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Veröffentlicht am 17.03.2023

Für mich endet die Reihe hier...

Ignite Me
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Handlung: Nachdem mich der Auftakt von "Shatter Me" inhaltlich nicht wirklich überzeugen, aber trotzdem bis zum Ende mitreißen konnte, hatte ich beschlossen, der Reihe nochmal eine zweite Chance zu geben. ...

Handlung: Nachdem mich der Auftakt von "Shatter Me" inhaltlich nicht wirklich überzeugen, aber trotzdem bis zum Ende mitreißen konnte, hatte ich beschlossen, der Reihe nochmal eine zweite Chance zu geben. Auch nach "Unravel Me" war ich noch nicht vollständig überzeugt, hatte aber den Eindruck, dass sich ein weiteres Dranbleiben lohnt. Nach "Ignite Me" bin ich nun endgültig durch mit der Reihe und habe beschlossen, die Folgebände nicht mehr weiterzulesen. Anders als ich dachte ist "Shatter Me" ursprünglich als Trilogie geplant gewesen, weshalb die Haupthandlung nach diesem dritten Band erstmal offiziell abgeschlossen ist und die Folgebände nicht zwingend notwendig sind. Fans der Reihe schwören zwar auf die weiteren Bände, ich werde es aber erstmal bei diesen drei Teilen belassen, da ich mehr von diesem flachen Drama erstmal nicht mehr ertragen kann! Die Handlung in "Ignite Me" ist ebenso ungleichmäßig verteilt wie in den vorherigen Bänden. Während bis auf die Weiterentwicklung der Romanze und jede Menge oberflächliches Drama zwischen den Figuren auf den ersten 400 Seiten nichts passiert, ist auf die letzten 20 Seiten ein gesamter Krieg inklusive Machtübernahme gequetscht. Dass dies in keinem Fall glaubwürdig, mitreißend oder inhaltlich überzeugend sein kann, muss ich wohl nicht weiter ausführen. Auch das Worldbuilding bleibt hier miserabel. Es wird zu keinem Zeitpunkt darauf eingegangen, wie es auf der gesamten Welt außerhalb von Sektor 45 aussieht, wie das Reestablishment eigentlich aufgebaut ist und wie die allgemeine politische Lage aussieht. Stattdessen wird die Handlung nur auf die Romanze und einzelne Personen beschränkt, die stellvertretend für die politischen Gruppen stehen - Castle für die Rebellen, Anderson für das Reestablishment - strukturell in die Tiefe gehen wir hier aber zu keinem Zeitpunkt. Als Dystopie würde ich "Ignite Me" und der gesamten Reihe also vermutlich maximal einen Stern geben.

Figuren: Nicht abgebrochen habe ich "Ignite Me" eigentlich ausschließlich wegen Warner und der Romanze mit Juliette. An seiner Charakterisierung ist zwar auch nicht alles überzeugend, ich fand ihn als Figur aber wirklich interessant und die Liebesgeschichte ist toll erzählt. Wenn man ausblendet, dass die Autorin es sich mit der Auflösung des Liebesdreiecks wirklich sehr einfach gemacht hat und ihre Vorgehensweise, die Rollen von "gut und böse" bei Adam und Warner innerhalb weniger Seiten komplett umzudrehen, wenig elegant ist, kann man mit der Romanze viel Spaß haben. Die Figuren im Allgemeinen haben mich aber auch nicht unbedingt mehr überzeugen können als der Inhalt. Unsere Hauptfigur und Ich-Erzählerin Juliette entwickelt sich hier ein wenig weiter, bleibt aufgrund der Widersprüche und der plötzlichen emotionalen Sprünge für mich aber einfach keine glaubwürdige Hauptfigur. Überraschenderweise ist mir ausgerechnet Kenji in diesem Band sehr ans Herz gewachsen, welchen ich zuvor noch als recht langweilig empfand. Mit ihm, Winston, James und anderen Rebellen haben wir einige Nebenfiguren, die großes Potenzial hätten, über die wir aber leider weiterhin fast nichts erfahren. Auffällig ist ebenfalls, dass kaum eine der anderen weiblichen Figuren irgendeine Rolle spielt und natürlich alle unfassbar gut aussehen. Als Stichwort für die Figuren muss ich hier also wieder anführen: Wattpad-Niveau, seufz.

Schreibstil: Ein weiterer Grund zum Dranbleiben war neben der Romanze, die mich trotz offensichtlicher Kritikpunkte mehr gecatcht hat als gedacht, der Schreibstil der Autorin. In meinen Rezensionen zu Band 1 und 2 habe ich schon die besondere Wirkung von Tahereh Mafis experimentellem, außergewöhnlichen Schreibstil beschrieben. Sie schreibt beinahe lyrisch, mit einem unwiderstehlichen Rhythmus, vielen Wiederholungen, sehr vielen Metaphern und Wortbildern, sodass manche Stellen ein wenig wie Poetry Slam klingen. Dazu passt auch die sanfte, träumerische Stimme des Originalhörbuchs, die die im Print-Buch als tagebuchartige Notizen festgehaltenen Szenen als Gedankenstrom zum Leben erweckt. Etwas befremdlich ist dabei, dass viele Worte oder ganze Sätze durchgestrichen sind (im Hörbuch durch ein Geräusch eines Stifts auf Papier verwirklicht) und die meisten Wortbilder keinen Sinn ergeben, was diesen zuvor beschriebenen Eindruck von Verwirrung und Entrückung verstärkt und das Chaos in Juliettes Kopf auf sehr eindringliche Art und Weise widerspiegelt. Auch hier gab es wieder einige sehr schöne Szenen und Beschreibungen, die die inhaltlichen Probleme zeitweise angenehm überschatten.

Ergänzungen zu "Fracture Me"
(Band 2,5): Als ergänzende Novelle, die zwischen Band 2 und 3 spielt, habe ich auch "Fracture Me" gehört. Während mir die erste Novelle "Destroy Me" durchaus aufschlussreich und lesenswert erschien, ist die aus Adams Sicht erzählte Novelle für mich nicht unbedingt notwendig, da die hier erzählte Handlung vollständig von Band 2 oder 3 abgedeckt wird und wir keine wichtigen neuen Informationen erhalten. Darüber hinaus habe ich ja schon öfter festgehalten, dass ich keinen Charakter so schlecht gestaltet finde wie den von Adam und das hat sich durch diese Novelle abermals bestätigt. Mit 72 Seiten die Geschichte aber wenigstens so kurz, dass das Leid nicht lange andauert. 1 Stern.


DIE ZITATE


"Words, I think, are such unpredictable creatures. No gun, no sword, no army or king will ever be more powerful than a sentence. Swords may cut and kill, but words will stab and stay, burying themselves in our bones to become corpses we carry into the future, all the time digging and failing to rip their skeletons from our flesh.”

"Ignite, my love. Ignite."

"And we are quotation marks, inverted and upside down, clinging to one another at the end of this life sentence. Trapped by lives we did not choose."

"I’m not sure. But there’s something about the darkness, the stillness of this hour, I think, that creates a language of its own. There’s a strange kind of freedom in the dark; a terrifying vulnerability we allow ourselves at exactly the wrong moment, tricked by the darkness into thinking it will keep our secrets. We forget that the blackness is not a blanket; we forget that the sun will soon rise. But in the moment, at least, we feel brave enough to say things we’d never say in the light."



DAS URTEIL:

"Ignite Me" hat mich vollständig überzeugt...
...die Reihe nach diesem Band zu beenden! Zwar hatte ich mit Warners Entwicklung und der Liebesgeschichte durchaus meinen Spaß, die Romanze kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, wie miserabel Handlung und Worldbuilding sind.

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Veröffentlicht am 02.03.2023

Kann das Versprechen des Titels leider nicht halten!

101 Essays, die dein Leben verändern werden
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Inhalt: "101 Essays, die dein Leben verändern werden" hat meine Aufmerksamkeit vor allem durch die vielen positiven Rezensionen und das mutige Versprechen im Titel erlangt. Und tatsächlich schien diese ...

Inhalt: "101 Essays, die dein Leben verändern werden" hat meine Aufmerksamkeit vor allem durch die vielen positiven Rezensionen und das mutige Versprechen im Titel erlangt. Und tatsächlich schien diese Ratgeber-Sammlung von Brianna Wiest nach dem Vorwort und den ersten Essays sehr viele interessante Anregungen bereitzuhalten. Sehr schnell musste ich jedoch feststellen, dass sich die Anthologie nicht über die oberflächliche Einleitung in das Thema hinausbewegt und sich nach den ersten 20% des Hörbuchs in zähen Wiederholungen verliert. Statt sich wie versprochen aktiv mit den im Klapptext genannten Themen und Fragen auseinanderzusetzen, hat die Autorin uns hier eine Sammlung aus losen Ratschlägen auf dem Niveau von Pinterest-Zitaten vorgesetzt, deren Inhalt sich zu allem Übel mit anderen Worten immer wieder wiederholt, sodass die wenigen gelungenen, pointierten Essays völlig untergehen. Dazu kommt, dass sich viele der Statements hier leider auch widersprechen. Beispielsweise rät uns Brianna Wiest zunächst "denke nicht so viel darüber nach, was Negatives passieren könnte" und zwei Sekunden später "male dir ausführlich aus, was das schlimmste mögliche Ergebnis wäre und wie du damit umgehen würdest". Die Inkohärenz und Widersprüchlichkeit der Aussagen empfand ich als sehr ermüdend.

Sensibilität
: Außerdem würde ich auch inhaltlich nicht alles von einem psychologischen Standpunkt zu 100% unterschreiben und es wird hier wieder völlig außer Acht gelassen, dass manche Menschen aufgrund von psychischer Erkrankungen nicht einfach wählen können, wie sie sich fühlen oder was sie denken. Damit richtet sich der Ratgeber nur an eine eingeschränkte Zielgruppe, ohne das zu nennen oder sensibel damit umzugehen. Wenn man solche Coaching-Ratgeber liest oder hört, sollte man immer im Hinterkopf behalten, dass sie von einer sehr privilegierten Perspektive aus geschrieben sind und vor allem die durchschnittliche, gesunde westliche Mittelschicht mit Überfluss an Möglichkeiten, materiellem Reichtum und leichten Selbstwertproblemen anspricht. Für Menschen außerhalb dieser speziellen Zielgruppe, die an Krankheiten, Unterdrückung, Armut oder anderem leiden, werden Tipps á la "du leidest nur, weil du leiden willst" oder "Angst=Interesse", "das Schlimmste, das dir passieren kann, sind deine eigenen Gefühle" ein Hohn sein. Ich schreibe dies immer wieder bei fast jedem Ratgeber, den ich lese: Ich würde mir hier deutlich mehr Fingerspitzengefühl wünschen!

Machart:
Neben dem Inhalt konnte auch die Machart nicht halten, was sie verspricht. Denn die 101 sogenannten Essays entsprechen nicht alle dem Schema eines klassischen Essays, sondern sind im locker-erzählenden Ton eines Blogartikels geschrieben, die sprachliche Brillanz vermissen lassen. Viele der Essays bestehen auch aus sehr langen Listen, die auch gerne mal 100 Punkte aufwärts enthalten. Demnach finde ich "101 Essays, die dein Leben verändern werden" als Hörbuch nur mäßig gut geeignet, da man bei den langen Listen während dem Hören schon wieder vergisst, was eigentlich das Thema der Liste war und viel spulen muss. Die 101 - nennen wir sie aber dennoch weiterhin - Essays, kreisen zusätzlich alle um dieselben Themen: emotionale Intelligenz, soziale Intelligenz, psychologische Theorien über Kognitionen und Emotionen, Perspektiven auf Leben, Tod und Zukunft. Bei einer so umfangreichen Sammlung an einzelnen Texten hätte eine größere Bandbreite verschiedener Themen und Perspektiven das Lesen aufgelockert, Wiederholungen verhindert und für eine reichhaltigere Erfahrung gesorgt. Tiefgang, lebensverändernde Inhalte und sprachlich pointierte Essays sucht man hier also leider vergebens.


Das Urteil:


"101 Essays, die dein Leben verändern werden" kann das Versprechen des Titels leider nicht halten, da es sich bei dieser Sammlung weder um Essays handelt noch durch die Lektüre mein Leben verändert wurde. Tiefgang, lebensverändernde Inhalte und sprachlich pointierte Essays sucht man hier leider vergebens. Die 2 Sterne gibt es für die gelungene Einleitung und die vereinzelten positiven Anregungen!

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Veröffentlicht am 11.10.2022

Leider ein Flop!

A Touch of Ruin
1

Handlung: Nach Band 1 von Scarlett St. Clairs gehypter Reihe um Hades und Persephone war ich schon deutlich ernüchtert, da die Umsetzung leider lange nicht halten konnte, was die Zutaten und Ideen versprachen. ...

Handlung: Nach Band 1 von Scarlett St. Clairs gehypter Reihe um Hades und Persephone war ich schon deutlich ernüchtert, da die Umsetzung leider lange nicht halten konnte, was die Zutaten und Ideen versprachen. Da ich mir das Hörbuch von "A Touch of Ruin" aber schon heruntergeladen hatte, habe ich beschlossen, der Reihe noch eine weitere Chance zu geben. Tatsächlich ist die Handlung dieser Fortsetzung deutlich konflikt- und temporeicher als in Band 1. Leider sind jedoch immer noch viele Unausgegorenheiten, Wiedersprüche und Wiederholungen vorhanden, sodass auch Band 2 sein Potenzial lange nicht ausschöpfen kann. Wir lernen hier einige neue Figuren und auch neue Gottheiten näher kennen und auch das Setting wird ein wenig weiter ausgebaut. Viele Fragen rund um das Magiesystem und die Regeln dieser Fantasywelt bleiben aber nach wie vor offen.

Figuren: Auch die Figuren sind hier leider nicht weniger oberflächlich und klischeehaft als im Reihenauftakt. Anstatt ein spannendes Retelling der mythologischen Grundlage zu wagen, bewegen sich Scarlett St. Clairs Charakterisierungen stark im Rahmen der Vorlage und schaffen es kaum den Eindruck einer tiefgründigen Persönlichkeit zu vermitteln. Persephone, die sich am Ende von Band 1 von ihrer Mutter losgesagt hat und einen Antrag von Hades erhalten hat, muss nun mit einem neuen Medieninteresse und damit verbundenen Erwartungen zurechtkommen sowie ihre neu entdeckte Magie austesten. Obwohl hier wirklich viele Möglichkeiten zu wachsen und sich weiterzuentwickeln vorhanden sind, bleibt sie jedoch gewohnt wankelmütig, verurteilend, eifersüchtig und heuchlerisch, sodass sie mir leider nicht mehr ans Herz gewachsen ist als in Band 1. Auch Hades erhält hier nicht mehr Tiefe - eher im Gegenteil. Mit seinem herrischen Verhalten, dem übermäßigen Beschützerinstinkt und seiner Unfähigkeit, normal zu kommunizieren war er mir über weite Strecken der Handlung sogar unsympathisch. Dafür bekommen die Nebenfiguren hier aber endlich ein wenig mehr Tiefe und vor allem der Nebenhandlungsstrang rund um Lexa hat mich positiv überrascht.

Schreibstil:
Genau wie bei "A Touch of Darkness" hat es Scarlett St. Clair auch hier leider kaum geschafft, Emotionen zu transportieren, sodass ich die Beziehung von Hades und Persephone - welche aufgrund des zuvor geschilderten Mangels an Plot und Worldbuilding DIE Stütze des Romans ist - weiterhin kaum gefühlt habe. Das könnte an der distanzierten Erzählperspektive aus der dritten Person liegen, für viel wahrscheinlicher halte ich es aber, dass es daran liegt, dass die beiden hier wieder bei jeder Gelegenheit Sex haben (sehr repetitiven und wenig einfallsreichen übrigens), statt sich miteinander zu unterhalten und ihre Konflikte aufzulösen. Ich belasse es also hier bei diesen zwei Bänden und werde die Reihe als Enttäuschung verbuchen.


Das Urteil:


"A Touch of Ruin" konnte mich leider nicht mehr überzeugen als "A Touch of Darkness" und bleibt trotz enormem Potenzial weit hinter seinen Möglichkeiten zurück. Die Handlung ist vorhersehbar und weist einige Logiklücken auf, das Worldbuilding bleibt mittelmäßig, die Figuren klischeehaft und oberflächlich und der Schreibstil kann kaum Emotionen transportieren - für mich ist dieses gehypte Retelling der griechischen Mythologie um Hades und Persephone leider ein Flop.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.10.2022

Leider ein Flop!

A Touch of Ruin
1

Handlung: Nach Band 1 von Scarlett St. Clairs gehypter Reihe um Hades und Persephone war ich schon deutlich ernüchtert, da die Umsetzung leider lange nicht halten konnte, was die Zutaten und Ideen versprachen. ...

Handlung: Nach Band 1 von Scarlett St. Clairs gehypter Reihe um Hades und Persephone war ich schon deutlich ernüchtert, da die Umsetzung leider lange nicht halten konnte, was die Zutaten und Ideen versprachen. Da ich mir das Hörbuch von "A Touch of Ruin" aber schon heruntergeladen hatte, habe ich beschlossen, der Reihe noch eine weitere Chance zu geben. Tatsächlich ist die Handlung dieser Fortsetzung deutlich konflikt- und temporeicher als in Band 1. Leider sind jedoch immer noch viele Unausgegorenheiten, Wiedersprüche und Wiederholungen vorhanden, sodass auch Band 2 sein Potenzial lange nicht ausschöpfen kann. Wir lernen hier einige neue Figuren und auch neue Gottheiten näher kennen und auch das Setting wird ein wenig weiter ausgebaut. Viele Fragen rund um das Magiesystem und die Regeln dieser Fantasywelt bleiben aber nach wie vor offen.

Figuren: Auch die Figuren sind hier leider nicht weniger oberflächlich und klischeehaft als im Reihenauftakt. Anstatt ein spannendes Retelling der mythologischen Grundlage zu wagen, bewegen sich Scarlett St. Clairs Charakterisierungen stark im Rahmen der Vorlage und schaffen es kaum den Eindruck einer tiefgründigen Persönlichkeit zu vermitteln. Persephone, die sich am Ende von Band 1 von ihrer Mutter losgesagt hat und einen Antrag von Hades erhalten hat, muss nun mit einem neuen Medieninteresse und damit verbundenen Erwartungen zurechtkommen sowie ihre neu entdeckte Magie austesten. Obwohl hier wirklich viele Möglichkeiten zu wachsen und sich weiterzuentwickeln vorhanden sind, bleibt sie jedoch gewohnt wankelmütig, verurteilend, eifersüchtig und heuchlerisch, sodass sie mir leider nicht mehr ans Herz gewachsen ist als in Band 1. Auch Hades erhält hier nicht mehr Tiefe - eher im Gegenteil. Mit seinem herrischen Verhalten, dem übermäßigen Beschützerinstinkt und seiner Unfähigkeit, normal zu kommunizieren war er mir über weite Strecken der Handlung sogar unsympathisch. Dafür bekommen die Nebenfiguren hier aber endlich ein wenig mehr Tiefe und vor allem der Nebenhandlungsstrang rund um Lexa hat mich positiv überrascht.

Schreibstil:
Genau wie bei "A Touch of Darkness" hat es Scarlett St. Clair auch hier leider kaum geschafft, Emotionen zu transportieren, sodass ich die Beziehung von Hades und Persephone - welche aufgrund des zuvor geschilderten Mangels an Plot und Worldbuilding DIE Stütze des Romans ist - weiterhin kaum gefühlt habe. Das könnte an der distanzierten Erzählperspektive aus der dritten Person liegen, für viel wahrscheinlicher halte ich es aber, dass es daran liegt, dass die beiden hier wieder bei jeder Gelegenheit Sex haben (sehr repetitiven und wenig einfallsreichen übrigens), statt sich miteinander zu unterhalten und ihre Konflikte aufzulösen. Ich belasse es also hier bei diesen zwei Bänden und werde die Reihe als Enttäuschung verbuchen.


Das Urteil:


"A Touch of Ruin" konnte mich leider nicht mehr überzeugen als "A Touch of Darkness" und bleibt trotz enormem Potenzial weit hinter seinen Möglichkeiten zurück. Die Handlung ist vorhersehbar und weist einige Logiklücken auf, das Worldbuilding bleibt mittelmäßig, die Figuren klischeehaft und oberflächlich und der Schreibstil kann kaum Emotionen transportieren - für mich ist dieses gehypte Retelling der griechischen Mythologie um Hades und Persephone leider ein Flop.

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Veröffentlicht am 11.10.2022

Leider ein Flop!

A Touch of Ruin
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Handlung: Nach Band 1 von Scarlett St. Clairs gehypter Reihe um Hades und Persephone war ich schon deutlich ernüchtert, da die Umsetzung leider lange nicht halten konnte, was die Zutaten und Ideen versprachen. ...

Handlung: Nach Band 1 von Scarlett St. Clairs gehypter Reihe um Hades und Persephone war ich schon deutlich ernüchtert, da die Umsetzung leider lange nicht halten konnte, was die Zutaten und Ideen versprachen. Da ich mir das Hörbuch von "A Touch of Ruin" aber schon heruntergeladen hatte, habe ich beschlossen, der Reihe noch eine weitere Chance zu geben. Tatsächlich ist die Handlung dieser Fortsetzung deutlich konflikt- und temporeicher als in Band 1. Leider sind jedoch immer noch viele Unausgegorenheiten, Wiedersprüche und Wiederholungen vorhanden, sodass auch Band 2 sein Potenzial lange nicht ausschöpfen kann. Wir lernen hier einige neue Figuren und auch neue Gottheiten näher kennen und auch das Setting wird ein wenig weiter ausgebaut. Viele Fragen rund um das Magiesystem und die Regeln dieser Fantasywelt bleiben aber nach wie vor offen.

Figuren: Auch die Figuren sind hier leider nicht weniger oberflächlich und klischeehaft als im Reihenauftakt. Anstatt ein spannendes Retelling der mythologischen Grundlage zu wagen, bewegen sich Scarlett St. Clairs Charakterisierungen stark im Rahmen der Vorlage und schaffen es kaum den Eindruck einer tiefgründigen Persönlichkeit zu vermitteln. Persephone, die sich am Ende von Band 1 von ihrer Mutter losgesagt hat und einen Antrag von Hades erhalten hat, muss nun mit einem neuen Medieninteresse und damit verbundenen Erwartungen zurechtkommen sowie ihre neu entdeckte Magie austesten. Obwohl hier wirklich viele Möglichkeiten zu wachsen und sich weiterzuentwickeln vorhanden sind, bleibt sie jedoch gewohnt wankelmütig, verurteilend, eifersüchtig und heuchlerisch, sodass sie mir leider nicht mehr ans Herz gewachsen ist als in Band 1. Auch Hades erhält hier nicht mehr Tiefe - eher im Gegenteil. Mit seinem herrischen Verhalten, dem übermäßigen Beschützerinstinkt und seiner Unfähigkeit, normal zu kommunizieren war er mir über weite Strecken der Handlung sogar unsympathisch. Dafür bekommen die Nebenfiguren hier aber endlich ein wenig mehr Tiefe und vor allem der Nebenhandlungsstrang rund um Lexa hat mich positiv überrascht.

Schreibstil:
Genau wie bei "A Touch of Darkness" hat es Scarlett St. Clair auch hier leider kaum geschafft, Emotionen zu transportieren, sodass ich die Beziehung von Hades und Persephone - welche aufgrund des zuvor geschilderten Mangels an Plot und Worldbuilding DIE Stütze des Romans ist - weiterhin kaum gefühlt habe. Das könnte an der distanzierten Erzählperspektive aus der dritten Person liegen, für viel wahrscheinlicher halte ich es aber, dass es daran liegt, dass die beiden hier wieder bei jeder Gelegenheit Sex haben (sehr repetitiven und wenig einfallsreichen übrigens), statt sich miteinander zu unterhalten und ihre Konflikte aufzulösen. Ich belasse es also hier bei diesen zwei Bänden und werde die Reihe als Enttäuschung verbuchen.


Das Urteil:


"A Touch of Ruin" konnte mich leider nicht mehr überzeugen als "A Touch of Darkness" und bleibt trotz enormem Potenzial weit hinter seinen Möglichkeiten zurück. Die Handlung ist vorhersehbar und weist einige Logiklücken auf, das Worldbuilding bleibt mittelmäßig, die Figuren klischeehaft und oberflächlich und der Schreibstil kann kaum Emotionen transportieren - für mich ist dieses gehypte Retelling der griechischen Mythologie um Hades und Persephone leider ein Flop.

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