Profilbild von WhiskynBooks

WhiskynBooks

Lesejury Profi
offline

WhiskynBooks ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit WhiskynBooks über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.04.2022

Ein Wirbelwind auf dem Land...

Sierra Clara
0

Zwischen Kuhwiesen und Bergen im Süden Deutschlands wächst Clara auf. Doch in all der dörflichen Idylle fällt sie auf- nicht nur mit ihrer dunklen Hautfarbe, sondern auch, weil sie ein Wirbelsturm ist, ...

Zwischen Kuhwiesen und Bergen im Süden Deutschlands wächst Clara auf. Doch in all der dörflichen Idylle fällt sie auf- nicht nur mit ihrer dunklen Hautfarbe, sondern auch, weil sie ein Wirbelsturm ist, der sich nicht immer mit den Ansichten der Erwachsenen abfindet.

Ihren Vater kennt Clara nicht und ihre Mutter will nichts mehr, als ihrer Tochter ein sorgenfreies Leben auf dem Land zu ermöglichen. Ob der Umzug wirklich die beste Idee war, müsst ihr wohl selbst entscheiden, wenn ihr das das Buch gelesen habt.
Getratsche ist jedoch vorprogrammiert, wenn eine weiße Frau, ohne Mann, Ende der 80er mit einem dunkelhäutigen Kind aus dem Nichts den Dorfalltag aufwirbelt.

Trotzdem wurde nicht durchgehend auf dem Hautfarben-Thema herumgeritten, das fand ich gut, denn auch andere schwierige Themen wurde aufgegriffen und so das richtige Statement gesetzt: deine Hautfarbe definiert dich nicht.

Schreib -und Erzählstil fand ich sehr erfrischend: in der Ich-Perspektive aus der unverfälscht ehrlichen, stumpfen und manchmal auch lustigen Sicht eines Kindes, bis hin zur erwachsene Clara, bei der nicht immer alles so lustig ist.

Das Setting war absolut zum Wohlfühlen, die Geschichte hat fast biografischen Charakter. Die Storyline ist erfunden und trotzdem wahr. Die Autorin hat viele kleine Situationen aus ihrem Alltag zusammengewürfelt und so eine Geschichte geschaffen, die aktueller ist denn je.

Dazu sollte ich noch sagen: super tolles Nachwort!
Insgesamt fallen mir die Stichworte: „idyllisch, niedlich, wichtig, ehrlich“
ein.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.03.2022

Ich will gar nicht mehr weg vom Whitestone Hospital...

Whitestone Hospital - High Hopes
1

„Und doch frage ich mich […] Ob mich dieser Job, etwas, das ich so sehr liebe, kaputtmachen wird. Denn das kann es. Das, was man liebt, kann einen brechen. Leichter, schneller und schmerzhafter als alles ...

„Und doch frage ich mich […] Ob mich dieser Job, etwas, das ich so sehr liebe, kaputtmachen wird. Denn das kann es. Das, was man liebt, kann einen brechen. Leichter, schneller und schmerzhafter als alles andere.“

Nach kleiner Babypause gibt es endlich Neues vonAva Reed, eine meiner liebsten Autorinnen. Und ich wurde mit diesem Buch mal wieder daran erinnert, warum das so ist.

Laura träumt davon, Ärztin zu werden wir erleben mit, wie sich ihr Traum langsam erfüllt und sie sich auf den Weg in das Whitestone Hospital macht, um ihre Zeit als Assistenzärztin zu beginnen. Dabei lernt man nicht nur sie immer besser kennen, sondern auch ihre beiden Geschwister und die vielen Menschen, die dem Krankenhaus einen ganz besonderen Charakter verleihen.

Schon die ersten Seiten versprechen ein reges Durcheinander an Emotionen und das zieht sich auch weiter durch das Buch. Das Setting ermöglicht es, viele Formen von Verlust, Stärke und Leid zu beleuchten und das nutzt die Autorin bestmöglich aus, um nicht nur eine Message in die Welt zu schicken. Man begegnet Tod, Häuslicher Gewalt, Rassismus, Neid, Erschöpfung (körperlich und seelisch) und alles schön verpackt als ein Apell.

Dazu kommt sehr viel medizinisches Fachwissen. Man sollte nicht unterschätzen, wie viel Recherchearbeit nötig ist, um den Leser bildlich mit in den OP zu nehmen. Ich finde es erfordert Mut, sich ohne Vorkenntnisse an so eine komplexe Reihe zu wagen und denke man kann dem Nachwort entnehmen, wie viel Herzblut in dieser Geschichte steckt.

Das alles hat für mich das Whitestone Hospital zu einem Wohlfühlort gemacht. Es wirkt authentisch und ich hatte durchgehend Greys Anatomie Vibes. Ich konnte auch nicht anders, als den ein oder anderen Vergleich zwischen den Charakteren zu suchen. Also ich habe meine Christina und meinen Sloan entdeckt und bin jetzt schon ein Fan.

Es gab da noch 1, 2 Szenen, deren Notwendigkeit ich nicht verstehe, aber das war ja lediglich der Reihenauftakt, also bin ich gespannt, was noch auf uns zu kommt. Vor allem nach diesem wirklich fiesen Cliffhanger!!

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 30.03.2022

Unheimlich spannend...

JOEY. du bist mein
0

Der Einstieg ging mir persönlich etwas zu schnell. Menschen, die sich nicht kennen, treffen sich in einem Hostel an der See und mischen sich in die Angelegenheiten der Anderen ein. Aber immer mit der Ruhe, ...

Der Einstieg ging mir persönlich etwas zu schnell. Menschen, die sich nicht kennen, treffen sich in einem Hostel an der See und mischen sich in die Angelegenheiten der Anderen ein. Aber immer mit der Ruhe, beim Weiterlesen passt irgendwann alles zusammen und die Storyline ist gut durchdacht.

Zwischendurch kommen dann immer Einschübe mit Gedanken eines Stalkers, die zugleich faszinierend, poetisch, aber auch mehr als zerstörend sind. Außerdem stacheln sie den Drang zum Rätseln an, weil man nicht erfährt, wessen Gedanken es sind.

Ich persönlich fand die Auflösung jetzt nicht unglaublich überraschend, da gehen die Meinungen in unserer Gruppe aber auseinander und es ist nicht so, dass Thea nicht ordentlich für Verwirrung gesorgt hätte. Und es ändert nichts an dem angenehmen Schreibstil, der ziemlich schnell durchs Buch führt. Unterstützt wird das ganze von wunderschönen Zeichnungen, die zur Story passen.

Ich fand es sehr schön, mal wieder einen etwas leichteren Thriller zu lesen, in dem sich nicht Psycho-Clowns mit unheimlichen Kindern abklatschen, das finde ich oft anstrengend. Ich denke, dass es deshalb auch sowohl ein gutes Buch für eingefleischte Thriller-Liebhaber, als auch für Querbeet-Leser und Nicht-Thriller-Leser ist. Natürlich sollte man dennoch die Trigger-Warnung beachten.

Ich tauche außerdem gerne in die Psyche von Tätern, suche danach, was sie antreibt. Mich interessieren ihre Gedanken. Thea anscheinend auch, denn auch solche Aspekte findet man in dem Buch. Für mich ein weiterer Pluspunkt.

Dieses Buch ist der erste Band einer Reihe und lässt uns mit einem grandiosen Plot-Twist zurück, der danach klingt, als ob mir der zweite Band noch mehr gefallen wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.03.2022

Magisches Finale

Magical Lights: Die Lichter der Sterne
0

Ich kann es immer noch nicht glauben, dass diese erste Reise schon vorbei ist. Ich habe jetzt schon Sehnsucht. Das war es also, das grandiose Finale einer magischen Romantasy-Trilogie. Wer die ersten beiden ...

Ich kann es immer noch nicht glauben, dass diese erste Reise schon vorbei ist. Ich habe jetzt schon Sehnsucht. Das war es also, das grandiose Finale einer magischen Romantasy-Trilogie. Wer die ersten beiden Bände noch nicht kennt, bitte den Klappentext nicht lesen.

Wir haben hier ein sehr komplexes World-Building, weshalb ich begeistert bin, wie geschickt zu Anfang Wiederholungen zu den ersten beiden Bänden eingeflochten werden, um den Einstieg zu erleichtern. Wodurch mich die Story dieses Mal etwas später erst richtig gepackt hat, aber ich habe mich zuvor auch sehr intensiv mit der Welt auseinandergesetzt.

Wir begegnen wieder alten Gesichtern, aber auch Neuen. Auf drei Bücher verteilt ist einfach soooo viel passiert, ohne dass ich es bewusst wahrgenommen hätte, weil man von allen Büchern so an die Hand genommen wird, dass man kein Problem hat, sich Länder, Namen, Rollenverteilungen zu merken, oder gar gänzlich in ihnen zu versinken.

Die Protagonistin Elena macht so eine riesige Charakterentwicklung mit, dass man nicht anders kann, als ihr zu verfallen. Sie weckt im dritten Band ihren Kampfgeist, ist verbissen, herzlich und nimmt es nicht nur mit der ganzen Unterwelt auf, wenn es sein muss, sondern auch mit ihren inneren Dämonen.

Es fällt schwer, das hier ohne Spoiler zu verfassen, deshalb haue ich einfach nochmal raus, warum mich dieses Buch begeistert:
-Es hat Herz, Freundschaft, beschäftigt sich aber auch mit den Schwächen und Abgründen des Lebens
-Es hat eine Lovestory mit Feuer, die auch die letzte Eiskönigin zum Schmelzen bringt (ein bisschen Kitsch muss ja sein)
-Es hat Magie, malerische Kulissen, Wesen die man sich in seinen fantastischsten Vorstellungen ausmalt und solche, die man in den schlimmsten Alpträumen nicht haben will
-Selbst die mystischsten Elemente sind gut durchdacht, recherchiert und ausgebaut
-Schon in den ersten Bänden wurde Passagen eingebaut, die erst im letzten Band ihre Tragweite entfalten, bis du denkst: Ohhh Karen, du Genie, das hast du dir aber schlau ausgedacht

Und wer ist noch nicht überzeugt?

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.03.2022

Erwartungen übertroffen...

Dunbridge Academy - Anywhere
0

Ich fühle mich oft „zu alt“ für Young Adult Bücher, das habe ich hier allerdings kaum gemerkt.

Wie manche schon mitbekommen haben: Ich lese keine Klappentexte (selten) und deshalb fand ich den Einstieg ...

Ich fühle mich oft „zu alt“ für Young Adult Bücher, das habe ich hier allerdings kaum gemerkt.

Wie manche schon mitbekommen haben: Ich lese keine Klappentexte (selten) und deshalb fand ich den Einstieg überraschend und mal keinen Standard Einstieg in eine Lovestory.
Der erste Hinweis darauf, was einen in diesem Buch erwartet und das ist meiner Meinung nach: Realität. Menschen leben sich auseinander, Menschen machen Fehler, Menschen erleiden Rückschläge.

Jede Emotion ist nachvollziehbar und fühlt sich echt an, nicht unnötig überspitzt oder teenie-mäßig überdramatisiert. Es werden einfach die richtigen Werte vermittelt.

Bevor manche widersprechen: Die Protagonisten Emma und Henry sind zwar erst 17, was man allerdings nicht vergessen darf ist, wie sie leben. Emma macht sich sogar ganz alleine aus Deutschland auf den Weg nach Schottland, um ein Auslandsjahr an der Dunbridge zu verbringen. Ich denke das macht einfach schneller erwachsen.

Das Internatsleben fordert Selbstständigkeit und auch Disziplin. Immerhin müssen die Schüler der Dunbrige JEDEN Morgen laufen gehen. Erstaunlicherweise sind es sogar diese Laufszenen, die mich begeistert haben, denn sie unterstützten den Entwicklungsprozess der Protas und in ihnen sind so manche tiefgreifende, emotionale Momente versteckt.

Und da sind wir schon beim Kernpunkt: Das Setting. Ich habe mich sehr auf eine Internats-Story gefreut und wurde nicht enttäuscht. Urige Einrichtung, geheime Plätze, geheime Gänge, geheime Partys. Ich denke dieses ganze Buch ist einfach das gewesen, was ich aktuell gebraucht habe: Eine harmonische, echte Geschichte mit unglaublich authentischem Setting, gut ausgebauten Charakteren und unerwarteten Schockmomenten, die emotional gepackt haben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere