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Veröffentlicht am 05.04.2023

Der perfekte Reisebegleiter für Paris Reisebegleiter für Paris

MICHAEL MÜLLER REISEFÜHRER Paris MM-City
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Paris zieht Touristen wie ein Magnet an. Deshalb gibt es zahlreiche Reiseführer für die französische Hauptstadt. Indem er nicht mit dem Eiffelturm auf dem Cover wirbt, unterscheidet sich dieser Reiseführer ...

Paris zieht Touristen wie ein Magnet an. Deshalb gibt es zahlreiche Reiseführer für die französische Hauptstadt. Indem er nicht mit dem Eiffelturm auf dem Cover wirbt, unterscheidet sich dieser Reiseführer schon dank seiner Aufmachung von anderen Reiseführer für die „Ville lumière“ (Lichterstadt). Der dargestellte Passage Verdeau lädt dazu ein, ein anderes, teilweise verkanntes Paris zu erkunden.

Das Buch ist in 13 Touren und weiteren Ausflügen in und um Paris unterteilt, die sich jeweils auf die Sehenswürdigkeiten, die Einkauf- und Einkehrmöglichkeiten bestimmter Stadtviertel oder Arrondissement konzentrieren. Die Ziele jeder Tour sind untereinander gut zu erreichen und auf den Karten gut gekennzeichnet.

Im zweiten Teil des Buches geht es weiter mit Sonderthemen und praktischen Informationen, sowie der Liste der nach Küche sortierten Restaurants und einem umfangreichen Sprachführer, der u.a. im Restaurant eine sehr praktische Unterstützung bietet. Mit seinem handlichen Format passt der Reiseführer in fast jeder Tasche rein. Seine Übersichtskarte zum Auseinanderfalten vereinfacht die Organisation der Reise.

Viele Fotos, sowie umfangreiche und gut recherchierten Sonderinformationen begleiten die Beschreibungen der Sehenswürdigkeiten und animieren dazu, Paris als nächstes Reiseziel zu berücksichtigen. Auch Lesertipps wurden im Buch eingearbeitet, was beweist, wie sehr Ralf Nestmeyer das Feedback seiner Leser schätzt. Mit seinem instruktiven, aber auch lockeren Schreibstil liest sich dieser Reiseführer sehr gut. In jeder Seite nimmt man die Begeisterung des Autors für die französische Hauptstadt wahr.

Fazit: Umfangreiche Informationen, vielfältige Sehenswürdigkeiten und Touren machen aus diesem Reiserführer den perfekten Begleiter für die nächste Reise nach Paris.

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Veröffentlicht am 01.04.2023

Das für die Nachwelt erhaltenes Gedicht einer vergänglichen Frau

Ein Geist in der Kehle
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Mitten in ihrer routinierten Alltag, zwischen Windel und Milchpumpe entdeckt eine irische Mutter das irische Gedicht „Caoineadh Airt Uí Laoghaire“ wieder, das Eibhlín Dubh Ní Chonaill im 18. Jahrhundert ...

Mitten in ihrer routinierten Alltag, zwischen Windel und Milchpumpe entdeckt eine irische Mutter das irische Gedicht „Caoineadh Airt Uí Laoghaire“ wieder, das Eibhlín Dubh Ní Chonaill im 18. Jahrhundert nach dem Tod ihres Ehemannes verfasst hat. Dieser Text in Gaeilge (die irische Sprache) begleitet sie in den schwierigen Momenten, in der sie um das Leben ihres Kindes bangt. Das Klagelied und seine Autorin faszinieren sie so sehr, dass sie eine umfassende Recherchearbeit unternimmt, um bei ihrer Übersetzung ins Englisch Eibhlín Dubh Ní Chonaill gerecht zu werden. Ihre Besessenheit für die Frau und Mutter kennt keine Grenzen.

Die irische Dichterin Doireann Ní Ghríofa hat mit diesem Roman ein unglaubliches und sehr persönliches Werk gezaubert. Mit „Ein Geist in der Kehle“ weicht sie von ihren üblichen Lyrik-Werken ab und versucht sich an Prosa. Das Ergebnis ist ein unkonventionellen Roman, dessen poetische und atmosphärische Schreibstil für mich ein Vergnügen war. Man schwebt regelrecht über die Seiten.

Der Inhalt dieses Buches lässt mich allerdings zwiegespalten. Die Autorin ist eine großherzige Frau, die trotz Schicksalsschlägen sich durchs Leben kämpft. Aber ihr Alltag konnte mich nicht besonders hinreißen, außer wenn es um die Recherche um Eibhlín Dubh Ní Chonaill ging. Diese fand ich sehr spannend, weil die Autorin hervorragend die Besessenheit beschreibt, die einen bei solchen Forschungen überwältigt.

Die Verweise auf die irischen Sprache, Geschichte, Kultur und Landschaften entsprechen den Erinnerungen an „mein“ Irland. Die erwähnten Orte in County Cork sind wie Musik in meinem Ohr und bedeuten für mich eine Menge Erinnerungen. Mit der Interview von Doireann Ní Ghríofa am Ende des Buches schnappt man noch weiter irische Luft.

Auch Daniel O‘Connell, der seinerzeit als „The Liberator“ bekannt war, wird in diesem Buch mehrmals erwähnt. Dank seiner Briefe haben einige der wenigen Informationen über seine Tante Eibhlín Dubh Ní Chonaill ihren Weg bis ins 21. Jahrhundert gefunden.

Mit dem anfänglichen Satz „Dies ist ein weiblicher Text“, der wie einem Motto mehrmals wiederholt, wirft Doireann Ní Ghríofa die Frage der Position der Frau in der Gesellschaft und in der Geschichte auf. Obwohl ihres Klagelieds „Caoineadh Airt Uí Laoghaire“ dazu beigetragen hat, dass ihr Name verewigt wurde, sind nur noch wenige Spuren von Eibhlín Dubh Ní Chonaill als Frau zu finden. Trotz der Zweifel, die sie an ihrer Methodik hegt, überliefert Doireann Ní Ghríofa den Lesern einen unglaublichen Einblick im Leben einer Frau des irischen Landadels am Ende des 18. Jahrhunderts.

Das dunkle, aber schöne Cover verleiht dieses Buch ein gewisses Flair, dass viele Leser in Versuchung bringen könnte. Obgleich es mir sehr gut gefallen hat, bezweifle ich, dass alle Leser diese Meinung teilen werden. Dafür ist dieses Werk viel zu ungewöhnlich.

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Veröffentlicht am 01.04.2023

Skurrile Fakten aus OWL

Unnützes Wissen Ostwestfalen-Lippe
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Das Cover mit dem Hermannsdenkmal lässt keinen Zweifel zu: Der Cherusker Arminius zeigt, wo es lang geht. Nämlich nach Ostwestfalen.
Mit mehr als 200 außergewöhnlichen, teilweise lustigen Fakten über diese ...

Das Cover mit dem Hermannsdenkmal lässt keinen Zweifel zu: Der Cherusker Arminius zeigt, wo es lang geht. Nämlich nach Ostwestfalen.
Mit mehr als 200 außergewöhnlichen, teilweise lustigen Fakten über diese schöne Region verdient dieses kleine Buch seinen Titel. Es beinhaltet nämlich ein Sammelsurium kurzer Artikel über Traditionen, Geschichte, bekannten Unternehmen und berühmten Personen: Mit dieser bunten Mischung kann schon die eine oder andere Feier (wieder-)belebt werden.
Allerdings gibt es mindestens einen Fehler in einem der Artikel, der zu dem Punktabzug führte: Hüllhorst befindet sich nicht im Kreis Herford, wie vom Autor behauptet, aber im Kreis Minden-Lübbecke. Wer weiß, was noch für Fehler sich in den Seiten verbergen…
Als Mitbringsel macht dieses Buch von Matthias Rickling gute Laune und begeistert mit seinen zahlreichen skurrilen Fakten alle Besserwisser mit einer Verbindung zu Ostwestfalen-Lippe. Es eignet sich auch perfekt als Geschenk für eine Verabschiedung oder einen Einzug in eine der Städte oder Gemeinden in OWL.

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Veröffentlicht am 30.03.2023

Die Ortenau macht glücklich!

Glücksorte in der Ortenau
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Wie bei jedem anderen Buch der „Glücksorte“-Reihe ist das Cover des der Ortenau gewidmeten Buches ein kleines Kunstwerk: Einige verspielten Illustrationen berühmter und weniger berühmter Sehenswürdigkeiten ...

Wie bei jedem anderen Buch der „Glücksorte“-Reihe ist das Cover des der Ortenau gewidmeten Buches ein kleines Kunstwerk: Einige verspielten Illustrationen berühmter und weniger berühmter Sehenswürdigkeiten schmücken die Vorderseite.

Als weiteres Merkmal der „Glücksorte“-Reihe entdeckt der Leser die Definition der Wörter „Glück“, „Ort“ und „ die Ortenau“. Wer das Cover ausklappt, findet versteckt wie in jedem Buch der Reihe einen wunderschönen Stimmungsmacher. Zum Glück für den Droste-Verlag gibt es zahlreiche Zitate zum Thema Glück!

Die Reise ins Glück kann beginnen!
Die Glücksorte werden immer ähnlich vorgestellt: Ein Foto auf der rechten Seite, eine Beschreibung, sowie die Adresse und Erreichbarkeitsinformationen auf der linken Seite, noch ein Tipp.

Die Liebe für ihre Heimat ist im Marion Stieglitz Schreibstil unübersehbar. Alle Glücksorte sind so liebevoll beschrieben, dass man einfach fühlt, wie das Glück aus diesem Buch heraussprudelt. Schon das Lesen macht glücklich!

Am Ende des Buches befindet sich eine Karte, in der die von Marion Stieglitz ausgesuchten und liebevoll beschrieben 80 Glücksorte dargestellt sind: Die Nummern entsprechen dem Verzeichnis, ein paar werden sogar von einem kleinen Bild begleitet und springen somit sofort ins Auge. Diese Karte sorgt für eine klare Übersicht und erleichtert die Planung des nächsten Ausflugs ins Glück.

Achtzig ist eine gute Zahl für so ein Buch: vielfältig und zugleich überschaubar. Die Mischung ist bunt und ausgewogen: Bekannte Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele, Spaziergänge und Wanderungen in der Natur, tierische Begegnungen, Kunst und Handarbeit, traditionelle Produkte für Leib und Seele… In der Ortenau ist für jeden ist was dabei. Wer mutig genug ist, kann auch die Grenze überqueren und sich von der deutsch-französischen Freundschaft im Elsaß überzeugen. Die Ortenau macht es möglich!

Dieses Buch eignet sich für Touristen, genauso gut wie für Einheimischen und beweist, dass die Ortenau viel mehr zu bitten hat, als nur den meist besuchten Freizeitpark Deutschlands. Ein kleiner Umweg oder sogar eine Reise in die Ortenau lohnt sich.

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Veröffentlicht am 26.03.2023

Ein Backbuch mit bewährten Klassikern

Das Bäckermädle Familienbackbuch
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Wer das Bäckermädle Katharina Regele schon folgt, wird wahrscheinlich von diesem Buch begeistern sein. In diesem Backbuch hat sie 25 Rezepte unter dem Motto „Familie“ zusammengetragen. Die kleinen und ...

Wer das Bäckermädle Katharina Regele schon folgt, wird wahrscheinlich von diesem Buch begeistern sein. In diesem Backbuch hat sie 25 Rezepte unter dem Motto „Familie“ zusammengetragen. Die kleinen und großen Hände auf dem schönen Cover, sowie die ungewöhnliche Gliederung nach Familienmitgliedern passen perfekt zu diesem Thema.

Im Gegensatz zu anderen Koch- oder Backbüchern von Bloggern, Influencern und anderen Zelebritäten stehen das Backen und die Rezepte in diesem Buch im Mittelpunkt. Nicht die Fotos der Autorin. Davon gibt im ganzen Buch sogar sehr wenig. Für mich ein Pluspunkt… aber für Fans des Bäckermädle eventuell eine Enttäuschung.

Das Format des Buches ist handlicher, als dicke Hochglanzkochbücher. Die Rezepte sind gut erläutert und können ohne große Schwierigkeiten bachgebacken werden.

Die Gliederung nach Familienmitgliedern führt dazu, dass würzige und süße Rezepte gemischt sind. Bei 25 Rezepten stört es aber nicht.
Allerdings finde ich die Einteilung der Rezepte zwischen den Familienmitgliedern unausgewogen. Zusätzlich sind unter den Rezepten sehr viele bewährten Klassiker. Diese neu zu interpretieren hätte dem Backbuch an Originalität verliehen.

Für Fans des Bäckermädle wahrscheinlich ein Muss. Aber leidenschaftliche Bäcker:innen könnten aufgrund der zahlreichen Klassiker in ihren Erwartungen enttäuscht sein.
Dennoch wünsche ich Katharina Regele viel Erfolg mit ihren anderen Projekten.

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