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Veröffentlicht am 28.06.2018

Schokolade überwinder Grenzen oder Integration leicht gemacht

Sprichst du Schokolade?
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In Sprichst du Schokolade von Cas Lester geht es um die 12 jährige Josie und ihre neue Mitschülerin Nadima aus Syrien. Beide sprechen die Sprache der Anderen nicht, schaffen es aber trotzdem schnell auf ...

In Sprichst du Schokolade von Cas Lester geht es um die 12 jährige Josie und ihre neue Mitschülerin Nadima aus Syrien. Beide sprechen die Sprache der Anderen nicht, schaffen es aber trotzdem schnell auf kreativen Wegen Freundschaft zu schließen.

Und genau das ist eins der zentralen Themen des Buches. Es dreht sich alles um Freundschaft, Toleranz, Offenheit, gegenseitige Hilfe und natürlich Schokolade. Eingebunden in den Alltag von 12 jährigen Kids rund um Schule, Cliquen und Familie.

Das aktuelle Thema der Flüchtlingskrise ist auf sanfte, aber doch deutliche Weise eingebunden und kindgerecht verarbeitet worden.
Die Autorin schafft es dabei wunderbar, die kindliche Unvoreingenommenheit darzustellen. Eine Lebensspanne, in der es noch nicht so wichtig ist, welche Hautfarbe jemand hat oder welche Sprache er spricht. Natürlich gibt es auch unter Kindern schon Mobbing, allerdings ist die Kennenlernbereitschaft doch deutlich höher. Gewünscht hätte ich mir, dass die Kinder noch ein bisschen jünger wären, da sie manchmal nicht wie 12 wirken.
Nichtsdestotrotz gefallen mir die freche Josie und die intelligente Nadima. Sie geben ein herziges Gespann ab. Auch die Nebencharaktere sind glaubhaft und gut entwickelt, sodass man Cas Lester hierfür nur loben kann.

Der Schreibstil hat mir größtenteils auch gut gefallen, war mir nur manchmal zu möchtegern hip. Ansonsten liest sich das Buch wirklich nett, sowohl für junge, als auch für ältere Leser.

Fazit:
Ein schönes Kinderbuch über ein aktuelles und wichtiges Thema, von dem vor allem Erwachsene noch was lernen können.

Veröffentlicht am 22.06.2018

Was ist Heimat?

Tausche Wohnung gegen BahnCard
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Leonie Müller nimmt uns in ihrer Biografie "Tausche Wohnung gegen Bahncard" mit auf eine unbekannte Reise. Sie kündigte ihre Wohnung und lebte kurzerhand eineinhalb Jahre lang im Zug.
Das heißt nicht, ...

Leonie Müller nimmt uns in ihrer Biografie "Tausche Wohnung gegen Bahncard" mit auf eine unbekannte Reise. Sie kündigte ihre Wohnung und lebte kurzerhand eineinhalb Jahre lang im Zug.
Das heißt nicht, das sie 24 Stunden des Tages auf den Gleisen verbrachte, doch war sie mehr oder minder ständig unterwegs.

Von ihren Erlebnissen und Empfindungen dabei, berichtet sie auf ungewöhnliche Weise in diesem Buch. Das Geschriebene erstreckt sich sowohl über tatsächliche Erfahrungen mit dem modernen Nomadentum, als auch über philosophische Fragen, die ein solcher Lebensabschnitt mit sich bringt. Fragen nach Heimat, Wahrnehmung, Zeit und ähnlichen Themen.
Diese Abschnitte sind teils interessant, teils wirken sie aber auch etwas wirr. Manchmal hatte ich ein Gefühl von zu sehr gewollter Poesie.
Andere Abschnitte hingegen sind schlicht informativ. Ich hatte beispielsweise bisher noch nie von einem Zipfelpass gehört, obwohl ich fast neben einem solchen Zipfel wohne.

Durch diese spezielle Mischung aus Poesie und nüchterner Betrachtung liest sich das Buch zuweilen schwierig. Zum einen muss man immer wieder gedanklich wechseln, zum Anderen ermüden manche Stellen auch, etwa durch lange Aufzählungen und Ähnliches.

Fazit:
Wer sich mit dem Thema Aussteigen beschäftigt und ungewöhnliche Abenteuer fern des Alltages mag, dem sei dieses Buch ans Herz gelegt. Wer besonderen Wert auf einen tollen Schreibstil legt, der wird unter Umständen nicht glücklich.

Veröffentlicht am 22.06.2018

Und das Beste kommt zum Schluss

Der Glanz der Dunkelheit
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Mary E. Pearson schafft mit "Der Glanz der Dunkelheit" ein würdiges Finale für ihre Reihe und für mich sogar den Besten aller Teile.

Für Lia und Co. wird es ernst. Große Entscheidungen stehen an, denn ...

Mary E. Pearson schafft mit "Der Glanz der Dunkelheit" ein würdiges Finale für ihre Reihe und für mich sogar den Besten aller Teile.

Für Lia und Co. wird es ernst. Große Entscheidungen stehen an, denn für sie und Rafe führen die Wege in unterschiedliche Richtungen. Können sie trotzdem zusammenbleiben? Auch der Konflikt mit dem Komizar erreicht seinen Höhepunkt. Wer wird die große Schlacht am Ende gewinnen?

Dieser Band hat genau die richtige Mischung aus Spannung, Magie, Liebe, Freundschaft und Hass. Wo sonst immer ein übertriebenes Liebeshickhack geherrscht hat, rückt die Beziehung hier angenehm in den Hintergrund. Sie ist nicht weg, aber die Charaktere denken mittlerweile reifer darüber nach und verhalten sich nicht mehr wie Teenager. So bleibt mehr Raum für Freundschaften und eine spannende Geschichte. Gerade der starke Zusammenhalt und im Kontrast dazu der Verrat gefallen mir sehr. Hier spielt Mary E. Pearson gekonnt mit sämtlichen menschlichen Emotionen und Abgründen.

Auch den Aufbau des Buches muss ich loben. Die Autorin schafft einen tollen Spannungsbogen, der in einem spektakulären Finale endet. Bei den anderen Bänden war ich diesbezüglich kritisch, hier habe ich daran nichts auszusetzen.

Der magische Anteil ist wohl dosiert natürlich auch wieder mit dabei und macht einen Teil des Charmes aus. Ohne ihn wäre diese Reihe sicherlich weniger individuell.

Fazit:
Der beste Band der Reihe und ein würdiges Finale. Als Leser der Reihe ein Muss.

Veröffentlicht am 16.06.2018

Falsch deklariert

Naturnahes Kochen – einfach, gut, gesund
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Naturnahes Kochen von Erwin Seitz ist für mich ein Buch von der Kategorie aussen hui innen pfui. Der erste Eindruck ist nämlich sehr vielversprechend. Ein wertiges, schweres Kochbuch mit tollem, zum Thema ...

Naturnahes Kochen von Erwin Seitz ist für mich ein Buch von der Kategorie aussen hui innen pfui. Der erste Eindruck ist nämlich sehr vielversprechend. Ein wertiges, schweres Kochbuch mit tollem, zum Thema passenden Cover. Man bekommt sofort Lust aufs Kochen und Genießen.

Die vergeht dem Leser dann aber schnell, wenn man
sich das Buch genauer anschaut. Die ersten 105 Seiten sind ausschließlich Warenkunde. Erst danach beginnen die Rezepte. Da finde ich die Deklaration Kochbuch schon übertrieben. Ansonsten finde ich den Gedanken der Warenkunde nicht schlecht, man sollte schließlich wissen was man isst. Teilweise sind die Infos auch echt interessant, allerdings stört mich die massive Werbung. Man könnte meinen die beste Milch gäbe es nur auf dem befreundeten Demeterhof. Klar sollten die Lebensmittel qualitativ hochwertig sein, dafür sollte aber jeder Leser Bauernhöfe vor seiner eigenen Haustüre anschauen. Das macht alleine für den Transport mehr Sinn - der Natur zu Liebe.

Die Rezepte selbst bestehen aus mehreren Abschnitten. Erneut gibt es pro Rezept eine Seite Infos und reichlich Werbung, sodass auch hier wenig Platz für Kochanleitungen bleibt. Da diese aber auch nicht allzu lang ausfallen, reicht ihnen der bescheidene Platz, der ihnen zugestanden wird.

Inhaltlich gefallen mir ein paar Gerichte wirklich gut. Beispielsweise unter der Kategorie schwäbisch trifft orientalisch "Gepökelter Schweinebauch auf Alplinsen mit Joghurt und Raz el Hanout". Es gibt aber auch negativ Beispiele wie Müsli mit Haferflocken. Erstens hat das nichts mit kochen zu tun, zweitens brauche ich dafür kein Buch. Von dieser Sorte gibt es einige Rezepte, sodass auch da noch einiges wegfällt. Was dann übrig bleibt sind wenige schöne Gerichte zum nachkochen. Allerdings fast alle mit Fisch oder Fleisch. (Für Vegetarier/Veganer ist das Kochbuch nicht zu gebrauchen)

Fazit:
Wer etwas über Warenkunde lernen mag, kann sich dieses Buch kaufen. Dafür wäre der Preis allerdings gesalzen. Wer wirklich kochen mag ist mit anderen Werken besser bedient.

Veröffentlicht am 13.06.2018

Zwiegespalten

Children of Blood and Bone
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Children of Blood and Bone - ein viel gehyptes Erstlingswerk, das versucht eine politische Botschaft in eine Fantasiegeschichte zu stricken.


Eigentlich handelt es sich bei dem Auftakt dieser Triologie ...

Children of Blood and Bone - ein viel gehyptes Erstlingswerk, das versucht eine politische Botschaft in eine Fantasiegeschichte zu stricken.


Eigentlich handelt es sich bei dem Auftakt dieser Triologie um ein ganz normales Jugendbuch. Gut gegen Böse, magische Elemente, erste Liebe und eine Menge Abenteuer. Diesmal im Gegensatz zu den meisten Jugendbüchern aber mit afrikanischem Flair und dunkelhäutigen Figuren. Eine Besonderheit die mir gut gefallen hat, eben weil sie sich von der Masse in diesem Genre abhebt. Zu Beginn stolpert man ein wenig über die fremden Begriffe, die recht zahlreich auftreten, was mich aber nicht gestört hat. Für mich sind sie eine gute Unterstützung für die exotische Stimmung.

Leider findet sich sonst wenig, was so bisher nicht da gewesen ist. Die Unterdrückung bestimmter Volksgruppen, die böse Monarchie und all das kennen wir aus vielen anderen Büchern. Ich hatte gehofft, das die magischen Elemente des Buches aussergewöhnlicher sein würden. Das Potenzial dazu hätten sie gehabt, nur leider kommt für meinen Geschmack zu wenig Magie rüber. Sehr schade, denn wenn die Zauberkunst eine Rolle spielte, fand ich die Szenen sehr schön zu lesen.

Aber es muss ja auch nicht immer das Rad neu erfunden werden, der Leser freut sich ja einfach über eine gut geschriebene Geschichte. Das ist hier bis auf einige logische Schwächen der Fall. Man hat einfach manchmal das Gefühl ein Erstlingswerk zu lesen. Es holpert hier und da in der Sprache und es werden zu viele Ideen verarbeitet, um alle in ein Buch zu pressen. Trotzdem habe ich das Buch gern gelesen. Ich mochte nicht alle Charaktere, habe aber mit manchen wirklich mitgelitten, so das ich am Ende denke, die Geschichte macht Spaß, wenn man sie nicht allzu kritisch beäugt.

Fazit:

Wie man sehen kann bin ich wirklich hin- und hergerissen weil sowohl positiv als auch negativ die Liste recht lang ist. Mein Rat an euch lautet einfach, euch nicht zu sehr von dem Hype beeinflussen zu lassen. Für den kann die Autorin nichts. Bildet euch einfach eine eigene Meinung und schaut ob ihr euch von dem afrikanischen Flair anstecken lasst.