jack the Ripper.

Veröffentlicht am 04.02.2017

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Flugstunden
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4,5 Sterne
Aufmerksam auf das Buch wurde ich durch den Autor, vor kurzen habe ich die Verfilmung von Silver Linings gesehen und fand den Film, speziell und eher ungewöhnlich. Deswegen wollte ich mir das ...

4,5 Sterne
Aufmerksam auf das Buch wurde ich durch den Autor, vor kurzen habe ich die Verfilmung von Silver Linings gesehen und fand den Film, speziell und eher ungewöhnlich. Deswegen wollte ich mir das neue Buch von Matthew Quick nicht entgegen lassen.

...Wissen Sie, was passiert, wenn man nichts tut?
Nichts.
Seite 37

Das Cover an sich finde ich nicht sehr ansprechend, Gelb ist einfach nicht meine Farbe. Aber zur Geschichte passt es. Der Titel Flugstunden verbunden mit dem Papierflieger trifft es gut. Und durch die knallige Farbe sticht es schon ins Auge.Unterteilt ist der Roman in vier Teile plus Epilog. In diesen vier Teilen wird jeweils aus der Ich Perspektive von Portia, einer etwas gescheiterten Feministin, Mr. Vernon einem ehemaligen Englischlehrer, Schwester Maeve einer Nonne, die gerne mal Wodka trinkt und Cuck, einem Ex Junkie erzählt.

Der Schreibstil von Matthew Quick ist speziell. Er schafft es auch traurigen und ernsten Themen so einen unterschwelligen Humor zu geben. Außerdem hat er ein Talent für skurrile Charaktere und Situationen. Ich empfehle euch die Leseprobe, dann wisst ihr, was ich meine. Ich war sehr gefesselt von seinen Worten, hatte ich das Buch weggelegt, wollte ich sogleich weiter lesen. Obwohl es an sich keinen wirklichen Spannungsbogen gibt. Vielmehr sind es diese authentischen Charaktere, die mich gefesselt haben. Ich wollte unbedingt wissen, wie es mit ihnen weiter geht. Wie in amerikanischen Romanen oft, wird für mich zu viel Bezug zu Marken und amerikanischen Persönlichkeiten genommen.

Somit waren die Charaktere auch mein Highlight in diesem Buch. Durch die gewählte Ich Perspektive, kam ich ihnen beim Lesen sehr nahe. Ich kann zwar nicht sagen, dass ich sie besonders mochte, aber interessant fand ich sie auf jeden Fall. Ich glaube speziell Portia und Nate Vernon waren auch nicht darauf angelegt Publikums Lieblinge zu werden. Manchmal gingen sie mir richtig auf die Nerven. Aber das war völlig ok, da es passte, da es so sein sollte. Ich konnte sie mir wirklich gut vorstellen, alle zusammen. So lebendig hat der Autor sie gezeichnet. Und ich muss sagen, sie sind ein authentischer, skurriler und komischer Haufen, mit Ecken und Kanten, aber trotzdem liebenswert. Einfach menschlich.

...es ist poetisch, aber es ist einfach nicht das wahre Leben...
...Und dennoch sind wir hier...
Seite. 243

Die Geschichte war für mich eher etwas im Hintergrund. Da die Charakterentwicklung und erst mal das Kennenlernen dieser mehr im Vordergrund stand. Es geht um Portia, die merkt, dass ihr Leben nicht so verlaufen ist, wie sie es sich erhofft hat. Frustriert fährt sie zu ihrer Mutter, diese ist nebenbei erwähnt ein wirklich einmaliger Nebencharakter. Dort erfährt sie, was ihrem alten Highschool Lehrer und Vorbild widerfahren ist und möchte ihn aufsuchen. Nebenbei lernt sie noch die Nonne Maeve kennen und begegnet Cuck, den sie noch aus ihrer Jugend kennt. Die Geschichte ist gespickt mit ineinander verworrenen Verstrickungen. Schicksal sagen die einen, Gott die anderen. Religion spielt hier zwar eine Rolle, es dominiert aber nicht negativ die Handlung, sollte man wie ich, mit dem Thema Kirche nicht viel anfangen können. Der Spruch auf dem Cover " Nur wer fällt, lernt fliegen" passt außerordentlich gut. Den darum geht es in dem Roman, um das fallen, fliegen und wieder aufstehen.

Fazit:
Ein besonderes Buch,
mit speziellen, authentischen und ehrlichen Charakteren.
Auch der Schreibstil ist eher ungewöhnlich und speziell, aber unglaublich fesselnd.
Eine berührende und komische Geschichte über das Schicksal, wie alles seinen Weg findet.
Die Geschichte könnte man als unglaubwürdig abtun, ich finde sie aber erfrischend anders.

Veröffentlicht am 04.02.2017

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Happy Hour in der Hölle
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Mit Hörbüchern habe ich immer mal wieder meine Probleme, doch nun habe ich eine tolle Methode zum Hören gefunden. Ich male nebenbei die Erwachsenen Malbücher aus. Klappt super. Band 1 der Reihe habe ich ...

Mit Hörbüchern habe ich immer mal wieder meine Probleme, doch nun habe ich eine tolle Methode zum Hören gefunden. Ich male nebenbei die Erwachsenen Malbücher aus. Klappt super. Band 1 der Reihe habe ich vor fast zwei Jahren gelesen, deswegen war es praktisch, das immer Mal wieder die Geschehnisse grob wiederholt wurden. So wurde das Gedächtnis aufgefrischt.

Tad Williams hat seinen eigenen Stil. Er schweift gerne mal ab und schwafelt etwas. Dies hat mich beim Lesen von Band 1 gestört. Aber beim Hören viel es mir zwar auch wieder auf, doch empfand ich es nicht als nervig. Es macht doch einen unterschied, ob man seinen langen Ausschweifungen lauscht, oder diese Lesen muss. So konnte ich viel besser in die Geschichte abtauchen und mir die Dinge besser Vorstellen. Und mit Dingen meinte ich zumeist die Dämonen und die Hölle. Da war Tad wirklich sehr kreativ, nebenbei Essen empfehle ich bei schwachen Magen nur bedingt

Richtig gut gefallen hat mir auch sein Humor, Bobby Dollar hat so eine herrliche trockene Art von Humor. Außerdem spricht er den Leser / Hörer öfters mal direkt an. Da hat man gleich das Gefühl richtig dabei zu sein, als würde Bobby einem die Geschichte direkt erzählen. Bobby ist so überhaupt kein typischer Engel, so trinkt er zum Beispiel schon morgens um halb 10 sein erstes Bier. Ach, ich mochte ihn als Charakter einfach gerne.

Bei Geschichten mit Engeln und Dämonen bin ich immer etwas vorsichtig, da ich mit der Kirche nicht viel Anfangen kann und diesen erhobenen Zeigefinger nicht mag. Die Handlung spielt zwar zum größten Teil in der Hölle, aber trotzdem fand ich das Thema Religion überhaupt nicht negativ dominierend.

Der Sprecher Simon Jäger hat seine Sache richtig gut gemacht. Wie er seine Stimme verstellt hat und die Betonungen. Hat wirklich Spaß gemacht ihm zuzuhören. Seltsamerweise hat mich seine Stimme an Forrest Gump erinnert, dabei hat er damit nichts zu tun. Er ist die Synchronstimme ( unter anderen) für Josh Hartnett und Matt Damon.

Fazit:
Perfekt als Hörbuch, da Tad Williams gerne mal etwas schwafelt, dies stört aber beim Hören überhaupt nicht. Auch der Witz und Charme von Bobby kommen in diesem Format viel besser zur Geltung.
Der Trip in die Hölle ist spannend, aber auch manchmal brutal.
Tolles Hörerlebnis.

Veröffentlicht am 04.02.2017

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Pala
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Ein Online-Game, das real wird. Dazu ein geheimnisvoller Mr Oz und Geheimagenten. Der Klappentext hat schnell mein Interesse geweckt. Das Cover hingegen eher weniger. Es gefällt mir zwar besser als das ...

Ein Online-Game, das real wird. Dazu ein geheimnisvoller Mr Oz und Geheimagenten. Der Klappentext hat schnell mein Interesse geweckt. Das Cover hingegen eher weniger. Es gefällt mir zwar besser als das niederländische Original (echte Gesichter) aber ein Eyecatcher ist es nicht gerade. Trotzdem passt es recht gut.

Marcel van Driel hat schon mehr als 50 Kinderbücher geschrieben, da kann man davon ausgehen, der Mann weiß, was er tut. Sein Schreibstil ist flüssig und einfach zu lesen. Ganz der Zielgruppe entsprechend geht es sehr schnell zur Sache. Es wird keine Zeit für lange Erklärungen vergeudet oder ausführliche Charakter Vertiefungen. An manchen Stellen fehlte mir etwas die Tiefe, aber darauf hatte ich mich schon eingestellt. Dafür war die Geschichte sehr spannend und dynamisch erzählt.

Als Leser springt man immer wieder zu den verschiedenen Charakteren. Doch ist Iris die Hauptperson, sie begleitet der Leser die meiste Zeit. Es gab immer wieder Momente, in denen ich sie gerne hatte. Mit ihr mitfühlte und Lied. Doch sie erschreckte mich auch. Den sie ist 13, ein anderes Mädchen ist sogar erst 8 Jahre alt. Beim Lesen verliert man das alter öfters aus den Augen, weil sie sich oft so gar nicht danach verhalten. Das junger alter der Protagonisten stieß mir etwas bitter auf. Einiges wirkte dadurch auf mich auch nicht so realistisch. Wer es immer logisch und realistisch mag, könnte sich daran stören.

Die Geschichte hat mir gut gefallen. Ein Online-Game wird real. Mr. OZ nützt es um Jugendliche mit besonderen Talenten zu finden, um sie auszubilden. Ja, aber für was ausbilden, um Geheimagenten zu werden, Superhelden ? Hört sich doch toll an, man wird ein Superheld und die nervend Eltern mit ihren Forderungen und Ansprüchen lässt man hinter sich. Klingt theoretisch gar nicht so schlecht, praktisch wird es aber zum Höllentrip. Wie auch bei den Charakteren ist in der Handlung nicht immer alles logisch. Es läuft vieles sehr glatt, zu gewollt. Dafür wird die Geschichte aber so spannend erzählt, dass sie einen Zog entwickelt. Die leichte Sprache sorgt zusätzlich dafür, dass man sehr gut durch das Buch kommt und es nicht mehr beiseitelegen möchte.


Spannend und actionreich. Langeweile kommt keine auf.
Wer es immer logisch und realistisch mag, könnte sie an einigem stören.
Einerseits durch den Schreibstil sehr Zielgruppen entsprechend, aber doch eher brutal.