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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.01.2022

Magisches Debüt

Knochenblumen welken nicht
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Der Titel ist auf jeden Fall kreativ und das Cover ein Blickfang. Der Klappentext sorgt dann für das letzte Quäntchen Überzeugung. Ich muss gestehen, dass ich tatsächlich etwas anderes erwartet hatte, ...

Der Titel ist auf jeden Fall kreativ und das Cover ein Blickfang. Der Klappentext sorgt dann für das letzte Quäntchen Überzeugung. Ich muss gestehen, dass ich tatsächlich etwas anderes erwartet hatte, aber dennoch sehr positiv überrascht war. Da ich das Buch parallel gehört habe, möchte ich erst hierzu ein paar Worte verlieren. Die Sprecherin war grandios und die Vertonung selbst ebenso. Was mir besonder gefiel, war, dass Audible pro Kapitel einen Track gemacht hat, wodurch der Wechsel zwischen Hören und Lesen unglaublich komfortabel war. Was ich mir vielleicht gewünscht hätte, wäre eine "Überschrift" im Hörbuch, denn da die Autorin gelegentlich die Sichtweise, den Schauplatz oder die Zeit wechselt, war das beim Hören manchmal etwas überrumpelnd. Beim Lesen hingegen war es kein Problem, denn man hatte ja den offensichtlichen Abschluss des Kapitels.

Die Geschichte selbst fand ich durch die ruhig erzählte Art sehr schön. Wer den Klappentext noch frisch im Kopf hat, dürfte irgendwann ein wenig enttäuscht sein, denn die Morde rücken sehr in den Hintergrund und werden gefühlt eher beiläufig erwähnt. Mehr liegt der Fokus auf der Geschichte von Marius, der Welt, den Göttern, den Magieformen und deren Anwendung. Was ich persönlich überhaupt nicht tragisch fand, denn ich fand die Idee einfach super spannend und alles rund um liebevoll gezeichnet. Gelegentlich dachte ich mir, dass ich zu einem Thema gern mehr gelesen hätte, aber schnell wurde mir bewusst, dass dies auf Dauer einfach zu komplex geworden wäre. Mehr interessiert hätte mich auf jeden Fall die Ausbildung von Aurelia, die leider ab und an etwas unterging.

Doch alles in allem fand ich es ein unfassbar tolles Debüt, dass bei mir keinerlei Langeweile aufkommen lies. Ich bin gespannt ob es noch einen weiteren Band geben wird, denn allein vom Aufbau her würde es noch Potential für einiges mehr bieten. Oder einfach eine andere Geschichte aus dem Universum; besonders durch die magischen Vielfalt, die einfach überwältigend war, wenngleich ein wiedersehen mit einigen Charakteren sicher schön wäre. Den Stil fand ich sehr angenehm zu lesen - auch mit einigen auffallenden Wortwiederholungen-, das Setting absolut genial und die Charaktere einfach nur zauberhaft.

Fazit:

Facettenreiche und vielfältige Welt mit zauberhaften Charakteren und viel Potential für weitere Geschichten.

Veröffentlicht am 04.01.2022

Herrlich

Nachtschattenwald. Auf den Spuren des Mondwandlers
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Nach "Brombeerfuchs" ist dies mein zweites Buch der Autorin und ich finde, dass sie eine ganz besondere Art hat zu erzählen. Sie schafft es mich direkt in den ersten Zeilen abzuholen und mich in der Geschichte ...

Nach "Brombeerfuchs" ist dies mein zweites Buch der Autorin und ich finde, dass sie eine ganz besondere Art hat zu erzählen. Sie schafft es mich direkt in den ersten Zeilen abzuholen und mich in der Geschichte heimelig zu fühlen. Ich würde ihr auch eine gewisse Vorliebe für Wälder unterstellen, denn diese hat sie mich in beiden Werken sehr spüren lassen. Die Protagonisten sind wie immer ein wenig kindlich, aber auch gescheit. Ich mochte sie alle sehr, selbst die nicht so netten, denn jeder hatte seine Beweggründe für sein handeln. Entsprechen war der Wohlfühlfaktor einfach sehr hoch und die Atmosphäre für mich förmlich greifbar. Selbstverständlich gibt es auch einen tierischen Begleiter in der Geschichte, den ich persönlich wirklich sehr ins Herz geschlossen habe. Der Abschied von dem Frosch Flöckchen fiel mir besonders schwer, nachdem ich das Buch beendet hatte.

Während die Geschichte des "Brombeerfuchs" mehr Richtung Fantasy geht, könnte man hier schon fast unterstellen, dass es eine Sci-Fi Dystopie für Kinder bzw. Jugendliche ist mit ganz viel Abenteuer, denn stellt man sich die großen "was wäre wenn"-Fragen, dann wäre all dies, genau so, möglich. Da ich beide Genre sehr gerne mag, besonders diese Art von Gedankenspielen - in diesem Fall ging es mitunter um den Umgang mit der Umweltproblematik-, fühlte ich mich rund um wohl. Besonders schön fand ich außerdem, dass die Autorin wieder schön aufzeigt, dass man im Team einfach stärker ist. Dass jeder gewisse Stärken und Schwächen hat, die man so eben ausgleichen kann. Das ich das Buch verschlungen habe, muss ich wohl nicht extra erwähnen.

Fazit:

Ein spannendes, facettenreiches und unterhaltsames Leseabenteuer für große und kleine Kinder, das zum Verweilen einlädt.

Veröffentlicht am 14.12.2021

Grandiose Fortsetzung

Die Jagd nach dem Willomitzer
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In diesem Band hatte Ludmilla wohl wieder die eine oder andere Anwandlung zu nerven, aber es hielt sich tatsächlich in Grenzen und es war absolut verständlich, dass sie so reagierte. Also ein gerechtfertigtes ...

In diesem Band hatte Ludmilla wohl wieder die eine oder andere Anwandlung zu nerven, aber es hielt sich tatsächlich in Grenzen und es war absolut verständlich, dass sie so reagierte. Also ein gerechtfertigtes Nerven. Die Geschichte geht außerdem spannend weiter. Denn wer sich noch an Band 3 erinnert, der wird auch noch wissen, dass es Ludmilla ein großes Anliegen war dem Willomitzer so viele Freiheiten wie möglich zu schenken. Doch leider wird ihr das entsprechend zum Verhängnis nachdem sie durch einen Angriff von Zamir außer Gefecht gesetzt wird. Hierdurch lernen wir wieder neue und fantastische Orte in Eldrid kennen und dürfen erneut miterleben, wie unfassbar tiefgreifend die Freundschaft zwischen den drei unterschiedlichen Wesen Ludmilla, Eneas und Lando ist. Doch auch auf der Erde geht es heiß her. Das Buch hat mir unfassbar viel Freude bereitet und ich bin schon super gespannt wie alles enden wird.

Die Geschichte ist wie immer sehr schön zu lesen und das Cover ist bisher mein absoluter Liebling, was aber einfach der Farbe geschuldet ist, die ich absolut liebe. Ich weiß gar nicht was ich noch groß sagen soll, außer, dass ich diese Fortsetzung einfach von Herzen empfehlen kann. Es gibt einen Vorfall im Buch, welcher vielleicht von der einen oder anderen Person schwerer verarbeitet wird, aber ich hoffe sehr, dass Annina hier konsequent bleibt und diesen nicht wieder rückgängig macht. Ansonsten könnt ihr euch auf ein temporeiches Abenteuer in der Welt des magischen Lichts freuen, das aber noch genug ruhigere Passagen zum Luft holen bietet.

Fazit:

Eine grandiose Fortsetzung, die richtig neugierig auf den abschließenden Band macht.

Veröffentlicht am 14.12.2021

Wechselbad der Gefühle

Die Götter müssen sterben
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Als das Buch vorgestellt wurde, war mir klar, dass ich es lesen möchte. Nachdem ich vor einigen Jahren "Wolfssucht" der Autorin gelesen hatte, wusste ich, dass es nicht mein letztes Buch sein wird. Die ...

Als das Buch vorgestellt wurde, war mir klar, dass ich es lesen möchte. Nachdem ich vor einigen Jahren "Wolfssucht" der Autorin gelesen hatte, wusste ich, dass es nicht mein letztes Buch sein wird. Die wenigen Seiten der damaligen Lektüre packten mich schon auf eine besondere Art, da wollte ich mir eine Geschichte über Götter, Amazonen und andere Mythen nicht entgehen lassen. Da ich es in einer Leserunde las, dauerte es tatsächlich geschlagene 2 Monate bis wir das Buch durch hatten. Zwei brachen es kurz vor Ende ab, aber ich las es mit einer weiteren Person fertig. Das "Problem" war oftmals sich auf die Geschichte einzulassen. Es ist keine Geschichte, die man einfach schnell an einem Wochenende weg liest - zumindest für mich nicht. Oft ging bei mir nach der Arbeit einfach gar nichts mehr in den Kopf. In ruhigen Momenten konnte ich jedoch voll abtauchen und plötzlich waren 50 Seiten gelesen.

Es ist ein unfassbar komplexes Buch mit unglaublich viel Inhalt, wobei die Amazonen im Vergleich zu den Göttern stets im Vordergrund stehen. Während um einen herum ein Krieg tobt, Intrigen gesponnen werden, auf Traditionen gepocht wird, spielt diese Geschichte. Eine Geschichte, die zum einen ein Teil des Ganzen ist und zum anderen so viel mehr. Ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll, dass es dem gerecht wird, wie ich es empfand. Es war unfassbar emotional, aber nicht auf diese Art, die einem sein letztes Essen durch den Kopf gehen lässt, sondern auf eine tiefere Art. Die Kommunikation zwischen verschiedenen Personen ist oft subtil, nichtssagend, aber dennoch wird alles gesagt.

Auch wenn es in der Geschichte recht gewalttätig vor sich geht, so hat es mich dennoch oft sehr bewegt. Die Brutalität in Kombination mit dem Einfühlungsvermögen hat mich einfach überwältigt. Es hat einfach alles unglaublich gut ins Verhältnis gepasst. Begonnen von Schreibstil, über die Beziehungen der Charaktere, die Charaktere selbst, das Setting, die Atmosphäre, die Darstellung der Götter, bis hin zum Ende. Einziger Kritikpunkt, und da kann das Buch nichts dafür, dass ich immer den richtigen Moment zum Lesen abpassen musste. Mehr gibt es nicht zu sagen. Wer auf der Suche nach einer brutalen sowie düsteren Göttergeschichte mit ganz viel Frauenpower ist, der ist hier auf jeden Fall gut bedient.

Fazit:

Eine wirklich atemberaubende und bildgewaltige Interpretation des Krieg von Troja und der Geschichte der Amazonen.

Veröffentlicht am 14.12.2021

Tragisch, bewegend, schaurig.

Teufelsnacht
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Maud ist ein emanzipiertes Mädchen, dass keine Lust hat sich all den Regeln und Gepflogenheiten zu beugen. Bereits in jungen Jahren widersetzt sie sich und schleicht sich im Moor herum. Ihre Mutter liebt ...

Maud ist ein emanzipiertes Mädchen, dass keine Lust hat sich all den Regeln und Gepflogenheiten zu beugen. Bereits in jungen Jahren widersetzt sie sich und schleicht sich im Moor herum. Ihre Mutter liebt sie, doch im Grunde ist sie eine Fremde für sie, da sie die meiste Zeit unpässlich ist. Nach deren Tod bemerkt ihr Vater, der sich selbst am nächsten steht, dass er dies zu seinem Vorteil nutzen kann. Doch auch Maud zieht ihre Vorteile daraus, denn so nah war sie ihrer Freiheit noch nie. Doch nicht jedes Buch, das sie liest, ist gut für sie, wie beispielsweise die Tagebücher ihres Vaters. Mehr als einmal war ich schockiert über das Bild der Frau zu dieser Zeit. Die gottesfürchtigen Heuchler, die jede Woche zur Kirchen springen, als könne dies sie von ihren Sünden rein waschen. Allen voran Mauds Vater mit seinem Gottkomplex.

Die Geschichte hat ein recht langsames Erzähltempo, aber genau richtig um die passende Atmosphäre aufzubauen, besonders durch kleine Details wie den Moorgeruch, ein Schatten hier und etwas bedrückende Stimmung dort. Michelle Paver schaffte es, dass ich den großartigen Edmund Stearne bereits recht schnell nicht leiden konnte, um es mal nett auszudrücken. Umso mehr mochte ich Maud, fühlte mit ihr, verzieh ihr jeden Fehler, die neben denen ihres Vater sowieso sehr geringfügig wirkten. Es war keine ultimative Spannung, lediglich ein leichter Schauer, der einem in einem unbedachten Moment, den Rücken hinunter kroch, aber einfach so gut geschrieben, dass ich das Buch nicht weg legen wollte. Ich denke, dass es auch ein bisschen am Klappentext liegt, der ein bisschen mehr verspricht, als es wirklich ist, was aber nicht schlimm ist, denn dennoch überzeugte mich das Buch - eben anders als erwartet. Es gab überraschende Wendungen, emotionale Szenen und hielt mich beim Lesen gebannt. Der Schreibstil war sehr angenehm und durch die knackigen Kapitel fliegt man gerade zu über die Seiten.

Fazit:

Ich mochte es sehr gern und kann es jedem ans Herz legen, der sich gerne von einer irgendwie tragischen, aber auch schaurigen Geschichte berieseln lassen möchte.