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Veröffentlicht am 16.08.2021

Ein großartiger zweiter Teil

Die Heimkehr der Störche (Die Gutsherrin-Saga 2)
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Dieses ist der zweite Teil der Gutsherrin-Saga um die sympathische und couragierte junge Dora Twardy. Er erzählt am Anfang der 1950-er Jahre. Der Krieg ist gerade vorbei und jeder sehnt sich nach Normalität ...

Dieses ist der zweite Teil der Gutsherrin-Saga um die sympathische und couragierte junge Dora Twardy. Er erzählt am Anfang der 1950-er Jahre. Der Krieg ist gerade vorbei und jeder sehnt sich nach Normalität und Lebensfreude. Diese Freude am Leben kann die Autorin wunderbar rüberbringen.
Im ersten Teil konnten/mussten wir lesen, wie Dora und ihre Familie in den Kriegsjahren ihr geliebtes Gut in Ostpreußen verlassen mussten.
Nun heißt es in der neuen Heimat heimisch zu werden. Was mit den Gegebenheiten nicht immer einfach war.

Was mich an diesem Roman so beeindruckt hat, ist die Nähe zur Realität. Es ist - na klar - ein Roman, aber genau solch eine Geschichte hätte sich auch tatsächlich ereignen können, oder auch Ähnliches hat sich mit Sicherheit auch ereignet. Mit diesem Bewusstsein liest sich dieser Roman noch einmal mit einer besonderen Betrachtungsweise.

Dora's großer Traum ist es, Tierärztin zu werden. Einen Studienplatz bekommt sie jedoch nur im Ostteil von Berlin angeboten. Was das bedeutet und was das mit den Menschen macht, muss Dora schmerzlich selber erfahren.

Wie deutlich die Unterschiede zwischen West- und Ostdeutschland schon gleich nach dem Krieg waren und wie sich das bis zum Mauerbau 1961 weiterentwickelt hat, war mir in der Deutlichkeit nicht bewusst.

Ich ziehe den Hut, wie Dora ihren Weg geht und freue mich nun schon riesig, hoffentlich ganz bald wieder von ihr lesen zu dürfen!

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Veröffentlicht am 18.07.2021

Ein wunderschöner Abschluss der Speicherstadtsaga

Der Traum von Freiheit
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Dieses ist der dritte und letzte Teil der Speicherstadtsaga. Auch wenn man die ersten beiden Teile nicht kennt, könnte man diesen dritten Teil ohne die Kenntnis der ersten beiden Teile lesen. Das bisher ...

Dieses ist der dritte und letzte Teil der Speicherstadtsaga. Auch wenn man die ersten beiden Teile nicht kennt, könnte man diesen dritten Teil ohne die Kenntnis der ersten beiden Teile lesen. Das bisher Geschehene wird auf den ersten Seiten wunderbar in die Geschichte integriert. Dieser Band erzählt ab dem Jahr 1925 und endet nach Kriegsende im Jahr 1948. In diesem Roman ist es keinesfalls so, dass Historisches, was sich zu der Zeit ereignet hat bis ins Kleinste thematisiert wird, sondern vielmehr ist es so, dass das was die Figuren bewegt hat und was sie während dieser Zeit erlebt haben, mit einer besonders gelungenen Schreibweise herausgearbeitet wird, das macht diesen Roman für den Leser besonders lesenswert. So habe ich es für mich sehr deutlich empfunden. Das erste Drittel des Buches hat mich nicht so begeistert, es gab wenig Neues und mir fehlte die Spannung und die Neugier auf das Weitere. Dieses Empfinden hat sich dann aber sehr schnell gelegt und die Geschichte hat mich absolut gefesselt. Alles in Allem spreche ich hier eine eindeutige Leseempfehlung aus.

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Veröffentlicht am 07.05.2021

Das Ayurveda wird einem Laien gut vermittelt, ergänzt mit vielen tollen Rezepten

Heilsam kochen mit Ayurveda
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Bei mir ist es im Moment so, dass ich gefühlt viele kleine gesundheitliche Baustellen habe. Meine Heilpraktikerin sprach für mich die Empfehlung aus, dass es für mich sehr gut wäre, wenn ich bis mittags ...

Bei mir ist es im Moment so, dass ich gefühlt viele kleine gesundheitliche Baustellen habe. Meine Heilpraktikerin sprach für mich die Empfehlung aus, dass es für mich sehr gut wäre, wenn ich bis mittags etwas Warmes essen würde und auf Zucker soll ich möglichst verzichten. Und ich war der Meinung, dass ich mich schon so gesund ernähren würde: morgens zum Frühstück mein geliebtes Müsli mit Joghurt, mittags einen leckeren Salat.
Als ich mich insgesamt mit dem Thema beschäftigt habe, habe ich gemerkt, dass viele Empfehlungen, die ich von meiner Heilpraktikerin bekommen habe, sich im Ayurveda wiederfinden.
Ich finde es in diesem Buch sehr gut, dass die Grundzüge des Ayurveda sehr verständlich erklärt werden und warum es z.B. gut ist, etwas Warmes zu essen und dass eine große Portion Salat für uns Menschen gar nicht so gut verträglich ist.

Ich habe bereits einige Rezepte nachgekocht, so gibt es - dank der Rezepte in diesem Buch - inzwischen schon zwei warme Mahlzeiten bis zum Mittag. Und abends wird es zukünftig sicherlich öfter mal eine leckere Suppe geben.

Was ich noch sehr hilfreich finden würde wäre, wenn man einfach erkennen könnte, für wieviele Personen die Rezepte gedacht sind.
Die Gewichtsangaben z.B. für Reis oder Graupen werden in gekochtem Zustand angegeben. Das finde unglücklich, das wäre es doch besser, wenn sich die Gewichtsangabe auf die ungekochten Zutaten beziehen würde.

Aber alles in Allem ein tolles Buch, wenn man sich mit der ayurvedischen Ernährung auseinander setzen möchte.

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Veröffentlicht am 07.05.2021

Kriminalroman mit historischem Hintergrund des besetzten Paris

Die Toten vom Gare d’Austerlitz
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Die Handlung um den Protagonisten Inspecteur Edouard Giral, genannt Eddie, von der Pariser Polizei beginnt an dem Tag, an dem die deutsche Wehrmacht 1940 in Paris einmarschiert:
Auf einem Pariser Bahnhof ...

Die Handlung um den Protagonisten Inspecteur Edouard Giral, genannt Eddie, von der Pariser Polizei beginnt an dem Tag, an dem die deutsche Wehrmacht 1940 in Paris einmarschiert:
Auf einem Pariser Bahnhof wurden die Leichen von 4 Polen gefunden, die durch Giftgas aus dem letzten Krieg zwischen Frankreich und Deutschland getötet.
Schon zu Beginn seiner Ermittlungen am Bahnhof kommen deutsche Soldaten Eddie Giral in die Quere.
Girals Gegenspieler ist Major Hochstetter von der Abwehr, dem Militärgeheimdienst der Wehrmacht, aber auch die Gestapo, die ihre Schwergen als Geheime Feldpolizei maskiert hat, weil die Wehrmacht ohne Gestapo und SS den Westfeldzug unternehmen sollte, mischt sich ein.
Und dann ist da noch Auban, ein französischer Ermittler, der eher auf der Seite der Deutschen zu stehen scheint.
Eddie legt sich verbal immer wieder mit seinen deutschen Gegenspielern und körperlich sogar mit Alban an.
Als Girals Sohn Jean-Luc auftaucht, den und dessen Mutter er vor 15 Jahren verlassen hat als Jean-Luc fünf Jahre alt war, der eine französische Armee-Uniform trägt, verschachtelt sich Giral in ein Spiel seinen Sohn vor den Besatzern zu beschützen und die Hintergründe zum Tod der Polen zu ermitteln ...

Zuerst ist der Schreibstil etwas gewöhnungsbedürftig, zumal der Autor immer wieder Retrospektiven einbaut, um Informationen aus Girals Vergangenheit zu liefern, die das Wesen und Umfeld der Hauptperson, aber auch einiger Nebenpersonen vermitteln.
Diese Rücksprünge erklären aber viel und sind so eingesetzt, dass der Handlung nicht vorgegriffen und der Leser meiner Meinung nach gut mitgenommen wird.
Nach kurzer Zeit gewöhnt man sich aber an den Stil, denn weder Wortwahl und Satzbau, noch die Handlung sind Trivial, insbesondere der historische Hintergrund.

Das Cover mit schwarz-weiß Bildern des Eiffel-Turms und der Eglise Notre-Dame ordnet den Kriminalroman örtlich ein und lässt eine Handlung in der jüngeren Vergangenheit erwarten.
Gleichzeitig wird so schon vor Lesen der ersten Sätze ein etwas düsterer Eindruck aufgebaut.

Im Nachwort erwähnt der Autor, dass weitere Titel rund um den Protagonisten Eddie Giral folgen könnten, die dann sicherlich auch im gleichen historischen Kontext angesiedelt sein dürften:
Ich bin gespannt was da noch kommen könnte ...

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Veröffentlicht am 25.04.2021

Ein sehr gelungener Auftakt einer neuen Krimireihe

Nordwesttod
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Dieses ist ein sehr gelungener Auftakt einer neuen Krimireihe, die in St. Peter-Ording erzählt. Anna Wagner kommt aus München und ist eigentlich nur für ein halbes Jahr in Kiel eingesetzt. Für den aktuellen ...

Dieses ist ein sehr gelungener Auftakt einer neuen Krimireihe, die in St. Peter-Ording erzählt. Anna Wagner kommt aus München und ist eigentlich nur für ein halbes Jahr in Kiel eingesetzt. Für den aktuellen Vermisstenfall darf sie aus St. Peter-Ording ermitteln zusammen mit Hendrik Norberg, der die Polizeidienststelle dort seit neuestem leitet.
Die älteste Tochter der Hoteliersfamilie Brechtmann ist spurlos verschwunden, keiner scheint etwas zu wissen.

Schön bei Krimireihen finde ich, dass auch etwas von den privaten Geschichten der Ermittler zu lesen ist. Anna Wagner hat gerade eine Scheidung hinter sich. Sie braucht erst einmal Abstand zu ihrem bisherigen Alltag. Bei Hendrik Norberg ist seine Frau vor gerade mal drei Monaten verstorben. Bei ihm und seinen beiden Söhnen ist die Trauer gerade sehr groß, er hat sich bewusst für den Job als Dienststellenleiter entschieden, so arbeitet er vor Ort und kann damit mehr Zeit mit seinen Kindern verbringen. Früher hatte sich seine Frau überwiegend um die Kindererziehung gekümmert.

Ich empfinde diesen Krimi als sehr bodenständig. Es gibt wenig Blutvergießen und es wird ganz klassisch und solide ermittelt. Interessante Details kommen nach und nach ans Licht, das macht es spannend.

Der Schreibstil liest sich locker und verständlich, die relativ kurz gehaltenen Kapitel habe ich als sehr angenehm empfunden.

Nun habe ich gesehen, dass ich bald schon einen neuen Fall mit Anna Wagner und Hendrik Norberg lesen kann, da freue ich mich schon drauf!

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