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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.12.2018

Knackig, unterhaltsam, aber mit Luft nach oben.

Freak City / Hexenkessel
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Beschreibung:
Während Patsy nur ein neues Leben mit ihrer Tochter Christie vor Augen hat, denkt ihr Freund Milo nur an das große Geld. Doch genau das verbindet die Beiden inniger als gedacht. Bei ihrem ...

Beschreibung:


Während Patsy nur ein neues Leben mit ihrer Tochter Christie vor Augen hat, denkt ihr Freund Milo nur an das große Geld. Doch genau das verbindet die Beiden inniger als gedacht. Bei ihrem letzten großen Bruch, vor ihrem neuen Leben, geht aber so ziemlich alles schief, was schief gehen kann, denn blöderweise laufen sie just in diesem Moment einem seit Wochen gesuchten Mörder über den Weg.
Auf der anderen Seite von New York versucht der Ermittler wider Willen, Pearl, eine verloren gegangene Broadway Darstellerin wieder zu finden. Dies führt ihn zu einer noch größeren Wahrheit als er zuvor erwartet hätte.

Meinung:


Mit den Sätzen "Noch härter. Noch abgründiger." hatte mich der Klappentext. Leider suche ich danach noch. Wohl erscheint die Atmosphäre im Buch sehr düster, aber in meinen Augen war es das auch schon. Leider war ein Teil der Story nichts neues für mich, da ich in diesem Jahr bereits einen ähnlichen Buchsnack vernascht habe. Wohl war dieser etwas gemütlicher gestaltet, aber die Idee dahinter ähnlich.

Die Songtexte, welche zwischendurch geschrieben wurden, empfand ich eher als lästig. Das mag dem einen oder anderen wohl ein besonderes Gefühl für das Geschehen geben, aber da mein Englisch eher zweitklassig ist und ich Lieder lieber höre, war das so gar nichts für mich. An dem Schreibstil als solches habe ich aber nichts auszusetzen. Einfach zu lesen ohne groß Geschnörkel.

Patsy fand ich persönlich einfach nur nervig. Auf der einen Seite will sie zu den Guten gehören, alles für ihre Tochter tun, und auf der anderen Seite verhält sie sich wie ein spät pubertierender Teenager. Die Person lief mir so gar nicht rein. Mit Pearl hingegen konnte ich mehr anfangen. Jedoch fand ich die Beschreibung zu Anfang etwas irritierend: "Er ist unverkennbar ein Halbblut". Darunter kann man viel verstehen. Im Laufe der Geschichte wird jedoch klar was es damit auf sich hat. Er ist der typische Haudrauf-Typ, der eigentlich zu den Guten gehören will.

Am Anfang tat ich mich etwas schwer den Faden zu finden, da die Perspektive recht oft zwischen Patsy und Pearl wechselte. Nicht dass es mich verwirrte. Es war eher, dass ich zu den Charakteren keinen Bezug aufbauen konnte, oder nur schwer. Im Mittelteil kam für mich langsam eine Struktur rein. Das Ende gefiel mir am besten, da die Erzählstränge geschickt zusammen geführt wurden. Besonders das Gespräch am Ende, welches Pearl dann ein Licht auf gehen lies, fand ich sehr gelungen.

Vermutlich klingen die ersten beiden Absätze negativer als sie eigentlich sollen, aber naja, das Buch hat mich jetzt nicht unbedingt vom Hocker gerissen und die Geschichte war für mich nicht gänzlich etwas Neues. Den Hype um das Buch kann ich auf jeden Fall nicht nachvollziehen.  Was mir jedoch besonders gefiel, waren die politischen Verstrickungen, die sich hier auftaten. Dies wäre für mich jetzt ein Grund die Reihe auf jeden Fall noch im Auge zu behalten, denn auch wenn jedes Buch in sich abgeschlossen sein wird, so hoffe ich, dass Pearl ein Bestandteil dieser Reihe bleiben und auch weiter an die abschließende Thematik angelehnt wird. 

Fazit:


Ein knackiger Thriller, der mich zwischendurch ganz gut unterhalten hat.

Veröffentlicht am 30.11.2018

Tolles Märchen für große Kinder!

Wolfssucht
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Beschreibung:
Nach dem tragischen Tot ihrer Eltern, muss Irina in jungen Jahren mit ansehen, wie ihre Schwester Leonore brutal ermordet wird. So wächst sie bei ihrer Großmutter im benachbarten Dorf auf, ...

Beschreibung:


Nach dem tragischen Tot ihrer Eltern, muss Irina in jungen Jahren mit ansehen, wie ihre Schwester Leonore brutal ermordet wird. So wächst sie bei ihrer Großmutter im benachbarten Dorf auf, doch dort findet sie keinen Anschluss. Man munkelt, sie sei verflucht. Lediglich der Jäger Skandar umwirbt die junge Irina, die ihm jedoch nicht geben möchte, was er sich wünscht. Immer mehr zieht es sie in den Wald. In den Wald wo das Grauen wartet. Das Monster, das ihre Schwester auf dem Gewissen hat.

Meinung:


Ich habe die vergangenen Jahre nun schon einige Märchenadaptionen gelesen und muss sagen, bisher war dies eine der Besten. Denn wir großen Kinder wünschen uns ab und an auch ein bisschen Märchen.  Durch die knackige Länge von knapp über 100 Seiten, kann man die Geschichte auch mal schnell an einem Wochenende wegatmen. Genau das habe ich nämlich getan.

Recht zu Anfang musste ich schon etwas schmunzeln, weil mich die Geschichte an den Film "Red Riding Hood" erinnerte. Letzten Endes lief es dann auf eine andere Story raus, zum Glück, die aber in keinster Weise schlechter war. Im Grunde würde ich sie sogar als ebenbürtig bezeichnen. Hier sei erwähnt, dass ich den Film damals richtig gut fand.

Ich würde ja jetzt super gerne auf die korrekten Aspekte einer Kurzgeschichte eingehen und ob diese erfüllt wurden, aber ganz ehrlich? Viel zu lange her! Für mich war es einfach die perfekte Länge und es wurde gesagt, was gesagt werden musste. Atmosphärisch hat mich die Autorin schon auf den ersten Seiten direkt abgeholt und auch sonst konnte ich mir die schlicht gezeichnete Umgebung, Situation und Personen sehr gut vorstellen. Ich bekam genug Input um mir alles vorstellen zu können, aber auch genug Freiraum um mir meine eigenen Gedanken zu machen. Der Schreibstil war ebenfalls angenehm zu lesen.

Zu guter Letzt möchte ich auch noch erwähnen: Nora Bendzko konnte mich tatsächlich überraschen! Mit viel hätte ich gerechnet, aber nicht mit diesem Ende und dieser Auflösung. Happy End kann schließlich jeder.
Es wird auf jeden Fall nicht das letzte Werk der Autorin sein, denn wie meine Recherche ergab, hat sich die junge Dame nämlich auf "Galgenmärchen" spezialisiert. Ich für meinen Teil, freue mich schon riesig. 

Fazit:


Ein tolles Märchen für Erwachsene und gerade richtig für die düsteren Wintermonate.

Veröffentlicht am 26.11.2018

Mein Erster, aber nicht mein Letzter Aichner!

Bösland
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Klappentext:
Sommer 1987. Auf dem Dachboden eines Bauernhauses wird ein Mädchen brutal ermordet. Ein dreizehnjähriger Junge schlägt sieben Mal mit einem Golfschläger auf seine Mitschülerin ein und richtet ...

Klappentext:


Sommer 1987. Auf dem Dachboden eines Bauernhauses wird ein Mädchen brutal ermordet. Ein dreizehnjähriger Junge schlägt sieben Mal mit einem Golfschläger auf seine Mitschülerin ein und richtet ein Blutbad an. Dreißig Jahre lang bleibt diese Geschichte im Verborgenen, bis sie plötzlich mit voller Wucht zurückkommt und alles mit sich reißt: Der Junge von damals mordet wieder …

Meinung:


Nein, ich war nicht zu faul eine eigene Beschreibung zu schreiben. Es ist einfach so, dass dieser Klappentext alles verrät was man wissen muss und zwar wirklich alles. Ich würde vermutlich nur spoilern. Müsste ich einen Preis verleihen für den besten Klappentext des Jahres, dann würde ihn dieser gewinnen. Doch genug gefaselt. Ich schwärme euch jetzt mal was von diesem Buch vor.

Dies war mein erstes Buch von Bernhard Aichner und ich hätte gern mehr davon. Für mich war es mal was ganz Anderes. Je ein Kapitel erlebte ich aus der Sicht von Ben. Ben ist der Junge, dem der Dachboden gehört, auf dem das Mädchen umgebracht wurde. Gut, wahrscheinlich gehört der Dachboden wohl eher seinen Eltern, da er ja erst 13 Jahre alt war, aber ich will beim besten Willen nicht kleinlich sein. Dieser Dachboden, das Bösland, verfolgt den Jungen sein Leben lang.
Die Geschichte beginnt jedoch 30 Jahre später, während Ben seine Leben bzw. das Erlebte versucht aufzuarbeiten. Dies geschieht immer im Wechsel mit einem Dialog-Kapitel. Ungewöhnlich, aber gut. Man befand sich buchstäblich mitten im Geschehen. Zu Anfang finden diese Dialoge hauptsächlich mit seiner Therapeutin statt. Später spricht er mit anderen Personen. Ben steht jedoch immer im Mittelpunkt; mehr oder weniger. Doch das ist ein Detail, dass jeder selbst erkunden muss. Klingt möglicherweise etwas verwirrend, ist es aber nicht.

Ben ist eine sehr interessante Person. Einerseits sehr erwachsen, mit beiden Beinen im Leben, aber auf der anderen Seite wirkt er oft naiv, kindlich und unbeholfen. Gerade das gibt dem Ganzen noch einmal einen gewissen Touch. Ich hatte doch mal von dem zurückgebliebenen Nigel aus "Tiere" von Simon Beckett geschrieben?! Genau an den hat mich Ben des öfteren erinnert. Nur nicht ganz so extrem. Klar denkender und weiter entwickelter, aber dennoch anders.  Trotz allem überrascht er auch durch eine besondere Intelligenz. Ich für meinen Teil, habe ich auf jeden Fall ins Herz geschlossen.

Zu der Geschichte selbst, kann ich leider gar nicht so viel schreiben, da es wirklich zu viel verraten würde. Nur so viel: Schnell war mir klar in welche Richtung die Geschichte läuft, aber dieses Katz und Maus Spiel, welches sich daraus entwickelte war einfach grandios. Durch den packenden Erzählstil, die kurzen Kapitel und das anziehende Tempo, ist der Leser gewillt das Buch gar nicht mehr aus der Hand zu legen. Zumindest erging es mir so.

Aichner hat dem Bösen ein Gesicht und einen Namen gegeben, so viel steht fest. Ein perfides Spiel über Recht und Unrecht. Die Wahrheit an sich scheint zweitrangig, wenn der Zweifel bereits gesät ist. Welche Macht die Verdrängung zum Selbstschutz besitzt. Doch was passiert, wenn wir vergessen, an was wir uns erinnern sollten?!

Fazit:


Ein absolut gelungener Thriller über die Abgründe der menschlichen Psyche.

Veröffentlicht am 21.11.2018

Herrlich unterhaltsam

Im Schnee wird nur dem Tod nicht kalt
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Beschreibung:
Das Team Jennerwein beschließt, dass es an der Zeit ist abzuschalten. So vereinbaren sie ein gemütliches Treffen auf der Jennerwein'schen Hütte, bei Brotzeit, Glühwein und ohne Arbeit. Doch ...

Beschreibung:


Das Team Jennerwein beschließt, dass es an der Zeit ist abzuschalten. So vereinbaren sie ein gemütliches Treffen auf der Jennerwein'schen Hütte, bei Brotzeit, Glühwein und ohne Arbeit. Doch wie lange schaffen die eingefleischten Ermittler es die Finger von Ermittlungen zu lassen? Doch selbst im Nebel seiner Erkältung, erkennt Hubertus Jennerwein, dass etwas ganz und gar nicht stimmt, nur leider ist es dann schon fast zu spät.

Meinung:


Ich hab mir dann schon mal den Erscheinungstermin des 12ten Bandes im Kalender vorgemerkt und lese bis dahin dann noch Band 1-9. Tschüssi! Achso, ja, das Buch war gut!

Ja, ja, immer diese blöden Sprüche. Nur was soll ich sagen? Es hat mich so unglaublich gut unterhalten, dass ich es kaum in Worte fassen kann. Die Art von Jörg Maurer, das ist einfach Liebe. Anders kann ich es nicht beschreiben. Wohl lag das Buch ein paar Tage länger im Regal als geplant, danach noch mal 24 Stunden auf dem Esstisch, aber wie bei jedem guten Wein, muss er eben erst mal richtig Atmen um sein ganzes Aroma zu entfalten und so war der Genuss des neuen Jennerweins auch absolut gegeben.

Was mir bisher richtig positiv aufgefallen ist, dass Maurer einfach einige Handlungen nebeneinander laufen lassen kann, ohne das Langeweile oder Verwirrung aufkommt und man am Ende nicht mal wirklich merkt, ob diese Personen relevant waren oder nicht. Okay, also man merkt es schon, aber in der Geschichte selbst nicht. Sie sind da, sie unterhalten einen, aber sind auf keinen Fall störend. In meinen Augen hat es etwas erfrischendes. Der Schreibstil des Autors tut sein übriges. Ich fühlte mich direkt abgeholt.

Etwas schade fand ich, dass die Informantin dann komplett vom Schirm verschwunden ist, oder ich hab es einfach nur verpennt, vor lauter Jennerwein anhimmeln. Ansonsten fand ich das Konstrukt und die Umsetzung des Regiokrimis wieder sehr gelungen. Dieser ganze Schnee, eine Hütte ohne Strom und ohne Wasser, herrlich! Das wäre so mein persönlicher Traum. Amüsant fand ich die eingestreuten Informationen über die Tricks der Snowboarder sowie Anekdoten über deren eigene Philosophie, wobei es nicht hätte mehr sein dürfen.

Obwohl ich ja kein großer Fan von Actioneinlagen in Büchern bin, störte mich die gegen Ende hin weniger. Die etwas aufregenderen Szenen wurden so gut bebildert und von verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet, dass ich sie mir gut vorstellen konnte, ohne das Stress aufkam. Zwar hab ich kein Problem mit Action in Filmen, aber diese über das gelesene Wort zu erfassen fällt mir oft nicht leicht.

Fazit:


Ein winterlicher Regiokrimi, der mir wieder richtig gut gefallen hat.

Veröffentlicht am 20.11.2018

Amtliche Lektüre

Weihnachten und andere Amtsangelegenheiten
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Klappentext:
Und wieder berichten die AutorInnen des Bundesamtes für magische Wesen über ihre Beobachtungen der Mitbürger mit magischem Hintergrund. Mit diesem dritten Arbeitsbericht, der zu Weihnachten ...

Klappentext:


Und wieder berichten die AutorInnen des Bundesamtes für magische Wesen über ihre Beobachtungen der Mitbürger mit magischem Hintergrund. Mit diesem dritten Arbeitsbericht, der zu Weihnachten 2017 erscheint, übernimmt der amtseigene Bundeslurch Verlag die Publikation der Arbeiten fantastischer Autoren. 10 Kurzgeschichten von Chris Schlicht, Osanna Stephan, Anne Zandt, Tina Becker, Marcus Watolla, Dorothee Reimann, Carmilla DeWinter, Katrin Minert, Carola Jürchott und Hagen Ulrich.

Meinung:


Da es sich um eine Kurzgeschichten Sammlung handelt, habe ich auf eine Beschreibung verzichtet. Eine entsprechende Beschreibung zu den einzelnen Geschichten findet man mitunter auf der Seite des Verlags.
Vorweg möchte ich sagen, dass mir eine neutrale oder aussagekräftige Bewertung des Buchs nicht möglich ist, zumindest aus meiner Sicht. Das Buch sowie die Aufmachung fand ich sehr gelungen. Der amtliche Flair hat mich definitiv zum Schmunzeln gebracht.

Die einzelnen Geschichten fand ich durchwachsen. Die einen waren gut, die anderen naja - wo ich auch schon bei meinem "Problem" bin, denn spätestens dieses Buch hat mir gezeigt: Kurzgeschichten sind leider nichts für mich. Gefühlt ist es für mich einfach nichts halbes und nichts ganzes. Zumindest in dieser Form. Vielleicht sollte ich mich auch sehr wählerisch bezeichnen?

Beispielsweise gefallen mir Geschichten, bei denen die Personen tatsächlich einfach nur Silhouetten sind. Oder die Geschichte "Wintermond" in dem Buch. Sie handelt von einem Wehrwolf, der in den Alltag absolut integriert ist. Obwohl es sich um das erste Kapitel eines englischen Blogromans handelt, fand ich die Geschichte einfach herrlich. Sie erzählte nicht zu viel und nicht zu wenig.

"Schneeflöcken" fand ich auch nicht übel, aber irgendwie war es in meinen Augen für eine Kurzgeschichte schon wieder fast zu viel. Nicht zu viele Seiten, sondern zu viel Input. Man fängt an die Charaktere zu mögen und möchte mehr wissen. Tja, Pech gehabt.

Oder die in meinen Augen tollste Geschichte "Das Buch der Weihnacht"! Kurz, knackig und treffend. Diese umfasst aber keine 10 Seiten. Ihr seht, ich bin einfach nicht dafür gemacht. Dennoch glaube ich, dass diese kleine Sammlung für jeden Kurzgeschichten-Liebhaber zu empfehlen ist und(!) sie kommt vom Bundesamt für magische Wesen.

Fazit:


Wer Kurzgeschichten sowie Fantasy mag, der sollte sich das gute Stück aus dem kleinen, aber feinen Bundeslurch Verlag doch mal näher anschauen.