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Veröffentlicht am 08.07.2020

Das Dorf der toten Seelen

Das Dorf der toten Seelen
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Vor über 60 Jahren verschwanden aus einem abgelegenen Grubenort alle 900 Bewohner, nur ein Baby wurde im alten Schulhaus gefunden, es wusste aber kein Außenstehender, zu welcher Familie das Baby gehörte. ...

Vor über 60 Jahren verschwanden aus einem abgelegenen Grubenort alle 900 Bewohner, nur ein Baby wurde im alten Schulhaus gefunden, es wusste aber kein Außenstehender, zu welcher Familie das Baby gehörte. Über dieses Verschwinden ranken viele Geschichten und Silvertjärn ist seitdem eine Geisterstadt. Alice möchte nach Abschluss der Filmhochschule einen Dokumentarfilm über Silvertjärn drehen, vor allem weil ihre Großmutter Margarete dort aufgewachsen ist, sie lebte allerdings beim Verschwinden der Anwohner schon in Stockholm und hat nie erfahren, was mit ihrer jüngeren Schwester und ihren Eltern passiert ist. Um Sponsoren für dieses Filmprojekt zu bekommen, plant Alice vor Ort ein paar Fotos zu machen und einige Filmausnahmen zu drehen. Sie wird dabei von dem Kameramann Robert, ihrer Jungendfreundin Emmi, ihrem guten Freund Max und Tove, der Enkelin des im Schulhauses gefundenen Säuglings, begleitet. Die jungen Leute wollen 6 Tage in Silvertjärn verbringen und sich einen Eindruck des Ortes verschaffen. Der verlassene Ort erweist sich als Albtraum, unterdrücktes Lachen ist zu hören. Tove verschwindet, als sie sich den Knöchel verstaucht hat und bald darauf gibt es eine Leiche. Da es kein Netz gibt, kann auch niemand Hilfe benachrichtigen.

Gute gruselige Unterhaltung. Der Schreibstil ist super und ich konnte der Geschichte schnell folgen und das Buch kaum aus der Hand legen. Man möchte einfach erfahren, was damals passiert ist und was heute vor sich geht und was oder wer dahinter steckt. Die Story hat 2 Zeitstränge, einmal 1959 und einmal heute. Diese Geschichte hat mir einige Male Gänsehaut beschert.

Das Ende fand ich wenig überzeugend, um nicht zu sagen sehr enttäuschend und einige Aussagen geben so gar keinen Sinn, daher einen Sternabzug.

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Veröffentlicht am 29.06.2020

Im grausamen Licht der Sonne

Im grausamen Licht der Sonne
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Anahera kommt nach 8 Jahren in London nach dem Tod ihres Ehemannes in ihre Heimatstadt Golden Cove, einem kleinen Ort in Neuseeland, zurück. Ihre kleine Hütte wird wieder bewohnbar gemacht und sie sieht ...

Anahera kommt nach 8 Jahren in London nach dem Tod ihres Ehemannes in ihre Heimatstadt Golden Cove, einem kleinen Ort in Neuseeland, zurück. Ihre kleine Hütte wird wieder bewohnbar gemacht und sie sieht nach so langer Zeit die Freunde ihrer Kindheit wieder. Dann verschwindet eine hübsche junge Frau, Miri arbeitete als Aushilfe bei Anas Freundin Josey. Der verschlossene Polizist Will ist erst seit 3 Monaten in Golden Cove und daher noch ein Außenseiter, aber bestrebt, Miri zu finden. Suchmanschaften durchkämmen die umliegenden Wälder und Strände. Miriama war allgemein beliebt und mit dem Arzt Dominik de Souza liiert, der ihr einen Heiratsantrag machen wollte. Vor 15 Jahren verschwanden 3 Touristinnen in der Gegend und wurden nie gefunden, damals ging man von Wanderunfällen aus. In diesem kleinen Ort kennt jeder jeden, was Fluch und Segen sein kann. Nachdem Miri nicht gefunden wird, ist jeder verdächtig und vor allem die Männer rücken in den Fokus von Wills Ermittlungen. Jeder scheint hier Geheimnisse zu haben.

Der Schreibstil ist ungewöhnlich, geht aber unter die Haut. Zuerst haben mich die vielen Namen verwirrt, war aber nach einigen Seiten kein Problem mehr. Die Beschreibungen der rauhen Landschaft von Neuseeland sind atemberaubend. Die Protagonisten Ana und Will sind beide sehr starke Persönlichkeiten, interessant, verschlossen, zurückhaltend, verletzlich und doch empfindsam.

Durchalten lohnt sich, ab Seite 150 hat es mich gepackt und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Die Auflösung ist keine Überraschung und doch ein Schock. Ich könnte mir vorstellen, dass es noch mehr Geschichten mit Ana und Will geben könnte und würde diese auch mit Freuden lesen.

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Veröffentlicht am 20.06.2020

Einfach super

Das Kind in mir will achtsam morden
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Björn Diemel lebt als selbständiger Anwalt von Ehefrau getrennt über dem Kindergarten seiner Tochter. Bösewicht Boris sitzt seit einem halben Jahr im Keller des Kindergartens, da Björn und Kindergartenleiter ...

Björn Diemel lebt als selbständiger Anwalt von Ehefrau getrennt über dem Kindergarten seiner Tochter. Bösewicht Boris sitzt seit einem halben Jahr im Keller des Kindergartens, da Björn und Kindergartenleiter Sascha noch keine adäquate Lösung des Problems eingefallen ist.

Bei einem gemeinsamen Urlaub mit seiner Familie im Allgäu kommt Björns inneres Kind zum Vorscheinen und legt sich mit den unfähigen Kellner an, der dann bald darauf einen tödlichen Unfall hat. Wieder zu Hause ist auch noch Boris aus dem Kindergarten-Keller verschwunden und liegt betäubt im Lillifee-Haus im Garten. Björn muss nun versuchen alle Hindernisse und Probleme unter einen Hut zu bringen. Er hat völlig verrückte Ideen, was die Problemlösung angeht und versteht es, diese auch umzusetzen. Laut seinem Coach liegt seine neue Aggressivität an seinem inneren lange vernachlässigten Kind.

Dieser zweite Teil schließt direkt an Band 1 – Achtsam morden – an. Der zweite Teil ist etwas schwächer als der erste, das schmälert aber nicht das Lesevergnügen. Karsten Dusse hat einen genialen Wortwitz und schwarzen Humor. Er nimmt Weltverbesserer und deren Scheinheiligkeit aufs Korn. Was besonders witzig ist, dass einige Figuren aus der Geschichte keine Ironie verstehen. Ich musste beim Lesen oft laut lachen.

Ich würde auf jeden Fall den dritten Teil lesen, da das Ende offen war, würde mich aber auch freuen, mal etwas anderes von dem Autoren zu lesen.

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Veröffentlicht am 10.06.2020

Prinzessin Mogli auf Reisen

Einmal mit der Katze um die halbe Welt
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Das Cover ist großartig und sofort wird klar, worum es in diesem Buch geht. Martin findet auf dem Rückweg einer Motorradtour ein kleines abgemagertes Kätzchen und nimmt es mit nach Deutschland. Da er eine ...

Das Cover ist großartig und sofort wird klar, worum es in diesem Buch geht. Martin findet auf dem Rückweg einer Motorradtour ein kleines abgemagertes Kätzchen und nimmt es mit nach Deutschland. Da er eine halbe Weltreise geplant hat und Mogli nicht zurücklassen möchte, bereitet er sich mit der Katze auf die Reise vor. Mogli lernt an der Leine zu gehen und auf verschiedene Befehle zu hören.

Nach 3 Monaten ist es endlich soweit. Von Rosenheim aus geht es mit der Königin, wie er sein Motorrad liebevoll nennt und seiner Prinzessin Mogli im Gepäck über Slowenien, Montenegro, Griechenland in die Türkei, Iran, Arabische Imirate, Pakistan, Indien und Nepal.

Ein Reisebericht der besonderen Art, außerhalb von Touristenhochburgen. Der Leser erfährt einiges über die Menschen und über das Leben in dem jeweiligen Land. Die Hilfsbereitschaft und Gastfreundlichkeit hat mich in der Türkei und auch im Iran sehr beeindruckt. Martin hat so viele nette warmherzige Menschen kennengelernt, dass ihn das selbst überrascht hat. Ergänzt werden die Geschichten durch wunderschöne Fotos von der Landschaft und auch von Mogli.

Ich hätte nie gedacht, dass es möglich ist mit einer Katze, noch dazu mit dem Motorrad, eine solche Reise zu unternehmen. Martin hat selbst in schwierigen Situationen gelassen und freundlich reagiert und auch schon mal ein paar Stunden seiner Zeit opfert, um nach Mogli zu suchen. Ich bin sehr froh, dass ich durch die schönen Geschichten Martin und Mogli auf deren Reise begleiten durfte. Da die beiden ihre Reise noch nicht beendet haben, gibt es Hoffnung auf einen 2.Teil.

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Veröffentlicht am 06.06.2020

Der Knochengarten

Der Knochengarten
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Der neue Fall führt auf das Gelände eines katholischen Mädchenwaisenheims, dort werden bei Bauarbeiten insgesamt 40 Skelette gefunden, die dort über Jahrzehnte vergraben wurden. Das Team der Einsatztruppe ...

Der neue Fall führt auf das Gelände eines katholischen Mädchenwaisenheims, dort werden bei Bauarbeiten insgesamt 40 Skelette gefunden, die dort über Jahrzehnte vergraben wurden. Das Team der Einsatztruppe der Polizei aus Yorkshire übernimmt die Ermittlungen, leider ohne Tony Hill und Carol Jordan, die beide gegen ihre eigenen Dämonen kämpfen, sie sind allerdings beide Sympathiträger. Tony verbüßt eine mehrjährige Haftstrafe und schreibt in Haft ein neues Buch und Carol hat gekündigt und lässt sich wegen ihrer Posttraumatischen Belastungsstörung behandeln und überwindet ihre Alkoholsucht.

Dies ist nun der 11. Teil der Serie und Val McDermid legt wieder eine spannende Geschichte hin. Die Autorin kann es aber auch besser. Die Story ist etwas verwirrend, viele Namen muss man sich merken und die rote Linie, die durch die Geschichte führt, ist nicht immer sichtbar. Tony und Carol tragen nach wie vor die Story und ihre Probleme machen sie nur noch menschlicher. Allein das Ende entschädigt dann doch für die teilweise verwirrende Handlung. Paula McIntyre entpuppt sich als taffe Ermittlerin und gefällt mir sehr gut. Ich hoffe, dass ich noch mehr von ihr lesen werde.

Da Tony und Carol aufgrund der vergangenen Ereignisse nicht in den Polizeidienst zurückkehren können, bin ich gespannt, ob es einen 12. Teil geben wird. Freuen würde mich das.

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