Handlung: Nachdem wir schon den ersten Teil der "Lady´s Guide"-Reihe von Sophie Irwin, "Wie man sich einen Lord angelt", zusammen gelesen hatten, haben Sofia (wie immer an dieser Stelle ein ganz herzliches ...
Handlung: Nachdem wir schon den ersten Teil der "Lady´s Guide"-Reihe von Sophie Irwin, "Wie man sich einen Lord angelt", zusammen gelesen hatten, haben Sofia (wie immer an dieser Stelle ein ganz herzliches Shoutout @SofiasworldofBooks) und ich auch für "Eine Lady hat die Wahl" einen Buddyread geplant. Genau wie der erste Band entführt auch die Fortsetzung wieder in Heiratsmachenschaften der englischen High-Society im frühen 19. Jahrhundert, legt dabei aber einen besonderen Schwerpunkt auf Frauen in der Kunst und die Stellung von indischen Einwanderern. Die eigentliche Handlung ist wie so oft in Regency-Romances in der ersten Hälfte etwas dünn und besteht aus vielen sozialen Veranstaltungen und Dialogen zwischen Figuren mit komplizierten Namen. Trotz dass die Autorin auch hier mit einer Witwe, die ein zweites Mal aufblüht und eine neue Liebe findet, das Rand nicht komplett neu erfindet, hat mir Band 2 deutlich besser gefallen als der erste.
Figuren: Das liegt vor allem an dem sehr modernen Geschwisterpaar Max und Caroline Melville, die das Leben unserer Hauptprotagonistin und deren Cousine ordentlich aufmischen. Eliza hat mich als Figur zu Beginn durch ihre zögerliche Art und ihre Bedachtheit auf Anstand sehr herausgefordert. Es gab mehr als eine Szene, in der ich über sie genervt die Augen verdreht und inständig gehofft habe, sie möge sich doch endlich mal emanzipieren und für sich selbst einstehen. Mit ihrem familiären Hintergrund und der zurückliegenden 10-jährigen lieblosen Ehe sowie dem derzeitigen gesellschaftlichen Frauenbild ist es natürlich nicht verwunderlich, dass Eliza oftmals ihre eigenen Wünsche hinter denen ihrer Familie und den Erwartungen der Gesellschaft hintenanstellt. Zu sehen, wie sie über die knapp 400 Seiten aufblüht und lernt auch mal nein zu sagen, hat mich deshalb umso mehr gefreut! Dass sie mit dem Schriftsteller Melville auf einen Mann trifft, der sie nicht nur als Person respektiert, sondern auch anspornt und aus ihrer Komfortzone lockt, ist deshalb umso schöner. Für mich hat sich die Frage, wen Eliza am Ende wählen wird, also schon bei seinem ersten Auftritt erledigt und mein Problem mit Liebesdreiecken damit umgehend aufgelöst. Sein Konterpart, Elizas Jugendliebe Lord Sommerset, ist im Vergleich zu ihm extrem farblos und altmodisch. Die Dynamik zwischen Melville und Eliza sind wirklich toll geschrieben, sodass die beiden für mich ein deutlich besseres Paar abgaben als Kitty und Radcliffe in Band 1. Auch die Nebenfiguren sind in diesem Folgeband deutlich lebendiger und mit mehr Esprit ausgestattet. Besonders gut gefallen haben mir Elizas Cousine Margaret und Melvilles Schwester Caroline, die hier sogar noch für einige Überraschungen sorgen...
Schreibstil: Untermalt wird Elizas Entwicklung hin zu sich selbst durch den humorvollen und flüssigen Schreibstil der Autorin, bei dem ähnlich wie bei Julia Quinn immer wieder ein herrlich sarkastischer Unterton durchblitzt. Besonders die Wortgefechte der beiden Hauptfiguren, aber auch das teilweise absurde Verhalten gewisser Nebenfiguren haben mich immer wieder grinsen lassen und lassen die Geschichte eine gute Balance aus modernem, lockeren Esprit und historischer Glaubwürdigkeit finden. Anders als in Band 1 spielt sich die Mehrheit der Handlung nicht in London, sondern in Bath ab, welches als Setting auch ausführlicher erkundet wird, als das in Band 1 der Fall war. Etwas irritiert hat mich, dass ich beim Lesen keine klare Verbindung zwischen den beiden Bänden der Reihe herstellen konnte, das Gute daran ist aber, dass man die Bücher somit auch unabhängig voneinander lesen kann. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt auf weitere Geschichten aus der Feder der Autorin.
Die Zitate
Erster Satz: "Also bitte, Eliza, wenigstens eine Träne wirst du doch wohl zustande bringen!"
“Melville war ein guter Tänzer - natürlich war er das -, sie hätte es wissen sollen. Die Art Tänzer, der seinen Schritten nicht einmal einen Hauch von Aufmerksamkeit schenken musste, dessen Bewegungen so natürlich waren, als würde er sich immer so bewegen und als sei es reiner Zufall, dass heute Abend Musik dazu gespielt wurde. In der Dunkelheit konnte Eliza ihre Füße kaum erkennen; alles was sie tun konnte, war, dem sanften Druck seiner Hand auf ihrem Rücken zu folgen, sicher, dass er sie führen würde, und sie lachte, atemlos und jubelnd. Schneller und schneller drehten sie sich, bis ihnen fast schwindelig wurde, und Eliza hatte sich nie so wunderbar unvernünftig gefühlt, so ungestüm und frei."
“Irgendwann habe ich begriffen, dass es Euer Blick war, den ich auffangen wollte, wenn etwas Amüsantes passierte; Eure Meinung, die ich hören wollte, zu allem. Ihr seid es, mit der ich all meine Geheimnisse teilen möchte, Ihr, mit der ich spazieren gehen, neben der ich sitzen, mit der ich tanzen will. Es wart schon immer Ihr - im Großen wie im Kleinen -, und die Stunden, die wir gemeinsam in diesem winzigen Salon verbracht haben, gehören zu den glücklichsten meines Lebens."
Das Urteil:
"Eine Lady hat die Wahl" ist eine unterhaltsame, moderne und humorvolle erzählte Regency Romanze mit einer tollen Entwicklung der Hauptfigur, einer mitreißenden Dynamik der Liebesgeschichte und lebendigen Nebenfiguren.
Auf das Finale der international erfolgreichen Fantasy-Reihe von Kerri Maniscalco habe ich mich seit WOCHEN gefreut! Seit dem Erscheinungstermin der englischen Originalausgabe von Band 1 2020 haben Wrath ...
Auf das Finale der international erfolgreichen Fantasy-Reihe von Kerri Maniscalco habe ich mich seit WOCHEN gefreut! Seit dem Erscheinungstermin der englischen Originalausgabe von Band 1 2020 haben Wrath und Emilia meinen Instagramfeed in Form von Fanarts und -texten gesprengt und begeisterte Rezensionen von der ganzen Welt meine Neugier weiter befeuert. Nachdem Band 1, "Kingdom of the Wicked - Der Fürst des Zorns" meine Erwartungen mit Leichtigkeit erfüllen konnte und mir Band 2, "Kingdom of the Wicked - Die Königin der Hölle", sogar noch besser gefallen hat, war ich natürlich wahnsinnig gespannt, wie die Fantasygeschichte um Hexen, Hexenjäger, Höllenfürsten, Magie, Dämonen und Liebe ausgehen würde. "Kingdom of the Wicked - Die Göttin der Rache" bringt die Trilogie mitreißend, atmosphärisch und leidenschaftlich zu einem Ende, ist aber deutlich verworrener als das in meinen Augen nötig gewesen wäre und damit nicht mein Lieblingsband der Reihe.
"Verrate mir jeden dunklen Wunsch, Emilia"- er hob mein Kinn an - "jede Fantasie, die du wahr werden lassen willst." Sanft strich er über jene Stelle an meiner Kehle, unter der mein Puls pochte, dann küsste er mich. Es war kaum mehr als ein zartes Streifen seiner Lippen, das mich atemlos und sehnsüchtig zurückließ. "Und ich verspreche dir, dass ich dir jede erfüllen werde."
Schon die wundervolle Gestaltung verspricht eine düstere, vielschichtige Geschichte voller Tod, Sünde und Geheimnisse. Ich habe mich riesig gefreut, dass der Piper Verlag sich dazu entschlossen hat, das düstere Originalcover bei der deutschen Ausgabe beizubehalten, da jenes mit dem von feurigen, rotblühenden Rosen umgebenen und mit einer zerbrochenen Krone bekrönten Schädel mit Rubinaugen nicht nur ein absoluter Blickfang, sondern auch thematisch ein Volltreffer ist. Auch der Titel, "Kingdom of the Wicked", wurde hier großartigerweise als Reihentitel beibehalten. Abgerundet wird die Gestaltung durch den farbigen Buchschnitt, der das Rosenmotiv des Covers aufgreift und in der schwarz-roten Farbgebung der Buchdeckel umsetzt. Auch innerhalb der Buchdeckel ist "Kingdom of the Wicked - Die Göttin der Rache" wieder schön gestaltet. Das beginnt mit der Karte, die die sieben Kreise der Hölle mit den Residenzen der sieben Höllenfürsten, die jeweils nach einer der sieben Todsünden - Stolz, Zorn, Habgier, Neid, Faulheit und Völlerei - benannt sind, und zieht sich über die schön gestalteten Kapitelbeginne bis zu einzelnen Briefen und Karten.
Erster Satz: "Die Ältesten der Hexenzirkel waren sich kaum in irgendetwas einig, abgesehen von zwei Bündnissen, die sie als ihre höchsten Gesetze erachtete: Der Teufel durfte niemals heraufbeschworen werden und niemals, unter keinen Umständen, wurden schwarze Spiegel in der Kristallomantie verwendet."
Der Einstieg in die Geschichte setzt nach einem kurzen Prolog über die Hexe Sofia Santorini genau an der Stelle ein, an der wir Wrath und Emilia in Band 2 verlassen haben: Emilia hat herausgefunden, dass ihre Zwillingsschwester Vittoria doch noch lebt, es sich bei Wrath und nicht wie gedacht bei Pride um den König der Hölle handelt und willigt ein, den Bund der Ehe mit ihm dennoch zu vollziehen. Damit verstrickt sie sich endgültig in ein dichtes Netz aus dem geheimnisvollen Teufelsfluch, den Machenschaften der ersten Hexe, den Geheimnissen der Vergangenheit und muss sich erneut mit Hexen, Dämonen, Vampiren, Werwölfen und verschollenen Göttinnen auseinandersetzen, nur um festzustellen, dass alles, woran sie geglaubt hat, eine Lüge war...
"Du hast fünf Minuten, um dich zu erklären" (...) "Sonst?", fragte Vittoria. Mein Lächeln war ein wunderschöner Albtraum. Zum ersten Mal erschien ein Stirnrunzeln auf Vittorias Gesicht, als hätte sie soeben einen falschen Fehler in ihrem Plan entdeckt. Ungeheuer konnten zwar erschaffen, aber niemals gezähmt werden. "Sonst, liebe Schwester, wirst du die Hexe kennenlernen, zu der ich deinetwegen werden musste."
Vom gemäßigten Erzähltempo und den spärlich geteilten Informationen, die die Autorin in Band 2 an den Tag gelegt hat, ist schon auf den ersten Seiten nichts mehr übrig. Die Ereignisse überschlagen sich geradezu und die Autorin hetzt nicht nur unsere Figuren von einer Szene in die nächste, sondern bombardiert und auch mit neuen Informationen. Dadurch ist die Handlung sehr verworren und entwickelte sich in eine ganz andere Richtung, als ich vorab gedacht hätte. Positiv betrachtet war die Geschichte für mich dadurch nicht vorhersehbar und hochspannend. Negativ war allerdings, dass ich mich an vielen Stellen durchaus gefragt habe, ob die Autorin überhaupt einen Plan hat, wie sie das komplizierte Wirrwarr auflösen möchte, in das sie sich hier verstrickt hat. Während es mir in Band 2 teilweise zu langsam voran ging, ging mir hier vieles deutlich zu schnell. Genau wie Emilia kommt man beim Lesen mit all den neuen Enthüllungen und Verbindungen kaum mit, sodass ich schnell bemerkt habe, dass man sich hier nicht all zu sehr in Gedanken vertiefen, sondern einfach die Entwicklungen der Handlung akzeptieren und dem Fluss der Geschichte folgen muss. Auch wenn ich die Trilogie wirklich liebe, ist das für mich ein deutlicher Kritikpunkt. Mit einem beibehaltenen Fokus auf die Figuren, etwas mehr inhaltlichem Fortschritt schon im zweiten Band und etwas weniger komplizierte Wendungen hätte die Reihe in "Kingdom of the Wicked - Die Göttin der Rache" einfach noch großartiger enden können.
Auch das Worldbuilding hätte für meinen Geschmack noch besser erklärt werden können. In Band haben wir ja das 1eicht verklemmte Palermo des späten 19. Jahrhundert kennengelernt, welches mit glühend heißen Gassen, dem Rauschen des Meeres und dem Duft von italienischem Essen über der Stadt gelegen ein unwiderstehlich sommerliches Setting darstellte. In Band 2 wurde dann der Gegenentwurf dazu vorgestellt: die sieben lasterhaften Kreise der Hölle inmitten eines kalten ewigen Winters. In Band 3 wird dieses Setting nun durch ein geheimnisvolles Schattenreich, die mehrdimensionalen Wandelinseln, einen weiteren Sündenhof hinter ominösen Bergen und den Hof der Vampire ergänzt. Während die anderen Orte der Hölle wie der Sündenpass, auf dem sich Emilia allen sieben Sünden stellen muss, die sieben Häuser der Höllenfürsten, der Feuersee oder die Mondlagune durch den lebendige und detailreiche Schreibstil der Autorin greifbar zum Leben erweckt wurden, kann den neuen Aspekten des Settings durch die eng getaktete Handlung jedoch kaum Aufmerksamkeit geschenkt werden. Durch einige Wendungen verändert sich zudem auch das gesamte Verständnis der hier vorgestellten Welten. Auch bei dieser Herausforderung lässt die Autorin ihre LeserInnen leider ein wenig im Stich und überlässt vieles der eigenen Fantasie.
"Der Dämon senkte seinen Mund zu mir. "Willkommen zurück, Euer Majestät."
Abgesehen von dem etwas zu hohen Erzähltempo, der verworrenen Handlung und dem deshalb zu kurz gekommenen Worldbuilding funktioniert "Kingdom of the Wicked - Die Göttin der Rache" aufgrund derselben Zutaten wie die Vorgängerbände: ein spannender Krimiplot, einfallsreiche Fantasy-Motive und die prickelnde Romanze. Nachdem die Frage nach Vittorias Mörder sich mit ihrem plötzlichen Auftauchen geklärt hat, führt die Autorin mit der Ermordung von Greeds Befehlshaberin einen neuen Krimi-Subplot ein, dessen Wichtigkeit für die Handlung wir allerdings erst gegen Ende verstehen. Von Beginn an präsent sind die hervorragend geschriebenen Fantasy-Motive. Treue LeserInnen meines Blogs werden wissen, dass ich sowohl ein Fan von Hexen-Geschichten als auch von dämonischen Motiven bin. Dass hier mit Hexen, Hexenjägern, Dämonen, dem Teufel, Gestaltwandlern, Vampiren, Werwölfen und Geistern gleich mehrere Motive verbunden wurden, die ich sehr gerne mag, hat der Geschichte natürlich auch ordentliche Pluspunkte eingebracht. Zusätzlich hat mir die Grundidee, die Höllenfürsten als Verkörperung der sieben Todsünden darzustellen, sehr gut gefallen. Neben dem Love Interest Wrath treten in "Kingdom of Wicked" auch noch sechs weitere Höllenfürsten auf: Lust, Greed, Envy, Gluttony, Sloth und Pride. Ergänzt werden diese durch einen Hofstaat an unterschiedlichen Dämonen sowie auftauchende Gottheiten, die erste Hexe und Auswirkungen eines Fluchs vor langer langer Zeit...
"Ich konzentrierte mich auf die Klinge in meiner Hand, drehte und wand mich, schlug zu, als wäre es ein gut einstudierter Tanz. Die Schlacht war die Musik und der Tod mein versierter Tanzpartner. Die ganze Zeit über pochte die Wut in meiner Seele."
Auch die beiden Hauptfiguren sind nach wie vor einfach ein Träumchen! Unsere Ich-Erzählerin Emilia ist eine eindrucksvolle Persönlichkeit, die zwar als Protagonistin nicht immer einfach ist, sich in den 480 Seiten aber meinen größten Respekt erarbeitet hat. Sie lässt sich von ihren Emotionen nicht überwältigen, schafft es immer wieder, sich neu aufzuraffen und tritt Herausforderungen und Gefahren beinahe trotzig entgegen. Zwar sorgt ihr Temperament dafür, dass sie die ein oder andere waghalsige bis sehr dämliche Entscheidung trifft, sie war mir unterm Strich aber trotzdem sehr sympathisch und hat mich mit ihrem Starrsinn ab und an leicht schmunzeln lassen. Auch wenn mir die neue Rolle und Macht, die die Autorin ihr hier in diesem Band andichtet, nicht besonders gut gefallen hat, fand ich sehr schön, wie Emilia die neuen Teile in ihre Persönlichkeit integriert und dabei zu sich selbst findet.
Der männliche Hauptprotagonist Wrath ist die Personifikation eines NA-Fantasy-Love-Interests: wunderschön, mächtig, sarkastisch und tödlich. Dadurch, dass wir nicht aus seiner Perspektive lesen können, müssen wir uns auf die Beschreibungen von Emilia verlassen, um uns ein Bild von ihm zu machen, ahnen aber schon weit vor unserer Protagonistin, dass er ein guter Kerl ist. Zwar hätte ich auch hier gerne noch mehr von ihm gelesen, in Band 3 erfahren wir aber nun endlich mehr von seiner Hintergrundgeschichte, seinem Fluch und den Beweggründen, die seine Handlungen der vorherigen Bänden in einem völlig anderen Licht erscheinen lassen.
"Ich habe dich schon immer gekannt. Und ich werde dich immer erkennen. Deine Seele spricht zu meiner. Es ist das Gefühl, als würde ich nach Hause kommen. Ein Gefühl von Frieden."
Toll ist natürlich auch das funkensprühende Geplänkel zwischen den beiden Hauptfiguren, welche ihre unheimlich tolle Chemie hier noch weiter ausbauen. Während es in Band 1 noch recht zahm zuging, hat der Spice-Gehalt der Reihe mit jedem Band proportional zugenommen und hier seinen Höhepunkt erreicht (pun intended, haha). Die ganzen Fanarts, die ich gesehen habe, haben also nicht gelogen: Emilia und Wrath sind definitiv spektakulär zusammen und eine meiner liebsten Umsetzungen des Enemies-to-Lovers-Tropes im Fantasy-Genre. Ob die beiden am Ende nach all den überwundenen Hürden zusammenfinden? Lest selbst! Ich fand das Ende wirklich stimmungsvoll und rund, insofern dass alles auf den letzten Seiten plötzlich Sinn ergibt (auch wenn man einen Gehirnknoten bekommt, wenn man mit dem neuen Wissen über die Handlung der gesamten Reihe nachdenkt) für mögliche Spinn-Offs genügend Fragen und Anknüpfungspunkte offen gelassen werden. Die Autorin hat bereits drei NA-Spin-Offs angedeutet. In "Throne of the Fallen" wird Envys Geschichte erzählt werden und auch die anderen beiden werden aus der Sicht der Dämonenprinzen erzählt werden. Um wen es sich dabei handelt und wann wir mit den Sequels rechnen können, ist allerdings noch nicht bekannt. Ich freue mich dennoch wahnsinnig darauf, dem Universum der Wicked nochmal einen Besuch abstatten zu können.
Fazit:
"Kingdom of the Wicked - Die Göttin der Rache" ist abermals eine düstere, vielschichtige Geschichte über Tod, Sünde, Liebe und Geheimnisse, welche mit einer mitreißenden Atmosphäre, einem unwiderstehlichen Setting und eindrucksvollen Charakteren mit einer tollen Chemie überzeugt! Leider waren für mich in diesem Finale das Erzähltempo etwas zu hoch, die Handlung zu verworren und das Worldbuilding zu knapp umrissen, sodass Band 3 die Trilogie zwar gekonnt abschließt, aber nicht zu meinem Lieblingsband der Reihe wurde.
Handlung: Eine Slow-Burn, Fake-Marriage, Enemies-to-Lovers Geschichte auf einer tropischen Insel? Count me in! Sofort als ich den Klapptext gelesen habe, wanderte "The Unhoneymooners" auf meine Wunschliste. ...
Handlung: Eine Slow-Burn, Fake-Marriage, Enemies-to-Lovers Geschichte auf einer tropischen Insel? Count me in! Sofort als ich den Klapptext gelesen habe, wanderte "The Unhoneymooners" auf meine Wunschliste. Mit den 368 Seiten hatte ich im Laufe der letzten Woche auch durchaus Spaß, richtig vom Hocker gehauen hat mich die Geschichte aber nicht. Das liegt zum einen daran, dass die Handlung an einigen Stellen etwas überzogen ist. Sei es der Grund, weshalb sich Olive und Ethan überhaupt schon seit Jahren hassen (ein total dummes, unnötiges und an den Haaren herbeigezogenes Missverständnis), die Katastrophe von einer Hochzeit, die dazu führt, dass die beiden zusammen in Flitterwochen auf Maui landen (eine ausschweifende Kotzorgie infolge eines Meeresfrüchte Buffets), die sich häufenden zufälligen Begegnungen auf Maui (wie wahrscheinlich ist es, dass man sowohl den neuen Chef als auch die Ex in einem Resort auf einer Insel trifft?) oder der Konflikt kurz vor dem Happy End - einige Szenen fühlten sich einfach ein wenig seltsam und konstruiert an.
Schreibstil: Der zweite Punkt, weshalb die Tropes für mich nicht so richtig funktioniert haben, ist dass es für mich einfach kaum Chemie zwischen den Figuren gab. Anders als beispielsweise in "The Spanish Love Deception" nahm ich Olive und Ethan ihre gegenseitige Anziehung und auch ihre Gefühle bis zum Ende nur teilweise ab. Zudem sind die sexy Szenen teilweise eher zum Fremdschämen und unangenehm geschrieben (was war das zum Beispiel in dem Badezimmer des Schiffes????). Ob das eine Folge oder die Ursache der fehlenden Chemie ist, weiß ich nicht, enttäuscht hat es mich aber definitiv. Infolgedessen war ich dann sogar fast froh, dass sich die Autorin nicht dafür entschieden hat, explizite Sexszenen einzubinden und es bei angedeuteten fade-to-black-Szenen belässt. Abgesehen von der eher schlechten Chemie hat mir Christina Laurens Schreibstil aber sehr gut gefallen. Der Humor hat mich einige Male zum Lachen gebracht, die Schlagabtäusche zwischen den beiden Figuren sind sehr unterhaltsam und vor allem die ehrliche Kommunikation der beiden ist (bis auf das Ende - was ist denn da bitte passiert?!?) herzergreifend süß!
Figuren: "The Unhoneymooners" war mein erstes Buch von Christina Lauren, auch wenn ich "The Hating Game" als Film kenne. Olive und Ethan haben mich an mehreren Stellen an Lucy und Joshua erinnert, da sie doch recht ähnliche Eigenschaften besitzen und eine vergleichbare Dynamik aufweisen. Abgesehen von der fehlenden Originalität haben mir die beiden Figuren aber gut gefallen. Aus Ethans Leben erfahren wir zwar nur sehr wenig, dafür wird aber Olive, die hier auch Ich-Erzählerin ist, vielseitig charakterisiert. Die Nebenfiguren wie Olives Schwester Ami oder Amis Verlobter Dane bleiben jedoch recht blass und klischeehaft. Ob ich das Sequel über Ami, das im August erscheint, ebenfalls lesen werde, habe ich deshalb noch nicht entschieden.
Das Urteil:
"The Unhoneymooners" ist eine süße und unterhaltsame Liebesgeschichte vor wunderschöner Kulisse, die allerdings aufgrund der fehlenden Chemie der Figuren und einigen seltsamen Eskapaden der Handlung Punkte verliert. Leseempfehlung - es gibt allerdings auch bessere Bücher dieses Genres!
Wirkliche Fragen zum Ende des dritten Teils werden in dem Bonuskapitel zwar nicht beantwortet, dennoch hatte ich mit den 23 Seiten eine Menge Spaß. Ganz in ihrem typisch unterhaltsamen, augenzwinkernden ...
Wirkliche Fragen zum Ende des dritten Teils werden in dem Bonuskapitel zwar nicht beantwortet, dennoch hatte ich mit den 23 Seiten eine Menge Spaß. Ganz in ihrem typisch unterhaltsamen, augenzwinkernden Schreibstil erzählt Kerstin Gier von fetzigen Hochzeitfrisuren, Dinosauriern und Royals am Strand, Tierschutzaktionen mit weißen Tauben, singenden Familientraditionen und Bühnenbildvandalismus, die zu einer schönen Hochzeit beitragen und die "Silber"-Trilogie rund abschließen. Herzliche Empfehlung an alle, die die Trilogie mochten!
Handlung: Die "Silber"-Trilogie hat so lange darauf warten müssen, bis ich sie endlich lese und jetzt ist sie schon wieder vorbei. Ich hatte mit den drei Bänden dieses spannenden Fantasy-Abenteuer mit ...
Handlung: Die "Silber"-Trilogie hat so lange darauf warten müssen, bis ich sie endlich lese und jetzt ist sie schon wieder vorbei. Ich hatte mit den drei Bänden dieses spannenden Fantasy-Abenteuer mit charmantem Schreibstil und lebendigen Figuren total viel Spaß, auch wenn sich das Finale für mich als der schwächste Band entpuppte. Das lag zum einen daran, dass sich der Mittelteil ein wenig zog, da sich die Grundhandlung der ersten Bände wiederholte und wenig Neues geliefert wurde. Der große Showdown hingegen ging für mich dann viel zu schnell und lies noch einige ungeklärte Fragen offen. Auch der Hintergrund der Träume wird leider nie abschließend geklärt. Ich habe drei Bände lang darauf gehofft, dass sich die Autorin ihrem Worldbuilding und der Grundidee der Traumwelt nochmals genauer annimmt, aber viele Fragen bezüglich des Worldbuilding bleiben leider für immer unbeantwortet. (Spoiler Warnung: Auch dass die Autorin jetzt drei Bände auf diesem rätselhaften Dämon herumgekaut hat, nur damit es ihn am Ende doch nicht gibt, fand ich nicht sonderlich befriedigend.).
Schreibstil: Das bedeutet jedoch nicht, dass mir das dritte Buch der Träume nicht ebenfalls eine gute Zeit bereitet hätte. Kerstin Giers unverwechselbar lockerleichter, jugendlicher und humorvoller Schreibstil sorgt mal wieder für gute Laune und verbindet Abenteuerliches sehr geschickt mit Alltäglichem. Egal ob kreative Wortneuschöpfungen, wilde Traumabenteuer, Mr. Wus Lebensweisheiten oder kuriose Buchsbaum-Massaker - ich habe beim Lesen durchgängig vor mich hin geschmunzelt und teilweise schallend gelacht. Klar, ihre Witze sind manchmal ein wenig auf die Spitze getrieben und es werden auch viele Klischees verarbeitet, unterm Strich bleibt jedoch wieder ein sehr positiver Eindruck von ihrem Schreibstil zurück.
Figuren: Unsere Erzählerin Liv Silber ist eine typische Kerstin-Gier-Figur: liebenswert, mutig, schlagfertig und das Herz am rechten Fleck. Ihre erfrischende, jugendliche Perspektive verleiht der Geschichte ganz viel Charisma! In Band 3 steht fpr meinen Geschmack leider das Teeniedrama mit Henry und ihr Minderwertigkeitskomplex bezüglich ihrer geringen Beziehungserfahrung im Vordergrund, sodass andere spannende Entwicklungen wie beispielsweise Lotties Lovestory, die Aufdeckung von Secrecys Identität, die Hochzeit ihrer Mutter im Speziellen und generell die Nebenfiguren stark in den Hintergrund rücken. Besonders dass die Antagonisten hier stark stereotypisiert werden (was hat die Autorin denn nur gegen Psychiater und Psychotherapeuten???) und mir teilweise die Motive von Arthur und Anabelle nicht ganz schlüssig waren, fand ich sehr schade. Gut gefallen haben mir hingegen weiterhin besonders Livs kleine Schwester Mia und ihr Kindermädchen Lotti. Es bleibt für mich also dabei: "Silber" ist nicht Kerstin Giers bestes Werk aber durchaus ein lesenswertes Fantasy-Abenteuer für Groß und Klein!
Die Zitate
"Ich habe schon Thunfisch-Sandwichs gegessen, die einen höheren IQ hatten als dieser Junge." (Mr Daniels über Jasper Grant)
"Der Baum wünscht sich Ruhe, aber der Wind hört nicht auf" - Mr. Wu
Das Urteil:
Auch Band 3 der Silber-Reihe überzeugte mich mit einem charmantem Schreibstil und lebendigen Figuren, auch wenn sich das Finale für mich als schwächster Band entpuppte. Der Mittelteil zog sich, nur um in einen überhasteten Showdown überzugehen, die Motive der Antagonisten bleiben unklar und die Hauptfigur verliert sich in einem vermeidbaren Minderwertigkeitskomplex. 3,5 Sterne für dieses lesenswerte Fantasy-Abenteuer, das allerdings nicht Kerstin Giers bestes Werk ist!