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Veröffentlicht am 24.05.2020

Thematik gut, aber die Umsetzung hat mir nicht gefallen

Der Funke des Lebens
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Als der Polizeiunterhändler Hugh McElroy zu einer Geiselnahme in der Frauenklinik in Jackson, Mississippi gerufen wird, ahnt er nicht was ihn dort erwartet. Der Schütze, der in die Klinik eingedrungen ...

Als der Polizeiunterhändler Hugh McElroy zu einer Geiselnahme in der Frauenklinik in Jackson, Mississippi gerufen wird, ahnt er nicht was ihn dort erwartet. Der Schütze, der in die Klinik eingedrungen ist, hat dort wild um sich geschossen. In der Phase der Aufregung und Anspannung für die beteiligten Polizisten erreicht ihn ein Hilferuf seiner 15jährigen Tochter. Was er nicht ahnte, sie ist unter den Geiseln hat große Angst und fürchtet um ihr Leben. Aber sie ist nicht allein, der Geiselnehmer hat auch noch andere Frauen als Geiseln und einige sind bereits verletzt.

Es war die Thematik dieses Buches, die mich angesprochen hat. Schwangerschaftsabbruch in den USA ist nicht einfach. Es gibt Bundesstaaten, in denen der Abbruch nach wie vor illegal ist. In anderen wiederum ist es erlaubt, dann mit einem Aufklärungsgespräch und einem obligatorischen Ultraschall. Aber das Bild was sich vor den Kliniken zeigt, ist fast überall gleich. Die Abtreibungsgegner, die die Frauen versuchen von ihrem Vorhaben abzuhalten bzw. umzustimmen. Dabei gehen sie auch nicht unbedingt immer behutsam vor. Auch das wird in diesem Buch dargestellt und mit in die Handlung eingearbeitet.

Soweit zum Inhalt des Buches. Aber ich muss eben auch schreiben, dass mir die Umsetzung des Buches überhaupt nicht gefallen hat. Ich weiß nicht, was sich die Autorin dabei gedacht hat, die Ereignisse in umgekehrter Reihenfolge zu schreiben. Das heißt das Buch beginnt mit dem Ende und arbeitet sich zum Anfang durch. In jedem Abschnitt erfährt man einiges über die Protagonisten, ihre Gefühle und Beweggründe, warum sie sich in der Klinik befinden. Aber es ist eben auch so, dass ich bereits am Anfang weiß, wer alles stirbt und dann erst lese, was diesen Menschen bewegt. Meiner Meinung nach verliert sich die Autorin dann aber zum Teil auch in den Schilderungen der einzelnen Schicksale. Damit vergibt sie sich jede Chance sich intensiver mit den Lebensereignissen der Protagonisten zu beschäftigen.

Das es zum Ende dann noch einiges an Überraschungen gab hat mich überrascht. Ich empfehle dieses Buch eingeschränkt, denn die Thematik dieses Buches ist auf jeden Fall lesenswert.

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Veröffentlicht am 24.05.2020

Neuanfang auf Island

Der Sommer der Islandtöchter
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Dass Hannah sich zu einem Sabbatical auf Island entschließt, hat mehrere Gründe. Zum einen ist sie in der Trennungsphase von Eric, ihrem Mann. Ein zweiter Grund ist noch viel gravierender. Sie kann ihren ...

Dass Hannah sich zu einem Sabbatical auf Island entschließt, hat mehrere Gründe. Zum einen ist sie in der Trennungsphase von Eric, ihrem Mann. Ein zweiter Grund ist noch viel gravierender. Sie kann ihren Traumberuf als Geigerin im Orchester nie mehr ausführen. Aus gesundheitlichen Gründen kann sie das Instrument kaum noch benutzen. Da ist die Auszeit auf Island gerade richtig um mit ihrem Max neu anzufangen und sich neue Ziele und Aufgaben zu suchen.

Es ist schön zu lesen, wie schnell Hannah zu den Isländern Kontakt bekommt. Die Grundkenntnisse der Sprache hat sie versucht in einem Crashkurs zu lernen. Interessant fand ich auch, dass sie unter den Einheimischen immer wieder Menschen findet, die auch Deutsch sprechen oder verstehen. Durch die Aufgeschlossenheit findet Hannah auch schnell einen Job im Kaffee und so eine neue Aufgabe.

Aber es gibt einen zweiten Handlungsstrang um Monika, die zusammen mit ihrer Familie 1978 Freunde auf Island besucht. Monika träumt von davon Malerin zu werden. Die Familie hat da ganz andere Pläne. Die Hochzeit mit Peter ist bereits geplant und auch der Einstieg ins Firmenimperium. Monikas Bekanntschaft mit Kristian, der ihr nicht nur die Schönheiten von Island zeigt, sondern auch Gefühle in ihr weckt, die sie bei Peter nie hatte, hat Folgen mit denen niemand gerechnet hätte.

Was hat nun Monikas Geschichte, die ja zum Teil in Island spielt, mit der von Hannah zu tun? Wen es interessiert, der sollte das Buch auf jeden Fall lesen.
Mir hat die Umsetzung dieser Geschichte, auch der Wechsel in den Zeitabschnitten zwischen Hannah und Monika, sehr gut gefallen. Aber mir haben auch die anschaulichen Erzählungen über Hannahs Erlebnisse auf Island sehr gut gefallen. Und auch in diesem Buch wurde wieder einmal mehr gezeigt, wie schlimm es sein kann, wenn Familienmitglieder meinen über das Leben ihrer erwachsenen Kinder bestimmen zu müssen und sogar noch für ihre Zwecke beeinflussen.
Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

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Veröffentlicht am 13.05.2020

Interessante Fortsetzung

Die Patientin
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Jeden Monat besucht der blinde Nathaniel mit seinem Pflegesohn Silas dessen Mutter Carole Stein, die in einem Berner Spital seit vier Jahren im Koma liegt. Nur an diesem Tag ist das Bett plötzlich leer. ...

Jeden Monat besucht der blinde Nathaniel mit seinem Pflegesohn Silas dessen Mutter Carole Stein, die in einem Berner Spital seit vier Jahren im Koma liegt. Nur an diesem Tag ist das Bett plötzlich leer. Die Pfleger können auch nicht direkt Auskunft geben, ob Carole nun gestorben ist, oder aber was mit ihr passiert ist. Nathaniel ist verunsichert und bittet seine alte Freundin Milla die Journalistin um Hilfe. Auch sie kennt die Geschichte von Carole und ist gleich alarmiert. Ihre Recherchen ergeben, das weitere Komapatientin spurlos verschwunden sind. Beerdigungen für diese fanden auch nicht statt. Und dann gibt es auch innerhalb kürzester Zeit mehrere Todesfälle an der Aare.

Dieses Mal arbeitet Sandro Bandini von der Polizei an der Aufklärung der Todesfälle, während sich Milla neben ihrem Job auch noch um Recherchen über das Verschwinden von Carole Stein kümmert. Da sie als Journalistin immer auf der Suche nach einer guten Story ist, verrät sie ihre Rechercheergebnisse ihrem Freund Sandro nicht, sondern berät sich mit Nathaniel. Beide versuchen auf ihre eigene Art und Weise an eigenen Informationen und geraten dabei nicht nur in merkwürdige Erlebnisse, sondern begeben sich auch in Gefahr.

Ob Carole Stein noch lebt und ob sie gerettet werden kann, das lest bitte unbedingt selbst.

Die Faszination, die von diesem Krimi ausgeht, rührt sicher daher, dass es wieder Nathanael ist, der hier versucht zu ermitteln. Als Blinder ist es für ihn besonders schwer, demzufolge sind seine Erfolge auch nicht so groß. Aber er gibt zumindest immer wieder den richtigen Denkanstoß. Interessant fand ich aber auch die verschiedenen Richtungen, in die ermittelt wird. Es ist nicht einfach die richtige Spur zu finden.

Schade fand ich, dass die Rolle von Nathanael in diesem Buch weitaus kleiner war, als im Vorgängerband "Blind". Dadurch bekam Milla einen sehr viel größeren Handlungsspielraum. Spannend war das Buch jedoch in jedem Fall. Und auch der Fall war außergewöhnlich. Gerne empfehle ich diesem Krimi weiter und vergebe vier Lesesterne.

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Veröffentlicht am 07.05.2020

Ein Thriller der anders ist

Marta schläft
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Die Geschichte von Nadja ist kompliziert. Sie ist in Polen unter extremen, für sie schlimmen Bedingungen, aufgewachsen. Jetzt als Erwachsene arbeitet sie in einer renommierten Anwaltskanzlei in Berlin. ...

Die Geschichte von Nadja ist kompliziert. Sie ist in Polen unter extremen, für sie schlimmen Bedingungen, aufgewachsen. Jetzt als Erwachsene arbeitet sie in einer renommierten Anwaltskanzlei in Berlin.

Eigentlich könnte sie ein gutes Leben führen. Aber ganz so ist es dann doch nicht. Sie hat psychische Probleme. Ihre immer wiederkehrenden Panikattacken machen ihr das Leben schwer. Sie nimmt starke Medikamente. Und sie schreibt diese Briefe, bei denen man nicht weiß an wen sie gerichtet sind.

Und doch genau diese Briefe, die einen Teil des Buches ausmachen, erzählen die Geschichte von Nadja und auch von Marta.

Und es gibt Laura ihre Freundin aus der Kanzlei. Sie ist jetzt mit Gero van Hoven, ihrem Chef, verheiratet. Laura ruft panisch bei Nadja an und benötigt dringend ihre Hilfe, etwas Schlimmes ist passiert und sie kann ihren Mann nicht erreichen.

Wenn ihr Wissen wollt, was passiert ist, was das alles mit Nadja und Marta zu tun hat, lest es selbst.
Dieser Thriller von Romy Haussmann ist so ganz anders als andere Thriller. Gerade die ersten einhundert Seiten haben es in sich. Man versteht eigentlich gar nicht, was das alles soll. Dieses Hin- und Herspringen zwischen den Briefen Nadjas, Vergangenheit und Gegenwart. Und man kann scheinbar auch keinen Zusammenhang zwischen den Ereignissen herstellen. Aber wenn man diese erste Hürde übersprungen hat, dann kommt der große Durchblick. Plötzlich ist da ein Verstehen, sowohl für die Handlung, die Protagonisten und auch für die Briefe.

So wie die ersten einhundert Seiten haben es auch die letzten einhundert Seiten in sich. Angefangen von der Spannung die sich aufbaut und Stück für Stück steigert. Dann scheint alles klar. Und dann reist die Autorin das Ruder noch einmal rum und verblüfft mit einem Ende, mit dem ich so auf jeden Fall nicht gerechnet hätte.
Ein spannendes Buch, was sich auf jeden Fall lohnt zu lesen. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

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Veröffentlicht am 04.05.2020

Sasha und Ben

Crazy in Love (Weston-High-Reihe 1)
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Für ihren großen Wunsch ist Sasha bereit alles zu tun. Sie möchte in Yale, der renommierten Elite Uni unbedingt Medizin studieren. Um das zu erreichen wagt sie den Neustart an einer privaten High School ...

Für ihren großen Wunsch ist Sasha bereit alles zu tun. Sie möchte in Yale, der renommierten Elite Uni unbedingt Medizin studieren. Um das zu erreichen wagt sie den Neustart an einer privaten High School in Boston. Hier könnte sie bei entsprechenden Leistungen sogar ein Stipendium für Yale bekommen. Aber es ist schwierig. Eine Unterkunft bekommt sie bei der wohlhabenden Familie ihres Vaters, die sie nicht kennt. Zum Bruch mit der Familie kam es, als ihr Vater ihre Mutter geheiratet hatte, die offensichtlich nicht standesgemäß war.

Für Sasha ist es am Anfang schwer sich zurechtzufinden. In der Familie hat sie außer Tante Laura keinen Vertrauten und auch in der Schule findet sie so richtig keinen Anschluss. Auch die Anforderungen sind deutlich höher als in ihrer alten Schule in Santa Barbara. Und dann ist da noch dieser arrogante Ben. Er wirft ihr vor ihr den Platz im Debattierklub weggenommen zu haben. Und doch fühlt sie sich irgendwie von ihm angezogen.

Auch Ben weiß nicht, was ihn an Sasha so fasziniert. Eigentlich ist er es gewohnt, dass sich alle Mädchen der Schule an ihm verzehren. Bei Sasha ist das nicht so, sie beachtet ihn nicht einmal und geht ihm sogar aus dem Weg. Ben hat nur ein Problem. Er muss mit Sasha reden, er hat Sorgen dass sie sein Geheimnis verraten könnte.

Wie die Geschichte zwischen Sasha und Ben weitergeht, lest es selbst!

Crazy in Love ist eine der klassischen Geschichten, die es auf dem Markt gibt. Und doch ist es der Autorin gelungen die Handlung so zu gestalten, dass es eben nicht alles nach Plan läuft, wie man es beim Lesen denken würde. Auch die wechselnden Kapitel jeweils aus der Sicht von Sasha und Ben lassen geben einen Einblick in die Gedankenwelt des anderen.

Amüsant geschrieben, mit einer ordentlichen Portion Dramatik, mit viel Liebeskummer und ordentlich Problemen hat mir dieses Buch sehr gut gefallen. Es ist kurzweilig und lässt sich gut lesen. Ich empfehle es zu gerne weiter und freue ich jetzt schon auf die Fortsetzung der Geschichte.

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