The Hollow Places von T. Kingfisher
The Hollow PlacesKara, die gerade eine Trennung hinter sich hat, zieht zu Ihrem Onkel Earl nach Hop Chapel, North Carolina. Er besitzt und leitet das Museum "Gotteslob-Museum für Naturwunder, Kuriositäten und Tierpräparate". ...
Kara, die gerade eine Trennung hinter sich hat, zieht zu Ihrem Onkel Earl nach Hop Chapel, North Carolina. Er besitzt und leitet das Museum "Gotteslob-Museum für Naturwunder, Kuriositäten und Tierpräparate". Ein Ort an dem Kara ihre Kindheit verlebt hat. Sie kennt jedes Ausstellungsstück und verbindet eine tiefe Liebe zu diesem Ort. Auch wenn Onkel Earl auf seine liebevolle Art etwas verschroben ist und viele lustige und doch seltsame Ansichten hat, hat Kara ein inniges und enges Verhältnis zu ihm. Umso mehr freut sie sich, als er ihr anbietet zu ihm zu ziehen. Denn zu Ihren Eltern kann sie nicht - zumindest ein Zusammenleben mit ihrer Mutter, wäre auf Dauer nicht gesund für beide. Sie beschließt ihm im Museum zu helfen. Dort trifft sie auf Simon, den Betreiber des Cafés nebenan. Die beiden kennen sich bereits aus früheren Besuchen von Kara bei ihrem Onkel. Als Onkel Earl ins Krankenhaus muss, beginnen die beiden das Museum zu erkunden und finden hinter einer Wand einen seltsamen Zugang, der beiden nicht mehr aus dem Kopf geht und sie beginnen ihn zu erkunden, mit unvorhergesehenen Folgen. Ein Abenteuer fernab unsere Vorstellungskraft beginnt und die beiden begeben sich auf eine unbekannte Reise.
Die Autorin T. Kingfisher erzählt ihre Geschichte mit Wortwitz, Fantasie und vielen lustigen Anekdoten aber auch der Grusel und Horror kommen nicht zu kurz. Es wird zwar in der Beschreibung des Buches darauf hingewiesen, dass Horror eine Rolle spielt aber mir war nicht bewusst, dass es so gruselig wird. Es ist aber genau richtig, auch wenn man dieses Genre normalerweise nicht viel liest, ist es aushaltbar und wie ich finde macht es das Buch umso spannender und abwechslungsreicher.
Die Protagonisten sind allesamt sehr Humor- und Liebevoll dargestellt, man muss sie einfach gernhaben. Kara ist eine starke Persönlichkeit, die sich gerade in einer Phase ihres Lebens befindet, an der sie sich überlegen muss, wie es weitergeht. Sie hat zwar schwache Momente, lässt sich aber nicht unterkriegen und versucht mit viel Humor und Neugierde ihr Leben wieder auf die Reihe zubekommen.
Onkel Earl ist ein liebevoller Onkel, der seine Nichte sehr gern hat und es ihr über Gesten und Worte zu vermitteln versucht. Er ist kein gefühlvoller Mann in dem Sinne, er versucht Kara zu unterstützten so gut er kann und gibt ihr Halt und ein liebevolles Zuhause. Er ist lustig und verschroben und seine Ansichten sind zum Totlachen aber er ist hilfsbereit und vielleicht manchmal ein wenig naiv. Ihn habe ich in der Mitte des Buches etwas vermisst.
Simon hat einen furchtbar trockenen Humor, seine Sprüche und die Unterhaltungen zwischen ihm und Kara haben mir das ein oder andere Lachen entlockt. Er unterstützt Kara wo er kann, versucht ihr in der schwierigen Zeit beizustehen und behält, auch in schwierigen Situationen, einen kühlen Kopf. Auch seine Beschreibung zu Anfang des Buches, er kleidet sich wie der Hutmacher, trifft es genau - so habe ich ihn mir während des gesamten Buches vorgestellt.
Das Karas Exmann das ein oder andere Mal im Buch auftaucht, habe ich nicht ganz verstanden. Mir waren die Gespräche zwischen ihm und Kara nicht ganz schlüssig und haben meiner Meinung nichts zum Buch oder dessen Handlung beigetragen.
Für mich, die Fantasy Romane dieser Art nicht so häufig liest, ist das Buch im Großen und Ganzen gelungen, auch wenn es an einigen Stellen im Buch, etwas langatmig war und ich viele Passagen nochmal lesen musste, weil ich die genutzten Worte nachlesen oder ich den Gedankengang nicht ganz nachvollziehen konnte. Ich hätte mir auch gewünscht länger in der Parallelwelt zu verweilen, ich war sehr überrascht, dass Kara und Simon so schnell einen Ausweg gefunden haben. Insgesamt fand ich die Stellen im Buch, in der "andern Welt", meist spannender als die im Museum und ich hätte es schön gefunden, dort noch etwas mehr über die Welt und seine Bewohner zu erfahren und die Geschichte dahinter. Es ist mir nicht ganz klar geworden, wie sich das "Wurmloch" öffnen konnte und wie all die anderen Bewohner dort hingekommen sind. Es lässt sich zwar später erahnen, wie es dazugekommen sein könnte aber richtig aufgelöst, wird es auch am Ende des Buches nicht. Gut, man könnte natürlich sagen, es ist ein Fantasy-Buch und einige Dinge lassen sich eben nicht auflösen oder erklären. Das wäre für mich auch in Ordnung, wenn es nicht den Teil der Geschichte in dem Museum gäbe - eben die "Richtige Welt" - der schafft, wie ich finde, die Verbindung zwischen beiden Welten und man könnte auf eine Auflösung hoffen. Das Ende fand ich tatsächlich etwas unbefriedigend. Ich denke man hat alles offen gelassen, um vielleicht einen zweiten Teil anzuschließen.
Die Auswahl des Covers aber ist für mich sehr gelungen, es macht neugierig, spiegelt die andere Welt wieder, mit seinen kuriosen Dingen, die man so nicht erwartet und auch den Grusel mit dem Gebein unter der Glaskuppe, spiegelt es wieder. Die Schmetterlinge sollen vielleicht das Leben darstellen, mit all seinen unvorhersehbaren Abgründen. Auch das Material ist hochwertig. Da hat man sich Gedanken gemacht.
Nichtsdestotrotz, finde ich es ein gelungenes Buch, welches es sich zu lesen lohnt. Die Autorin erzählt mit viel Fantasie eine Geschichte, die einem die doch gerade "grausame Welt" da draußen kurz vergessen lässt und zu gemütlichen Abenden auf dem Sofa mit Tee und Gebäck einlädt, auch wenn der Gruselfaktor nicht zu unterschätzen ist.