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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.10.2020

Nicht jedes Blut ist rot?

Die Göttinnen von Otera (Band 1) - Golden wie Blut
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Auf das Buch wurde ich hauptsächlich durch die beworbene wichtige Thematik aufmerksam. Diese wird in dem Buch auch sehr gut deutlich gemacht. Gleichberechtigung auf allen Ebenen ist in der Welt von Otera ...

Auf das Buch wurde ich hauptsächlich durch die beworbene wichtige Thematik aufmerksam. Diese wird in dem Buch auch sehr gut deutlich gemacht. Gleichberechtigung auf allen Ebenen ist in der Welt von Otera Mangelware. Doch all das hat Gründe. Ob diese der Thematik schlussendlich zuträglich sind, sei mal dahin gestellt. Ich persönlich finde es nicht so gut irgendein Geschlecht als göttlich darzustellen, denn sobald nicht beide gleichgestellt sind, ist es aus meiner Sicht ein Widerspruch, was im Umkehrschluss dazu führt, dass das Thema verfehlt wurde, aber sei's drum. Wer meine Rezensionen regelmäßig liest, der weiß, dass ich Bücher nicht in seine Einzelteile zerpflücke oder versuche mehr hinein zu interpretieren als da ist. Fakt ist für mich, dass die Autorin gut darstellt, dass Frauen für ihre Rechte kämpfen sollten, das sie Rechte haben sollten, das Hautfarbe keine Rolle spielen sollte und vieles mehr. Überhaupt müsste ich den zweiten Band kennen um zu einigem ein weiteres Urteil treffen zu können. Aufgeführte Punkte wurden auf jeden Fall gut aufgezeigt.

Vielleicht liest man schon heraus, dass jetzt das "aber" kommt. Zuerst noch kurz zum Stil. Den fand ich sehr einfach und geschmeidig zu lesen. Die Handlung hingegen war nicht ganz so ohne und gerne auch blutig. Ich frage mich ob das Buch tatsächlich bereits für Leser ab 14 Jahren geeignet ist, aber gut, mein Mister hat in dem Alter schon King gelesen. Zwar beschreibt die Autorin einiges recht detailliert, auch das Setting macht einen interessanten Eindruck, aber leider schafft sie es nicht immer das auch so rüber zu bringen. Ich finde der Geschichte fehlt es etwas an Tiefgang und Haptik. Man kann sie nicht richtig fassen und vieles bleibt sehr schwammig.

Nehmen wir beispielsweise Deka, die Protagonistin, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird. Sie erlebt fürchterliche Dinge, leidet unter Angst und hat Probleme mit Vertrauen. Etwas, das den meisten sicher irgendwie geläufig ist. Dieses Gefühl, wenn wir in eine Situation kommen, die uns die Luft abschnürt, der Schweiß ausbricht, der Hals trocken wird und sich ein Knoten in unserer Brust bildet, der sich immer weiter einen Weg in den Magen bahnt um sich dort breit zu machen. Hinzu kommen die nagenden Gedanken, die sich wie ein Strudel durch unseren Kopf ziehen, sodass wir kaum mehr in der Lage sind klar zu denken oder zu sehen. Kennen wir alle, irgendwie, jeder auf seine Art und Weise. Diesen Gefühlszustand durchlebt Deka im Laufe der 512 Seiten recht oft, aber ich kann mich an kein einziges Mal erinnern, in dem die Autorin es nur Ansatzweise schaffte mir diese Gefühle zu vermitteln. Sicher, ich weiß was sie mir sagen wollte, aber alles was ankam waren eben nur Worte. Keine Emotion, kein Gefühl. Die einzige Person, die mir kurzzeitig unter die Haut ging war Keita. Der Rest war doch eher farblos.

Ich möchte das Buch nicht in der Luft zerreißen, wirklich nicht, denn es hat mich ansonsten gut unterhalten und auch die Grundidee finde ich absolut großartig. Eben deswegen finde ich es sehr schade, dass an der falschen Stelle mit Worten gespart wurde. Was ich hingegen richtig spannend finde, ist, wie es wohl weiter gehen wird, denn die meisten Geschichten würden nun einfach enden. Ach, und was ich richtig toll fand, aber was wenig mit der Geschichte als solches zu tun hat: Das Buch hat ein Lesebändchen.

Fazit:

Wer auf der Suche nach leichter Unterhaltung mit einem göttlichen Touch und ohne großartigen Tiefgang, aber mit einer wichtigen Message ist, der ist hier auf jeden Fall gut bedient.

Veröffentlicht am 15.10.2020

Es bleibt spannend.

Vortex – Das Mädchen, das die Zeit durchbrach
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Ehrlich gesagt dachte ich, dass nach diesem Band Schluss sei, wodurch meine Erwartungen an das Buch wesentlich höher waren und entsprechend nicht erfüllt wurden. Das Ende hat auf jeden Fall grandios auf ...

Ehrlich gesagt dachte ich, dass nach diesem Band Schluss sei, wodurch meine Erwartungen an das Buch wesentlich höher waren und entsprechend nicht erfüllt wurden. Das Ende hat auf jeden Fall grandios auf einen fulminanten Abschlussband hingearbeitet. Besonders der Epilog ging mir richtig unter die Haut. Zu dem Rest des Buches weiß ich gar nicht recht was ich sagen soll. Es war nicht schlecht, hab mich jetzt aber auch nicht vom Hocker gerissen. Es war, naja, ein zweiter Band eben. Sicher werden viele Fragen, die aus dem ersten Band offen waren, beantwortet, aber auch wieder andere aufgeworfen. Die Handlung war vergleichsweise ruhig mit diversen actionreichen Zwischensequenzen. Man lernte wieder einiges über die Vermengten und die Geschichte der Welt. Ich will es gar nicht schlecht reden und nachdem ich das Buch habe etwas wirken lassen, war es auch richtig gut, da man im Nachhinein für alles ein viel besseres Gefühl hat.

Es war ein schöner weiterer Einblick in die großartige Welt, die Anna Benning geschaffen hat. Wieder sehr farbenfroh, trotz der Umstände und man konnte sich gut in die Charaktere versetzten. Zudem erfährt man einiges neues aus den Leben von Bale und Elaine, wodurch man sie einfach noch mehr ins Herz schließt. Dennoch war es einfach nicht ganz so packend, wie der erste Band. Doch ich denke, dass das Ende mit all seinen Überraschungen und Pulsbeschleunigern, das locker wieder wett machen. Der Schreibstil war wie gewohnt sehr gut zu lesen.

Ehrlich gesagt, habe ich keine Ahnung was ich noch groß dazu sagen soll. Es ist, auch wenn ich nicht ganz so euphorisch bin, wie beim ersten Band, immer noch eines der besten Debüts, die ich bisher gelesen habe. Ich freue mich auf jeden Fall schon sehr auf den dritten Band, nach all den Wendungen. Es bleibt auf jeden Fall spannend.

Fazit:

Eine gute Fortsetzung, mit ein bisschen Luft nach oben, grandiosem Setting und liebevoll gezeichneten Charakteren.

Veröffentlicht am 14.10.2020

Solider zweiter Band!

Code: Elektra
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Anfangs dachte ich, dass es so ein "typischer" zweiter Teil wird, doch dem war nicht so. Auf den ersten hundert Seiten bekommt der Leser dezente Rückblicke in die Geschichte gewebt, sodass man erst mal ...

Anfangs dachte ich, dass es so ein "typischer" zweiter Teil wird, doch dem war nicht so. Auf den ersten hundert Seiten bekommt der Leser dezente Rückblicke in die Geschichte gewebt, sodass man erst mal sein Wissen wieder aufgefrischt bekommt um dann voll durchstarten zu können. Danach geht es dann "richtig rund" - also so rund, wie es eben in einem Buch für Kinder ab 11 Jahren rund gehen kann. Der Stil ist wieder einfach verständlich und da die Geschichte zwischen Halloween und Neujahr spielt, ist auch die Atmosphäre gelegentlich etwas düsterer. Wen wundert es, wenn man um 17 Uhr schon die Hand vor Augen nicht mehr sehen kann?!

Was mir besonders gefiel, war, dass man - auch wenn nicht all zuviel Zeit zu Band 1 verstrichen ist - förmlich spürte, wie Orestes und Malin älter wurden. Dies lässt mich zusätzlich neugierig auf den dritten Band werden. Auch die Rätsel waren wieder sehr interessant und spannend. Besonders, weil man bereits Gelerntes erneut anwenden kann und zusätzlich neues lernt. Wie bereits zuvor, sind die Briefe und Hinweise zusammengefasst dargestellt um es etwas einfacher zu gestalten. Interessant waren so manche Offenbarungen, welche die Geschichte zu Tage fördert. Doch gleichermaßen werden in etwa genauso viele Fragen aufgeworfen.

Vielleicht erinnert sich der eine oder andere noch daran, dass der Vater gesundheitliche Probleme hatte und Malin sich einige Sorgen um ihn machte. Diese Thematik, sowie ihr ganzes Familienleben, wird erneut aufgegriffen, was ich ebenfalls sehr spannend fand, denn die Autorin hat hier gut vor Augen geführt, dass sich auch Kinder Gedanken über diverse Dinge machen, die wir Erwachsenen nicht verkennen sollten. Wenngleich sie nicht immer laut äußern, was sie denken, so sollten wir nie vergessen, dass sie sehen und denken können.

Fazit:

Eine spannende Fortsetzung mit Knobelei, Spannung und Unterhaltung - leider ohne Schokolade, aber auch das lässt sich einrichten.

Veröffentlicht am 14.10.2020

Gute Idee, aber die Umsetzung war nicht meins.

Despina Jones und die Fälle der okkulten Bibliothek
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ABBRUCH-REZENSION

Den Anfang fand ich richtig cool, aber dabei blieb es leider auch schon. Die Idee hinter der Geschichte, dass Despina mit den Toten sprechen kann und das sie in der Bibliothek eine kleine ...

ABBRUCH-REZENSION

Den Anfang fand ich richtig cool, aber dabei blieb es leider auch schon. Die Idee hinter der Geschichte, dass Despina mit den Toten sprechen kann und das sie in der Bibliothek eine kleine Kommandozentrale versteckt haben, alles richtig interessant und man möchte das Buch unbedingt lesen. Doch desto länger ich las, desto weniger hatte ich Lust das Buch in die Hand zu nehmen. Ich habe wirklich kein Problem mit ausschweifenden Beschreibungen, aber wenn diese über Seiten hinweg gehen, angefangen beim Zähneputzen bis zum Abendessen, und mehr einer Aufzählung statt einer Erzählung ähneln, dann mag ich irgendwie nicht mehr.

Insgesamt habe ich 54% des knapp 300 Seiten dicken Buches gelesen. Davon habe ich versuchsweise sogar mal etwas probiert, worin ich gar nicht gut bin und zwar das Überfliegen. Doch das machte es nicht besser, denn es war einfach nicht zufriedenstellend für mich. So erreichte ich den Punkt, an dem ich das Buch gar nicht mehr in die weiterlesen wollte, resignierte und zog mein Fazit daraus, dass ich jetzt auch nicht mehr wissen möchte wie es ausgeht.

Selbstverständlich ist das einfach meine Meinung und möglicherweise war es einfach der falsche Zeitpunkt für das Buch, aber jetzt war es auf jeden Fall einfach nicht packend genug um mich wirklich abholen zu können. Zudem fand ich die Charaktere trotz ausgiebiger Beschreibungen nur wenig greifbar und die Geschichte fast etwas zu voll gepackt, dafür, dass im wesentlich nichts passiert.

Fazit:

Ein Buch, von dem ich mir viel versprach, aber einfach nicht bis zum Ende durchhielt.

Veröffentlicht am 08.10.2020

Ich geh mir jetzt ein Raumschiff bauen.

INFINITUM - Die Ewigkeit der Sterne
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Okay, wo fange ich an? Bereits als das neue Buch von Christopher Paolini das erste Mal angeworben wurde, war mir klar, dass ich es lesen möchte. Als schließlich offiziell bekannt gegeben wurde, um was ...

Okay, wo fange ich an? Bereits als das neue Buch von Christopher Paolini das erste Mal angeworben wurde, war mir klar, dass ich es lesen möchte. Als schließlich offiziell bekannt gegeben wurde, um was es in der Geschichte gehen soll, änderte sich nichts an meiner Meinung. Mir war klar, dass es kein "Eragon" werden wird und ich nicht diese Erwartung in das Buch setzten darf. Doch sprachen noch mehr Dinge für dieses Buch. Dinge, die ich bei Eragon gut fand und ich glaube, dass dies einer der Gründe ist, warum ich dieses Buch, das ich auf so vielen Seiten verflucht habe, mögen konnte.

Zum einen muss ich sagen, dass ich die technischen und wissenschaftlichen Ausschweifungen teilweise wirklich sehr anstrengend fand. Wer mehr auf eine saloppere Sprache steht, der darf es auch gern umformulieren in Richtung "zum Kot***". Klingt hart, empfand ich aber so. Zwar fand ich Kira recht gut getroffen mit ihrer etwas distanzierten und reservierten Art, gerade weil sie Wissenschaftlerin ist, aber nichtsdestotrotz verleiht er ihr wiederum so viel Menschlichkeit, dass es für ein nervtötendes Maß an Selbstmitleid reicht. Hier hätte er lieber mehr Zeit und Herzblut in ihre Ausarbeitung stecken sollen und dafür dem Leser nicht die kompletten Funktionen einen Raumschiffs herunter beten. Ohje, klingt das böse, wenn man es liest, aber leider ist es so.

Bitte aber nicht missverstehen, denn es soll nicht heißen, dass ich die Charaktere nicht mochte, es war nur gelegentlich etwas trocken. Was außerdem nicht bedeutet, dass das Buch langweilig war. Es war eben an manchen Stellen etwas zäh. Auf der anderen Seite beinhaltet die Geschichte auch viele Action- sowie Kampfszenen. Natürlich konnte mein Kopf diese nur nach mehrmaligem Lesen verarbeiten, aber das ist ja ein altes Thema, das ich schon öfter erwähnt habe. Ich muss gestehen, dass ich glaube, dass mir eine Verfilmung - mit richtiger Besetzung - besser gefallen könnte, denn um ehrlich zu sein, das Antriebssystem habe ich bis zum Schluss nicht richtig verstanden, sondern einfach hin genommen. Aus verschiedenen Artikeln konnte man entnehmen, dass sich der Autor viel Gedanken gemacht und Wissen angesammelt hat, welches er dann eben in dem Buch zeigen wollte, was man ihm nur schwer verübeln kann, aber weniger ist manchmal einfach mehr.

Das klingt jetzt alles unfassbar böse, aber das ist es wirklich nicht. Das Buch hat mich gut unterhalten. Die weiteren Charaktere, die mich teilweise sehr an die Besetzung der "Firefly" (Serie!) erinnerte, und besonders deren Zusammenspiel fand ich unfassbar gut. Für Kira hätte ich mir einfach etwas mehr Selbstbewusstsein und Konstante gewünscht. Ich habe auf jeden Fall einige Lieblinge in der Geschichte gefunden und werde sie nach unserer gemeinsamen langen Reise vermissen. Und das Ende. Es war einfach gut. Vielleicht ein klein wenig dick aufgetragen, aber dennoch fand ich es einfach passend. Ich denke, dass man aus dieser Welt, wie sie Paolini geschaffen hat, noch viel machen kann und wer weiß, vielleicht mit weniger Fakten und im Gegenzug ein paar Infos mehr zu den schönen Dingen , wie Sternhimmel-Petunien und andere Schönheiten der Galaxie(n). Ein wenig mehr Ausgewogenheit aus allen Elementen und das Buch hätte für mich ein Highlight werden können, aber so war es (leider) nur gute Unterhaltung - die ich aber auch nicht missen möchte. Ehrlich gesagt, könnte ich noch eine ganze Weile einfach über das Buch erzählen, aber vermutlich spoiler ich dann zum einen die Hälfte und rede im Kreis, wie toll und wie nervig ich es fand, weswegen ich hier zum Ende komme und euch einfach auf eine eigene Reise in fremde Galaxien schicke. Meine Empfehlung habt ihr.

Fazit:

Ein sehr intensives Si-Fi Abenteuer mit einigen Längen, viel Technik, aber auch Action, Spannung und tollen Charakteren.