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Veröffentlicht am 11.03.2020

Erfolgreicher Start in eine Trilogie

Die Farben der Schönheit – Sophias Hoffnung (Sophia 1)
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"Die Anständigen fängt der Teufel am schnellsten".

Genau das passiert Sophia. Sie ist eine erfolgreiche Chemiestudentin im Berlin der zwanziger Jahre. Ihre Pläne für die spätere Übernahme der Drogerie ...

"Die Anständigen fängt der Teufel am schnellsten".

Genau das passiert Sophia. Sie ist eine erfolgreiche Chemiestudentin im Berlin der zwanziger Jahre. Ihre Pläne für die spätere Übernahme der Drogerie und der mögliche Ausbau zu einer Kette sind fest umrissen. Und doch geht alles schief. Naiv und unverdorben lässt sich auf eine Affäre mit ihrem Dozenten ein und wird unerwartet schwanger. Dass dieser sich natürlich nicht von seiner Frau scheiden lassen will und auch den möglichen Skandal fürchtet, macht die Situation für Sophia nicht leichter. Aber dass ihre Eltern sie verstoßen, damit hatte sie so nicht gerechnet. Ihre Freundin Henny ist für sie da und fängt sie auf.

Henny ist es, die ein Engagement in Paris als Tänzerin erhält und sie nimmt Sophia mit nach Paris. Für sie ist es dort als Schwangere sehr viel schwerer Fuß zu fassen. Aufenthaltserlaubnis und Arbeitserlaubnis sind ihre geringsten Probleme. Die Totgeburt ihres Sohnes nimmt ihr jeglichen Lebensmut. Erst ein Gespräch bei Helena Rubinstein eröffnet ihr die Gelegenheit auf ein selbstbestimmtes Leben. Sie macht Sophia ein Angebot, nimmt sie mit nach New York und bietet ihr dort die Chance ihres Lebens.

Da es sich bei diesem Buch um den ersten Teil einer Trilogie handelt, wird schnell klar, es gibt zur Geschichte von Sophia noch viel mehr zu erzählen.
Der Schreibstil lässt sich sehr gut lesen und einmal angefangen ist das Buch wie ein Sog, ich konnte und wollte einfach nicht mehr aufhören zu lesen. Mir hat die Geschichte gut gefallen. In diesem Buch hat sich die Autorin ganz auf die Protagonistin Sophia konzentriert. Die Nebendarsteller sind relativ überschaubar, tragen aber wesentlich zur Entwicklung der Geschichte bei. Spannend fand ich den "Puderkrieg" zwischen Helena Rubinstein und Elizabeth Arden. Hier habe ich im Internet nachgelesen und fand die Bestätigung, dass die Rivalität zwischen beiden Frauen zeit ihres Lebens bestand.

Gekonnt lässt Corina Bomann das Buch enden. Alles ist offen, man ist geradezu bestrebt den nächsten Teil des Buches sofort zu lesen. Leider muss ich damit noch bis Juni diesen Jahres warten. Dann kommt bereits der nächste Teil in den Handel. Ich bin jetzt schon gespannt, ob und wie sich Sophia weiterentwickelt und was noch an Ereignissen auf sie wartet.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

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Veröffentlicht am 28.02.2020

Eisige Dornen

Eisige Dornen (Ein Nathalie-Svensson-Krimi 4)
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Das Buch von Jonas Moström war mein erstes Buch von ihm. Ich wusste, dass es bereits Vorgängerbücher gab, wollte mich aber gerne darauf einlassen. Vielleicht war es die fehlende Kenntnis der vorangegangenen ...

Das Buch von Jonas Moström war mein erstes Buch von ihm. Ich wusste, dass es bereits Vorgängerbücher gab, wollte mich aber gerne darauf einlassen. Vielleicht war es die fehlende Kenntnis der vorangegangenen Bücher, die es mir anfänglich schwer machten in das Buch zu finden. Es hat doch einige Zeit gedauert, bis ich mich in die Handlung einfinden konnte. Auch mit den ermittelnden Kommissaren hatte ich am Anfang so meine Probleme. Hier fand ich das Personenregister ungemein hilfreich und habe dieses auch anfangs viel genutzt.

Worum ging es eigentlich? Der bekannte schwedische Fußballprofi Henrik Bork wird tot aufgefunden. Wie aufgebahrt liegt er da und in seinen Armen eine blaue Rose. Eine Todesursache ist auf den ersten Blick nicht erkennbar. Mysteriös wird es, als zwei weitere Tote gefunden werden. Auffällig dabei ist, dass die Tatorte weit voneinander entfernt in Schweden liegen. Auch sie haben die blaue Rose in ihren Armen und keine erkennbare Todesursache. Für die Lösung dieser ungewöhnlichen Fälle holen sich die Ermittler die Hilfe von Nathalie Svensson, einer führenden Expertin für Psychopathen. Es dauert lange bis die Gerichtsmediziner die Todesursache aller Toten feststellen, die keine natürliche war. Doch wer hatte ein Motiv um die Menschen umzubringen? Gibt es außer den blauen Rosen einen Zusammenhang? Kannten sich die Opfer womöglich?

Die Ermittlungen sind spannend, man muss schon sich schon sehr konzentrieren, um den Faden nicht zu verlieren. Falsche Spuren und jeweils wechselnde Abschnitte sowohl in den Orten, als auch in der zeitlichen Perspektive fordern beim Lesen alles. Aber es lohnt sich. Je weiter die Handlung fortschreitet, umso dramatischer wird es für alle Beteiligten. Überraschend ist dann der Ausgang, völlig anders als erwartet.

Zum Schluss habe ich mit dem Buch, trotz meiner anfänglichen Schwierigkeiten, meinem Frieden gemacht. Von mir gibt es deshalb trotzdem eine Leseempfehlung und 3,5 Lesesterne.

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Veröffentlicht am 27.02.2020

Interessante Geschichte um drei Frauen in den zwanziger Jahren

Die Frauen von Richmond Castle
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Die Geschichte spielt in England in den zwanziger Jahren. Blue Camberwell lebt relativ unbekümmert mit ihrer Familie auf Richmond Castle. Ihr Vater und ihre Stiefmutter wollen sie bald gut verheiratet ...

Die Geschichte spielt in England in den zwanziger Jahren. Blue Camberwell lebt relativ unbekümmert mit ihrer Familie auf Richmond Castle. Ihr Vater und ihre Stiefmutter wollen sie bald gut verheiratet unter der Haube wissen. Blue ist nicht unbedingt abgeneigt, obwohl sie derzeit keinen geeigneten Kandidaten für sich findet. Außerdem fürchtet sie mit dem Eingehen einer Ehe ihr Ziel eine Schriftstellerin bzw. Journalistin zu werden, aus den Augen verlieren könnte.

Es gibt da aber auch noch Delphine, eine junge Frau, die vor ihrem gewalttätigen Mann auf der Flucht ist. Zufällig treffen Delphine und Blue in einer für Delphine brenzligen Situation aufeinander. Blue und ihre Freunde retten Delphine und nehmen sie mit nach Richmond Castle. Delphine ist aus Angst vor ihrem Mann und dem Geschehenen so verstört, dass sie kein klares Wort hervorbringt und nur einzelne Silben stottert. Für die Familie Camberwell ist klar, sie bleibt erst einmal bei ihnen und muss sich erholen.

Eine dritte Hauptperson ist Midge. Sie ist die Stiefmutter von Blue und ihrer Schwester. Alle lieben sie und sind sich einig, dass die Heirat zwischen Kenneth, der nur ein Jahr zuvor seine Frau an der spanischen Grippe verloren hatte, und Midge das Beste war, was ihnen passieren konnte. Aber auch Midge trägt eine schwere Last mit sich. Sie bekam ein Jahr nach der Hochzeit einen Sohn Percy, den alle liebten. Leider wurde Percy auf einem Spaziergang entführt und ist seitdem spurlos verschwunden.

So tragen die Hauptfiguren dieser Geschichte alle ein ordentliches Päckchen vor sich her. Das Leben der Protagonistinnen und wie sie sich weiterentwickeln, das macht einen großen Teil der Geschichte aus. Untermalt wird das Ganze von historischen Ereignissen der zwanziger Jahre, die das ganze beim Lesen sehr viel lebhafter machen. Gerade bei Delphine, die sich von einer völlig unterdrückten, verängstigten Frau zu einer Frau entwickelt, die auf einmal wieder in der Lage ist ein selbstbestimmtes Leben zu führen, geben einem die Fortschritte in ihrer Entwicklung ein gutes Gefühl beim Lesen. Das diese Veränderungen natürlich nicht immer geradlinig verlaufen und mit Dramatik, sowie Höhen und Tiefen verbunden sind, machen einen großen Teil der Spannung aus. Auch Midge, bei der man wirklich denken könnte, sie hat doch alles, werden erst im Laufe der Lektüre die persönlichen Abgründe deutlich. Hier hat man beim Lesen fast das Gefühl man müsste sie retten, damit sie nicht in ihr Unglück rennt.

Das es zum Glück für alle Protagonisten zum Schluss irgendwie gut ausgeht, befriedigte mich als Leser ungemein. Was mir nicht so gut gefallen hat, waren in einigen Abschnitten unnötige Längen. Einige Episoden wurden einfach zu ausführlich und zu langatmig erzählt, hier wäre weniger mehr gewesen. Nichtsdestotrotz mir hat das Buch gefallen und ich vergebe sehr gerne vier Lesesterne und eine Leseempfehlung für Liebhaber von Familiengeschichten.

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Veröffentlicht am 24.02.2020

Atemlose Spannung bis zum Ende

Feuerland
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Atemlos, sprachlos und noch immer voller Emotionen bin ich nach diesem Thriller. Der hatte es wirklich in sich.

Aber warum ging es eigentlich? Es gibt mehrere parallele Schauplätze. Gerade am Anfang ...

Atemlos, sprachlos und noch immer voller Emotionen bin ich nach diesem Thriller. Der hatte es wirklich in sich.

Aber warum ging es eigentlich? Es gibt mehrere parallele Schauplätze. Gerade am Anfang musste ich mich sehr konzentrieren, denn ich musste ja erst einmal alle Personen und ihre Geschichte kennenlernen. Und dann natürlich gleich für mich die Frage, wie kann es dem Autor gelingen diese vielen Ereignisse und Personen zu einer Handlung zu vereinen.

Alles beginnt mit einem spektakulären Einbruch in einem teuren Uhrengeschäft in Stockholm. Einige Tage später werden kurz hintereinander zwei Millionäre entführt und nach Zahlung von Lösegeld wieder freigelassen. Kommissarin Vanessa Frank, die eigentlich gerade suspendiert ist, erfährt von diesen beiden Fällen und beginnt zu ermitteln. Ihre anfängliche Vermutung, dass es sich bei den Entführungen um Taten der Legion - einer neuen Gang des organisierten Verbrechens in Stockholms Unterwelt scheint sich nicht zu bewahrheiten.
Parallel dazu spielt die Handlung in einer Klinik in Chile in der Colonia Rhein, wo für Reiche aus aller Welt Organtransplantationen auf Bestellung stattfinden.

Doch wie sollen diese verschiedenen Handlungsstränge zusammenkommen, haben sie überhaupt etwas miteinander zu tun?

Wie ich eingangs schon geschrieben habe, ist dieser Thriller unglaublich. Mit psychologischer Raffinesse gelingt es dem Autor die Spannung von Kapitel zu Kapitel zu steigern. Die Handlung ist fesselnd, dramatisch und entwickelt einen verführerischen Sog. Einen großen Anteil daran haben auch die Protagonisten. Vanessa Frank ist eine ungewöhnliche Kommissarin, die trotz ihrer Suspendierung ihren Beruf als Berufung ansieht. Aber auch Nicolas Paredes ist als Protagonist interessant. Denn obwohl er ein Verbrechen begeht, hat er doch in meinen Augen sehr viel Sympathie und ich hoffte bis zum Schluss, dass es für ihn gut ausgeht.

Von mir gibt es für diesen wirklich unglaublich spannenden und aufregenden Thriller eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

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Veröffentlicht am 24.02.2020

Interessant und lesenswert

Der Empfänger
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"Der Reichtum eines Menschen lässt sich daran bemessen, wie viel er entbehren kann, ohne seine gute Laune zu verlieren".

Das ist der Lieblingssatz von Josef Klein, der in den zwanziger Jahren aus dem ...

"Der Reichtum eines Menschen lässt sich daran bemessen, wie viel er entbehren kann, ohne seine gute Laune zu verlieren".

Das ist der Lieblingssatz von Josef Klein, der in den zwanziger Jahren aus dem Rheinland in die USA auswandert. Dort angekommen kann man erfahren, wie schwer es für ihn ist dort Fuß zu fassen. Ohne Geld, ohne persönliche Dinge tingelt er durch New York. Es ist einem Zufall zu verdanken, dass er durch Fürsprache bei einem Deutschen einen Job in einer Druckerei bekommt. Das Leben ist trotz des Jobs hart, aber Joe lässt sich nicht unterkriegen. Seine große Leidenschaft ist das Funken und Morsen. Das wiederum bleibt den Deutschen in Amerika nicht unbemerkt. Plötzlich ist er im Mittelpunkt ihres Interesses und soll mal schnell ein paar Daten, natürlich handelt es sich um Warenbewegungen - so wird es ihm erklärt, nach Deutschland funken. Es dauert ein wenig, bis er bemerkt, dass er plötzlich ein winziges Rädchen im Spionagenetz der deutschen Abwehr ist. Aber das wollte er doch eigentlich nicht, er liebt Amerika und will dort leben.

Ob es ihm gelingt sich doch noch den Deutschen zu entziehen, warum er dann plötzlich nach dem Ende des zweiten Weltkriegs wieder in Deutschland bei seinem Bruder auftaucht und vor allem warum er Jahre später dann in Südamerika lebt, das sollte jeder selbst lesen.
Für mich ist dieser Josef Klein ein Stehaufmännchen. Er lässt sich von Niederlagen nicht unterkriegen und er ist auch kein Mensch der mit seinem Schicksal hadert. Irgendwie gelingt es ihm immer wieder das Beste aus der Situation zu machen. Insofern ist es ihm in seinem Leben gelungen seinen Lieblingsspruch, den ich eingangs zitiert habe, genauso zu leben.

Für mich war das ein interessantes Buch über eine ungewöhnliche Persönlichkeit. Ich empfehle es sehr gerne und vergebe verdiente vier Lesesterne.

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