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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.11.2022

Verstehe ich meinen Hund?

Versteht mich mein Hund?
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Nach der Lektüre des Buches „Versteht mich mein Hund?“ konnte ich unseren Hund bei unserem heutigen Waldspaziergang aus einer völlig neuen Perspektive beobachten. Ich verstand nun, warum die Aufmerksamkeit ...

Nach der Lektüre des Buches „Versteht mich mein Hund?“ konnte ich unseren Hund bei unserem heutigen Waldspaziergang aus einer völlig neuen Perspektive beobachten. Ich verstand nun, warum die Aufmerksamkeit unseres Vierbeiners von den kleinsten Bewegungen im Gebüsch angezogen wurde und konnte besser nachvollziehen, weshalb seine Nase durchgehend Erdkontakt hielt. Was gäbe ich dafür, einen Tag lang seine besonderen Wahrnehmungsfähigkeiten zu besitzen? Leider ist mir dies nicht möglich, aber Sophie Collins weiß, wie sie die Wahrnehmungswelt der Hunde auf eine faszinierende Weise erklärt. Im ersten Teil des Buches werden die fünf Hundesinne verständlich beschrieben und die Informationen durch wissenschaftliche Forschungsergebnisse untermauert. Selbst wenn mir die ein oder andere Information bereits oberflächlich bekannt war, wurde ich beispielsweise durch Vergleiche innerhalb des Tierreichs oder auch durch manche neue Detailinformation durchaus ins Staunen versetzt. Auch die passend ausgewählten Farbfotos lockerten den Text wunderbar auf und entlockten mir so manches Schmunzeln. Im zweiten Buchteil stellt die Autorin Übungen vor, die zu spannenden Interaktionen mit dem hündischen Familienmitglied einladen. Da nun die Winterzeit ansteht und manche Gassirunde wetterbedingt wohl auch mal kürzer ausfällt, werde ich diese in den nächsten Wochen ausprobieren. Und ich bin gespannt, welche Reaktionen und Lernerfolge unser Felljunge dann zeigt.

„Versteht mich mein Hund?“ ist ein gelungenes Kombinationsbuch aus Theorie und Praxis, mit dessen Hilfe wir unseren Hund aus einer neuen Perspektive betrachten und besser kennenlernen können – selbst, wenn er schon seit einigen Jahren unser Gefährte ist. Vielleicht sollte der Titel des Buches eher lauten: Verstehe ich meinen Hund? Von einem besseren Verständnis aus menschlicher Perspektive würden letztlich beide Seiten profitieren. Ein tolles Geschenk für Hundebesitzer, aber auch für Hundebegeisterte!

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Veröffentlicht am 07.11.2022

Jans Lektionen

Jans Weg
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Dorota Danielewicz schreibt über ihr herausforderndes Leben als Mutter eines Sohnes, der seit frühester Kindheit an einer seltenen, unheilbaren Stoffwechselerkrankung leidet und deshalb bei seiner Lebensführung ...

Dorota Danielewicz schreibt über ihr herausforderndes Leben als Mutter eines Sohnes, der seit frühester Kindheit an einer seltenen, unheilbaren Stoffwechselerkrankung leidet und deshalb bei seiner Lebensführung auf Unterstützung und Betreuung angewiesen ist. Mich hat besonders betroffen gemacht, dass die behandelnden Ärzte viele Jahre lang ratlos waren und nicht wussten, welche Erkrankung die fortschreitenden Funktionsstörungen von Jans Bewegungs- und Sprachzentrums auslöste. Und trotzdem, selbst in Zeiten größter Verzweiflung, ist es der Autorin gelungen, das Wohlergehen ihres Sohnes in den Vordergrund zu stellen und sich zugleich ihren Lebensmut zu bewahren. Sie entschied sich dafür, das eigene Glücksempfinden neu zu definieren und lernte von ihrem Sohn Jan wertvolle Lektionen, die sie in diesem Buch auf eine berührende Weise zusammenfasst. Die einzelnen Kurzkapitel beinhalten nachdenklich stimmende Erfahrungsschilderungen, ehrliche Selbstreflexionen sowie Ängste und Hoffnungen einer Mutter, die bereit ist, für die Rechte ihres Sohnes zu kämpfen.

Gewiss ein ermutigendes Buch für Eltern, deren Kind ebenfalls eine intensive Betreuung benötigt, aber auch für Angehörige oder Freunde betroffener Familien, die sich fragen, wie kann ich helfen und ist meine Unterstützung erwünscht? Deshalb auch ein Buch für Zögernde, die eventuell noch von Berührungsängsten zurückgehalten werden. Eine äußerst lesenswerte sowie wichtige Lektüre, deren Lektionen Demut und Dankbarkeit vermitteln.

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Veröffentlicht am 02.11.2022

Kindgerecht aufbereitete Vorbildgeschichte über Malala Yousafzai

Jede*r kann die Welt verändern! - Ich bin Malala Yousafzai
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„Ich bin Malala Yousafzai“ ist ein Buch, das jungen Lesern kindgerecht erklärt, wie wichtig es ist, sich für die eigenen Rechte einzusetzen und auf die Unterdrückung von benachteiligten Bevölkerungsgruppen ...

„Ich bin Malala Yousafzai“ ist ein Buch, das jungen Lesern kindgerecht erklärt, wie wichtig es ist, sich für die eigenen Rechte einzusetzen und auf die Unterdrückung von benachteiligten Bevölkerungsgruppen - in diesem Fall von Kindern - aufmerksam zu machen. Mir gefällt die geniale Idee dieser Reihe, mutige Persönlichkeiten vorzustellen, die auch in der „Erwachsenenwelt“ reale Vorbilder sind. Warum sollten unsere jüngsten Generationen von diesen besonderen Menschen erst erfahren, wenn sie eine höhere Lesekompetenz erreicht haben? Das handliche Comicbuch bietet eine ausgewogene Mischung aus geschriebenem Text und Bildern, die Hintergrundwissen und Emotionen für junge Leser ab sieben Jahren gekonnt transportieren. Für mich handelt es sich um ein ganz besonderes Mutmachbuch, das die außergewöhnliche Lebensgeschichte einer tapferen Kinderrechtsaktivistin erzählt und währenddessen eine wichtige Botschaft deutlich vermittelt: Jede*r kann die Welt verändern. Lange Überlegungen, welches Geschenk sich zukünftig als Mitbringsel eignet, werde ich nicht mehr anstellen müssen. Die Comicbücher dieser besonderen Reihe und ihre Kernbotschaften haben mich überzeugt. Schwierige Themen werden leicht zugänglich aufbereitet, regen zum Nachdenken und Hinterfragen an, unterhalten und erzeugen ein Gefühl von Selbstwirksamkeit: Fünf Sterne!

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Veröffentlicht am 18.10.2022

Ein hoffnungsstärkendes Buch mit Tiefgang

Das Buch der Hoffnung
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Dr. Jane Goodall hat in ihrem Leben schon großes Leid sowie persönliche Schicksalsschläge erlebt und als Naturschützerin vor kaum zu bewältigenden Herausforderungen gestanden. Wie ist es ihr trotz dieser ...

Dr. Jane Goodall hat in ihrem Leben schon großes Leid sowie persönliche Schicksalsschläge erlebt und als Naturschützerin vor kaum zu bewältigenden Herausforderungen gestanden. Wie ist es ihr trotz dieser Umstände gelungen, die Hoffnung nicht aufzugeben? Warum setzt sie sich bis zum heutigen Tag für den Tier- und Umweltschutz ein? Und was können wir von der Natur über unsere eigene Widerstandskraft lernen? Diese Fragen beantwortet die Verhaltensforscherin eindrucksvoll in Gesprächen mit Douglas Abrams. Berührend, motivierend und mit Tiefgang.

Ein inspirierendes Buch für Leser*innen, die wieder einen Funken Hoffnung benötigen, um - angesichts der drohenden Klimaerwärmung - aus einer mutlosen Handlungsstarre herauszufinden und für alle Menschen, die sich für die bewegenden Lebenserfahrungen einer engagierten Umweltschützerin interessieren.

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Veröffentlicht am 15.10.2022

(M)Ein Fantasyhighlight des Jahres

The Lost Crown, Band 1: Wer die Nacht malt (Epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Jennifer Benkau)
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Die Geschichte über Kaya und Mirulay spielt in einer komplex aufgebauten und dadurch realistisch wirkenden Welt, die man als Leser mit Staunen und Begeisterung erkundet. Ob Illusionsmagie, ein mystisches ...

Die Geschichte über Kaya und Mirulay spielt in einer komplex aufgebauten und dadurch realistisch wirkenden Welt, die man als Leser mit Staunen und Begeisterung erkundet. Ob Illusionsmagie, ein mystisches Waldvolk oder bedrohliche Gierschluchten, die ihre Opfer jagen, Jennifer Benkau besitzt eine beneidenswerte Vorstellungskraft, die sie gekonnt für die Erschaffung von Eshrian und Amisa einsetzt. Auch die Protagonisten sind glaubwürdig in die Geschichte eingebunden, denn sie verfügen über unterschiedliche Charakternuancen, deren detaillierte Ausarbeitung authentische Persönlichkeiten zum Leben erweckt. Kaya ist eine Hufschmiedin mit einzigartigen, geheimen Magiefähigkeiten, die - nachdem sie Mirulay das Leben rettet und ihn dadurch unfreiwillig näher kennenlernt - zwischen ihren Gefühlen hin- und hergerissen ist. Ihr eigensinniger Charakter wird mit Tiefe dargestellt und man ertappt sich als Leser schnell dabei, wie man mit Kaya mitfiebert und hofft, dass sie den Weg aus der Gefangenschaft und endlich wieder zu ihrem Bruder Kito findet. Mirulay‘s Handlungsmotive offenbaren sich hingegen nur sporadisch, so dass er schwer einzuschätzen und von Geheimnissen umgeben ist. Eine undefinierbare Ahnung begleitet einen von Seite zu Seite und man spürt, dass Kaya kurz davor steht, Erkenntnisse zu erlangen, die ihre eigene Vergangenheit infragestellen werden. Auf diese Weise wird die Handlungsspannung bis zum Schluss kontinuierlich gesteigert und man kann das mitreißende Buch einfach nicht mehr aus den Händen legen.

"The Lost Crown" ist das erste Werk, welches ich von Jennifer Benkau gelesen habe. Doch mich hat der leichtgängig lesbare Schreibstil mit seinen wunderschönen, poetisch anmutenden Elementen so sehr fasziniert, dass ich demnächst weitere Bücher der Autorin lesen möchte. Vielleicht gelingt es mir so, die Wartezeit bis zum Frühjahr 2023 zu überbrücken? Unbedingt möchte ich dann erfahren, was das Schicksal für Kaya, Mirulay, Kito und Nevan bereithält. Fünf Sterne für eine berauschende Geschichte, die ich definitiv zu meinen Fantasyhighlights 2022 zähle!

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