Profilbild von WriteReadPassion

WriteReadPassion

Lesejury Star
offline

WriteReadPassion ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit WriteReadPassion über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.11.2022

Kein Aufklärungsbuch, sondern ein gefährliches Verzerrungsbuch!

Kaputte Wörter?
0

Kurzmeinung:
Endlich fertig gelesen! Ein sehr anstrengendes und aufregerisches Werk! Kein Sach-Duden, sondern durchweg ein Meinungs-Sachbuch des Autors!


Klappentext:
Matthias Heine behandelt unterhaltsam ...

Kurzmeinung:
Endlich fertig gelesen! Ein sehr anstrengendes und aufregerisches Werk! Kein Sach-Duden, sondern durchweg ein Meinungs-Sachbuch des Autors!


Klappentext:
Matthias Heine behandelt unterhaltsam und wissenschaftlich fundiert über 80 Wörter, die heute als diskriminierend, problematisch und gestrig bezeichnet werden oder im Verdacht stehen, es zu sein. Die Wörter reichen von behindert über Eskimo, Flüchtling bis Weißrussland und sogar Milch und bester Freund.

All diese Wörter sind auf die eine oder andere Art kaputt. Manche funktionieren gar nicht mehr, andere kann man mit Vorsicht noch verwenden. Heine erklärt die Geschichte der Wörter und der Diskussionen um sie, warum sie so heikel sind und wie und wann man sie vermeiden sollte. So leistet das Buch einen wichtigen Beitrag zu der aufgeheizten Debatte um den Sprachgebrauch. Wer es gelesen hat, kann eine fundiertere Meinung entwickeln und erhält Sicherheit bei der eigenen Ausdrucksweise.


Autor:
Matthias Heine, 1961 in Kassel geboren, hat in Braunschweig Germanistik und Geschichte studiert. Seit 1992 ist er Journalist in Berlin, hat u. a. für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, taz, BZ, den Cicero, Neon und Theater heute geschrieben. Seit 2010 ist er Kulturredakteur der Welt. Er hat bereits mehrere Bücher zum Thema Deutsche Sprache veröffentlicht.


Bewertung:
Das Cover wirkt altmodisch, was hervorragend zum Thema passt. Da ich selbst spontan gerne Wörter erfinde, hat mich das Buch gelockt. Es ist vorher schon klar, dass dieses Thema "Sprachgebrauch" ein schwieriges in Deutschland ist, viel zu sehr emotional (beidseitig) aufgeladen. Andere Länder gehen damit pragmatischer und demokratischer um. Oft ist es eher so, dass ein Teil der Gesellschaft auf das Alte mit Diffamierungsverhalten der Gegenseite beharrt, und ein anderer Teil gefühlt fast jedes Wort infrage stellt. Und die dazwischen wollen einfach eine offene Diskussion, die überfällig ist. All das ist sehr präsent gewesen, bevor ich das Buch in den Händen hielt.

Bevor ich weiterschreibe muss ich zum Verständnis dieser Rezension anmerken, dass nicht nur das Thema und sein Inhalt zu kritisieren ist, sondern auch seine Machart und sein extremer Meinungsinput des Autors. Es ist eben kein gewöhnlicher Duden in Sachbuchform, sondern ein Meinungsbuch des Autors mit Sachinhalten. Und da ich viel dazu zu berichten habe, ist diese Rezension auch etwas länger als sonst (naja, als oft). Dafür ist eine Rezension schließlich da, oder? Meine reflektierten Gedanken zum Werk erläutern zu können. Und bei diesem Werk gibt es für mich viel zu erläutern.



Zuerst sah ich eine Leserunde zu einem Duden kritisch. Was soll man da austauschen? Schnell wurde aber klar, dass dieser Duden ganz anders als die gängigen Duden ist. Es sind keine Wörter untereinander aufgelistet, woneben eine Erläuterung folgt. Das Buch führt eine kleine Auswahl an Wörtern auf, die umstritten sein sollen. Ja, sollen, weil einige Wörter willkürlich ausgesucht wirken. Diese sind eher in anderen Ländern strittig, sodass sie bei uns in Deutschland noch gar keine öffentliche Aufmerksamkeit genießen. Dann wiederum gibt es Wörter, die mir fehlten, die ich interessant finde auseinanderzunehmen. Zwei davon:

Schlampe: Galt früher als unordentlich. Dazu sagen wir heute sowas wie "Dreckssau". Für Schlampe heute galt früher das Wort "Hure".

Spastisch/Spastiken: Wird fast nur noch als Beleidigung und nicht als Bezeichnung der Erkrankung genutzt.

ungebildet/nicht gebildet: Ein Fakt, der heute fast nur noch als Beleidigung aufgefasst wird. Wie Allein-stehend oder Allein-erziehend.

Ich führe sie deshalb auf, weil sie sehr offensichtlich zum Thema passen und dennoch nicht im Buch stehen. Jedes der Wörter ist unterschiedlich lang erläutert und kritisiert. Jedes Wort oder Doppelwort hat vier Teile:

Ursprung

Gebrauch

Kritik

Einschätzung


Der "Ursprung" zeigt die Herkunft des Wortes. Der "Gebrauch", wie es verwendet wird. Die "Kritik" führt auf, was am Wort fehlerhaft oder gar falsch in der Benutzung ist. Und in der Einschätzung bringt der Autor seine Meinung zum Ganzen auf Papier. Das Problem ist, dass diese Einteilungen nicht strikt sind, sondern der Autor schon im Bereich "Gebrauch" seine eigene Meinung zum Besten gibt. Dasselbe gilt im Bereich "Kritik". Richtig verstanden, da braucht es auch keinen Meinungsbereich wie der "Einschätzung", da des Autors Meinung überall durchtränkt ist. Und diese Art Zusammenstellung des Buches beginnt schon in der Einleitung, die fast durchgehend die Meinung des Autors ist und keine neutrale Übersicht über das Buchthema, wie es das sein sollte. Zudem stellt der Autor selbst schon dort seine Intension (der Grund, das Buch zu verfassen) zum Buch infrage:

"Ich gehe von der Grundüberzeugung aus, dass keine Regierung, keine Behörde, und erst recht keine Minderheiten den 200 Millionen Deutschsprechern vorzuschreiben haben, welche Wörter sie gebrauchen dürfen. Auch dann nicht, wenn solche Minderheiten sich von Wörtern betroffen oder diskriminiert fühlen." (Seite 11)

Da stelle nicht nur ich, auch einige meiner Lesekumpaninnen, die Frage, mit welcher Intension er das Buch überhaupt erfasst hat?! Was soll das Ganze dann, wenn er es sowieso für ein Unding hält, die Sprache jemals zu ändern.

Als Information in der Leserunde steht unter anderem: Wer sich sicher und souverän in diesem sprachlichen Dschungel bewegen möchte, sollte "Kaputte Wörter?" von Matthias Heine lesen. = Dem widerspreche ich vehement! Ich möchte zunächst ein paar Beispiele direkt aus der Einleitung aufführen, um meine Kritiken besser darzustellen.


S. 7: Verstörend daran ist allerdings der schrille Ton, mit dem Aktivisten häufig das Recht fordern, Fragen des Wortgebrauchs ausschließlich und endgültig in ihrem Sinne zu entscheiden, statt mit offenen demokratischen Diskussionen für eine Veränderung zu werben.

Das stimmt so nicht, das ist ebenfalls pauschal geurteilt, das er anderen vorwirft. Es gibt genauso viele Menschen, die sich deren Ansichten gar nicht anhören und das Vorhandene gar nicht infrage stellen wollen, und das dann total diffamieren und ins Lächerliche ziehen.



S. 8: Noch weiter wird der Erregungszirkel dann dadurch, dass Sprachkritiker die missglückte Sendung nachträglich begutachten und Medien über den Shitstorm berichten – was selbst dem unwilligsten Diskursteilnehmer jede Chance nimmt, solche Banalitäten komplett zu ignorieren.

Banalitäten? Die Aufregung um bestimmte Wörter, die Menschen zu Nichtmenschen oder geringschätzende Menschen degradieren ist nicht banal!



S. 12: Kein verantwortungsbewusster Mensch wirft heute ein jahrzehntealtes Fahrrad oder einen Plattenspieler weg, wenn sie kaputtgehen. Mit einem ähnlichen Blick sollten auch jahrhundertealte Wörter auf ihre Reparaturfähigkeit zumindest geprüft werden.

Da sehe ich auch so, allerdings sind manche Wörter nicht reperaturfähig, so wie manches altes Zeug. Diese müssen weg! Ein verantwortungsbewusster Mensch hebt auch nicht alles alte auf wie ein Messie, der Angst hat, loszulassen. Diese Seite der Münze lässt der Autor völlig aus!



Der Autor schreibt, die Wörter hier galten früher als neutral. Das bestreite ich. Neutral ist wohl kaum eines der Wörter, sie hatten nur eine andere Bedeutung und/oder wurden zweckentfremdet. Das zeigt er schon mit dem ersten Wort "Abtreibung", und das zieht sich fort.

Der Autor bedient sich selbst einer abwertenden Sprache in der Einleitung. Es fiel mir sehr schwer, weiterzulesen. Er schreibt, niemand habe das Recht, Menschen vorzuschreiben, wie sie zu sprechen haben, egal wie diskriminierend sich manche fühlen. Ich weiß nicht, was ich dazu noch schreiben soll - mir verging die Freude an dem Buch. Erstmal hat uns doch jemand vorgeschrieben, wie wir zu sprechen haben. Die Sprache, die wir jetzt haben ist ja wohl kaum vom Himmel gefallen, oder? Wir sind an diese gewöhnt und wollen nichts daran ändern - das ist etwas ganz anderes! Weiter ist es so, dass Sprache sich im Laufe der Menschheit immer geändert hat, so wie auch die Gegebenheiten ihrer jeweiligen Zeit. Würde es nach dem Autor und vielen anderen gehen, würden wir immer nur die eine Sprache haben, die wir gerade haben - was logischerweise nur eine Gegebenheit, eine Zeit mit sich zieht. Man muss den Gedanken auch mal zuende denken. Man kann keine Sprachänderungssperre verlangen, während die Zeit/Epoche sich ständig weiterentwickelt. Ansonsten muss man sich in Fantasieromanen verstecken. An so einem Unsinn merkt man, dass es bloß um persönlichen Machterhalt - Status Quo - geht.

Er argumentiert zu den jeweiligen Wort-Diskussionen oft falsch bzw. er nimmt Beispiele, die nicht zur Sachlage passen, um seine unbedingte Rettung zu rechtfertigen, weil er selbst der Ansicht ist, sie dürfen auf gar keinen Fall rausgenommen oder abgeändert werden und ein dadurch falsches Bild zu vermitteln. Es wirkt auf jeden Fall gewollt, da er das durch das Buch zieht. Er argumentiert nicht nur mit falschen Beispielen, die nicht mit der jeweiligen Situation passen (z.B. Familienmord zur Diskussion um Ehrenmord), sondern argumentiert schlicht nach dem Motto "So war es schon immer und so soll es auch immer sein!" (z.B. Wörter x und x sind umständlicher zu sprechen als die in Kritik geratenen Wörter). Und deshalb - wegen eigener persönlichen Verbohrtheit, des Trotzes und der Fantasielosigkeit von Bezeichnungsfindung - darf sich aus der Sicht des Autors nichts ändern. Nicht zuletzt die Anmaßung einiger Menschen anderen Menschen zu sagen, wie sie zu sprechen haben. Da gebe ich nur zwei Dinge kurz und knapp zu Bedenken: 1. Wer lehrte uns den Sprachgebrauch, den wir jetzt haben? Woher kommt das? Von den Göttern sicher nicht! 2. Dann zieht auf eine einsame Insel, dann könnt ihr sprechen, wie ihr wollt! Wenn ihr aber mit einer Gemeinschaft leben wollt, dann habt ihr die gemeinschaftliche Pflicht, aufeinander acht zu geben - geistig, seelisch, körperlich.

Der Autor scheint einen sehr patriarchaten Blick auf die Welt zu haben, nicht nur in Bezug auf Frauen. Es bloß auf "alter, weißer Mann" zu beschränken, finde ich aus mehreren Gründen unpassend, darunter auch, dass ich nicht weiß, ob dies beim Autor zutrifft. Was ich weiß ist, dass er sich große Mühe gibt, wie einer rüberzukommen.



Eine Leserin hat geschrieben, dass sie dem Autor zustimme, dass niemand das Recht hat, uns vorzuschreiben, wie wir zu sprechen haben. (Das hört man auch von vielen anderen Menschen.) Daraufhin fragte ich sie, wieso sie das Buch dann lese, das passe nicht zusammen. Sie antwortet, es sei aus Spaß am Lesen. Das Einzige, das ich dem entgegen könnte ist, dass es genug Bücher zum Spaßlesen gibt und dieses hier Diskussionen um den Sprachgebrauch aufzeigt und dazu anregt, mitzudiskutieren. Dass das Konzept des Buches durch die Meinungsmache des Autors verfälscht wird und für den Autor auch unlogisch ist, da er wie die Leserin keinen Grund für Diskussionen zum Sprachgebrauch sieht, ist eine ganz andere Sache. Ich persönlich habe noch nie ein Konzept eines Autors/einer Autorin vor mir gehabt, dass das Gegenteil von dem ist, was er/er denkt und will. Völlig irritierend und fragwürdig. Da ergibt die Theorie einer anderen Leserin eher Sinn; dass das Buch dazu dient, die Meinung des Autors zu verfestigen und damit beizutragen, diese Diskussionen einzudämmen bzw. bestimmte Wörter zu behalten, indem er seine starre Meinung in die Öffentlichkeit bringt. Dazu passt auch seine suggestive und populistisch-polarisierende Art, dies zu tun.



Die Haltung "Ich habe das schon immer so gesagt, ich lasse mir das nicht wegnehmen - egal, welche Argumente dafür sprechen" kommt aber doch sehr deutlich wieder. Hin und wieder sagt er das auch in etwas anderer Weise. Und dann gibt er bei einigen Wörtern an, dass Menschen, die ihren Sprachgebrauch nicht ändern starrsinnig, eine rechte Gesinnung haben ... all das, was er auch rüberbringt auf mich. Das lässt sich einfach nicht zusammenbringen.

Es ist eben kein Meinungsbuch, sondern ein Sachduden. Daher finde ich die Art des Autors hier völlig unangebracht! Gegen seine Meinung in dem Buch habe ich ja nichts, aber bei so einem Werk darf es nicht davon durchtränkt werden, sondern nur hin und wieder als Signatur des Autors sichtbar sein, sodass es keine Meinungsmache und der Leser damit nicht überfallen wird - und kaum Raum hat, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen.

Ja, einige Wörter sind Kindheitserinnerungen, aber deshalb dürfen die nicht infrage gestellt werden? Was für uns schöne Erinnerungen sind, sind es für andere nicht. Auch bei Kindheitserinnerungen darf hinterfragt werden, ob sie heute noch genauso im Wortgebrauch gelten sollten. Denn was gerne vergessen wird; es war ja auch eine andere Zeit, wir sind anders mit Menschen umgegangen, Diskriminierung war nicht Infrage gestellt. Indem wir uns der Reflektion dieser zeit verweigern, verweigern wir auch Gleichgerechtigkeit. der Spruch "Ich habe das immer schon so gemacht/gesagt!" ist ein Totschlagargument, dass keine Veränderung zulassen will. Nur weil wir etwas immer so gemacht/gesagt haben, muss das so bleiben? In einer Zeit, die sich ebenfalls ändert wie wir Menschen?

Wer also glaubt, die Wörter wurden ohne Sinn und Verstand erfunden, sollte sich geschichtlich mit Wissen aufrüsten. Wörter zeigen, machen deutlich, wie wir eine Sache sehen.



Einerseits wirkt der Autor total verbohrt, andererseits erklärt er bei einigen Wörtern ausführlich Hintergründe und Kritiken - was ihn wiederum zum Teil offen wirken lässt, auch Diskussionen zu Änderungen zuzulassen. Entweder ist er ein zutiefst gespaltener Mensch oder er bringt sein Anliegen miserabel rüber. Ich musste mich echt anstrengen, überhaupt die Einleitung zuende zu lesen, bei so viel Fremdenfeindlichkeit - bezogen auf Veränderungen, die auch in vielen Punkten nötig sind, da wir in einer anderen Zeit leben.

Sehr positiv möchte ich anmerken, dass der Autor sehr intensiv recherchiert hat, auch wenn seine eigene Meinung das oft überdeckt. Viele Quellen haben mein Interesse geweckt, denen ich auch nach Abschluß des Buches nachgehen möchte. Andererseits gibt es viele Wörter, bei denen die Recherche fehlt. Es fehlt die eindeutige Kritik zu dem jeweiligen Wort, sodass ich bei einigen die Kritik nicht nachvollziehen kann. Mir fehlen Informationen, um mir ein Urteil erlauben zu können. Schade ist, dass der Autor seine Meinung bei vielen Wörtern höher setzt als die der betroffenen Gruppen selbst. Bei einigen Wörtern fehlt deren Kritik völlig, sodass die Diskussion in dem Buch oberflächig über deren Köpfe hinweg geht. Mich interessiert die Meinung der Völker/Gruppen, die das betrifft mehr als die Meinung des Autors. Auch hier wieder ein Beispiel, dass das Buch mehr Meinungsmache vom Autor als ein unabhängiges Sachbuch ist.

Es steckt viel Input wegen der Recherche drin, aber der Autor hätte es auch etwas verständlicher umschreiben können. Einige meiner Lesekumpaninnen und auch ich selbst konnten manchem schwer folgen. Neben den fehlenden oder verzerrten Beispielen kommt hier auch eine etwas komplexe Schreibweise des Autors zu Tage. Das erforderte zusätzliche Anstrengungen, den Inhalt zu verstehen. Die Quellenangaben sind manches Mal unverständlich bzw. die Abkürzungen dazu. Einige Quellen an sich finde ich sehr interessant und für mich lohnt es sich, diesen selbst nachzugehen. Auch wenn manches wirklich absurd in seiner Diskussion um bestimmte Wörter ist (Beispiel Satzzeichen Punkt), die Hintergründe über viele Wörter habe ich dennoch mitgenommen.



Fazit:
Man muss nicht aus allen Wörtern, die wir nicht ändern wollen, so einen Status Quo-Aufreger machen. Mehr Akzeptanz für Belange anderer, die es etwas angeht, würde uns den ganzen Sprachwahnsinn, der damit einhergeht ersparen.

Gerade wenn man so ein Buch schreibt, das derart polarisiert, mit all den polarisierenden Wörtern, muss man sich einen freien Blick behalten. Er gibt ja seine Meinung bei der Rubrik "Einschätzung" wieder. Das widerspricht also dem Argument, dass es fast unmöglich sei, so ein Buch zu schreiben und neutral zu sein. Denn wenn er die Chance hat, seine eigene Meinung kundzutun, muss und sollte er nicht alles damit überziehen. Und eine Einleitung dient dazu, einen ins Buch zu geleiten, wie eine Art Vorschau. Wenn ich - wie hier - kaum Offenheit für alle Argumente, fast nur meiner eigenen habe, dann ist das eine große Befangenheit und der Autor ist nicht Imstande wirklich frei berichten und aufklären zu können.



Bei Diskriminierungs-Diskussionen (auf Wörter bezogen) sollte es wirklich nur um Wörter gehen, die bewusst und unbewusst benutzt werden, um Menschen auszugrenzen und zu beleidigen. Dabei muss man die geschichtlichen Hintergründe der Wörter im Blick haben. Wie bei Befürwortern müssen auch bei Kritikern Fakten und Logik walten. Jeder hat eine eigene Meinung, aber wir brauchen bei Kategorisierungen ja immer grundlegende Leidfäden, Regeln, auf die wir uns beziehen zu urteilen. Das ist bei allem so, auch bei solchen Belangen.

Alle Wörter haben zu Beginn einen eigenen Hintergrund und fast alle Wörter (Ausnahmen gibt es ja immer und überall) hatten ursprünglich eine andere Bedeutung, als wir sie jetzt kennen. Sie haben sich aufgrund voranschreitender Epochen und Reflexionen der Menschen in ihrer Bedeutung und Benutzung entwickelt. Wieso sollen sie jetzt plötzlich genauso stehen bleiben, wie sie sind? Nur weil wir keine Lust und/oder Einsicht haben, dass sie sich weiterentwickeln müssen? Wenn wir wirklich ehrlich darüber nachdenken - fernab unseres Egos - werden wir zur Einsicht gelangen, dass wir nicht das Recht haben, diese für uns Menschen natürliche Sprachentwicklung aufzuhalten.

Wie der Autor wirklich drauf ist, wissen wir ja nicht. Wir Leser/innen können nur das aufzeigen, was der Autor niederschreibt und auch wie er es tut und wie er damit rüberkommt. Aber wenn jemand so offensichtlich seine Meinung auf allen Ebenen durchdrückt, in einem Sachduden ! , mit klar rauszulesender Menschenverachtung und falschen Argumenten, die manipulierend wirkt (er scheint Ahnung von Psychologie zu haben) und das unter dem Deckmantel eines Sachbuches in die breite Masse streut - ist das ein klarer Fall für mich! Nicht zu vergessen, seine eigene klare Botschaft zu Beginn, dass niemand das Recht habe, uns Menschen Sprache vorzuschreiben und die Diskussionen um sie nur Befindlichkeiten sind. Er klärt uns direkt über seine Absichten und Denkweise auf, was mich sehr irritiert hat, die Gründe habe ich ja erläutert. Ich habe das Buch nur zuende gelesen, weil ich damit in einer Leserunde steckte. Ansonsten hätte ich das Buch während der Einleitung abgebrochen, da das Buch sinnlos ist, schreibt der Autor ja praktisch selbst. Ich bin froh, mich mit anderen Leser/innen hab austauschen können, so habe ich erfahren, dass ich nicht alles hineinfantasiere. Rückmeldungen sind unheimlich wichtig für Reflektionen, Meinungsbildung und Meinungsänderung. Ich kann nur hoffen, der Autor nimmt sich dieser an!



"Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die Freiheit des Anderen beginnt."

Immanuel Kant



Ich habe mich bewusst entschieden, das Werk mit 1 Stern statt mit 2 Sternen, wie anfänglich von mir bestimmt, zu bewerten. Ich finde dieses Buch mit seiner negativ populistischen und manipulativen Inhaltsdarstellungen - sowohl der Inhalt selbst als auch die Art der Wiedergabe - höchst gefährlich. Es verstärkt den Scheuklappenblick in der Sprachdiskussion, die schon sehr emotional-egoman und weniger rational geführt wird. Zudem sind die herauskristallisierten Menschenfeindlichkeiten jeglicher Art zusätzlicher Sprengstoff. Die nicht richtig wahrnehmbaren psychologischen Verklärungen sind am gefährlichsten, weil sie nicht offensiv sind und deshalb auch nicht für jede/n Leser/in bewusst wahrnehmbar. Es schleicht sich unterbewusst ein und wirkt von dort weiter. Zwischen den Zeilen passt hier sehr gut. Das Buch hat für mich kaum einen positiven Nutzen, sondern ganz im Gegenteil. Ich finde es wirklich sehr besorgniserregend. Damals hätte man es als aufrührerisch im negativen Sinne bezeichnet.


P.S.: Ich habe versucht, meine Gedanken zu ordnen, was mir anhand der Fülle schwerfiel. Sollte mir das misslungen sein, bitte ich um Nachsicht.



Gelesen am 18. Oktober 2022



UMSETZUNG/DARSTELLUNG ⭐

INHALT ⭐

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 26.09.2022

Weder schlecht noch recht

Casa Zarrella
0

Kurzmeinung:
Das Konzept ist für mich nicht überzeugend umgesetzt. Mehr Chefkoch wäre hier hilfreich. Gibt schlechtere, aber auch bessere Kochbücher.

Klappentext:
Liebe geht durch den Magen - das weiß ...

Kurzmeinung:
Das Konzept ist für mich nicht überzeugend umgesetzt. Mehr Chefkoch wäre hier hilfreich. Gibt schlechtere, aber auch bessere Kochbücher.

Klappentext:
Liebe geht durch den Magen - das weiß keiner besser als Moderatorin Jana Ina Zarrella. Um in der kochbegeisterten Familie Zarrella bestehen zu können, musste sie ihre Liebsten mit gutem Essen überzeugen. Jahrelang kam nur die Familie in den Genuss ihrer Fusion-Küche. In ihrem ersten Kochbuch zeigt Jana Ina Zarrella nun gemeinsam mit Johann Lafer, wie einfach es sein kann, gesunde und familiengerechte Rezepte zu kochen. Die Einflüsse der brasilianischen Küche von Jana Ina, Giovannis Liebe für italienische Gerichte und Johann Lafers Expertise für die deutsch-österreichischen Rezepte bereichern jede Familienküche. Damit kann man alle Lieblingsmenschen verwöhnen und glücklich machen. Ganz nach dem Motto: einfach - lecker - gesund!

Autorin:
Jana Ina Zarrella arbeitet als Moderatorin und Werbegesicht und präsentiert sehr erfolgreich ihre eigene Modelinie auf HSE. Die kochbegeisterte Familie ihres Mannes Giovanni verwöhnt sie am liebsten mit ihrer brasilianisch-italienischen Crossoverküche.

Co.-Autor:
Johann Lafer blickt auf eine über 40jährige kulinarische Karriere zurück. In zahlreichen TV-Sendungen, Büchern und Magazinen beweist er seit Jahren, dass er ein Meister seines Faches ist.


Bewertung:
Das Cover ist nichts herausragendes, es wirkt frisch, hat mich aber nicht in den Bann gezogen - ebenso wenig der Titel. Ich kann gar nicht erklären, wieso ich mich nach zögern doch für das Buch entschieden habe. Ich habe auch danach wieder einen Zöger-Moment gehabt. Also dringend lesen wollte ich es nicht. Aber ich hatte Lust nach langer Zeit wieder etwas anderes in der Hand zu halten. Eine Launenentscheidung. Was der Chefkoch Johann Lafer mit dem Buch zu tun hat, war mir vorher nicht ersichtlich. Die Einleitung beantwortet diese Frage zum Glück.

Die Einleitung ist groß mit verschiedenen Kapiteln: Tricks und Tipps, Hintergründe der Familie und Rezepte, Lebensmittel, Küchenwerkzeuge etc. Die Einleitung ist abwechselnd von Jana und Johann oder beide zusammen. Es ist Platz für einen Wochenplan, für mich lächerlich. Wenn man das den Lesern anbieten möchte, sollte die Vorlagen auch für mehrere Wochen reichen, sonst fühle ich mich veralbert.


Nach der Einleitung folgen:

Frühstück, Snacks und Smoothies

Suppen und Salate

Einfach und lecker für jeden Tag

Süße Schlemmereien

Wenn Zarrellas feiern



Das Buch verspricht exotische Rezepte, die ich - bis auf Ausnahmen - nicht finde. Vorbild für Kinder sein passt für mich bei einigen Zutaten nicht zusammen, wie Löffelbiskuits, die es nur mit Bodenhaltungseiern gibt (und ich habe reichlich gesucht, da ich selbst nur Bioeier kaufe, auch was verarbeitete Produkte angeht).

In der Einleitung steht, dass kein Haushaltszucker verwendet wird, steht aber in einigen Rezepten. Gesunde Ernährung steht groß im Vordergrund, was sich nicht in allen Rezepten widerspiegelt.


Fazit:
Mir fehlt eindeutig etwas mehr Input vom Chefkoch. Die Rezepte sind dem Konzept gegenüber nicht ganz ausgereift. Die Idee einer exotischen Mischküche ist toll, nur kann mich das Buch hierzu nicht begeistern. Dennoch sind ein paar tolle Tipps und Rezepte dabei.

Für meinen Geschmack ist das Buch etwas zu teuer, was wohl daran liegt, dass die Autorin eine bekannte Persönlichkeit ist. Für mich eines der schlechteste Gründe, Preise zu bemessen.

Abschließend möchte ich auf die vielen Kritiken anderer Leser eingehen. Diese sind genervt von berühmten Persönlichkeiten, die plötzlich ein Koch-/Backbuch veröffentlichen. Das geht an der Realität vorbei. Wieso sollten solche Menschen keine Bücher veröffentlichen dürfen? Das ist absurd, wenn man richtig darüber nachdenkt. Ob einem diese Werke zusagen, ist ja eine andere Frage und darf auch kritisiert werden, wie jedes andere Werk auch. Genau darum geht es ja: Den Inhalt kritisieren und nicht die Person, die es rausgibt. Wenn ich in einem anderen Bereich tätig bin und dann ein Buch veröffentliche, habe ich das Recht auf die gleichen Kritikpunkte wie alle anderen. Für mich ist das ein Belegt dafür, wie unsere Gesellschaft heute ist. Alle müssen ihren Platz haben und auch dort bleiben, dasselbe gilt für Meinungen und Vorurteilen. Ansonsten hagelt es Shitstorms und Deformierungen. Das ist schade wie ärgerlich.


BERICHTESTIL ⭐⭐⭐,🌠

UMSETZUNG/DARSTELLUNG ⭐⭐⭐

INHALT ⭐⭐⭐



Gelesen am 6. September 2022

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 05.09.2022

Blutiges Mitgefühl

Blutige Stufen (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 12)
1

Kurzmeinung:
Eine Sache bleibt ungeklärt & Ungereimtheiten zu Beginn werden am Ende geklärt. Ein mitreißender und wieder mal brutaler Thriller!


Klappentext:
Machen Sie sich bereit für einen neuen, blutigen ...

Kurzmeinung:
Eine Sache bleibt ungeklärt & Ungereimtheiten zu Beginn werden am Ende geklärt. Ein mitreißender und wieder mal brutaler Thriller!


Klappentext:
Machen Sie sich bereit für einen neuen, blutigen Fall vom LAPD Ultra Violent Crimes Unit. Detective Robert Hunter und sein Partner Garcia jagen einen perfiden Serienkiller. Die blutige Art des Tötens ist nicht das Einzige, was diesen Killer antreibt. Für ihn sind Angst, Schmerz und der Tod Teil einer Lektion. Und er ist der Lehrmeister. Als eine zweite Frau grausam umgebracht wird, fragen Hunter und Garcia sich, wie viele Gedichte dieser Serienkiller noch schreiben wird. Ihnen bleibt nicht viel Zeit …

Autor:
Chris Carter wurde 1965 in Brasilien als Sohn italienischer Einwanderer geboren. Er studierte in Michigan forensische Psychologie und arbeitete sechs Jahre lang als Kriminalpsychologe für die Staatsanwaltschaft. Dann zog er nach Los Angeles, wo er als Musiker Karriere machte. Mittlerweile lebt Chris Carter als Vollzeit-Autor in London. Seine Thriller um Profiler Robert Hunter sind allesamt Bestseller.

Übersetzerin:
Sybille Uplegger


Bewertung:
Das Cover ist wie die anderen Cover der Serie nicht besonders kreativ. Die Klappentexte sind ja ebenfalls wirklich einfallslos und fast nichtssagend. Das ist auch hier wieder der Fall, sehr schade. Es ist irgendwie, als ob der Verlag meint, er habe es gar nicht nötig, die Geschichte in einem Klappentext neugierig zu vermitteln, weil die Werke vom Autor Selbstläufer sind. Das ist ziemlich abgehoben. Der Titel ist nicht deutlich verständlich, man muss das etwas philosophisch lesen. Blutige Stufen sind hier als Steigerung gemeint, nicht die Stufen selbst.

Was mir hier direkt am Anfang aufgefallen ist, ist ein typisches Muster, das wir m Kopf haben. Es geht um die erste Frau, die zum Opfer wird. Sie wird äußerlich nicht beschrieben, wie das meistens in Romanen der Fall ist, sodass wir uns darauf ein Bild machen. Wenn keine Beschreibung vorhanden ist, machen wir uns selbst ein Bild im Kopf, wie die Person aussieht. Im dritten Kapitel wurde beschrieben, dass die Frau dunkelhäutig ist (schwarz oder farbig ist in meinen Augen Blödsinn, da es keine schwarzen und bunten Menschen als Hautfarbe gibt). Das war im ersten Moment ein Schock im Kopf. Als hellhäutige Person mache ich mir automatisch wie andere Hellhäutige ein Bild von einer hellhäutigen Person. Das ist psychologisch natürlich überall so. Dunkelhäutige Menschen machen sich ein Bild von einer Dunkelhäutigen. Aber gesellschaftlich ist das eher kontraproduktiv, da es einen allgemeinen Rassismus zeigt, den wir im Alltag gar nicht wahrnehmen. Mir ist das aufgefallen, weil mein eigenes Bild auf eine ganz andere Realität zusammengetroffen ist. Das ist eher eine Seltenheit beim Lesen. Das hat mich das ganze Buch über verfolgt.

Für mich war der Anfang nicht fesselnd, ich habe mich etwas schwer getan, das Buch in den Händen zu halten. Das liegt aber nicht bloß an dem Verlauf, ich hatte auch keine richtige Lust darauf. Ein paar Tage später änderte sich das und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Was mich sehr genervt hat - wie in den letzten Bänden -, ist, dass Hunter atypisch als Allwissender in die Höhe gestellt wird. Das nervt furchtbar! Dieser typisch amerikanische Blockbuster-Held, der fast schon heilig ist ... GÄHHHHNNN!!!!! Total unrealistisch und wie bereits erwähnt, nervig!

Der Fall selbst ist einerseits gar nicht neu in der Idee. Andererseits ist er fesselnd originell umgesetzt. Direkt beim ersten Mord kam bei mir eine Frage zum Mordgeschehen auf, die ich hier aus Spoilergründen nicht beschreiben kann. Diese wird erst am Ende geklärt und ergibt auch Sinn. Genau diese Aufklärung bringt auch die originelle Wendung, mit der man nicht rechnet. Man wird natürlich auch in die Irre geführt. Mehr schreibe ich dazu nicht.

Der Inhalt des Falles kann ich auch nicht näher beschreiben, um nichts zu verraten. Der gesamte Verlauf ist durchweg für die Leser nachfollziehbar, was leider nicht selbstverständlich ist. Die meisten Romane haben irgendwelche Logikfehler, die auch fern jeder Realität ist. Das ist hier keinesfalls so. Das ist für mich ein seltener Genuss. Die Brutalität ist für mich nicht extremer als die anderen Bände, bis auf die ersten Bände. Wenn ich an die anfänglichen Fälle mit z.B. abgesägten Gesicht denke, sind die Morde in diesem Roman keine Steigerung. Es häufen sich allerdings die extrem brutalen Morde seit den letzten Bänden.

"Wie tötet man jemanden, ohne ihn zu töten? Man höhlt seine Seele aus", beantwortete Hunter seine eigene Frage, "und füllt sie mit Schmerz. Man nimmt ihm das, was er am meisten liebt."

(Seite 383/384)


Fazit:
Eine Ungereimtheit, die kurz vor Ende aufkommt, wird leider nicht aufgelöst, das hängt mir noch nach. Der Beginn holpert für mich etwas, dann wird es sehr fesselnd und schnell ausgelesen. Die Charaktere sind a-typisch, der Hauptcharakter nervt leider fast nur noch, trotzdem kann ich die Geschichte guten Gewissens mit 5 Sterne bewerten. Eigentlich wollte ich das Hörbuch hören, aber leider hat Bookbeat nur das gekürzte Hörbuch bisher. Vielleicht folgt die ganze Geschichte noch.



COVER/TITEL/AUFMACHUNG/MATERIAL ⭐⭐⭐⭐

AUSGABEN-FORMAT (REIHEN-/EINZEL-/HÖR-/LESEFORMAT/LÄNGE) ⭐⭐⭐⭐⭐

GENRE (VOM VERLAG GESETZT) ⭐⭐⭐⭐⭐

VERLAGSPREIS (ZU TEUER/ANGEMESSEN/GÜNSTIG) ⭐⭐⭐,🌠

GRUNDIDEE/THEMA ⭐⭐⭐⭐

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.08.2022

Noch etwas unausgereiftes Konzept, aber für Küchenanfänger sicher ein Leitbuch

Wenn ich das kann, kannst du das auch!
0

Kurzmeinung:
Das Papier riecht furchtbar, einige tolle Rezepte dabei, allerdings vorletztes Kapitel etwas chaotisch. Luft nach oben.


Klappentext:
Kochen können ist keine Kunst, sondern ganz easy. Das ...

Kurzmeinung:
Das Papier riecht furchtbar, einige tolle Rezepte dabei, allerdings vorletztes Kapitel etwas chaotisch. Luft nach oben.


Klappentext:
Kochen können ist keine Kunst, sondern ganz easy. Das zeigt die ehemalige Tagesschau-Sprecherin Linda Zervakis zusammen mit ihrer Freundin Eli in diesem griechisch inspirierten Kochbuch. Aus ihrer Heimat bringt sie die besten Rezepte mit, zeigt außerdem, was am Hamburger Hafen köstlich schmeckt und lädt sich Freunde ein, um gemeinsam zu kochen. Dabei kann sie das eigentlich gar nicht.

Autorin:
Linda Zervakis, bekannt als langjährige Tagesschau-Sprecherin, Moderatorin, Bestsellerautorin und Podcast-Host hat ihre Lust am Kochen ganz neu entdeckt.

Fotografin:
Elissavet "Eli" Patrikiou ist Wahl-Hamburgerin mit griechischen Wurzeln und seit über 25 Jahren freie Fotografin und Autorin. Ihre Schwerpunkte liegen im Bereich Kochbuch und Reportage, zu ihren Kunden zählen unter anderem Lufthansa, Beef, Stern, Effilee, GU, Hölker, Matthaes und der Südwest Verlag. Als Autorin hat sie bereits sechs eigene Kochbücher veröffentlicht, die besonders durch die einzigartige Bildsprache bestechen.



Bewertung:
Das Cover ist nicht mein Fall, muss ich zugeben. Auch der Titel spricht mich nicht richtig an, es wirkt beides etwas orientierung- und ideenlos. Mir fallen Titel ein, die passen nach Überlegung aussehen, wie "Greek Mix" oder "Süd-Ost-Kochen" ...

Die Rezepte sind in vier Gliederung unterteilt:


GREEK STYLE MEETS HH

GRIECHENLAND TRIFFT ORIENT

REZEPTE FÜR JEDEN TAG

ALLES MIT TEIG



Für mich ist die Gliederung "Rezepte für jeden Tag" unpassend nichtssagend, denn in allen Gliederungen sind Rezepte, die du jeden Tag kochen kannst. Hier geht für mich das gedankenlose Zusammenstellen der Rezepte weiter. Am Ende kommt sogar extra ein einzelnes Rezept als Widmung. Das passt überhaupt nicht und hat mich irritiert. Es finden sich ein paar tolle Rezepte, die ich als Halbgriechin direkt wiedererkenne. Auch der naheliegende Mix von Griechenland und dem Orient ist schön gemacht. Die Küchen sind sich nicht so fern, wie viele meinen, sie haben sogar vieles gemeinsam.

Es ist ein persönliches Kochbuch der Autorin, und so wirkt die Umsetzung auch. Ich persönlich mag das sehr, gerade bei internationalen Küchen oder Küchenmixe gehören auch persönliche Angaben zu den Ländern, der Familie sowie Fotos außerhalb der Rezepte dazu. Aber das Konzept hier wirkt auf mich an manchen Stellen unausgereift und chaotisch.



Fazit:
Das Gesamtkonzept ist nicht so gut durchdacht, finde ich. Mir gefallen die ersten beiden Gliederungen, bei denen die Rezepte auch passen und zum Nachmachen anregen. Unerlässlich sind natürlich ein paar persönliche Fotos und Angaben bei solch einem persönlichen Kochbuch, wie bereits beschrieben. Ebenso die Unausgereiftheit hier. Ein weiterer Minuspunkt ist das stark grässlich riechende Papier. Wirklich sehr schade, wenn Verlage solch eines nutzen. Total unnötig, da es andere neutralriechende Papiersorten gibt, die strukturell stark sind, sodass die Ausrede hierzu wegfällt, die gerne in Bezug auf Back- und Kochbüchern abgegeben werden.

Für mich ist noch viel Luft nach oben, sowohl beim Konzept als auch bei der Umsetzung, daher 3,5 Sterne von mir. Ich habe mir hier ein stärkeres Konzept erhofft. Für mich ist das Buch mit 19,99 € etwas zu teuer, zwei Euro weniger würden hier auch reichen.



BERICHTESTIL ⭐⭐⭐,🌠

UMSETZUNG/DARSTELLUNG ⭐⭐⭐

INHALT ⭐⭐⭐

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 03.08.2022

Italien mit anderen Rezepten, die man so nicht aus Kochbüchern kennt ...

WW - Italien
0

Kurzmeinung:
Einige unbekannte Rezepte dabei, Gestaltung sehr schön, das Papier stinkt allerdings. Ein wirkliches Italien-Kochbuch!



Klappentext:
Wer liebt sie nicht, die italienische Küche? In diesem ...

Kurzmeinung:
Einige unbekannte Rezepte dabei, Gestaltung sehr schön, das Papier stinkt allerdings. Ein wirkliches Italien-Kochbuch!



Klappentext:
Wer liebt sie nicht, die italienische Küche? In diesem Kochbuch findest du leckere Pasta, knusprige Pizza, feine Antipasti und vieles mehr. Und das Beste: Der Genuss aus Italien landet auf dem Teller und nicht auf den Hüften. Die bunten Rezepte für klassische Gerichte, vegetarische Ideen und edle Desserts machen das Italien-Flair perfekt. Zusätzlich gibt es ein Special zu Nudelsaucen und Pestorezepten.


Autoren:
Verlag



Bewertung:
Das Cover ist wirklich sehr italienisch gemacht, ein richtiger Blickfang! Besser geht es in meinen Augen nicht. Was mir nicht so gefällt, ist das Papier, es riecht sehr penetrant. Das schmäler auch die Lesefreude, wenn dir immer ein schlechter Duft beim Blättern entgegenfliegt.

Dieses neue PersonalPoints Wert verstehe ich nicht, neben den PersonalPoints Range. ich habe in der Leserunde gefragt, was der Unterschied ist, aber keine Antwort erhalten. Die Kennzeichnung verschiedener Gerichte für besonderes Essverhalten und die QR-Codes finde ich sehr schön modern gemacht.

Die Rezepte sind vielfältig unterteilt; Fleisch, Fisch, Gemüse, Hülsenfrüchte, Nudeln, Pizza, Vorspeisen, Salate, Desserts und Kuchen. Was ich unnötig finde, ist schon beim Titel die Extra-Lobpreisung von den Saucen und Pestos gesetzt. ich verstehe das nicht, wieso wird das so penetrant als Extra ausgewiesen? In anderen italienischen Kochbüchern gehören die natürlich dazu. Für mich völlig unverständlich! Besonders neu ist an dem Kochbuch aber einige Rezepte, die wirklich sehr neu aus der italienischen Küche gezeigt werden. Das ist besonders, weil ich kaum ein Italien-Kochbuch kenne, dass nicht fast nur die gängigen Rezepte - höchstens etwas abgewandelt - aufführt.



Fazit:
Wie bei den meisten Kochbüchern gefallen mir ein paar Rezepte und ein paar sind nicht mein Fall. Die Aufmachung ist sehr gelungen, das stark unangenehm riechende Papier allerdings dämpft die Freude. Die neue Punkteform ist für mich nicht richtig verständlich erläutert, mich irritieren die beiden fast identischen Punktestände bei den Rezepten. In Abwägung der Stärken und Schwächen kann ich guten Gewissens 4 Sterne abgeben.



Ich bedanke mich herzlich beim WW-Verlag für das bereitgestellte Buch.





UMSETZUNG/DARSTELLUNG ⭐⭐⭐⭐

INHALT ⭐⭐⭐⭐




Gelesen am 16. Juli 2022


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung