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Veröffentlicht am 07.05.2017

Tolle Märchenwelt, die noch etwas mehr Charakter gebrauchen könnte

Reckless 1
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Die Welt hinter dem Spiegel ist aufregend aber auch hoch gefährlich.
Seit Jacob Reckless nach dem Verschwinden seines Vaters, den geheimen Zugang entdeckt hat, kehrt er regelmäßig der normalen Welt den ...

Die Welt hinter dem Spiegel ist aufregend aber auch hoch gefährlich.
Seit Jacob Reckless nach dem Verschwinden seines Vaters, den geheimen Zugang entdeckt hat, kehrt er regelmäßig der normalen Welt den Rücken und stürzt sich in die wildesten Abenteuer. Dabei trifft er auf alte Märchen und Figuren aus grimmscher Feder, die ihm nicht alle freundlich gesonnen sind. Manchmal entkommt er nur knapp mit dem Leben. Doch damit kann Jacob leben, denn er liebt sein kleines Geheimnis schließlich. Eines Tages jedoch entdeckt sein jüngerer Bruder Will den Zugang zur märchenhaften Welt und folgt ihm, was sich schon bald als großer Fehler herausstellen soll. Er wird verletzt und seine Haut droht durch einen Fluch zu versteinern. Wird Jacob seinen Bruder retten können?

Meinung:
Cornelia Funke bestätigt auch in Reckless ihren Ruf der schier unerschöpflichen Kreativität. In diesem Buch sind es vor allem die Märchenwelt und ihre Figuren, die die Leserschaft verzaubern könnten. Man trifft auf viele alte Bekannte aus Grimms Märchen, entdeckt aber beispielsweise auch die Bösartigkeit von Einhörnern und Feen. Diese bunte Mischung an Figuren, die die Autorin gekonnt mit einer passenden Szenerie hinterlegt, machen das Buch interessant. Besonder hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang auch die Gestaltung. Die immer wiederkehrenden Zeichnung sind klasse und erinnern an Kindertage, in denen die Märchenbücher noch bebildert waren. In ihrer Art ein tolles Alleinstellungsmerkmale, was sie von ähnlichen Büchern dieses Genres abhebt.

Die Geschichte selbst kommt erst etwas behäbig in Gang und nimmt vor Allem zum Ende hin Fahrt auf. Spannend, manchmal ein wenig gruselig, aber auch zeitweise bezaubernd, bietet sie eine schöne Mischung. Trotzdem ist hier eine Steigerung im nächsten Teil wünschenswert. Ich möchte als Leser näher an die Protagonisten und mehr aus der Welt hinter den Spiegeln lernen. Die Hauptgeschichte überzeugt mich schon in diesem Band, etwas mehr Nebenhandlung wäre allerdings noch besser gewesen.

Fazit:
Ich bin unheimlich gespannt auf den nächsten Teil und wünsche mir noch mehr Handlung. Der erste Band hat mir auf jeden Fall gefallen und lässt auf eine tolle Serie hoffen.

Veröffentlicht am 06.05.2017

Schöne Gruselgeschichte für Groß und Klein

House of Ghosts – Das verflixte Vermächtnis (House of Ghosts 1)
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Mellis Leben ändert sich von jetzt auf gleich komplett. Gestern war sie noch in New York bei ihren Freunden, heute findet sie sich im verschlafenen Kohlfincken wieder. Ein kleines Nest irgendwo in Deutschland. ...

Mellis Leben ändert sich von jetzt auf gleich komplett. Gestern war sie noch in New York bei ihren Freunden, heute findet sie sich im verschlafenen Kohlfincken wieder. Ein kleines Nest irgendwo in Deutschland. Denn dort hat sie eine Villa geerbt. Leider keine von der stattlichen Sorte, sondern einen schiefen, alten Kasten der auf den ersten Blick einzustürzen droht. Doch das Haus ist nicht Mellis größtes Problem, sondern seine Bewohner. Hier gibt es nämlich Geister, an die Melli eigentlich so gar nicht glauben kann, bis sie auf den Nachbarsjungen Hotte trifft, der sie mitten ins Spukabenteuer hineinzieht.

Meinung:
House of Ghost ist eine neue Kinderbuchreihe empfohlen für Kinder ab 10 Jahren. Manche können es sicher auch schon eher lesen und auch für Erwachsene bietet das Buch mit unter 200 Seiten kurzweilige Unterhaltung.

Die Geschichte selbst wird aus Sicht der jungen Melli erzählt, die einen sympathischen ersten Eindruck macht. Manchmal frech und forsch, manchmal ängstlich und unsicher. Gerade so wie Kinder in dem Alter eben sind. Auch der Rest der Familie Bower bestehend aus Vater, Mutter und kleinem Bruder sind unterhaltsam und passen gut zur Rahmengeschichte.

Diese ist spannend, ein wenig gruselig und auch mit einer Prise Humor erzählt. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, auch wenn man hier und da als Erwachsener das Kinderbuch schon deutlicher merkt. Das ist aber nur Stellenweise der Fall und soll keine Kritikpunkt sein, denn für die Kleinen ist es ja gedacht.

Fazit:
Schöner Auftakt für junge Leser, die Gruselgeschichten mögen.
Der erste Band gibt einen guten Einblick, lässt manche Fragen aber noch ungeklärt. Man darf gespannt sein was die zukünftigen Teile bringen.

Veröffentlicht am 05.05.2017

Guter Wegweiser für Sportler

Strongfood – Das Kochbuch
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Schon von außen wirkt das Buch wertig und strukturiert, was der Inhalt schon auf den ersten Seiten bestätigt. Wer frisch mit dem Sport begonnen hat wird hier genauso fündig wie ein Leistungssportler. Neben ...

Schon von außen wirkt das Buch wertig und strukturiert, was der Inhalt schon auf den ersten Seiten bestätigt. Wer frisch mit dem Sport begonnen hat wird hier genauso fündig wie ein Leistungssportler. Neben leckeren und gut ausbalancierten Rezepten, findet sich alles was man zum Thema Ernährung rund ums Thema Muskelaufbau, Trainingsphase und Wettkampf wissen muss. Dabei ist das Buch in zwei Teile aufgesplittet. Die erste Hälfte beschäftigt sich mit Theorie und Praxis der Ernährung z.B. finden sich hier ein Kalorienbedarfsrechner, Abschnitte zu basischer Ernährung, Proteinen, Nahrungsergänzungsmitteln usw.
Die zweite Hälfte ist prall gefüllt mit Rezepten getrennt nach Trainingsphasen. Diese sind leicht umzusetzen und schmecken gut. Einzig die Verwendung von Sojadrinks oder Eiweißpulvern in manchen Rezepten hätte ich nicht gebraucht.
Ergänzt wird das Buch noch mit einem Index, sodass die benötigten Rezepte schnell gefunden werden können.

Besonders der theoretische Teil wirkt fundiert und birgt viele interessante Infos, die gerade für Laien wichtig sind. Ernährungsmythen werden widerlegt und für ein gesundes Maß wird geworben. Man erfährt was der Körper vor und nach dem Sport braucht und auch wie man in Trainingsfreien Zeiten sein Ziel erreichen kann.

Fazit:
Guter Leitfaden sowohl für Kraftsportler als auch für Ausdauersportler. Aber selbst wenn man eher Couchpotato ist, sind manche Tipps sicherlich trotzdem hilfreich.

Veröffentlicht am 03.05.2017

Eine Aneinanderreihung von Belanglosigkeiten

Sweetbitter
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Die junge Tess möchte ein neues Leben starten und stolpert aus der Provinz direkt in den Big Apple. Einmal angekommen findet sie schnell einen Job, den sie eigentlich nie wollte. Sie wird Kellnerin in ...

Die junge Tess möchte ein neues Leben starten und stolpert aus der Provinz direkt in den Big Apple. Einmal angekommen findet sie schnell einen Job, den sie eigentlich nie wollte. Sie wird Kellnerin in einem Nobelrestaurant und lernt schnell das Genuss und Exzess nah beieinander liegen.

Meinung:
Stephanie Danlers Sweetbitter war ein Buch, auf das ich mich sehr gefreut hatte. Der Klappentext versprach einen genuss- und niveauvollen Roman, doch leider wurde ich komplett enttäuscht. Anfangs gab die ein oder andere kurze kullinarische Stelle noch Anlass zur Hoffnung, die die Autorin dann aber mit allen Mitteln zunichte gemacht hat. Die Geschichte hat keinen roten Faden und wechselt von einer Belanglosigkeit in die Nächste. Die langweiligen und oftmals wirren Dialoge wurden nur unterbrochen von ausgiebigem Drogenkonsum oder Sex oder einer Kombination aus beidem. Jeder mit Jedem, dabei alle von irgendetwas anderem dicht. Das ist einfach nicht meine Vorstellung eines Buches mit Niveau.

Ebenso uninspiriert wie die Geschichte, war für mich auch die Kulisse. Die Hälfte des Romans spielt in dem Restaurant, in dem Tess arbeitet und nahezu der ganze Rest in irgendwelchen anderen Restaurants, Bars oder Toiletten. So ist der einzige Flair von New York der bei mir haften bleibt die schmutzige Schattenseite. Das mag passend sein, tut für mich der Stadt aber Unrecht.
Nachdem also weder Setting noch die Geschichte selbst mein Ding waren, hatte ich auf die ein oder andere spannende Figur gehofft. Leider wurde auch daraus nichts. Abgesehen davon das die Charaktere alle Workaholics, ansonsten aber ziel- und planlos sind, erfährt man über sie nahezu nichts. Es gibt selbst zur Protagonistin kaum weitere Infos. Das sorgt natürlich nicht unbedingt für Nähe oder Verständnis.

Fazit:
Sweetbitter konnte mich leider gar nicht überzeugen.

Veröffentlicht am 27.04.2017

Auch der zweite Teil ist sehr gelungen

Die Seiten der Welt
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Die 16-Jährige Furia ist das letzte bibliomantisch begabte Mitglied ihrer Familie. Einst gehörte diese Familie zu einem der fünf Häuser, die die Welt der Bibliomantik beherrschen. Mittlerweile gibt es ...

Die 16-Jährige Furia ist das letzte bibliomantisch begabte Mitglied ihrer Familie. Einst gehörte diese Familie zu einem der fünf Häuser, die die Welt der Bibliomantik beherrschen. Mittlerweile gibt es offiziel nur nur drei von ihnen die grausam und unnachgiebig ihrer Willkür freien Lauf lassen. Furia und ihre Freunde rebellieren gegen die Herrscher und begeben sich auf eine gefahrvolle Reise auf der Suche nach dem Allerheiligsten der Anführer, dem Sanktuarium. Immer tiefer geraten sie dabei in eine Welt voller Feinde, Schattengestalten und Magie. Bald ist nicht mehr klar, wer Freund und wer Feind ist und ob nicht eine viel größere Gefahr droht, die sie alle verschlingen könnte.

Meinung:
Auch mit dem zweiten Teil der Seiten der Welt landet Kai Meyer bei mir einen Volltreffer. Düsterer, kämpferischer und einfach auch erwachsener zeigt sich dieser Band im Verhältnis zu seinem Vorgänger. Spannung, Intriegen, Freundschaft und Feindschaft gibt es reichlich und die herausragende Fantasie des Autors kommt natürlich auch nicht zu kurz. Es gibt also all das was ich mir von einem guten Jugendbuch/Phantasybuch wünsche. Die Liebe ist zwar auch Thema, spielt aber ganz klar eine Nebenrolle. Wer viel davon sucht, sollte besser zu anderen Büchern greifen.

Nun aber zurück zu den Seiten der Welt.
Der Leser taucht immer tiefer in das Reich der Bücher ein, lernt neue Charaktere kennen und trifft auf alte Bekannte. Obwohl ich schon im ersten Band mitgefiebert habe, empfand ich diese Geschichte als persönlicher und kann nun wo man die Bösen in diesem Spiel näher betrachtet, die Motive der Rebellen noch besser nachvollziehen. Die Exlibri in ihrer Einzigartigkeit faszinieren mich nach wie vor und machen die Triologie zu etwas Besonderem.
Neben den Charakteren beeindruckt mich vor allem die Kulisse. Welcher Leser taucht nicht gerne in eine Welt ab, bei der Bücher die Hauptrolle spielen? Wunderbar bildlich beschrieben breiten sich Libropolis und das Ghetto vor dem Leser aus. Auch die alten Landsitze laden geradezu dazu ein, die verborgenen Ecken und Winkel zu erkunden. Hier trifft der Autor definitiv ins Schwarze, auch wenn er in Nachtland ein bisschen weniger märchenhaft unterwegs ist.

Fazit:
Ein toller zweiter Band, der Teil 1 in nichts nachsteht. Er ist weniger "romantisch/märchenhaft" als sein Vorgänger, dafür kommt er aber mit umso mehr Action daher. Ich bin auf jeden Fall Fan der Triologie und freue mich schon sehr aufs große Finale.