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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.06.2022

Gutes Gesamtpaket

Lindenherz - 824 Jahre durch die Zeit
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Meinung:
Ich mag Zeitreisegeschichten und lese immer wieder gerne mal eine. Darum hab ich mich auf Lindenherz gefreut, auch wenn ich nicht genau wusste, was mich bei diesem Debüt erwarten würde. Bekommen ...

Meinung:
Ich mag Zeitreisegeschichten und lese immer wieder gerne mal eine. Darum hab ich mich auf Lindenherz gefreut, auch wenn ich nicht genau wusste, was mich bei diesem Debüt erwarten würde. Bekommen habe ich ein Buch, das mich vor allem in der zweiten Hälfte wirklich mitgerissen hat. Der Anfang ist schön, trotzdem brauchte ich ein Weilchen, um mit Katharina und ihrer Familie warm zu werden. Besonders ihre Großmutter Edi war für mich überraschend, denn eigentlich ist sie eine Figur, die ich auf den ersten Blick lieben müsste. Durch ihre zurückhaltende Art brauchte es aber ein Bisschen bis ich mit ihr warm wurde. Katharina mochte ich von Beginn an ganz gern, einzig ihre Sturheit ist für mich in manchen Szenen unverständlich und wenig nachvollziehbar. Trotzdem habe ich sie sehr gern auf ihrer Reise begleitet.

Dabei mochte ich sowohl die Parts, die in der Gegenwart spielen als auch die Parts in der Vergangenheit. In der Gegenwart konnte mich besonders Johann mit seiner kindlichen Neugier begeistern. Er war hier weniger Ernst und deutlich verspielter als in seiner Zeit und hat mein Herz im Sturm erobert. An der Vergangenheit hat mir eigentlich alles gefallen. Ich mag die authentische und teilweise schonungslose Erzählweise sehr. Wer zu zart besaitet ist, ist hier vielleicht nicht gut aufgehoben. Für mich gehört eben jene Rauheit aber zum Mittelalter dazu. Regelmäßige Kämpfe, Ränkeschmieden oder auch fiese Krankheiten waren einfach Teil des Alltags. Mir gefällt dieser ehrliche Umgang damit deutlich besser als manch romantische Version dieser Zeit. Ein gewisses Maß an Romantik gab es allerdings auch hier, doch das war ausschließlich der Liebe vorbehalten. Einer Liebesgeschichte, die nicht so klischeebehaftet war wie viele ihrer Art. Ganz ohne kommt auch sie nicht aus, aber ich mochte das Langsamere herantasten und auch die Meinungsverschiedenheiten. Wenn zwei Menschen aus so unterschiedlichen Welten stammen, kann einfach nicht alles reibungslos funktionieren.

Auch mit dem Schreibstil hat mich Tala T. Alsted abgeholt. Ab der Mitte des Buches habe ich es kaum noch aus der Hand legen können und war gefühlt wirklich auf den dreckigen Straßen der mittelalterlichen Dörfer. Die Beschreibungen sind sehr gelungen und hätten auf eine erfahrenere Autorin schließen lassen. Ganz klar ein Kompliment für den Stil an dieser Stelle.

Fazit:
Ein spannender Ausflug in vergangene Zeiten, der bis auf ein paar kleine Hakler sehr rund war. Ich empfehle die Geschichte gern jedem Fan von Zeitreisen.

Veröffentlicht am 19.05.2022

Berührend

Als die Welt uns gehörte
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Meinung:
Als die Welt uns gehörte, ist eigentlich ein relativ ruhiges Buch, aber eines, das mich wirklich mitgenommen hat. Die Freundschaft der drei Kinder, die eigentlich aus einer Welt stammen und vom ...

Meinung:
Als die Welt uns gehörte, ist eigentlich ein relativ ruhiges Buch, aber eines, das mich wirklich mitgenommen hat. Die Freundschaft der drei Kinder, die eigentlich aus einer Welt stammen und vom Krieg in völlig verschiedene Welten katapultiert werden, ist herzerwärmend.
Besonder schön deutlich wird dies durch die verschiedenen Sprecher. Hier geht mein Tipp auch ganz klar zum Hörbuch, denn ich könnte mir vorstellen, das die Geschichte gesprochen noch eindrücklicher rüberkommt. Von der Unbefangenheit der Kindheit bis zu dem viel zu schnellen Erwachsenwerden. Liz Kessler schafft es wunderbar, die Enge und Mutlosigkeit des Kriegsgeschehens zu beschreiben, aber gleichzeitig die einzige Blume in der Betonwüste zu finden. Es steht doch über all dem Leid immer dieser Funken Hoffnung, der als Basis die unverbrüchliche Freundschaft aus Kindertagen hat.

Während des Buches geht es über einige Ländergrenzen hinweg, was einen sehr guten Gesamtüberblick über den gesellschaftlichen Wandel während dieser Zeit verschafft.
Das freut mich besonders, denn viele Geschichten spielen ausschließlich in Deutschland.
Auch die Schreibe der Autorin hat bei mir Freude ausgelöst. Sie hat ein gutes Gefühl für Sachlichkeit und Eindringlichkeit in einem. Ein großes Plus für dieses Buch, mit dem ich rundherum zufrieden war.

Fazit:
Eine packende Erzählung aus dem zweiten Weltkrieg, inspiriert von einer wahren Geschichte.

Veröffentlicht am 15.05.2022

Zauberhafte Kulisse

Das Glashaus-Geheimnis
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Meinung:
Das Glashaus- Geheimnis hat eigentlich alles, was eine gute Kindergeschichte braucht. Angefangen von einem wie ich finde wirklich hübschen Cover, über ansprechende Charaktere bis hin zu einer ...

Meinung:
Das Glashaus- Geheimnis hat eigentlich alles, was eine gute Kindergeschichte braucht. Angefangen von einem wie ich finde wirklich hübschen Cover, über ansprechende Charaktere bis hin zu einer gewissen Interaktivität. Man kann sich schnell in Rosa und Sami hineinfühlen und geht gerne mit ihnen auf Spurensuche. Die Orte, die dabei ins Spiel kommen, bilden eine tolle Kulisse. Das Ladengeschäft der verstorbenen Tante hat sehr viel Charme, auch das Wohnhaus oder auch das titelgebende Glashaus sind sehr schön beschrieben und durch schöne Illustrationen wunderbar unterstrichen. Hier wäre ich als Kind auch gern auf Schatzsuche gegangen.
Durch Affendame Uma erhält die Geschichte noch einen zusätzlichen Drive, denn auch wenn Haustiere in solchen Büchern generell gern gesehen sind, ist ein Affe natürlich noch mal etwas Besonderes. Nötig hätte es dieses Buch aber nicht gehabt, denn allein die verschiedenen Rätsel machen Spaß und animieren die Kids zum Mitmachen. Auch wenn es nicht möglich ist, die Hinweise alle ohne Weiteres zu knacken, denke ich das alleine der Versuch eine Bindung mit der Geschichte und den Kindern schafft. Gleiches gilt auch für die verstorbene Großtante, die eine der interessantesten Figuren ist.
Der Schreibstil wie auch die optische und inhaltliche Anpassung sind für Kinder ab 9 Jahren gut geeignet. Hier können Eltern bedenkenlos zugreifen.

Fazit: Ein fast perfektes Kinderbuch für mich. Hier und da wäre aber noch ein tiefergehender Satz toll gewesen. Daher gibts 4,5 Sterne von mir.

Veröffentlicht am 08.05.2022

Bester Band bisher

Keeper of the Lost Cities – Das Tor (Keeper of the Lost Cities 5)
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Meinung:
Normalerweise bin ich es gewohnt, das Reihen, je länger sie dauern, oft immer schlechter werden. Alles wiederholt sich, die Ideen sind ausgelutscht und manch ein Charakter nervt nur noch. Von ...

Meinung:
Normalerweise bin ich es gewohnt, das Reihen, je länger sie dauern, oft immer schlechter werden. Alles wiederholt sich, die Ideen sind ausgelutscht und manch ein Charakter nervt nur noch. Von dieser Reihe kann ich das zum Glück nicht behaupten. Ich freue mich auf jeden neuen Band und fiebere schon jetzt dem Nächsten entgegen.
Teil 5 ist sogar mein bisheriger Favorit. Es gibt jede Menge Geheimnisse zu ergründen, es gibt Freundschaft und Verrat, alte und neuere Figuren. Besonders der leichte Fokus auf meinen Liebling Keefe fand ich super. Auch das Erwachsenwerden der Charaktere mag ich sehr. Sie übernehmen Verantwortung und werden langsam etwas durchdachter. Dabei geht ihnen der kindliche Übermut, bei dem erst Handeln und dann Denken auf dem Programm steht, nicht verloren. Man merkt, das sie als Jugendliche gerade auf der Schwelle stehen und ich hoffe,
dass sich der Prozess der Reifung so schön fortsetzt. Hier beweist die Autorin für mich ein gutes Händchen. Auch für die anhaltende Spannung und einen mitreißenden Schreibstil hat Shannon Messenger Talent, das sie erneut unter Beweis stellt.

Fazit:
Bisher der beste Band in einer tollen Reihe. Ich bleibe Fan.

Veröffentlicht am 07.05.2022

Keine klare Linie

Die Drachenschwestern
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Meinung:
Bei den Drachenschwestern wirkt es so, als hätten sich Autorin oder Verlag nicht entscheiden können, in welches Genre das Buch gehören will. Wenn man auf das Cover und den Titel schaut, könnte ...

Meinung:
Bei den Drachenschwestern wirkt es so, als hätten sich Autorin oder Verlag nicht entscheiden können, in welches Genre das Buch gehören will. Wenn man auf das Cover und den Titel schaut, könnte man denken, man bekommt es mit einem (High-)Fantasyroman zu tun. Wenn man sich den Klappentext durchliest, ist man eher bei einem klassischen Roman. Wenn man das Buch liest, eher bei einem Liebesroman. So richtig viel mit rotem Faden findet hier leider nicht statt. Für Freude der Fantasy ist die Rolle des Drachen definitiv zu untergeordnet (wenn man es genau nimmt, ist er beliebig ersetzbar), für Liebesromanfans ist vielleicht etwas zu viel Wirtschaftsspionage Thema und für alle anderen ist es wohl zu kitschig. Das macht es einfach ein wenig schwierig, dafür zu sorgen, dass es durch und durch gefällt.

So kommt dieses Buch auch bei mir nicht über 3 wohlgemeinte Sterne hinaus. Die bekommt es für seichte Unterhaltung zum Abschalten, die ich gerade gut gebrauchen konnte. Eine nette Sprecherin, die gut zu Protagonistin Kaja und der Geschichte gepasst hat. Und für eine Großmutter, die ich jedem Menschen nur so wünschen kann. Wo wir aber schon beim Thema wünschen sind, würde ich mir von der Autorin erhoffen, das sie zukünftig auch bei fantastischen Elementen ein wenig mehr auf die Logik achtet. Da wird es hier immer mal wieder ziemlich dünn.


⭐⭐⭐

Fazit:
Unterhaltsam aber ohne roten Faden. Mir reicht hier der eine Teil.