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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.01.2019

Dramatischer Psychothriller mit Sogwirkung

Dein perfektes Leben
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Beschreibung:
Als ihr drittes Kind Josh geboren wird, kann Vicky endlich verstehen, warum manche Mütter so gestresst sind. Sie war verwöhnt, bis Josh kam. Schlaflose Nächte, Geschrei und Gezeter waren ...

Beschreibung:


Als ihr drittes Kind Josh geboren wird, kann Vicky endlich verstehen, warum manche Mütter so gestresst sind. Sie war verwöhnt, bis Josh kam. Schlaflose Nächte, Geschrei und Gezeter waren die Folgen seiner Geburt. Während der kleine Josh seelig schläft, begeht die junge Mutter den Fehler ihres Lebens, denn sie verlässt für 20 Minuten das Haus. 20 Minuten mit verheerenden Folgen. Zum Glück ist Vickys beste Freundin Amber direkt zur Stelle um zu helfen und deckt diese. Doch anstatt, dass das Leben einfach weiter geht, scheint es wie verhext zu sein. Ein Unglück jagt das Nächste. Vicky bekommt alsbald das Gefühl, dass etwas nicht mit rechten Dingen vor sich geht.

Meinung:


Nachdem ich soeben den Originaltitel "One little Misstake" gelesen habe, finde ich es fast ein bisschen schade, dass man diesen nicht so übersetzt hat, aber dem Grunde nach passt der Titel auch wie er ist. Ich muss gestehen, dass ich anhand des Klappentext irgendwie etwas komplett anderes erwartet hatte. Zwischendurch dachte ich mir, dass auch das Genre Familiendrama passt, aber dann hab ich das Buch beendet. Danke, Emma Curtis! Danke für dieses grandiose Ende!

Jetzt aber zum Buch bzw. der Geschichte. Vicky ist eine Mutter wie sie im Buche steht und ganz ehrlich?! Ich wollte nicht mit ihr tauschen! Ihre Mädels sind inzwischen schon etwas größer und gehen zur Schule. Sie waren buchstäblich "Anfängerkinder", wie eine Freundin es bezeichnen würde. Doch dann kam Josh und verwandelt die sonst so vernünftige Vicky in ein nervliches Frack. Daher kann ich mir auch gut vorstellen, wie sie sich in so mancher Situation in der Geschichte gefühlt hat. Ich war voll bei ihr. Ganz schlimm fand ich dann, als sie sich immer mehr in die Lügen verstrickt hatte.

Teilweise hätte ich das Buch am liebsten zugeschlagen und in die Ecke gepfeffert, weil mich die Tom, ihr Ehemann, und ihre Freundin Amber so aufgeregt haben. Die Mutter von Vicky fand ich grenz wertig. Am angenehmsten war Jenny, eine Freundin, die eher eine passivere Rolle inne hat und eben Vicky selbst.

Vor den jeweiligen Kapiteln ist das Datum vermerkt. Neben dem aktuellen Zeitstrang in 2010, verläuft noch eine Geschichte aus dem Jahr 1992, welche die Geschichte eines kleinen Mädchens behandelt, die dem Leser komplett fremd erscheint. Was mir ganz besonders gut gefiel, dass Emma Curtis überwiegend aus der Ich-Perspektive von Vicky schreibt und plötzlich in die Sicht der dritten Person wechselt. Einfach so, nahtlos. Als ich es das erste Mal wahr nahm war ich etwas verwirrt, aber die Autorin hat das so gut eingebaut, dass es dennoch ein sehr angenehmer Lesefluss ist.

Obwohl dem Leser schnell klar wird in welche Richtung es sich entwickeln könnte, wird es dennoch nicht langweilig. Mich hat es beispielsweise dermaßen gepackt, dass ich das Buch binnen von drei Tagen durch hatte - und ich habe durchaus auch andere Dinge getan als nur gelesen. Das Buch lag nun seit Mitte November zum Lesen bereit, aber ich hab es immer wieder weg gelegt als ich es in der Hand hatte und genau jetzt, zum Jahreswechsel, war der richtige Zeitpunkt.

Besonders gelungen fand ich eben den Zeiten wechsel. Man kann nur mutmaßen um wen es sich in der früheren Geschichte handelt und welche Zusammenhänge das ganze zur Gegenwart hat. Doch selbst als dann im letzten Drittel der Vorhang fällt ist es noch lange nicht vorbei, denn dann geht es erst richtig los. Nach diesem Buch dachte ich mir einfach nur, dass an dem Sprichwort "Ehrlich wärt am Längsten!" wirklich etwas dran ist. Auch wenn eine Notlüge anfangs richtig erscheint, so sollte man doch auf sein Bauchgefühl hören und das Richtige tun. Damit hätte sich Vicky auf jeden Fall eine Menge Ärger erspart, auch wenn ich dann kein so mitreißendes Buch hätte lesen dürfen.

Fazit:


Ein absolut gelungener Psychothriller mit einem grandiosen Finale.

Veröffentlicht am 23.12.2018

Einfach herzlich.

Ich komme mit
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Beschreibung:
Vita Maier lebt seit 42 Jahren in der Torstraße. Seit einer Ewigkeit wie sie meint. Die Nachbarn interessieren sie kaum. Für ihren Nachbarn, den Studenten Lazy, ist sie nur die Alte von oben. ...

Beschreibung:


Vita Maier lebt seit 42 Jahren in der Torstraße. Seit einer Ewigkeit wie sie meint. Die Nachbarn interessieren sie kaum. Für ihren Nachbarn, den Studenten Lazy, ist sie nur die Alte von oben. Doch eines Tages kehrt Lazy von einem Spital Aufenthalt zurück und Vita sammelt ihn im Treppenhaus auf um ihn mit Wurstbrot aufzupäppeln. Eine besondere Freundschaft entsteht. Eine Freundschaft zwischen zwei Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Zwei Menschen, die nichts mehr zu verlieren haben und gemeinsam eine letzte Reise planen.

Meinung:


Ich wusste vorher schon, dass es nicht einfach werden würde dieses Buch zu lesen, aber dennoch war ich positiv überrascht. Durch den Galgenhumor und an sich die Art der Protagonisten, war es trotz der Thematik ein mehr unterhaltsames als deprimierendes Buch.  Hier möchte ich vielleicht noch erwähnen, dass ich das Buch auch lesen wollte, weil ich so viel tolles über die Aufmachung der Bücher im Wunderraum Verlag gelesen habe - und ich wurde nicht enttäuscht! Das Hardcover mit dem Leinenrücken ist einfach umwerfend in Haptik und Optik.

Zu Anfang tat ich mich etwas schwer mit dem Schreibstil, da er recht eigen ist, doch ich kam schnell rein. Inzwischen würde ich behaupten, dass dieser dem Ganzen zusätzlich noch einen gewissen Charme verleiht. Es ist wie eine Melodie die von Tragik erzählt, aber dabei ein Lächeln auf den Lippen trägt.
Die Charaktere taten ihr übriges. Zwei Freunde, vom Leben gebeutelt - jeder auf seine Art - finden zueinander und beschließen eine letzte Reise anzutreten, gemeinsam. Herzergreifend, bewegend, erschütternd.

Was mir besonders gut gefällt, dass sich das Buch um ein ganz großes Tabuthema in unserer Gesellschaft dreht: der Freitot. Okay, gut, bei der Autorin wohl nicht ganz so tabu, da es in der Schweiz meines Wissens die Sterbehilfe gibt, aber da ich dort nicht lebe, gehe ich von Deutschland aus. Mit viel Poesie und Witz darf man als Leser einen Sterbenden auf seinem letzten Weg begleiten. Waldis hat wohl darauf verzichtet dem Leser alle Details des Prozesses der Krankheit aufzutun, aber bringt dies dennoch sehr nahe. Wie Menschen dazu kommen eine solche Entscheidung zu treffen. Mag auf den einen absolut befremdlich wirken, auf mich jedoch absolut nachvollziehbar.

Auch das Ende gefiel mir sehr gut, denn sie lässt dem Leser Platz um sich mit seinen Gedanken zu entfalten. Sich ein eigenes Bild zu machen. Es ist in meinen Augen sehr neutral gehalten, so dass eine Menge Spielraum bleibt und man nicht in eine Situation gedrängt wird, mit der man vielleicht just in diesem Moment gar nicht klar käme, da es trotz der lockeren Art, die vermittelt wird, nicht einfach ist, wenn man direkt mit bestimmten Dingen konfrontiert wird.

Somit würde ich sagen, dass dieses Buch einfach ein guter Anstoß ist um über gewisse Dinge einfach mal nach zu denken. Schließlich ist das krank werden sowie das alt werden ein Thema, das uns alle betrifft. Genauso wie Freundschaft, Familie oder gar gemeinsam einsam zu sein. Leben ist das was wir daraus machen.

Fazit:


Ein Buch mit viel oberflächlicher Tiefe, Witz, Poesie und das ein wenig am Herzen kitzelt.

Veröffentlicht am 23.12.2018

Kein wirklicher Krimi, aber dennoch lesenswert!

Mordflüstern
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Beschreibung:
Nach der Trennung von seinem Freund gibt der Autor Lars Faber sein Leben in Wien auf. Er kehrt zurück zu nach Hamburg. Zurück zu seinen Wurzeln. Bald meint er das frühere Flüstern seiner ...

Beschreibung:


Nach der Trennung von seinem Freund gibt der Autor Lars Faber sein Leben in Wien auf. Er kehrt zurück zu nach Hamburg. Zurück zu seinen Wurzeln. Bald meint er das frühere Flüstern seiner Mutter zu hören. Das Flüstern, welches ihm sagt, dass sein Vater zurecht hat sterben müssen. Wie alle Männer, die die Frauen unterdrücken und schlecht behandeln. Man sollte diesen Machos mit einem Rasiermesser die Kehle durchschneiden, flüstert sie ihm unentwegt zu. In der Therapie bekommt Lars geraten seine Gedanken nieder zuschreiben und so das Flüstern zum Schweigen zu bringen. Das funktioniert sogar, gleichzeitig entsteht auch sein neuer Roman, doch genau das wird ihm bald zum Verhängnis. Nach der Veröffentlichung beginnen nämlich genau diese Morde in Hamburg Wirklichkeit zu werden. Der Onkel von Lars wird entführt und gemeinsam mit dem Erpresserbrief wird ein abgeschnittenes Ohr geliefert. Die Menschen, die Lars nahe stehen geraten in unmittelbare Gefahr.

Meinung:


Vorweg möchte ich gleich mal los werden, dass an dem Buch - aus meiner Sicht - so gar nichts "Krimi" ist. Wohl ließe es sich ansatzweise in die Richtung "Thriller" einordnen oder als "Roman".

Die Ich-Perspektive hat sowohl Vor- als auch Nachteile für die Geschichte. Faber macht es sich zum Vorsatz den Mörder zu finden. Damit kann ich mich als Leser anfreunden. Womit ich mich aber nicht anfreunden kann, wenn ich bei den Ermittlungen ausgeschlossen werde - zumindest bei einem Krimi. Irgendwo, etwa bei der Hälfte, meinte ein Ermittler zu Lars, dass er sich ja intensiv mit den Geschehnissen beschäftigen würde, nur ich als Leser hab davon kaum was mitbekommen. Lediglich seine verworrenen Gedanken über das was war, ist und hätte sein können. Ein nicht still stehendes Karussell.

Kennt ihr noch diese alten schwarz-weiß Filme in denen Dialoge statt finden, bei denen sie eigentlich nichts sagen? So ähnlich ging es mir oft. Dennoch war es schön zu lesen, denn vor allem der Schreibstil und diese an sich skurrile Art hat mich unglaublich für sich eingenommen. Ebenfalls die Figur Fabers, die durch ihre entrückte Darstellung begeisterte. Wie gesagt, waren die Dialoge etwas befremdlich und was die Ermittlungen sowie Täterfindung angeht, war die Story ein Reinfall, aber trotzdem war das Buch auf seine Art einfach genial.

Da ich mich bereits im ersten Drittel auf eine andere Geschichte eingestellt hatte als man sie mir prophezeit hatte, kann ich mich auch kaum beklagen. Gelegentlich hatte man eben einfach das Gefühl als hätte der Autor vergessen seinen Text zu Ende zu tippen. Auf der anderen Seite passte es aber auch zu Faber und wie er dargestellt wurde. Die weiteren Charaktere lernt man nicht wirklich kennen oder eher oberflächlich, was ich aber auch nicht tragisch finde, da das Buch von der Seitenanzahl auch recht überschaubar ist. Außerdem sollte man stets mit gefülltem Magen lesen, denn Essen ist ein wichtiger Bestandteil in der Geschichte.

Einen unbewerteten Anmerk hätte ich außerdem noch, den ich gerne loswerden möchte und zwar an alle Autoren, die über Homosexuelle schreiben:
Stellt diese doch bitte nicht immer als Opferlamm oder was besonderes dar, denn damit schießt ihr sie doch nur noch mehr ins Aus. Natürlich gibt es homophobe Erdenbürger, aber wenn das plötzlich alle Protagonisten sind, die in der Geschichte nicht homosexuell sind, dann wirkt das auf mich einfach nur noch gestellt und falsch.

Fazit:


Ein interessantes Buch, das ich aufgrund des einnehmenden Schreibstils und der etwas verschobenen Charaktere buchstäblich verschlungen habe. Man sollte jedoch gewappnet sein, dass es wenig mit einem typischen Krimi gemein hat.

Veröffentlicht am 17.12.2018

Ein schöner Ausflug in die Vergangenheit.

Mit Herz und Bogen
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Beschreibung:
Viele Kinder wurden aufgrund der Pest zu Waisen. So auch die junge Frau Fronika. Da sie selbst erleben durfte, wie es ist so hilflos zu leben. Sie hatte Glück, denn ihr Onkel nahm sie bei ...

Beschreibung:


Viele Kinder wurden aufgrund der Pest zu Waisen. So auch die junge Frau Fronika. Da sie selbst erleben durfte, wie es ist so hilflos zu leben. Sie hatte Glück, denn ihr Onkel nahm sie bei sich auf, dennoch hat sie sich zum Vorsatz gemacht den Armen zu helfen, weshalb sie in der Nacht wildert - obwohl sie genau weiß, dass es gegen das Gesetzt ist. Auf dem Sommertanz lernt sie den jungen Matthis kennen, der ihr Herz um Sturm erobert. Jedoch stellt sich schnell heraus, dass er der neue Förster des Markgrafen ist. Davon abgesehen, dass er derjenige ist, der sie fassen soll, ist ihr Onkel der Meinung, dass sie einen besseren Mann verdient hat. Beispielsweise den Sohn des Bürgermeisters. So wird Fronika vor die Frage gestellt: Hört sie auf ihr Herz, gibt die Jagd auf - somit auch die Kinder - und heiratet den Förster? Oder nimmt sie den wohlhabenden Bürgermeister-Sohn, der für die Waisenkinder sorgen könnte?

Meinung:


Ach ja, manchmal lese dann sogar ich romantischen Kram und manchmal darf auch etwas historisch sein. Über Letzteres könnte man sich nun streiten. Wohl spielt die Geschichte im Jahr 1363, aber dennoch sind Worte zu finden wie "flirten". Da musste ich dann doch schon mal schmunzeln. Persönlich finde ich es nicht tragisch, denn für mich als unwissenden Leser, der sich kaum in dem Genre tummelt, war es angenehm zu lesen. Wäre der Schreibstil und die "moderne Art" nicht in der Leserunde angesprochen worden, hätte ich es vielleicht nicht mal bemerkt. Ich empfand beispielsweise die Beschreibung des Tanz sowie das Verhalten der Charaktere als sehr authentisch und nachvollziehbar.

Die Geschichte an sich gefiel mir recht gut, auch wenn sie sehr durchschaubar war. Eine ambitionierte junge Frau, die für ihre Ansichten einsteht und Probleme in Angriff nimmt. Sich den Gefahren der Gesetzte stellt und trotz allem an ihrem Glauben fest hält. In meinen Augen hätte sie es nämlich genauso gut auch als Schmach Gottes sehen können: Wie kann man Kindern so etwas antun?! Doch das tut sie nicht und genau das bewundere ich an ihr. Sie stellt oftmals das Glück anderer über das eigene. Ob das prinzipiell gut ist, sei mal dahin gestellt, aber es ist gerade deswegen eine Geschichte, die ans Herz geht.

Diverse Aspekte sind sehr fragwürdig, aber mit etwas Fantasie kann man sie sich, denke ich, erklären. Vielleicht hätte die Autorin einfach ein paar Seiten mehr schreiben sollen um diverse Fragen auszumerzen, denn schließlich soll es ja ein historischer Roman sein und kein Fantasy. Der Leser möchte Fakten. Von Anfang bis Ende. Da es nun mal so war wie es war, hab ich mir meine offenen Fragen einfach für mich selbst beantwortet. Ob das nun richtig oder falsch ist, bleibt ungeklärt.

Ich fand die unterschwellige Botschaft dahinter interessant. Denn letzten Endes, hätte Fronika viele Dinge schon vorher - und einfacher - erreichen können, indem sie mit verschiedenen Menschen geredet hätte. Sich anders engagiert hätte. Das tat sie jedoch nicht. Die Ehrlichkeit des Försters, der damit für sich selbst einen großen Schritt wagte, hat vieles in rechte Bahnen gelenkt. Seine Loyalität hat sich durchweg ausgezahlt. So sollten wir doch alle einfach etwas ehrlicher mit einander umgehen. Mehr zueinander stehen. Das ist vielleicht auch nicht immer schön, denn wir wollen sicher nicht immer hören was der andere zu sagen hat, aber man kann Probleme viel einfacher anpacken.

Bei den Protagonisten handelt es sich um eine bunte Mischung. Die einen sympathisch, die anderen weniger. Durch die kürze des Buchs, sind sie etwas weicher gezeichnet, aber dennoch kann man sich in verschiedene Charaktere auch gut hinein versetzten.

Fazit:


Für mich ein schöner Ausflug in ein so ganz anderes Genre als sonst. Die Geschichte nahm mich komplett mit und gefiel mir in ihrer Einfachheit.

Veröffentlicht am 13.12.2018

Kein Hype, den ich nachvollziehen kann.

Hazel Wood
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Beschreibung:
Alice wächst in dem Glauben auf, dass sie und ihre Mutter vom Unglück verfolgt werden. Doch als ihre Großmutter stirbt, eine ihr unbekannte mysteriöse Märchenerzählerin, soll der Fluch gebannt ...

Beschreibung:


Alice wächst in dem Glauben auf, dass sie und ihre Mutter vom Unglück verfolgt werden. Doch als ihre Großmutter stirbt, eine ihr unbekannte mysteriöse Märchenerzählerin, soll der Fluch gebannt sein. Urplötzlich verschwindet Ella, die Mutter von Alice und alles was sie ihr ausrichtet ist "Halt dich fern von Hazel Wood". Da Alice ihrer Mutter jedoch nirgendwo finden kann, sieht sieh nur einen Weg um Erfolg zu haben und zwar genau das zu tun, was sie nicht soll. Sie reist nach Hazel Wood.

Meinung:


Also warum man das Buch jetzt feiert, kann ich so gar nicht nach vollziehen. Die Geschichte ist interessant, ja, aber irgendwie war es das dann auch schon. Für mich bedeutet Märchen jetzt auch nicht, dass ich einen Prinz in schillernder Rüstung brauche, der die Prinzessin rettet. Ganz und gar nicht. Was ich brauche ist etwas für das ich einstehen kann. Rotkäppchen, die ihre Oma versorgt und darum in den Wald geht, trotz der Gefahren. Hänsel und Gretel, die den Weg nach hause finden wollen. Von mir aus auch die Prinzessin, die sich nach einem normalen Leben sehnt.

Im Prinzip ist "Hazel Wood" wohl eher letzteres, aber - wie soll ich sagen - ohne Hand und Fuß. Das Buch umfasst etwa 350 Seiten. Davon lernen wir auf 100 Seiten die Geschichte kennen - also Personen, was bisher geschah, im Zwischenteil macht dann der Teenager genau das was er nicht soll und das Ende soll dann alles auflösen, das Bild quasi abrunden. Tut es aber nicht.

In meinen Augen war die Geschichte einfach viel zu weich gezeichnet. Die Charaktere bekamen keine wirkliche Form und Atmosphäre war ebenfalls nicht greifbar. Wohl war die Geschichte ganz nett, wenn man nicht viel denken wollte, aber weiter brachte sie es bei mir dann doch nicht. Nehmen wir doch mal den berühmten Märchenwald. Egal ob da jetzt Feen herumschwirren, die Sonne im morgenfrischen Tau glitzert und der Bach plätschert oder eben die Bäume dunkle Schatten werfen, während Getier durch die Dunkelheit raschelt - der Märchenwald hat Charakter! Er nimmt einen ein. Solche Dinge haben in diesem Buch einfach gefehlt. So saß ich eben neben dem Bach und habe ihm beim Plätschern zugehört. Viele Situationen schienen verworren, aber dennoch waren sie total durchschaubar.

Ich würde auch unglaublich gern etwas über die Charaktere erzählen, aber ich wüsste einfach nicht was. Am tollsten fand ich Finch. Seine Leidenschaft für das Thema kam unglaublich gut rüber. Auch eine andere Charaktere fand ich ganz großartig, die ich leider jetzt nicht wirklich erwähnen kann, da sie erst gegen Ende auftaucht - und mehr eine Nebenrolle hat. Man hätte so viel mehr aus dieser Geschichte machen können, denke ich, aber leider hat man irgendwann mal einen falschen Abzweig genommen und dann den Weg zurück nicht gefunden. Sehr schade, aber naja, soll vorkommen.

Fazit:


Ein Buch, von dem ich mir viel mehr erhofft hatte als ich letzten Ende bekam. Unterhaltsam ja, überzeugend nein.