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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.08.2020

Das Leben ist kompliziert

Nur noch ein bisschen Glück
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Stella Wallins hatte definitiv eine andere Vorstellung von ihrem späteren Leben gehabt. Jetzt findet sich in einem kleinen Dorf namens Laholm wieder. Frisch getrennt von ihrem Freund Peder, der sie mit ...

Stella Wallins hatte definitiv eine andere Vorstellung von ihrem späteren Leben gehabt. Jetzt findet sich in einem kleinen Dorf namens Laholm wieder. Frisch getrennt von ihrem Freund Peder, der sie mit ihrer besten Freundin betrogen hat. Da ihr Aufbruch so überraschend war, hat sie außer ihren Luxusschuhen und der teuren Handtasche nur wenige unpraktische Sachen dabei. Warum sie in Laholm gelandet ist? Hier hat sie von ihrer Mutter das Grundstück mit Haus ihrer Großeltern geerbt. Das zu verkaufen und gleichzeitig noch ein wenig mehr über ihren Vater zu erfahren ist jetzt das Ziel.

Das ihr dabei als erstes gleich Thor über den Weg läuft, ist reiner Zufall. Er nimmt sich ihrer an und unterstützt sie in ihrem Anfängen. Natürlich nicht ohne Hintergedanken, denn sie hat etwas an sich von dem er sich unweigerlich angezogen fühlt. Auch Stella merkt, Thor ist anders als die anderen Männer. Von der Magie, die er ausstrahlt, geht eine starke Anziehungskraft aus.
Beide könnten sich jetzt finden und dann wäre das Buch nach kurzer Zeit vorbei. Aber so ist es dann doch nicht. Schnell wird klar, das Leben beider kann nicht unterschiedlicher sein. Sie ist ein Großstadtmensch und kann sich ein Leben auf dem Land überhaupt nicht vorstellen. Für ihn dagegen ist das Leben auf dem Land, das einzige, was zählt.

Wie sich die Geschichte der beiden entwickelt, ob ihre Anziehungskraft erfolgreich ist, lest selbst.

Mir hat die Geschichte der beiden und auch der rundherum Beteiligten gut gefallen. Es lief nicht alles glatt, es gab sehr viel Konfliktpotential. Auch die Veränderung der Sichtweise von Stella war interessant zu lesen. Ihre Veränderung und ihre Entwicklung in Laholm ist erstaunlich aber liebenswert zu lesen.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung und verdiente vier Lesesterne.

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Veröffentlicht am 09.08.2020

Einfach nur schön

Heute schon für morgen träumen
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Auch wenn der Titel fast ein wenig nichtssagend klingt, war das Buch von Lori Nelson Spielman im Nachhinein etwas ganz besonderes für mich. Ich kannte bereits ein Buch von ihr und war auf dieses Buch sehr ...

Auch wenn der Titel fast ein wenig nichtssagend klingt, war das Buch von Lori Nelson Spielman im Nachhinein etwas ganz besonderes für mich. Ich kannte bereits ein Buch von ihr und war auf dieses Buch sehr gespannt.

Poppy lädt ihre Nichte Emilia zu einer Reise nach Italien ein. Emilia, die als einzige selten aber wenigstens regelmäßig aus der Familie Kontakt zu Poppy hatte, kann sich nur schwer entschließen dieses Angebot anzunehmen. Die gesamte Familie ist angetreten und will ihr diese Reise ausreden. Ihre Großmutter droht ihr sogar. Und doch entschließt sich Emilia gegen den Widerstand der Familie zu dieser Reise. Zum Glück ist sie nicht allein, ihre Kusine Lucy begleitet sie. Beide wissen nicht, warum diese Reise stattfindet, warum sie Poppy begleiten sollen.

Das Zusammentreffen mit Poppy ist dann doch ganz anders als erwartet. Sie macht so einen herzerfrischenden Eindruck auf beide Mädchen. Sie verspricht ihnen mehr von ihrem Leben und dem Fluch der auf der Familie liegen würde zu erzählen.
Abwechselnd erfahren wir von Emilia, Lucy und Poppy in der Gegenwart und ihren Erlebnissen. Aber die rückblickenden Erzählungen von Poppy sind es, die einem beim Lesen berühren.

Für mich sind es diese "Begegnungen" die die Bücher von Lori Nelson Spielman so lesenswert machen. Ihre Art zu schreiben schafft eine Verbindung mit den Protagonisten und man kann gar nicht anders als weiterzulesen. Man hofft und leidet mit ihnen. Und es ist nicht klar, ob das Buch so ausgehen wird, wie man hofft.

Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

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Veröffentlicht am 06.08.2020

Gute Fortsetzung nach langer Pause

Zeiten des Sturms (Sheridan-Grant-Serie 3)
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Sheridan Grant hat nach den schlimmen Ereignissen den Kontakt zu ihrer Familie komplett abgebrochen. Nicht nur, dass sie die Ereignisse selbst immer noch nicht verarbeitet hat, möchte sie auch Ruhe in ...

Sheridan Grant hat nach den schlimmen Ereignissen den Kontakt zu ihrer Familie komplett abgebrochen. Nicht nur, dass sie die Ereignisse selbst immer noch nicht verarbeitet hat, möchte sie auch Ruhe in das Leben ihrer Familie bringen. Auch gibt sie sich indirekt die Schuld an den damaligen Geschehnissen.

Ruhe, Geborgenheit und auch inneren Frieden möchte sie bei Paul finden. Paul der Arzt, der sie irgendwie gerettet hat und nun heiraten möchte. Auch wenn er um einiges älter ist, kann sich Sheridan anfänglich eine Ehe mit ihm vorstellen. Aber je näher der Termin rückt, umso größer wird ihre Unsicherheit und ihre Sorge mit der Hochzeit doch einen Fehler zu begehen.

Erst ihre Entführung durch Ethan Dubois macht ihr klar, sie kann den alten Geschichten nicht entkommen, sie muss sich ihnen stellen und auch bei ihrer Familie reinen Tisch machen. Einen Plan, was sie mit ihrem Leben dann macht, hat sie allerdings immer noch nicht.

Ob es Sheridan Grant gelingt ihr Leben in die richtige Bahn zu lenken und letztlich auch noch was Vernünftiges daraus zu machen, lest selbst.

Als ich 2014 das erste Buch über Sheridan Grant las, wollte ich unbedingt mehr über sie erfahren. 2016 folgte dann der nächste Band und mit dem Ende war klar, es konnte so nicht enden. Leider hat es dann vier Jahre gedauert, bis der letzte Teil der Trilogie erschienen ist. Aufgrund dieser langen Zeitspanne fiel es mir wirklich schwer in das Buch zu kommen. Gerade am Anfang war es bei den vielen Personen schwierig sich zurecht zu finden. Lesern dieses Buches empfehle ich für das Verständnis unbedingt die beiden Vorgängerbände zu lesen.

Nichtsdestotrotz hat mir die Geschichte von Sheridan Grant gut gefallen und ich empfehle sie nur zu gerne weiter. Von mir gibt es verdiente vier Lesesterne.

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Veröffentlicht am 14.07.2020

#findemich

Der Fahrer
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Die Geburtstagsfeier für Jens Kerner sollte eine echte Überraschung werden. So hat es sich zumindest Becca für ihn überlegt. Alle Kollegen machten mit. Das Zusammentreffen mit seinem Bruder Karsten als ...

Die Geburtstagsfeier für Jens Kerner sollte eine echte Überraschung werden. So hat es sich zumindest Becca für ihn überlegt. Alle Kollegen machten mit. Das Zusammentreffen mit seinem Bruder Karsten als eine Art Versöhnung nach vielen Jahren sollte sozusagen das Highlight werden. Doch irgendwie ging alles nach hinten los. Keine Versöhnung mit dem Bruder und Jens haut einfach ab. Auf der Fahrt durch Hamburg sieht er seine Kollegin Carina, die an einem auffälligen Auto mit offenen Türen, jedoch ohne Fahrer, steht. Das auffälligste ist der Schriftzug mit Leuchtfarben am Auto #findemich. Die Halterabfrage geht schnell. Es ist eine junge Frau, von der offensichtlich jeden Spur fehlt. Dann überprüft Carina deren Instagramprofil und ist vor Schreck wie erstarrt. Die Drohung des Täters, dass die Polizei nur 24 Stunden Zeit hat um ihn und die junge Frau lebend zu finden, alarmiert die Polizei.

Dieses Versteckspiel auf der Suche nach dem Täter und seinem Opfer entwickelt sich schnell, fast rasant zu einem Verwirrspiel. Die kurzen Kapitel, die oft mit einem Cliffhanger enden, geben dem Thriller das Tempo. Nicht jedem mag es gefallen, dass auf etwas Schlimmes gewiesen wird und dann bleibt es in dem Kapitel offen. Die Lösung kommt dann eben ein paar Seiten später. Mir hat das gut gefallen, denn es gab mir die Möglichkeit selbst über die Lösungsvarianten nachzudenken.

Die Protagonisten des Buches sind schon sehr speziell. Jens Kerner, als ein ziemlich abgebrühter Kommissar, der schon viele Fälle gelöst hat. Aber darunter haben auch seine Beziehungen gelitten. Nun hätte er die Chance, aber kann er sie nutzen? Belastet wird er auch noch durch die fast persönliche Beziehung zu diesem Fall. Will sich jemand an ihm persönlich rächen? Wer treibt hier sein Spiel mit ihm und der Polizei? Seine Chefin Mareike Baumgärtner ist auf dem Weg nach oben und gibt sich strenge, unnachgiebige Vorgesetzte. Doch ist das die richtige Strategie für diesen Fall?

Lest diesen turbulenten Krimi selbst und macht euch ein Bild. Ich fand ihn toll und empfehle ihn sehr gerne weiter. Von mir gibt es verdiente fünf Lesesterne.

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Veröffentlicht am 01.07.2020

Hulda Gold zwischen Licht und Schatten

Fräulein Gold: Schatten und Licht
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Die Zeiten in Deutschland im Mai 1922 sind hart. Die Wirtschaft hat sich noch nicht von den Auswirkungen des letzten Krieges erholt. Auch die Menschen kämpfen mit den Folgen und den Auswirkungen. In Berlin, ...

Die Zeiten in Deutschland im Mai 1922 sind hart. Die Wirtschaft hat sich noch nicht von den Auswirkungen des letzten Krieges erholt. Auch die Menschen kämpfen mit den Folgen und den Auswirkungen. In Berlin, einer Stadt die immer größer wird, sind diese Spuren immer deutliche zu spüren. Die Armut der Bevölkerung, die Arbeitslosigkeit und der Hunger nehmen immer mehr zu. Auch die medizinische Versorgung ist schwach. Aber es gibt im Bülowbogen, einem der vielen Elendsviertel, Hulda Gold eine junge Hebamme. Sie ist engagiert, gewitzt und in ihrem Viertel nicht nur gut bekannt, sondern auch sehr beliebt. Sie kümmert sich rührend und mit viel Liebe um die Schwangeren und lässt auch die späteren Mütter in der Anfangsphase nicht im Stich.

Ihre ganz besondere Sorge gilt im Moment Lilo. Ihre Geburt steht unmittelbar bevor. Ihre Sorge um ihr Baby ist groß. Unterstützung in dieser schweren Zeit hatte sie auch durch ihre Nachbarin, aber diese hat man gerade tot aus dem Landwehrkanal gefischt. Alle gehen von einem tragischen Unfall aus. Lilo kann sich das nicht vorstellen und bezieht Hulda in ihre Überlegungen mit ein. Hulda, die sich in ihrem Viertel sehr gut auskennt, versucht Hinweise und Spuren zu finden, die gegen einen Selbstmord oder Unfall sprechen. Dabei trifft sie auch auf Karl North, dem undurchsichtigen Kriminalkommissar, der den Fall untersucht.

Die Autorin gelingt hier ein gutes Bild der damaligen Zeit. Ihre anschaulichen Beschreibungen der Zustände in den Straßen, Wohnungen und bei den Familien lassen nur ungefähr ahnen, wie schlimm und entbehrungsreich diese Zeit damals gewesen ist. Ihre Protagonistin Hulda Gold ist in dieser Zeit schon etwas Besonderes. Sie trägt ihr Herz auf dem rechten Fleck und kann gut mit den Leuten umgehen. Obwohl sie selbst sehr bescheiden wohnt, hat sie zumindest ein regelmäßiges Einkommen. Trotzdem ist sie immer bereit die Hilfsbedürftigen zu unterstützen.

Was mir aber an diesem Buch besonders gefallen hat, ist die Darstellung des Milieus zur damaligen Zeit verpackt in eine spannende Geschichte um eine Berliner Hebamme. Auch die Einbeziehung eines Mordfalls gibt der Geschichte zusätzliche Spannung. Das einzige, was mich ein wenig gestört hat, ist die echt häufige Wiederholung der besonderen Augen von Hulda. In dem Fall wäre weniger einfach mehr gewesen.

Gespannt bin ich auf den nächsten Teil, denn es soll ja insgesamt drei Bücher über "Fräulein Gold" geben. Von mir gibt es natürlich eine Leseempfehlung und verdiente vier Lesesterne.

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