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Veröffentlicht am 20.01.2020

Spannend erzählt

Der unschuldige Mörder
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Zack, der durch die neuen Medien seinen Job als Journalist bei einer Tageszeitung verloren hat, ist nun auf der Suche nach einer neuen Berufung. Zum Glück fallen ihm da die alten Studienfreunde vom Literaturstudium ...

Zack, der durch die neuen Medien seinen Job als Journalist bei einer Tageszeitung verloren hat, ist nun auf der Suche nach einer neuen Berufung. Zum Glück fallen ihm da die alten Studienfreunde vom Literaturstudium ein und diese ominöse Geschichte, die sie alle miteinander verbunden hat. Adrian wurde damals wegen Mordes an dem bekannten schwedischen Schriftsteller Leo Born verurteilt und saß viele Jahre im Gefängnis. Zack ist der Meinung, dass Adrian damals zu Unrecht verurteilt wurde, da die Leiche des Opfers ja nie gefunden wurde. Da liegt doch der Gedanke nahe, ein Buch über die damaligen Geschehnisse, unter Einbeziehung aller damals beteiligten Personen, zu schreiben und vielleicht kann man ja dabei sogar den Mordfall von damals aufklären.

Merkwürdig, fast schon mysteriös wird es, als ausgerechnet zu Beginn der Recherchen und der Aufarbeitung der damaligen Geschehnisse die Leiche des damals vermissten Schriftstellers gefunden wird. Wie hängt das alles zusammen? Und warum können die Freunde von damals sich nicht so richtig erinnern? Seltsam ist auch, dass sich die Freunde von damals plötzlich gegenseitig beschuldigen Schuld am Tod von Leo Born zu sein. Was aber damals genau geschehen ist, sagt niemand. Natürlich ist auch die Polizei an der Aufarbeitung der Ereignisse interessiert und dann wird Zack verhaftet.

Mir gefällt die Art wie dieses Buch geschrieben ist. Zwei Bücher in einem, oder vielmehr ein Buch im Anderen. Dadurch bewegen wir uns parallel in zwei Zeitebenen. Es macht Spaß auf diese Art die beiden Geschichten parallel zu lesen. Aus den Erinnerungen der damaligen Freunde entsteht ein Bild vom damaligen Geschehen. Es gab Momente, da war mir gerade Leo Born als Opfer extrem zuwider. Ich habe mich beim Lesen geschüttelt und gefragt, wie die jungen Leute sich damals so manipulieren ließen.

Spannend erzählt hat mich dieses Buch gut unterhalten. Von mir gibt es eine Leseempfehlung und verdiente vier Lesesterne.

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Veröffentlicht am 11.01.2020

Spannend erzählt

Juni 53
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Es sind unruhige Zeiten in Dresden. Der Aufstand der Arbeiter am 17. Juni 1953 ist gerade so richtig am Laufen, da wird im VEB "Rohrisolation" ein Toter in einer Maschinenanlage gefunden. Die Identität ...

Es sind unruhige Zeiten in Dresden. Der Aufstand der Arbeiter am 17. Juni 1953 ist gerade so richtig am Laufen, da wird im VEB "Rohrisolation" ein Toter in einer Maschinenanlage gefunden. Die Identität ist schnell geklärt. Es handelt sich um den Betriebsleiter, dem vormaligen Eigentümer der Firma bis zur Verstaatlichung. Ihm ist übel mitgespielt worden und sein Tod war grausam, es sieht geradezu wie ein Lynchmord aus. Wer hatte ein Interesse Martin Baumgart umzubringen? Die Ermittlungen für Heller und sein Team sind extrem schwierig, da auch gerade dieser Betrieb von den Aufständischen gestürmt und verwüstet wurde. Spuren danach zu finden sind äußerst schwer. Aber es kommt noch schlimmer. Das Ministerium für Staatssicherheit, die dabei sind den Aufstand niederzuschlagen, setzen Heller einen Ermittler vor die Nase. Für Hauptmann Bech sind alle verdächtig, alle sind subversive Objekte, alle waren am Aufstand beteiligt und haben Sabotage begangen. Deshalb werden erst einmal alle verhaftet und übelsten Verhören unterzogen. Für Heller geht es nur darum geht den Mörder zu fassen. Dabei kommen er und Hauptmann Bech sich immer wieder in die Quere.

Dem Autor gelingt es in seinem Buch die damalige Situation um den 17. Juni 1953 packend einzufangen. Auf der einen Seite die Angst der Leute vor dem MfS, auf der anderen Seite der Unmut über die immer höher werdenden Forderungen nach Produktionssteigerung werden spannend dargestellt. Gerade am Beispiel von Max Heller zeigt er, wie schlimm die Situation war. Die ständigen Überlegungen von ihm und seiner Frau nun endlich in den Westen zu gehen, um dort ein neues ruhiges Leben bei ihrem anderen Sohn zu beginnen. Dann müssten sie aber Klaus ihren Sohn in der DDR zurücklassen, den sie wahrscheinlich nie wiedersehen würden. Erschwerend kommt hinzu, dass Klaus mittlerweile eine ziemlich hohe Position im MfS hat und seinen Vater immer wieder in die Schranken weist. Das sind Probleme von Heller, die jedermann nachvollziehen kann und die damalige Situation recht treffend herüberbringt.

Ich fand es sehr spannend ein Buch über die Situation zu dieser Zeit zu lesen. Das ganze wurde durch den Krimi einfach noch viel spannender und war außerdem auch noch packend erzählt. Das hat mir richtig gut gefallen. Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

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Veröffentlicht am 11.01.2020

Überlebenstrainer

Draussen
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Ein Mann, Stephan, lebt mit Cayenne und Joshua in den Wäldern von Brandenburg. Beide Kinder werden Tag für Tag aufs Überleben trainiert. Sie sind als Kinder bereits in der Lage sich einen geeigneten Unterschlupf ...

Ein Mann, Stephan, lebt mit Cayenne und Joshua in den Wäldern von Brandenburg. Beide Kinder werden Tag für Tag aufs Überleben trainiert. Sie sind als Kinder bereits in der Lage sich einen geeigneten Unterschlupf zu bauen, zu jagen und sich auch gegebenenfalls gegen Feinde zu verteidigen. Scheinbar machen sie das bereits schon seit Jahren so. Cayenne und Joshua würden gerne ein normales Leben führen. Aber Stephan sagt, sie müssen vorbereitet sein. Als Cayenne dann plötzlich angegriffen wird und sich nur mit Müh und Not verteidigen kann wird ihnen klar, dass die Überlebenskämpfe nicht umsonst waren. Für Stephan ist klar, sie sind gefunden worden und jetzt geht der eigentlichen Kampf erst richtig los.

Für eine Geschichte, die so in Deutschland spielt, ist es fast unglaublich. Und doch gibt es in der Story Aspekte, die durchaus glaubhaft erscheinen. Spannend fand ich, dass man lange nicht wusste, worauf läuft es hinaus? Wer will den drei Protagonisten etwas anhaben? Was sind die Hintergründe? Und da das Buch ja sozusagen in der kritischen Phase einsteigt, mach das zum Teil auch die Spannung aus.

Ich kannte noch kein Buch von den beiden Autoren und war angenehm überrascht. Ich fand die Idee und auch ihre Umsetzung gelungen. Es war actionreich, unvorhersehbar und absolut unterhaltsam. Von mir gibt es eine Leseempfehlung und verdiente vier Lesesterne.

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Veröffentlicht am 29.12.2019

Interessante Familiengeschichte

Das Geheimnis von Westbury Hall
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Briony, eine erfolgreiche Historikerin, Buchautorin und Dozentin an der Universität, braucht nach einem Shitstorm im Internet einfach nur noch Ruhe. Zu sehr haben ihr die Vorwürfe und Anfeindungen im Internet ...

Briony, eine erfolgreiche Historikerin, Buchautorin und Dozentin an der Universität, braucht nach einem Shitstorm im Internet einfach nur noch Ruhe. Zu sehr haben ihr die Vorwürfe und Anfeindungen im Internet nach einer Talkshow zugesetzt. Gemeinsam mit ihrer Freundin Aruna und weiteren Bekannten fährt sie nach Tuana in Italien und genießt das Wetter und die Ruhe. Bei einem Ausflug entdecken Briony, Aruna und deren Freund Tom eine verlassene Villa. Das dieses Haus einmal ein Prachtbau war, ist schnell zu erkennen. Bei der Erkundung finden sie in dem Gebäude durch Zufall eine alte Schachtel mit Fotos, offensichtlich aus dem 2. Weltkrieg. und alten Briefen. Noch verwirrender wird es als sie von einer alten Italienerin, mit der sie über die Villa sprachen, alte Filmaufnahmen aus dem Krieg finden. Beim Durchsehen der Fotos und beim Ansehen der alten Filme entdeckt Briony das einer der Soldaten große Ähnlichkeit mit ihrem Bruder hat. Könnte es sich eventuell um ihren Großvater Harry Andrews handeln? Doch was haben die alten Briefe zu bedeuten, zwischen Sarah und Paul? Warum lagen diese in der Villa?

Auf der Suche nach Spuren befragt Briony natürlich zuerst ihre Familie. Jedoch ist ihr Großvater schon einige Jahre tot. Auch seine Tochter, ihre Mutter, verstarb sehr früh an einer Krebserkrankung. Es gibt lediglich einige persönliche Erinnerungsstücke. Und doch gelingt es Briony erste Spuren zu Sarah und Paul und auch zu ihrem Großvater zu finden.

Wie es mit der Spurensuche von Briony ausgeht, lest es selbst.

Briony, als Protagonistin, habe ich anfänglich als ein zwiespältige Persönlichkeit kennengelernt. Bedingt durch ihre persönlichen Erlebnisse wirkt sie anfänglich auf mich sehr unsicher, es hat einen Moment gedauert bis ich mit ihre warmgeworden bin. Einige ihrer Handlungen habe ich nicht verstanden. Aber das veränderte sich im Laufe der Handlung, mit der sie sich zunehmend veränderte. Absolut spannend fand ich die Suche nach Spuren ihrer Familie, die nach so langer Zeit nicht einfach war.

Mir hat diese gut ausbalancierte Mischung aus Familiengeschichte, Spannung und Historie absolut gut gefallen. Die interessanten Charaktere und eine fesselnden Handlung überzeugen und bilden ein rundum mitreißendes Leseerlebnis. Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

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Veröffentlicht am 23.12.2019

Spannendes Blues-Festival

Mordsblues
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Das Blues-Festival in St. Peter-Ording scheint ein voller Erfolg zu werden. Und dass nicht nur, weil es dem Veranstalter Björn Rock gelungen ist, Hark Nansen und seine Band zu engagieren. Die Beifallrufe ...

Das Blues-Festival in St. Peter-Ording scheint ein voller Erfolg zu werden. Und dass nicht nur, weil es dem Veranstalter Björn Rock gelungen ist, Hark Nansen und seine Band zu engagieren. Die Beifallrufe während des ersten Auftritts geben ihm Recht.

Umso entsetzter sind alle in St. Peter-Ording als am nächsten Morgen Hark Nansen tot aufgefunden wird. Die Suche nach möglichen Verdächtigen gestaltet sich für Tammo Anders und Fenna Stern schwierig. Es gibt offensichtlich einige Leute, die ein Motiv gehabt hätten. Es wird für beide nicht unbedingt klarer, als ein weiteres Todesopfer an fast derselben Stelle gefunden wird.

Haben die beiden Todesfälle etwas miteinander zu tun? Gab es zwischen den Opfern eine Verbindung bzw. standen die beiden Mordopfer in einer Beziehung zueinander? Der Kreis der Verdächtigen wird immer größer. Aber auch die Anwohner von St. Peter-Ording, allen voran Frido als größten Fan von Hark Nansen, wollen Erklärungen und dringen auf eine Aufklärung der Mordfälle.

Meine beiden Lieblingsermittler von der Nordsee, Tammo Anders und Fenna Stern, haben es dieses Mal sehr viel schwerer. Es gibt mehrere Verdächtige, aber keiner lässt sich so richtig greifen. Dazu kommt noch, dass Frido als ausgesprochener Fan von Hark Nansen gern mit ermitteln würde. Das macht es den beiden Ermittlern noch ein Stück weit schwerer. Aber auch alle anderen bekannten Kollegen der Mordkommission sind wieder mit dabei. Da hat man beim Lesen schon das Gefühl wieder nach Hause zu kommen.

Ulrike Busch ist eine Autorin, dies sich immer wieder etwas Neues einfallen lässt. Und so überrascht sie uns alle wieder gekonnt zum Ende des Buches. Es könnte alles klar sein, aber die Wende ist dann doch ganz anders als gedacht. Damit habe ich nicht gerechnet. Besonders gut gefällt mir aber auch an den Büchern diese gut ausbalancierte Mischung aus Krimi und den Episoden aus dem Leben von Tammo Anders und Fenna Stern, damit macht sie diesen Krimi wieder absolut authentisch.

Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

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