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Veröffentlicht am 12.09.2024

Grotesker Charme und absurd-skurrile Wendungen...

Das Einhörnchen, das rückwärts leben wollte
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Nachdem mir "Prinzessin Insomnia und der albtraumfarbene Nachtmahr" von Walter Moers so gut gefallen hat, habe ich beschlossen, mich langsam durch alle seine Bücher durchzulesen. Und was wäre besser geeignet, ...

Nachdem mir "Prinzessin Insomnia und der albtraumfarbene Nachtmahr" von Walter Moers so gut gefallen hat, habe ich beschlossen, mich langsam durch alle seine Bücher durchzulesen. Und was wäre besser geeignet, um ins Zamonien-Universum abzutauchen als seine brandneue "Flabel"-Sammlung "Das Einhörnchen, das rückwärts leben wollte"? Dachte ich zumindest. Doch leider stellte sich recht schnell Ernüchterung ein, als die 20 Lachfabeln mich mehr verwirrt als ins Universum eingeführt und zum Lachen gebracht haben. Walter Moers führt hier mithilfe des Zamonien-Autors Hildegunst von Mythenmetz an ganz unterschiedliche Orte in seinem magischen Universum und stellt vielerlei Figuren verschiedener magischer Spezies und Lebensformen vor, die mit absurden Problemen zu kämpfen haben. Egal um wen oder was es jedoch geht - sie enden fast ausschließlich alle nach einer unerwarteten Wendung mit dem Tod einer der handelnden Figuren.

Mit dem fantasievollen Setting, den verrückten Ideen und den überraschenden Wendungen mit Schockwirkung haben die Kurzgeschichten durchaus ihren Charme, dieser ist jedoch eher grotesk und wird nur Zyniker mit schwarzem Humor begeistern. Auch die versprochenen „sieben Schmunzler, drei Lacher und ein Scherzfinale“, welche die Flabeln laut Definition ausmachen, sucht man hier leider vergeblich. Für mich hält das Buch deshalb leider nicht ganz, was es versprochen hat, auch wenn der Autor in seinem Nachwort den außer Kontrolle geratenen Humor so wie den ungewohnt modernen Schreibstil der Fabeln erklärt.

Was hingegen wieder unbestreitbar toll ist, sind die Illustrationen des Autors. Ganz in seinem üblichen makabren-absurden und detailreichen Stil gibt es in jeder Flabel mehrere schwarz-weiß Zeichnungen, von denen eine fantasievoller ist als die nächste. Insgesamt macht das dünne Büchlein also doch Lust auf mehr aus dem Universum und ich bin sehr gespannt, ob ich nach den anderen Zamonien-Romanen mit einem neuen Blickwinkel zu der Sammlung zurückkehren und alle Anspielungen verstehen kann...

"Es gibt kein richtiges Leben im falschen."


Das Urteil


Die 20 Lachflabeln von Walter Moers bieten zwar grotesken Charme und absurd-skurrile Wendungen, enttäuschen jedoch in Bezug auf den versprochenen Humor. Die fantastischen Illustrationen und das originelle Setting machen das Werk dennoch zu einer interessanten Ergänzung für Zamonien-Fans, die das Universum weiter erforschen möchten.

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.05.2024

"Ein Ort mit ein wenig mehr Wir"

Ein wenig mehr Wir
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Wie ihr vielleicht wisst, lese ich mich so langsam durch die Klassiker der modernen Poesie und versuche mich dabei auch immer wieder an neuen AutorInnen, Instagram-Poetry oder Lyrikbänden von Personen ...

Wie ihr vielleicht wisst, lese ich mich so langsam durch die Klassiker der modernen Poesie und versuche mich dabei auch immer wieder an neuen AutorInnen, Instagram-Poetry oder Lyrikbänden von Personen des öffentlichen Lebens. "Ein wenig mehr Wir" ist eine Lyrik-Anthologie der deutschen Poetry-Slammerin Leah Weigand, die vor allem durch ihren Text "Ungepflegt" zum Pflegenotstand bekannt wurde. Dieser und einige andere Texte sind hier zusammengefasst und werden im Hörbuch von der Autorin selbst vorgetragen. Die Themen reichen dabei von Freundschaft über Beziehungen über Tod und Gefängnis bis hin zu sozialer Ungleichheit und Ausbeutung in einer globalisierten Welt. Im Fokus stehen dabei wie der Titel schon ankündigt Mitgefühl, Menschlichkeit und Emotionen. Wie immer gab es dabei Texte, die mich mehr und weniger erreicht haben. Besonders gelungen und berührend fand ich den Texte "Vergessene Lücken" zum Thema Demenz.

“Ja, es wäre schön
Ein Ort mit ein wenig mehr Wir
Doch wenn wir uns so danach sehnen
warum ist der Ort nicht schon hier?"

Veröffentlicht am 30.05.2024

"Ein Ort mit ein wenig mehr Wir"

Ein wenig mehr Wir
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Wie ihr vielleicht wisst, lese ich mich so langsam durch die Klassiker der modernen Poesie und versuche mich dabei auch immer wieder an neuen AutorInnen, Instagram-Poetry oder Lyrikbänden von Personen ...

Wie ihr vielleicht wisst, lese ich mich so langsam durch die Klassiker der modernen Poesie und versuche mich dabei auch immer wieder an neuen AutorInnen, Instagram-Poetry oder Lyrikbänden von Personen des öffentlichen Lebens. "Ein wenig mehr Wir" ist eine Lyrik-Anthologie der deutschen Poetry-Slammerin Leah Weigand, die vor allem durch ihren Text "Ungepflegt" zum Pflegenotstand bekannt wurde. Dieser und einige andere Texte sind hier zusammengefasst und werden im Hörbuch von der Autorin selbst vorgetragen. Die Themen reichen dabei von Freundschaft über Beziehungen über Tod und Gefängnis bis hin zu sozialer Ungleichheit und Ausbeutung in einer globalisierten Welt. Im Fokus stehen dabei wie der Titel schon ankündigt Mitgefühl, Menschlichkeit und Emotionen. Wie immer gab es dabei Texte, die mich mehr und weniger erreicht haben. Besonders gelungen und berührend fand ich den Texte "Vergessene Lücken" zum Thema Demenz.

“Ja, es wäre schön
Ein Ort mit ein wenig mehr Wir
Doch wenn wir uns so danach sehnen
warum ist der Ort nicht schon hier?"

Veröffentlicht am 15.04.2024

Eine skurrile, humorvolle und zuckersüße Parodie auf das Monster-Smut-Genre

Der Tag, an dem ich mich betrank und einen Werwolf bezauberte
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Handlung: Schon als ich den Titel von "Der Tag, an dem ich mich betrank und einen Werwolf bezauberte" in der Vorschau des Heyne Verlag sah, habe ich beschlossen, dass ich diese kurze Romantasy-Komödie ...

Handlung: Schon als ich den Titel von "Der Tag, an dem ich mich betrank und einen Werwolf bezauberte" in der Vorschau des Heyne Verlag sah, habe ich beschlossen, dass ich diese kurze Romantasy-Komödie unbedingt lesen möchte. Dass es sich hierbei um Band 2 der Mead-Mishaps Reihe handelt, die auf TikTok viral gegangen ist, wusste ich zu dem Zeitpunkt noch gar nicht. Und tatsächlich konnte mich die knapp 300seitige Geschichte gut unterhalten. Da es hier um zwei neue Figuren geht und die Ereignisse von Band 1 sowie das Worldbuilding ausreichend umrissen werden, war es nicht schlimm, dass Band 1 - "Der Tag, an dem ich mich betrank und einen Dämon rettete" bisher noch nicht gelesen habe. Generell ist die Handlung aufgrund der Kürze der Geschichte sehr einfach und auch die Welt, in der sie spielt recht grob umrissen. Es werden zwar Frauen aus dem Dorf von einer unbekannten Zaubermacht entführt und es gilt den Wideraufstieg einer gruseligen Sekte zu verhinden - dies geschieht aber eher im Hintergrund und zwischen inhaltlich hochrelevanten Szenen wie Picknicks am Strand und Demonstrationen der multiplen Einsatzmöglichkeiten von Tentakeln.. Aber wer ist in diesem Genre auch schon aufgrund der Handlung hier...?

Schreibstil:
"Der Tag, an dem ich mich betrank und einen Werwolf bezauberte" liest sich genauso charmant-skurril, wie der schräge Titel vermuten lässt. Die Autorin baut hier jede Menge Anspielungen auf andere Geschichten und Insider-Witze ein, sodass sich das Büchlein wie eine Parodie auf Monster-Smut liest (aber natürlich nicht, ohne die Vorteile dieses Genres auszukosten). Eine Käseverkäuferin namens Brie, die aus Versehen einen laktoseintoleranten Werwolf mittels schlecht gezieltem Liebestrankwurf an sich bindet? Das ist nur die Spitze des Eisbergs an lustigen Einfällen von Kimberly Lemming. Darüber hinaus ist der lockere, selbstkritische Humor der Hauptfiguren einfach grandios und macht die knapp 300 Seiten zu einem entspannten und unterhaltsamen Leseerlebnis.

Figuren:
Die beiden Hauptfiguren Brie und Felix erzählen hier in 16 Kapiteln abwechselnd aus ihrer Sicht von ihrem ungewöhnlichen Aufeinandertreffen. Besonders viel Tiefe können die beiden auf den 289 Seiten zwar nicht entwickeln und auch ihre Romanze ist mehr Insta-Love als glaubwürdige Entwicklung, das hindert die beiden aber nicht daran, absolut zuckersüß zu sein und einen beim Lesen für sich einzunehmen. Auch die Nebenfiguren wie Bries beste Freundin Cin und deren Ehemann Fallon (die Protas von Band 1), der Ork Balabash, die Kapitänin Usha, das sprechende Schwert Alexis oder der Drachenwandler Dante haben mich in ihrer Kürze überzeugen können und neugierig gemacht auf die anderen Bände der Reihe.


Die Zitate


Erster Satz: "Kartoffeln sind bei Weitem das vielseitigste Gemüse. Man kann sie braten, backen oder Männer damit bewerfen, die einen nicht in Ruhe lassen."

Brie: "Ein leises, dumpfes Klopfen gegen das Geländer der Veranda erklang, aber es war zu dunkel, um zu erkennen, was es war. "Nun gut", sagte er.
"Wedelst du mit dem Schwanz?"
"Nein." Das dumpfe Klopfen hörte auf.
Er ist überraschend niedlich für einen Werwolf."

Felix: "Du bist so süß, wenn du wütend bist."
Brie hob das Buch. "Ich könnte dir das Buch einfach an den Kopf werfen."
Ein leises Lachen entfuhr mir. "Ist das deine Art, Zuneigung zu zeigen? Mich mit Dingen zu bewerfen? Ich erkenne langsam ein Muster."


Das Urteil:

Eine kunstvoll auserzählte Handlung, ein ausführliches Worldbuilding oder Figurentiefe sucht man hier vergeblich. Dafür ist "Der Tag, an dem ich mich betrank und einen Werwolf bezauberte" aber eine skurrile, humorvolle und zuckersüße Parodie auf das Monster-Smut-Genre!

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Veröffentlicht am 18.03.2024

Eine intensive Lyrik-Anthologie über Verlust, Schmerz, Heilung und die Magie, die jeder Frau innewohnt.

die prinzessin, die nicht gerettet werden muss
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Wie ihr vielleicht wisst, lese ich mich so langsam durch die Klassiker der modernen Poesie und dabei darf die amerikanische Bestsellerpoetin Amanda Lovelace mit ihrer "Women Are Some Kind of Magic"-Serie ...

Wie ihr vielleicht wisst, lese ich mich so langsam durch die Klassiker der modernen Poesie und dabei darf die amerikanische Bestsellerpoetin Amanda Lovelace mit ihrer "Women Are Some Kind of Magic"-Serie natürlich nicht fehlen. Den Anfang gemacht hat für mich "The Princess Saves Herself in This One", dessen Poesie genau wie die beiden Nachfolger "The Witch Doesn't Burn in This One" und "The Mermaid's Voice Returns in This One" schon beim Titel beginnt. Passend dazu, zieht sich das Thema der Prinzessin, die über sich selbst hinauswächst und keinen Retter braucht, durch die gesamte Anthologie. Eingeteilt in die vier Abschnitte "the princess" "the damsel", "the queen" "& you" erzählt die Autorin Teile ihrer Lebensgeschichte und verarbeitet verschiedene Traumata in kurzen Gedichten, bevor sie sich mit einer schönen Botschaft an ihre LeserInnen wendet. Dementsprechend lang ist die Liste mit Triggerwarnungen, die zu Beginn angefügt ist und dementsprechend anstrengend die Reise durch das Buch. Obwohl ich von vielen Gedichten stark berührt wurde, gibt es für das subjektive Leseerlebnis also dennoch eine gemischte Bewertung.

FAZIT

"The Princess Saves Herself in This One" ist eine intensive Lyrik-Anthologie über Verlust, Schmerz, Heilung und die Magie, die jeder Frau innewohnt.

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