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Veröffentlicht am 25.03.2019

Gelungene Fortsetzung!

Red Rising 2
0

Klappentext:
Immer war Darrow stolz darauf, als Minenarbeiter auf dem Mars den Planeten zu erschließen. Bis er herausfand, dass die Oberschicht, die Goldenen, längst in Saus und Braus leben und alle anderen ...

Klappentext:


Immer war Darrow stolz darauf, als Minenarbeiter auf dem Mars den Planeten zu erschließen. Bis er herausfand, dass die Oberschicht, die Goldenen, längst in Saus und Braus leben und alle anderen ausbeuten. Unter Lebensgefahr schloss er sich dem Widerstand an und ließ sich selbst zum Goldenen verwandeln. Nun lebt er mitten unter seinen Feinden und versucht die ungerechte Gesellschaft aus ihrer Mitte heraus zum Umsturz zu bringen. Doch womit Darrow nicht gerechnet hat: auch unter den Goldenen findet er Freundschaft, Respekt und sogar Liebe. Zumindest so lange ihn niemand verrät. Und der Verrat lauert überall.

Meinung:


Ich komme aus dem Seufzen und Fluchen gar nicht mehr raus. Endlich darf ich auch schreiben, welch grausamen Empfindungen ich aus dem ersten Band mitgenommen habe. Welche Verluste mir so nahe gingen. Selbst jetzt noch möchte ich weinen. Ich meine, mal ehrlich, wie konnte Pierce Brown Pax sterben lassen? Darüber bin ich heute noch nicht hinweg. Und Antonia wie sie Lea ermordet nur um Darrow aus seinem Versteck zu locken. Von den Missetaten des Schakals fange ich erst gar nicht an. Während der Höhrer oder Leser im Auftakt erfahren durfte, dass auch die Goldenen nur Tiere sind - denn sie führen sich im Institut tatsächlich als solche auf - geht es im zweiten Band schon etwas anders zu, denn wie bereits am Ende des ersten Bandes erwähnt wird, gelobt Darrow dem Erzgouverneur seine Treue. Ätzend, aber wohl der richtige Schritt.

So purzelt der ehemalige Höllentaucher von dem einen Elend ins Nächste, denn jetzt ist er kein Schüler mehr. Zumindest nicht so richtig. Es wird von ihm erwartet, dass er wächst. Tja, blöderweise hat er nicht einkalkuliert, dass er mit seiner Art anderen gefährlich werden könnte - und ich spreche nicht von den Bellonas, denn hier hat Cassius ja schon die Blutfehde ausgerufen. Die Grüppchenbildung unter den Goldenen konnte man zwar bisher erahnen, doch in Band zwei erfährt der Leser dann tatsächlich welches Haus zu welchem steht und mit wem verbündet ist. Am Anfang des Buches gibt es übrigens auch einen kleinen Stammbaum zu den bekannteren Häusern. Fand ich im Hörbuch jetzt etwas unnötig, denn spätestens beim zweiten Haus hat mein Kopf sowieso abgeschaltet.

Außerdem darf man auch ein paar Einblicke in die politischen Verstrickungen erhaschen. Dennoch ist das Hauptaugenmerk mehr auf die Entwicklung von Darrow gelegt und seine Pläne. Die werfen sowieso alles über den Haufen, zumindest sollten sie das. (Manchmal muss ich über meine ungewollten Wortwitze selbst den Kopf schütteln, falls das irgendwie beruhigt...) Jedoch muss ich hier meinem Freund recht geben: Das Ende des zweiten Bandes hat mich zerstört. Ich habe es immer noch nicht richtig verarbeitet. Als das letzte Kapitel begann, bekam ich erst mal einen Schock, da es etwa eine Stunde lang war. Da mir die Vorwarnung noch im Nacken saß, wartete ich natürlich gebannt, aber alles was ich hörte war Geplänkel, politisches Geschwafel und plötzlich brach meine Welt zusammen. Alles woran ich glaubte wurde zerstört. Brown lies mich mit so vielen Fragen und einem gebrochen Herzen zurück . Oh, wie sehr ich ihn dafür verfluchte.

Glücklicherweise konnte ich Band 3 direkt hinter schieben und mich genüsslich weiter aufregen, aber darum soll es ja jetzt nicht gehen. Nur noch so viel dazu: Solltet ihr Band 2 hören oder lesen, dann stellt sicher, dass ich auf den dritten Teil nicht warten müsst. Außer ihr seid euch sicher, dass er euch definitiv nicht interessiert.

Darrow hat in meinen Augen eine richtig tolle Entwicklung durchgemacht. Was ich sehr bewundernswert an ihm finde, dass er trotz allem was ihm bisher widerfahren ist, seine Menschlichkeit nicht verloren hat. Zwar macht ihn das verletzlich, aber auf diese Art schafft er es - wie bereits am Institut - die Leute hinter sich zu sammeln. Seine Art die Menschen zu führen ist einfach grandios. Außerdem schafft er es, dass er sich Augustus mehr oder weniger unterwirft und dennoch an vorderster Stelle steht. Die Kämpfer folgen dem Schnitter und nicht Augustus. Auf die anderen Charaktere werde ich jetzt mal nicht eingehen, denn ich denke, das würde dann doch zu viel vorweg nehmen. Schließlich befinden sich die Welten im Krieg und wie auch schon im ersten Band, fordert der Krieg Opfer.

Die Kampfszenen, die mir in gelesenen Büchern oft zu schaffen machen - sie langweilen mich einfach oft zu Tode und außerdem kommt mein Kopf da einfach nicht so schnell mit - konnte ich beim Hörbuch oft einfach ausblenden und dann wieder einsteigen als es wichtig wurde oder sie sogar genießen, weil sie sich in Grenzen hielten  oder so gut beschrieben waren, dass mein Kopf keinerlei Probleme hatte der Situation zu folgen. Für mich ist das schon viel wert, denn es ist wirklich nervig, wenn das Hirn anfängt Purzelbäume zu schlagen. Außerdem hat der Autor in meinen Augen ein gewisses Gleichgewicht geschaffen zwischen den Kämpfen und der Handlung selbst. Zudem basieren viele Taten auf Intrigen. Wer also nicht acht gibt, der könnte was verpassen. Im Nachgang fällt mir auch wieder ein, wie im ersten Teil, der Kampf als Tanz beschrieben wird und eben dies behält der Autor bei.

Da ich noch nichts zum Leser gesagt habe, Asche über mein Haupt, möchte ich das natürlich noch tun. Er war spitze! Außerdem, und das ist der eigentliche Grund, weshalb ich ihn noch einmal erwähnen möchte, sang er in diesem zweiten Band....das Lied! Das mit dem Ausrasten in geschriebener Form versuche ich noch zu lernen, aber ehrlich, es ist einfach genial! Ich bekam so eine Gänsehaut, das könnt ihr euch nicht vorstellen. Marco Sven Reinbold hat sich definitiv in mein Herz gelesen.

Fazit:


Lesen! Hören! Inhalieren!

Veröffentlicht am 19.03.2019

Ein für mich gerechtfertigter Hype.

Die Spiegelreisende 1 - Die Verlobten des Winters
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Klappentext:
Am liebsten versteckt sie sich hinter ihrer dicken Brille und einem Schal, der ihr bis zu den Füßen reicht. Dabei ist Ophelia eine ganz besondere junge Frau: Sie kann Gegenstände lesen und ...

Klappentext:


Am liebsten versteckt sie sich hinter ihrer dicken Brille und einem Schal, der ihr bis zu den Füßen reicht. Dabei ist Ophelia eine ganz besondere junge Frau: Sie kann Gegenstände lesen und durch Spiegel reisen. Auf der Arche Anima lebt sie inmitten ihrer riesigen Familie und kümmert sich hingebungsvoll um das Erbe der Ahnen. Bis ihr eines Tages Unheilvolles verkündet wird: Ophelia soll auf die eisige Arche des Pols ziehen und einen Adligen namens Thorn heiraten. Was hat es mit der Verlobung auf sich? Wer ist der Mann, dem sie von nun an folgen soll? Und warum wurde ausgerechnet sie, das zurückhaltende Mädchen mit der leisen Stimme, auserkoren? Ophelia ahnt nicht, welche tödlichen Intrigen sie auf ihrer Reise erwarten, und macht sich auf den Weg in ihr neues, blitzgefährliches Zuhause.

Meinung:


Hört ihr mich seufzen? Ich fand es ja total interessant, wie ein Buch wieder so eine Wirkung auf Menschen haben kann. Die Meinungen auseinander gehen können. Was ich zu dem Buch sage? Ich feier es, so viel steht fest.

Besonders gut gefiel mir, dass die Autorin sich wirklich Zeit gelassen hat um die Charaktere und die Welt zu zeichnen. Wo manch einer die Hände über dem Kopf zusammen schlägt, weil er der Meinung ist, dass einfach nichts passiert, komme ich ins Träumen. In diesem ersten Band der Tetralogie erfährt man eigentlich nur einen Teil des großen Ganzen. Der Leser lernt Ophelia kennen, die zu Anfang sehr introvertiert wirkt. Sie ist es auch, das steht außer Frage, doch auch sie kann einen Punkt erreichen, an dem sie auf den Tisch haut. Wohl kommen diese recht selten vor, aber in solchen Momenten zeigen sich Wesenszüge, die ich so nicht erwartet hätte. Gerade das macht sie in meinen Augen sehr sympatisch. Zudem habe ich schon oft genug mit gefiebert, wenn sie mal den Mund nicht aufbekam. 

Wer mir ebenfalls sehr gut gefiel waren die Mechanikerin und der Page. Sie waren vermutlich eine der wenigen Menschen am Pol, die keinen zwielichtigen Eindruck hinterließen, wie es bei den meisten einfach Standard war. Thorn hingegen konnte keinen Platz in meinem Herzen finden, zumindest keinen großen. Zwar scheinen er und seine Tante gegen Ende hin etwas menschlicher zu wirken, aber dennoch bin ich den Beiden gegenüber sehr skeptisch. Ebenfalls sehr beeindruckend fand ich die Unterschiedlichkeit der verschiedenen Charaktere. So konnten die Animisten diverse Dinge wie Reparaturen vornehmen, Papier aufbereiten oder eben Ophelias Gabe das Lesen. Auf die Bewohner vom Pol, die sich noch einmal ganz extrem unterscheiden, möchte ich erst gar nicht eingehen, denn das sollte man als Leser schon selbst erkunden. Wobei ich der Meinung bin, dass es hier noch die einen oder anderen Geheimnisse zu entdecken gibt.

Was mir noch ein bisschen fehlt, ist die Entstehung der Archen. Vielleicht kommt diese Erklärung auch noch im Detail, wenn man mehr über die jeweiligen Familiengeister erfährt, welche bisher auch nicht weiter erklärt wurden. Bedenkt man aber, dass es weitere drei Bücher zu füllen gilt, kann ich darüber auch gut hinwegsehen. Schließlich möchte ich noch etwas erleben und neue Dinge entdecken. Beispielsweise die Entstehung der Clans und warum das Leben auf dem Pol so ganz anders ist als auf Anima.

Den Vergleich mit Harry Potter kann ich absolut nicht nach vollziehen, da die Thematik eine ganz andere ist. Die magischen Aspekte - bzw. die übernatürlichen Dinge - sind wohl stark vertreten, aber weit vom Harry Potter Universum entfernt. Aufgrund der Sprachwahl und diversem Anderen würde ich die Spiegelreisenden tendenziell eher als Jugendbuch einordnen, während Potter in meinen Augen eher Richtung Kinderbuch tendiert, zumindest die anfänglichen Bände.

Schlussendlich kann ich nur sagen, dass mir das Buch sehr gut gefallen hat. Die Autorin schafft es mit ihren subtilen Beschreibungen mir Bilder in den Kopf zu pflanzen, die ich so selten erlebt habe. Durch die Wortwahl und die Art der Protagonisten, hat sich bei mir eine Welt manifestiert, die an eine Mischung aus Steampunk und den Damen der Barockzeit erinnern könnte. Der Schreibstil war schön wie auch flüssig zu lesen. Ich freue mich jetzt schon riesig auf den Juli, wenn ich wieder am Leben von Ophelia teilnehmen darf.

Fazit:


Ein sehr gelungener Auftakt mit einer schönen Wortwahl sowie toller Aufmachung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Figuren
  • Originalität
  • Amtosphäre
Veröffentlicht am 19.03.2019

Mich konnte das Buch leider nicht abholen.

Thalamus
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Klappentext:
Ein schwerer Motorradunfall katapultiert den siebzehnjährigen Timo aus seinem normalen Leben und fesselt ihn für Monate ans Krankenbett. Auf dem Markwaldhof, einem Rehabilitationszentrum, ...

Klappentext:


Ein schwerer Motorradunfall katapultiert den siebzehnjährigen Timo aus seinem normalen Leben und fesselt ihn für Monate ans Krankenbett. Auf dem Markwaldhof, einem Rehabilitationszentrum, soll er sich von seinen Knochenbrüchen und dem Schädelhirntrauma erholen. Aber schnell stellt Timo fest, dass sich merkwürdige Dinge im Haus abspielen: Der Junge, mit dem er sich das Zimmer teilt, gilt als Wachkomapatient und hoffnungsloser Fall, doch nachts läuft er herum, spricht – und droht Timo damit, ihn zu töten, falls er anderen davon erzählt.

Eine Sorge, die unbegründet ist, denn Timos Sprachzentrum ist schwer beeinträchtigt, seine Feinmotorik erlaubt ihm noch nicht nieder zuschreiben, was er erlebt. Und allmählich entdeckt er an sich selbst Fähigkeiten, die neu sind. Er kann Dinge, die er nicht können dürfte. Weiß von Sachen, die er nicht wissen sollte…

Meinung:


Wer mein Rezension zu "Aquila" gelesen hat, der erinnert sich sicher noch, dass ich etwas hin und her gerissen war, da mir die Atmosphäre und gewisse andere Dinge gefehlt habe bzw. ich sie nicht empfinden konnte, wie ich es wollte oder sollte. Kann ja mal vorkommen, dachte ich.  Dann las ich "Thalamus". Das klingt jetzt total kleinlich, aber das Erste, das mich nervte war schon die Tatsache, dass Timo seinen Unfall mit einem Roller hatte und nicht mit einem Motorrad. Wer auch immer diesen Klappentext verbrochen hat, möge einfach das nächste mal den Allrounder-Begriff "Moped" wählen, danke. Die Monate kann ich ebenfalls nicht nach vollziehen, denn bereits einige Wochen nach seiner Operation scheint der junge Mann zu genesen und in die Reha verlegt zu werden. So fühlt es sich zumindest beim Lesen an.

Der restliche Klappentext ist glücklicherweise recht passend gewählt und drückt für mich aus, dass Timo sehr hilflos ist, da er noch so stark unter den Folgen des Unfalls leidet. Leider kam genau das im Buch nicht rüber. Zwar legte die Autorin das Augenmerk auf diese Hilflosigkeit, in dem sie dies immer wieder betont, aber wie sagte Romy in der Leserunde so schön: "Ich leide nicht an Demenz. Ich hab mit bekommen, dass Timo nicht reden kann."
Vermutlich hätte ich das auch gar nicht so schlimm gefunden, da ich wusste was Ursula Poznanski mit ihrem Handeln bezweckt, aber leider war es das auch schon. Sie schaffte es nicht den Charakteren eine Form zu geben, eine Persönlichkeit. Von der Atmosphäre fange ich erst gar nicht an.

Nach knapp 300 Seiten erfuhren wir was tatsächlich vor sich ging - das werde ich natürlich jetzt nicht erzählen - und uns war regelrecht bang, da wir noch etwa 150 Seiten bis zum Schluss hatten. Vielleicht hätte ich das Ende auch besser empfunden, wenn ich mehr Bezug zu den Darstellern gehabt hätte, aber zum einen kam dann alles ganz plötzlich und zum anderen komplett übertrieben. Ich meine, die Geschichte hat wirklich Potential und auch die Grundidee - weshalb sich alles so entwickelt - fand ich sogar sehr ansprechend, aber die Umsetzung zum Ende hin, fand ich einfach nur traurig, da es in meinen Augen einfach alles kaputt machte.

Normal würde ich sagen, dass es ein schönes Buch für zwischen durch ist, wenn man nicht viel denken will, aber das mit dem "schön" würde ich nach dem Beenden dann doch streichen. Es war nicht schlecht, aber einfach zu wenig um mich gänzlich zu überzeugen. In der Gruppe wurde wohl der Schreibstil der Autorin noch bemängelt, was ich so nicht komplett nach vollziehen kann. Die Seiten flogen einfach so dahin. Da es sich um einen Jugend-Thriller handelt, kann ich auch absolut verstehen, dass die Geschichte nicht in einer Zombieapokalypse endet - um es mal übertrieben zu schreiben, aber ich hätte dem ganzen einfach etwas mehr Charakter gewünscht. Oder um es einmal anders zu formulieren: Die Protagonisten habe ich so sehr ins Herz geschlossen, dass mir ihr Ableben so egal gewesen wäre, wie ein kippender Sack Reis in China.

Fazit:


Mich konnte das Buch leider nicht überzeugen und den Hype darum kann ich ebenfalls nicht nach vollziehen. 

Veröffentlicht am 11.03.2019

Toller Fall mit vielen privaten Problemen der Ermittlerin.

Mitternachtsmädchen (Ein Nathalie-Svensson-Krimi 3)
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Beschreibung:
Nachdem eine Leiche im Hörsaal der Anatomie gefunden wird, die zu zwei weiteren Opfern einer Vergewaltigung in Verbindung gebracht werden kann, sieht sich die Ermittlungseinheit gezwungen ...

Beschreibung:


Nachdem eine Leiche im Hörsaal der Anatomie gefunden wird, die zu zwei weiteren Opfern einer Vergewaltigung in Verbindung gebracht werden kann, sieht sich die Ermittlungseinheit gezwungen ein Täterprofil zu erstellen, denn eines haben alle gemeinsam: Die Opfer tragen Würgemale und es fehlt der linke Schuh. Hierfür wird Nathalie Svensson zur Hilfe gerufen, die jedoch nicht gerade unberührt ist von dem Fall, da es sich bei dem Mordopfer um die Tochter ihrer besten Freundin handelt. Während sie von dem Streit um das Sorgerecht ihrer Kinder regelrecht zermürbt wird, vergräbt sie sich in Arbeit um diesen Fall zu lösen.

Meinung:


Zuerst möchte ich mal sagen, dass ich echt genervt bin. Natürlich war ich nicht auf der Verlagsseite. Dem wohl einzigen Ort, der mir gesagt hätte, dass es sich um eine Reihe handelt. Als ich mich für das Buch entschied, fand ich darüber kein Wort. So erging es mir auch beim Lesen, denn immer wieder ging es um verschiedene Aspekte der anderen beiden Bücher. Diese waren wohl nicht relevant für den Fall, aber dennoch hatte ich immer wieder ein Fragezeichen im Gesicht. Da es sicher Möglichkeiten gegeben hätte, das besser zu recherchieren, möchte ich es bei meiner Wertung außen vor lassen, aber es nervt mich dennoch. Man könnte doch einfach bei der Buchbeschreibung einfach einen kurzen Satz vorweg schreiben. Das wär mir auf jeden Fall lieber als eine Leserstimme des WDR2.

Bei der Story an sich, bin ich etwas hin und her gerissen. Zum einen merkt man hier deutlich, dass die Charaktere bereits zuvor gezeichnet wurden. Nathalie wird von Zweifeln, Vorwürfen und irgendwelchen Disputen in der Familie geplagt. Granstam wirkt einfach nur fertig. Wie er es schafft überhaupt eine höhere Position zu begleiten erscheint mir rätselhaft, davon abgesehen, dass er scheinbar ein echtes psychisches Problem hat, welches wohl in den anderen Büchern näher erörtert wird. Johan bekommt man auch kaum zu fassen, da er wohl eine besondere Verbindung zu Nathalie hat. Welche das sein soll, weiß ich nicht, nur das sie sich eben auch privat gelegentlich unterhalten. Von all den anderen Personen fange ich erst gar nicht an und fasse zusammen, dass mir außer Tim, dem Nerd, eigentlich keiner wirklich sympatisch war bzw. ich einfach nichts mit ihnen anfangen konnte.

Außerdem gruselig fand ich die ständigen Beschreibungen von Nathalies Outfit und das sie einfach die falschen Schuhe trägt um mal eben an einer Verfolgungsjagd teil zu nehmen. Ganz ehrlich....wenn ich ein Buch über die Ermittlung eines Mörders lese, der jederzeit wieder zuschlagen könnte, dann interessiert es mich reichlich wenig ob die Protagonistin gerade Versage, H&M oder gar silberne High Heels trägt. Hinzu kommen noch ihr bangen bezüglich des Sorgerechts, dem Tot ihres Vaters - der für mich ebenfalls ein großes Fragezeichen darstellt-, wie auch die Probleme, welche sie in ihrer Familie hat.

Die Story an sich gefiel mir ganz gut und war auch schön ausgearbeitet. Gelegentliche Kapitel aus der Sicht des Täters, als dieser noch ein Kind war, geben einen schönen Einblick warum er ist wie er ist. Auch die Tatsache, dass etliche Bewohner Upsalas ins Profil passen sowie auf das Phantombild mit ihren markanten Gesichtszügen. Das hatte einen gewissen Unterhaltungswert, weil es von einer gewissen Ironie begleitet wurde - schließlich tragen die Studenten ebenfalls gerne dunkle Kapuzenpullis und Fjallräven ist eine sehr beliebte Marke. Aufgrund dieser Tatsachen, hätte es einfach jeder sein können, was die Ermittlungen zu einem kleinen Erlebnis macht. Ich denke auch nicht, dass es zu viel spoilert das hier zu erwähnen, denn schnell wird dem Leser eben dies klar. Außerdem gibt es dann in der Auflösung eine schöne Überraschung.

Ob diese jedoch für mich alles raus reißt weiß ich bisher nicht. Obwohl ich eine persönliche Note bei Ermittlern mag, so fand ich diese hier eher anstrengen, eben weil mir die Bezüge zur Vergangenheit fehlen. Bevor ich mich an die Rezi setzte, lies ich auch einige Tag ins Land ziehen um mir meiner Gefühle und Gedanken zu dem Buch klar zu werden, aber auf einen richtigen Nenner kam ich bisher nicht. Das Lesevergnügen wurde für mich ganz klar gewaltig ausgebremst durch dieses ganze "nebenher".  Die Idee hinter dem Fall, den Gründen sowie der Ermittlungsarbeit selbst fand ich sehr gelungen.

Fazit:


Ein ruhiger Krimi mit viel Nebenhandlung und meiner Meinung nach, sollte man die Vorgängerbände gelesen haben um richtig mit zu kommen.

Veröffentlicht am 28.02.2019

Eine ganz besondere Fortsetzung

Der Atlas der besonderen Kinder
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Beschreibung:
Nachdem Jacob wieder mit seinen Eltern nachhause gereist war, stehen plötzlich Miss Peregrine und seine Freunde vor der Tür um ihn zu besuchen. Da die Kinder mit der Gegenwart noch nicht ...

Beschreibung:
Nachdem Jacob wieder mit seinen Eltern nachhause gereist war, stehen plötzlich Miss Peregrine und seine Freunde vor der Tür um ihn zu besuchen. Da die Kinder mit der Gegenwart noch nicht vertraut sind, bekommen sie diese von Jake gezeigt und lernen die neuzeitlichen Sitten. Dennoch liegt das Hauptaugenmerk darin den Arce wieder aufzubauen und die Zeitschleifen weltweit zu erforschen.
Doch dann findet Jacobe heraus, dass sein Großvater nicht allein kämpfte. Darum macht er sich auf die Suche nach seinen ehemaligen Kollegen und möchte auf eigene Faust die besonderen Kinder in Amerika retten, die gerettet werden müssen. Was er dabei nicht bedenkt ist, dass dies verheerende Folgen nach sich ziehen kann, denn die Zeitschleifen sowie die Besonderen in Amerika sind noch gänzlich unerforscht und bei weitem nicht so gut verwaltet wie die europäischen.

Meinung:
Wer die letzten beiden Bände der Trilogie nicht so gut fand, der sollte erst recht nach dem vierten Band greifen. Wieder geht die Geschichte nahtlos weiter und wir treffen altbekannte Gesichter. Doch dieses Mal wollen sie nicht die Welt retten. Dieses mal entdecken sie eine ganz neue Welt. Ein Road Trip der ganz besonderen Art!

In meinen Augen würde diesen Teil mit dem ersten Band gleich stellen was Spannung und Handlung angeht. Wir lernen viel neues kennen. Die Geschichte dümpelt nicht einfach nur vor sich hin, wie man bei den mittleren Teilen oftmals das Gefühl hatte. Der Funke springt hier ganz klar wieder über. Bezüglich der Zeitschleifen war ich wieder einmal etwas verwirrt, aber das ist ja nichts neues. Da in Amerika sowieso alles anders zu sein scheint, als man es zuvor gewohnt war, passt das aber ganz gut. Wobei ich Hoffnung hege, dass auch für diese Schleifen eine Erklärung im extra Band "Die Legenden der besonderen Kinder" zu finden ist, den ich bisher noch nicht gelesen habe.

Im Vergleich zu den europäischen Zeitschleifen und Besonderen, wo außer im Arce, die Meisten wohl gesonnen sind, muss man dort stets auf der Hut sein. Zwar ist auch dort die Gefahr vor Hollows und Wights weitestgehend gebannt, doch die Bewohner waren die lange Zeit auf sich selbst gestellt und so sind sie auch. Unberechenbar und gefährlich. Das war den Kindern leider nicht ganz so bewusst, als sie zu ihrer großen Reise quer durch Amerika aufbrachen. Recht schnell passen sie sich in den meisten Situationen an und schaffen es immer wieder ihren Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Sogar gute Taten vollbringen sie.

Eine deutliche Entwicklung ist auf jeden Fall zu spüren. Der Jahrhundert lange Krieg ging nicht spurlos an den Protagonisten vorbei. Sie wurden ganz klar um ein gutes Stück reifer, auch wenn sie ihren jugendlichen Leichtsinn nicht gänzlich ablegen konnte. Bei Jacob ist das sowieso kein Wunder, denn er ist ja noch Teenager. Gerade zum Schluss hin kommt genau dieser Dickkopf bei ihm sehr gut zur Geltung. Bei allen kann man den Drang nach Unabhängigkeit deutlich spüren, denn nach allen den Änderungen, die sie bisher geschaffen haben, wollen sie nun noch mehr verändern. Die Welt zu einem besseren Ort machen - ohne die Bevormundung der Ymbryne.

Das Ende des Buches lässt darauf vermuten, dass es weitere Bände zur Reihe der besonderen Kinder geben wird. Zwar ist die Geschichte in sich abgeschlossen, aber dennoch kann problemlos daran angeknüpft werden. Es ist deutlich zu spüren, dass auch Rasom Riggs seine Charaktere nicht mehr gehen lassen möchte und weiter auf seine geschaffene Welt aufbauen. Ich für meinen Teil hoffe nur, dass er dieses Niveau auch beibehalten wird. Ansonsten kann ich über "Der Atlas der besonderen Kinder" nur sagen, dass er sich auf jeden Fall wieder zu lesen lohnt. Zwar ist der Titel im Verhältnis zur Story nicht gerade schlüssig, aber das ist wohl das kleinste Übel.

Riggs schafft es hier wieder den Leser von der ersten bis zu letzten Seite mit zunehmen. Ohne unnötige Längen, mit abenteuerlichen Erzählungen und neuen Geheimnissen, die es für den Leser zu lüften gilt. Auch wenn ich einer weiteren Fortsetzung etwas kritisch entgegen sehe, so bin ich dennoch gespannt was noch folgen wird, denn ich habe die Charaktere wirklich sehr ins Herz geschlossen sowie die Welt der Besonderen.

Fazit:
Definitiv wieder sehr lesenswert. Wer sich für "Die Insel der besonderen Kinder" begeistern konnte, der greift hier auf jeden Fall zum richtigen Buch!