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Veröffentlicht am 31.10.2019

Ein versönnliches Ende

Magisterium
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Mit dem goldenen Turm endet die Magisterium-Reihe und wir verabschieden lieb gewonnene Charaktere. Callum, Tamara, Mordo und so weiter sind mir während der Reihe wirklich ans Herz gewachsen. Vor allem ...

Mit dem goldenen Turm endet die Magisterium-Reihe und wir verabschieden lieb gewonnene Charaktere. Callum, Tamara, Mordo und so weiter sind mir während der Reihe wirklich ans Herz gewachsen. Vor allem Call, als unperfekter Held, bietet einen wunderbaren Kontrast zu den wunderschön, ultratrainierten und selbstbewussten Hauptdarstellern anderer Reihen. Ich bin gerne mit ihnen durch die vielen Gänge des Magisteriums gewandert, das mir als Kulisse Freude bereitet hat. Gerade weil es auch hier nicht klassisch schön ist, aber diese Höhlen ihren ganz eigenen Reiz bieten.

Wie gewohnt strotzt der letzte Band auch nicht gerade mit vielen Seiten, was ich aber eher als angenehm empfinde. Leider haben die Autorinnen sich für meinen Geschmack aber nicht genug Mühe gegeben diese auch wirklich auszufüllen. Trotz des knappen Raumes findet sich doch viel unnützes Füllmaterial im Text. Beispielsweise Dinge wie die einzelnen Aufzählungen jeden Gerichtes am Tisch, die überhaupt keine Rolle gespielt haben. Wenn sich die Mädels allerdings wieder auf die Geschichte konzentriert haben, war ich wieder voll dabei. Die „letzte große Schlacht“ z.B. war für mich stimmig und passte zum Rest der Serie.

Fazit:
Eine Reihe, die ich gerne gelesen habe, die aber kein absolutes Highlight war. Das ist allerdings auch nicht mein Anspruch. Die Unterhaltung war da, die Charaktere waren sympathisch und die Optik der Bücher ein Knaller (leider auch entsprechend teuer für die wenigen Seiten 😦 . Probiert es einfach mal mit Band 1 und entscheidet selbst.

Veröffentlicht am 10.10.2019

Die Manege des Grauens

Die Arena: Grausame Spiele
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Worum geht es?

Die Welt in naher Zukunft ist eine Zweiklassengesellschaft. Auf der einen Seite stehen die Pures – die Reinen, die Geld, Macht und Sicherheit auf sich vereinen. Auf der anderen Seite stehen ...

Worum geht es?

Die Welt in naher Zukunft ist eine Zweiklassengesellschaft. Auf der einen Seite stehen die Pures – die Reinen, die Geld, Macht und Sicherheit auf sich vereinen. Auf der anderen Seite stehen die Dregs – der Abschaum der Gesellschaft in den Augen der Pures. Sie leben im ständigen Kampf, um dem Tod durch Hunger, Gewalt und Krankheit zu entkommen.
Doch als wäre das Überleben in den Slums nicht schon schwer genug, gibt es noch den Zirkus, in dem versklavte Dregs zur Belustigung der Pures die waghalsigsten Stunts vollführen müssen. Abend für Abend stehen sie in der Arena, in schwindelerregender Höhe, zwischen hungrigen Raubtieren oder Flammen, die sie zu verbrennen drohen.
Eine dieser Artistinnen ist Hoshiko, genannt die „Katze“. Sie ist berühmt für ihre Geschmeidigkeit auf dem Hochseil, das ihr keine Fehler erlaubt, denn der Tod balanciert bei jeder Vorstellung mit. Sie hasst die Pures abgrundtief, die ihr dieses Schicksal angetan haben, bis eines Abends der junge Ben eine Vorstellung besucht. Er scheint anders zu sein, als die anderen seiner Art, obwohl er der Sohn einer hohen Politikerin der Pures ist. Gegen alle Regeln verlieben sich Hoshiko und Ben ineinander und müssen schnell feststellen, das die Gesellschaft diese Liebe nicht zulassen wird …

Meinung:

Vorweg muss ich sagen, dass ich einen Punkt abziehen muss, obwohl mir dieses Buch sehr gut gefällt. Einfach deshalb weil es meiner Meinung nach im Jugendbuchgenre nicht richtig aufgehoben ist. Dafür ist es tatsächlich zu brutal, auch wenn ich wirklich nicht zart besaitet bin. Es wäre bei einem Verlag wie beispielsweise Festa vielleicht besser aufgehoben gewesen. Oder eben zumindest im Erwachsenenbereich des Rowohlt Verlags.

Wen das allerdings nicht stört, erwartet eine gute Dystopie, die in Richtung der Tribute von Panem geht. Es gibt auf den ersten Blick hier einige Parallelen, allerdings ist dieser Vergleich in meinen Augen trotzdem eher oberflächlich, weil sowohl der Schreibstil als auch die Zirkuswelt ganz anders beschaffen sind. Der Schreibstil hat für mich trotz ergreifender Momente etwas unnahbares und kühles an sich, was wunderbar zum Setting passt. Er unterstreicht die Grausamkeit und Abgestumpftheit des Menschen und regt umso mehr zum Nachdenken an. (Allgemein sehe ich einige Züge aktueller politischer Strömungen durchaus auch in diesem Roman)

Der zweite positive Aspekt ist für mich die Zirkuswelt. Ich konnte mir die ganze Anlage wunderbar bildlich vorstellen und mochte den Kontrast zwischen dieser Glitzerwelt im Vordergrund und dem harten Leben hinter den Kulissen sehr. Frei nach dem Motto der alten Römer Brot und Spiele wurde hier eine grausame Machtstruktur dargestellt, zu der der Mensch leider wohl immer fähig sein wird.

Die Charaktere bleiben mir trotz Sympathie eher fremd, was ich allerdings nicht als störend empfinde. Ich sehe sie viel mehr als beispielhafte Figuren in einem Spiel, auf das sie wenig Einfluss haben. Ihre Liebesgeschichte ist nett, aber nicht unbedingt ergreifend, da sie kaum Zeit haben sich wirklich kennenzulernen. Hier kann der zweite Band aber vielleicht noch Abhilfe schaffen. Man wird sehen – für mich liegt hier aber auch nicht der Fokus.

Fazit:

Wer mit Grausamkeit umgehen kann, wird bestens unterhalten. Wer explizite Gewaltdarstellung nicht brauchen kann, sollte das Buch besser im Laden lassen.

Veröffentlicht am 07.10.2019

Es bleibt interessant, haut mich aber nicht um

Die Krone der Dunkelheit
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Das erwartet euch dieses Mal:

Nachdem Freya das Schicksal ihres geliebten Bruders aufgeklärt hat, bleibt ihr nichts anderes übrig als bedrückt zurück in ihre Heimat zu reisen, um ihr Los zu erfüllen – ...

Das erwartet euch dieses Mal:

Nachdem Freya das Schicksal ihres geliebten Bruders aufgeklärt hat, bleibt ihr nichts anderes übrig als bedrückt zurück in ihre Heimat zu reisen, um ihr Los zu erfüllen – Königin zu werden. Nach wie vor hasst sie die strengen Regeln am königlichen Hof, das Verbot der Magie und besonders die Trennung von ihrem geliebten Wächter Larkin. Doch nicht nur für sie stehen unschöne Zeiten bevor. Auch Kheeran muss in seinem Reich immer wieder Kämpfe ausfechten. Nicht nur das gescheiterte Attentat bereitet ihm Probleme – vor allem sein eigenes Volk steht nicht hinter ihm. Die Aufstände nehmen zu und die Unruhen drohen sich zu einem Krieg auszuwachsen, der vielleicht sogar die Menschen jenseits der Mauer betrifft.

Meinung:
Vorweg muss ich sagen, dass ich nicht ganz so euphorisch bin wie beim Lesen des ersten Teils. Die Qualität der Geschehnisse reicht für mich nicht an den Vorgänger heran, aber wir haben es zum Glück auch nicht mit einem klassischen Lückenfüller Band zu tun, in dem gar nichts passiert. Gerade zum Ende hin dreht Laura Kneidl noch mal richtig auf und lässt uns mit vielen losen Enden und fiesen Cliffhangern zurück.
Trotzdem gab es auch immer wieder Durststrecken, in denen die Handlung dürftig war. Hier hätte man sich gut und gerne ein paar Seiten sparen können.

Für mich liegt allerdings der Fokus dieses Teil eh weniger auf der Handlung, als vielmehr auf der charakterlichen Weiterentwicklung der einzelnen Figuren. Fast jeder präsentiert neue Seiten oder vertieft vorhandene Wesenszüge. Einzelne Charaktere wie beispielsweise der Wächter Larkin machen eine wirkliche Wandlung durch, die für mich glaubhaft gelingt. Ein Aspekt, der mir gerade in einer Reihe sehr wichtig ist, denn kaum etwas finde ich nerviger als Veränderung die ich als Leser überhaupt nicht nachempfinden kann.
Allgemein lernen wir durch viele verschiedene Erzählperspektiven die Protagonisten noch deutlich besser kennen. Für mich ein klarer Pluspunkt, für viele Leser eine große Bremse im Lesefluss. Ich bin mir nicht sicher, ob die Autorin sich mit so vielen Perspektiven einen Gefallen tut. Ich würde mir hier etwas mehr Fokus wünschen, auch wenn ich die Abwechselung zu schätzen weiß.

Ansonsten gibt es sprachlich für mich nichts auszusetzen und auch Cover und Innengestaltung überzeugen mich völlig. Hier hat Kneidl wieder alles richtig gemacht.

Fazit: 3 1/2 Sterne
Ich werde dranbleiben, auch wenn dieser Band nicht so stark war wie sein Vorgänger. Die Welt packt mich immer noch und ich hoffe einfach auf ein bisschen mehr Spannung und Struktur im nächsten Teil.

Veröffentlicht am 24.09.2019

Ein Highlight für mich ♥

Die Krone der Dunkelheit
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Worum gehts?

Der Kontinent ist zweigeteilt – getrennt durch eine riesige Mauer mitten durch das Niemandsland. Im Norden der Mauer befindet sich das Menschenreich Thobria, im Süden liegt Melidrian, das ...

Worum gehts?

Der Kontinent ist zweigeteilt – getrennt durch eine riesige Mauer mitten durch das Niemandsland. Im Norden der Mauer befindet sich das Menschenreich Thobria, im Süden liegt Melidrian, das Reich der magischen Fae.

In ganz Thobria ist Magie strengstens verboten und wird mit dem Tod geahndet, doch gerade die Thronerbin Freya hält sich nicht an dieses Gesetz, denn sie versucht ihren verschollenen Zwilling wieder zu finden. Vor Jahren wurde Talon entführt und seitdem versucht Freya alles um ihn zurückzuholen. Eines Tages gelingt ihr endlich ein Suchzauber, der ihr verrät, wo Talon sich aufhält – er befindet sich ausgerechnet bei den Fae in Melidrian. Mithilfe eines unsterblichen Wächters macht sich Freya auf die gefährliche Reise dorthin, um ihren Bruder aus den Fängen des Feindes zu befreien.

Parallel zu Freyas Geschichte lernen wir auch noch Ceylan kennen, eine rebellische Frau, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die erste weibliche Wächterin der Mauer zu werden. Sie möchte die Grenze zwischen den Reichen schützen und nebenbei Rache üben, an den grausamen Kreaturen jenseits der Mauer, die für den Tod ihrer Eltern verantwortlich sind.

Meinung:
Die Autorin schafft mit ihrem Buch ein wunderschönes High-Fantasy Abenteuer, das mich einfach umgehauen hat. ♥
Ich war überrascht, wie einfach man sich in dieser Welt zurechtfindet, etwas was bei High-Fantasy für mich eher selten der Fall ist. Durch gelungene bildliche Beschreibungen, gute eingeschobene Erklärungen und einen sinnvollen Aufbau entsteht schnell ein Zugang zu dieser faszinierenden Umgebung, die mich im Laufe des Buches immer wieder neu verzaubert hat. Besonders das Leben an der Mauer, mit ihren ganz eigenen Gesetzen und das mystische Reich der Fae haben mir extrem gut gefallen. Dagegen fällt das Menschenreich Thorbia bisher noch recht blass aus.
Eine Eigenschaft, die auf die Charaktere definitiv nicht zutrifft. Sie bestechen durch ihre Unterschiedlichkeit und bringen damit sehr viel Abwechselung in das Buch. Hier mag ich aber nicht zu viel verraten, man sollte ihnen selbst einen Besuch abstatten.

Die Geschichte lebt von ihren unterschiedlichen Perspektiven, wechselnden Schauplätzen und unerwarteten Wendungen. Auch wenn die Autorin sehr viele lose Fäden schafft und man sich während des Lesens immer mal wieder fragt, wie sie die jemals wieder verknüpft bekommen will, hat sie gerade hierfür ein Händchen. Sie verwebt die einzelnen Schicksale sehr gekonnt und ich bin sehr neugierig was den Leser in den weiteren Bänden noch erwartet.

Fazit:
Begebt euch selbst auf die Reise in diese unbekannte Welt. Ihr werdet es nicht bereuen.

Veröffentlicht am 24.09.2019

Amüsanter Kampf um ein ungeahntes Lebensglück

Kindsköpfe
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In Kindsköpfe geht es um Niklas, der seit sechs Jahren glücklich mit seinem Freund Oliver liiert ist. Als dieser auf einmal Kinder möchte, ist Niklas wenig begeistert, schließlich ist er eher ein freiheitsliebender ...

In Kindsköpfe geht es um Niklas, der seit sechs Jahren glücklich mit seinem Freund Oliver liiert ist. Als dieser auf einmal Kinder möchte, ist Niklas wenig begeistert, schließlich ist er eher ein freiheitsliebender Typ und kann mit Häuslichkeit nicht so viel anfangen.
Nachdem allerdings kurze Zeit später seine Schwester verstirbt und ihre beiden Kinder zurücklässt, ist die Entscheidung für Niklas schnell klar. Die beiden Racker sollen bei ihm aufwachsen, doch diese Rechnung hat er ohne ihren leiblichen Vater gemacht. Schon bald droht Niklas sein neu gewonnenes Familienglück wieder zu verlieren…


Meinung:

Ein wunderbar authentischer Roman über eine etwas andere Patchworkfamilie. Es geht um ganz praktische Hürden im Alltag genauso wie um elterlichen Stolz, Liebe und Verantwortungsbewusstsein. Auch die homosexuelle Beziehung mit ihren ganz eigenen Tücken kommt nicht zu kurz und bildet mit der erzieherischen Komponente eine schöne Mischung. Die Charaktere sind eigenwillig und alles andere als makellos, was sie so glaubhaft erscheinen lässt. Der ein oder andere nervt auch zwischendurch mal, aber das ist im echten Leben schließlich auch nicht anders.

Der Schreibstil passt meiner Ansicht nach hervorragend zur Geschichte und bringt eine wunderbare Leichtigkeit mit, die auch bei schwierigen Themen erhalten bleibt. Daher liest sich das Buch sehr angenehm und wird sicherlich vielen Lesern Freude bereiten.

Fazit:
Ein wunderbares Buch für einen gemütlichen Nachmittag auf der Couch mit einer ehrlichen Geschichte und liebenswerten Charakteren.