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Veröffentlicht am 11.07.2017

Victoria Brendon kann es nicht lassen ...

Das Geheimnis des Rosenzimmers
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Dass Victoria Brendon anders ist als andere junge Frauen in England 1907 konnte ich bereits im ersten Teil kennenlernen. Schon damals hat sie mir mit ihrer unkonventionellen Art ungemein gut gefallen und ...

Dass Victoria Brendon anders ist als andere junge Frauen in England 1907 konnte ich bereits im ersten Teil kennenlernen. Schon damals hat sie mir mit ihrer unkonventionellen Art ungemein gut gefallen und das war auch der Grund unbedingt diese nächste neue Geschichte über sie zu lesen.
Es so schön zu lesen, wie sich Victoria weiterentwickelt hat. Allen Widerständen zum Trotz engagiert sie sich aktiv bei den Suffragetten und tut alles um diese in ihrem Kampf zu unterstützen. Auch ihr Zusammenleben mit ihrem Butler Hopkins wird offensichtlich von der Familie akzeptiert. Nur das Verhältnis zu Jeffrey Ryder, dem Journalisten, ist immer noch sehr unsicher und ungeklärt.
Der unkonventionellen Art ist es auch geschuldet, dass Victoria plötzlich wieder mitten im Geschehen ist. Da gibt es einen verschwundenen Liebhaber, es wird ein Attentat verübt – bei dem sie zufällig auch Zeuge ist, sie findet auch selbst noch einen Toten. Es gibt so viel zu tun, um die Spuren, die sie aufgenommen hat, zu sortieren und vor allem das Geschehene aufzuklären.
Ich war bereits vom ersten Teil „Die rubinrote Kammer“ so begeistert. Die Begeisterung und Spannung war auch in diesem Teil enorm hoch. Die Protagonistin fällt nicht nur durch ihre außergewöhnliche Lebensweise auf, sondern auch durch viele andere Eigenarten. Das Zusammenleben mit dem Butler ist sicher noch das Geringste. Aber sie arbeitet und verdient sich mit ihrem Butler gemeinsam ihren Lebensunterhalt. Ich kann mir vorstellen, dass einigen Lesern das zu weit hergeholt ist und man sich diese Lebensweise zur damaligen Zeit so nicht vorstellen konnte. Die Geschichte spielt 1907 in London. Ich verbuche diese Aussergewöhnlichkeiten unter schriftstellerischer Freiheit. Nebenbei erfährt man sehr viel über die Lebensweise und Lebensart der Menschen sowohl in England, als auch in Deutschland. Ich wusste z.B. gar nicht, dass Ems und die Gegend um den Rhein bei den Engländern ein ausgesprochen angesehener Kur- und Urlaubsort waren. Auch die Erwähnung der Gästelisten, die täglich den anwesenden Gästen in gedruckter Form zur Verfügung gestellt wurden, fand ich beachtlich. Das hätte ich mir so nie vorgestellt. Auch der geschichtliche Aspekt kommt nicht zu kurz. Die Autorin hat historische Begebenheit anschaulich mit in das Buch aufgenommen.
Ich habe mich bestens unterhalten gefühlt. Das Buch hat sich wunderbar flüssig lesen lassen. Kurzum ich war begeistert. Von mir gibt es verdiente fünf Lesesterne und eine unbedingte Leseempfehlung an historische interessierte Leser.

Veröffentlicht am 28.06.2017

Für mich ein Highlight bei den Neuerscheinungen

Der Näher
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Was für ein banaler Buchtitel für so ein spannendes, energiegeladenes Buch?!

Der Fallanalytiker Martin Abel, dem offenbar im letzten Buch "Blutdämmerung" übel mitgespielt wurde, soll ruhiger treten und ...

Was für ein banaler Buchtitel für so ein spannendes, energiegeladenes Buch?!

Der Fallanalytiker Martin Abel, dem offenbar im letzten Buch "Blutdämmerung" übel mitgespielt wurde, soll ruhiger treten und so wieder zu Kräften kommen. Der Fall der beiden verschwundenen Frauen im Kölner Raum kommt seinem Chef gerade recht. In dem er Abel nach Köln schickt, nimmt er ihn aus der Schusslinie. Hier kann er in Ruhe ermitteln, falls es überhaupt was zu ermitteln gibt, denn es ist überhaupt nicht sicher, ob beide noch leben.

Dass Abel in Gummersbach nicht mit offenen Armen empfangen wird, verwundert ihn nicht. Im Gegenteil seine Anwesenheit wird als unwesentlich und störend empfunden. Das ändert sich, als eine Joggerin spurlos verschwindet. Nur durch Abels Initiative und Intuition wird die Frau gefunden. Allerdings, das was sich da neben ihr in der Grube befindet, lässt allen den Atem stocken und die Luft anhalten.

Plötzlich ist Abel mit seinen Ermittlungen mehr im Geschehen, als alle am Anfang gedacht haben.

Ich kannte Martin Abel vorher noch nicht, habe ihn aber im Buch als einen interessanten, fast schon besessenen Fallanalytiker wahrgenommen. Seine Ermittlungen betreibt er mit einer Beharrlichkeit, das ist bewundernswert. Interessant sind auch seine Kollegen, die er im Lauf der Ermittlungen zwangsläufig kennenlernt. Man ist ihm nicht wohlgesonnen, im Gegenteil, es wird ihm ein Aufpasser zur Seite gestellt. Aber es gelingt ihm durch seine ruhige, besonnene Art bei den Kollegen Eindruck zu schinden und gemeinsam an der Aufklärung dieses aufsehenerregenden, spannenden Falles zu arbeiten.

Der Autor lässt uns als Leser an den Ermittlungen von Abel teilhaben. Gleichzeitig dürfen wir aber auch den Täter belauschen. Beide Erzählstränge greifen perfekt ineinander und treiben die Handlung voran. Mit psychologischer Raffinesse wird die Spannung von Kapitel zu Kapitel gesteigert, wobei hier die Grenzen des Ertragbaren extrem gedehnt werden. Es gab Momente, da musste ich im Lesen innehalten und das Gelesene erst einmal sacken lassen. Kopfkino sollte man während des Lesens unbedingt ausschalten. Das ganze Buch ist nichts für schwache Nerven, aber es ist so unglaublich fesselnd und spannend. Bis zum Schluss habe ich nicht geahnt, wer der Täter sein könnte.

Das war mein erstes Buch von Rainer Löffler, aber definitiv nicht das letzte. Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung, an die die es sich zutrauen, und verdiente fünf Lesesterne.

Veröffentlicht am 23.05.2017

Mörderisches Ostfriesland

Mordskuss. Ostfrieslandkrimi
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Tammo Anders und Fenna Stern sind in ein gemeinsames Büro gezogen. Tammo überlegt sich gerade, wie er mit den Frotzeleien der Kollegen über eine mögliche Beziehung zu Fenna zurechtkommen soll, da kommt ...

Tammo Anders und Fenna Stern sind in ein gemeinsames Büro gezogen. Tammo überlegt sich gerade, wie er mit den Frotzeleien der Kollegen über eine mögliche Beziehung zu Fenna zurechtkommen soll, da kommt die Mitteilung über einen Leichenfund am Pilsumer Leuchtturm gerade recht. Beide stürzen sich in diesen neuen Fall, der ein wenig ungewöhnlich ist. Die junge Frau, die gefunden wurde, logierte im nahegelegenen Hotel Friesenliebe. Dieses Hotel ist schon etwas Besonderes. Hier treffen sich Paare, die sich über eine Partnervermittlung kennengelernt haben und können so gleich prüfen, ob sie zusammenpassen. Offensichtlich hat irgendetwas nicht gepasst, sonst hätte es ja nicht das erste Opfer gegeben.
Es macht Spaß die beiden Ermittler im eigentlich beschaulichen Ostfriesland wieder zu begleiten. Da ich beide Protagonisten bereits durch ihren ersten Fall kannte, war es besonders schön zu erleben, wie sich die Beziehung zwischen ihnen beiden entwickelt hat. Tammo hat ja schon Interesse an Fenna und auch bei ihr ist zu erkennen, sie ist nicht abgeneigt. Aber es ist eben nicht so einfach seine Gefühle offen zu legen, wenn die Kollegen immer dabei sind und genau beobachten.
Schön fand ich auch, dass viele Bekannte, aus früheren Büchern unverhofft mit auftauchen. Nicht nur Onkel Frido, der im Kommissariat ein und ausgeht, auch die sympathische Journalistin Kaya Witt aus "Der blaue Stern" vermutet in diesem Mordfall die ganz heiße Story und mischt ordentlich in dem Fall mit.
Letztlich ist es Ulrike Busch auch mit diesem unterhaltsamen Krimi wieder gelungen mich ausgezeichnet zu unterhalten. Diese zwischenmenschlichen Beziehungen, die auf einem Dorf doch ganz anders sind als in der Stadt werden wunderbar dargestellt. Es gibt eine bunte Mischung verschiedener Charaktere, einige von denen hätten durchaus ein Mordmotiv. Und doch habe ich bis zum Ende nicht geahnt, wer und vor allem warum der Täter so gehandelt hatte. Mit viel Spannung und vor allem auch hier wieder mit viel Humor gefiel mir dieser Krimi von Ulrike Busch wieder ausgezeichnet. Es gibt eine unbedingte Leseempfehlung nicht nur für dieses Buch, sondern auch für alle ihre anderen Bücher. Es lohnt sich in jedem Fall. Ich vergebe verdiente fünf Lesesterne.

Veröffentlicht am 02.05.2017

Der dritte Fall um Carlotta Fiore

Die unbekannte Schwester
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Das persönliche Schicksal von Carlotta Fiore nimmt auch in diesem Buch wieder einen großen Raum ein. Sie wurde als Kind von der Operndiva Maria Fiore entführt und als deren Kind ausgegeben. Viel um die ...

Das persönliche Schicksal von Carlotta Fiore nimmt auch in diesem Buch wieder einen großen Raum ein. Sie wurde als Kind von der Operndiva Maria Fiore entführt und als deren Kind ausgegeben. Viel um die persönliche Geschichte von Carlotta konnte ich bereits in den ersten beiden Bänden erfahren.

Neu ist, dass sie jetzt mit ihrem leiblichen Vater gemeinsam in der Kripo ermitteln darf. Der erste Todesfall zu dem sie gerufen werden wird als normaler Selbstmord eingestuft. Jedoch Carlotta findet auf dem Tisch in der Wohnung des Toten einen Zettel mit ihrem Namen und dem Datum ihrer Entführung. Sie vermutet zu Recht mehr dahinter und versucht gemeinsam mit ihrem Vater Konrad Fürst in diesem Fall zu ermitteln. Erschwert wird ihre Arbeit durch ihre Kollegen, die nicht verstehen können, warum sie bei der Polizei eingestellt wurde.

In diesem Fall dreht sich im Grunde alles um Carlotta Fiore und ihre persönliche Geschichte. Viel, von dem was ich bereits wusste, wurde in kurzen Abschnitten wieder mit in die Geschichte eingebaut. Für diejenigen, die die Vorgeschichte nicht kannten, sehr hilfreich, mir war es mitunter zu viel an Wiederholungen. Zum Glück gibt es den aktuellen Fall, der sich dann natürlich auch um ihre ungewöhnliche Familie dreht. Man könnte fast den Eindruck haben in Wien dreht sich alles um Maria Fiore und ihre Tochter Carlotta.

Auch in diesem Buch handelt Carlotta als Protagonistin phasenweise völlig planlos und unkontrolliert. Sie besucht eine Therapeutin um ihre Angstzustände behandeln zu lassen, unterschlägt aber wesentliche Dinge im Therapiegespräch. Sie agiert mitunter gegen jede Regeln, so dass man beim Lesen nur mit dem Kopf schütteln kann. Die persönliche Beziehung zu ihrem Mann Hannes, den sie belügt und wesentliche Dinge verschweigt, werden immer schwieriger. Warum sie so agiert und die Menschen, die ihr wirklich wichtig sind, vor den Kopf stößt, habe ich nicht verstanden.

Letztlich bewegt sich ab einem bestimmten Punkt die Story doch extrem spannend vorwärts. Es gibt ein spannendes Finale und ein Ende, mit dem ich so nicht gerechnet hätte. Ich vergebe für dieses Buch drei Lesesterne.

Veröffentlicht am 02.05.2017

Familiengeschichte mit Geheimnis

Ein Versprechen aus Liebe
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Die sechzigjährige Evie lebt seit dem Tod ihres Mannes allein in ihrem Bootshaus im malerischen Dartmouth. Von ihrem Mann hat sie zusätzlich eine prachtvolle Villa geerbt. Diese wird eigentlich immer dem ...

Die sechzigjährige Evie lebt seit dem Tod ihres Mannes allein in ihrem Bootshaus im malerischen Dartmouth. Von ihrem Mann hat sie zusätzlich eine prachtvolle Villa geerbt. Diese wird eigentlich immer dem ältesten Sohn vererbt, damit diese im Familienbesitz bleibt. Evie ist jedoch die zweite Ehefrau von Thomas David Fortescue - TDF - so nannten ihn alle. Keiner kann verstehen, warum er seinem Sohn dieses Haus vorenthalten hat. Und doch muss es einen Grund dafür geben. Das Verhältnis zwischen Evie und Charlie, dem Sohn von TDF ist ausgesprochen harmonisch. Warum hatte TDF so entschieden?
Es ist ein besonderes Frühjahr als Evie, Claude der gute alte Freund von TDF, Charlie und Ben zusammen unterwegs sind. Alles ist so harmonisch, man versteht sich gut und gemeinsam haben sie viel Spaß miteinander. Zum Glück ist Ange, die Frau von Charlie bereits zu ihren Eltern gefahren, ansonsten wäre diese Woche gänzlich anders verlaufen. Dann hätte Charlie wahrscheinlich auch niemals Jemima getroffen und sich nicht Hals über Kopf in sie verliebt. Letztendlich ist ihm als Sohn genau dasselbe passiert, wie damals seinem Vater, als der sich so in Evie verliebt hatte.
Dieses Buch beeindruckt durch die Lebendigkeit und Wärme innerhalb dieser Familie. Es machte mir viel Freude zu lesen, wie angenehm der Umgang und auch die Toleranz innerhalb der Familie ist. Und doch gibt es da diese Ungewissheit, dass vor vielen Jahren bei der Erbfolge ein Fehler gemacht wurde. Evie hat von ihrem Mann sozusagen den testamentarischen Auftrag bekommen, dieses Versäumnis wieder zu richten.
Sicher es gibt auch innerhalb der Familie diese Störenfriede, die Angst um das Eigentum und spätere Erbe haben. Ganz besonders fällt dabei Ange, die Frau von Charlie auf. Sie ist so gut charakterisiert, dass man sie schon beim Lesen als unangenehme Person empfindet und sie überhaupt nicht mag. Umso sympathischer und menschlicher ist dafür Evie, die durch ihre besonnene und ruhige Art, gut mit Konflikten umgehen kann und überaus geeignet ist, dieses Problem aus der Welt zu schaffen.
Sehr, sehr gerne empfehle ich dieses Buch weiter. Diese Familiengeschichte aus der heutigen Zeit, mit Konflikten, wie sie in jeder Familie vorkommen, ist überaus angenehm zu lesen. Je mehr man von der Familie weiß, umso mehr fiebert man zum Ende hin mit.
Von mir gibt es für dieses wunderbare Buch verdiente fünf Lesesterne und eine Leseempfehlung an alle, die solche Geschichten mögen.