Profilbild von Xanaka

Xanaka

Lesejury Star
offline

Xanaka ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Xanaka über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.05.2022

Wieder absolut gelungen

Der Unbekannte
0

Nathanael ist blind und das schon seit langer Zeit. Er kann sich kaum erinnern, wie es war, als er noch sehen konnte. Lediglich die Umstände, die dazu führten, dass er sein Augenlicht verlor, die sind ...

Nathanael ist blind und das schon seit langer Zeit. Er kann sich kaum erinnern, wie es war, als er noch sehen konnte. Lediglich die Umstände, die dazu führten, dass er sein Augenlicht verlor, die sind nach wie vor für ihn ominös und er kann sich kaum erinnern. Die Polizei hat ihm damals erzählt, dass sein Vater die Familie, seine Mutter und seine Schwester erschossen hatte. Nur er ist durch einen Zufall davongekommen, aber hat dabei sein Augenlicht eingebüßt.

Gundula, seine Freundin, ermuntert ihn jetzt doch die Polizeiunterlagen einzusehen, um endlich selbst Klarheit zu bekommen, was damals passiert ist. Möglicherweise hilft ihm das auch sich endlich zu erinnern, was damals passiert ist.
Aber so einfach ist es dann doch nicht. Die Akten von damals sind verschwunden und der ermittelnde Polizist will nicht mit ihm reden.

Und plötzlich geht es Schlag auf Schlag. Die Ereignisse überschlagen sich und irgendwie überlegt man als Leser, was gewesen sein könnte. Selbst dann als ich dachte, jetzt habe ich die zündende Idee, war doch alles ganz anders.

Wieder ist es Christine Brand gelungen, nicht nur die persönlichen Geschichten der Protagonisten fortzuführen, sondern das Ganze auch noch spannend in einen Kriminalfall zu verpacken. Dabei gelang es ihr ganz wunderbar die Spannung aufzubauen und auch zu halten. Ach ja, der Epilog, da gab es den Moment, wo ich mir das Grinsen nicht verkneifen konnte.

Interessant fand ich im Nachwort den Hinweis auf tatsächliche Gruppierungen, die damals einen Anschlag auf den Schah von Persien geplant hatten. Die Autorin lies sich davon inspirieren.

Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.05.2022

Krimigenuss pur

Bornholmer Flucht
0

Bei ihrer Rückkehr aus Deutschland findet Sarah Pirohl im Haus ihres Freundes eine merkwürdige Nachricht vor. Diese Nachricht ist insofern eigenartig, weil es genau dieselben Worte sind, die auch ihr Vater ...

Bei ihrer Rückkehr aus Deutschland findet Sarah Pirohl im Haus ihres Freundes eine merkwürdige Nachricht vor. Diese Nachricht ist insofern eigenartig, weil es genau dieselben Worte sind, die auch ihr Vater in Deutschland zu ihr gesagt hatte. In der Nachricht geht es um die ständig weiterlebende Idee und dass Sarah ihnen helfen würde. Von ihrem Freund Frederik, einem dänischen Journalisten der sich schon länger mit den Machenschaften und dem Netzwerk von Sarahs Vater auseinandersetzt, fehlt jede Spur. Warum ist er verschwunden? Wurde er möglicherweise entführt? Sarah ist aufgrund der Nachricht zutiefst besorgt und verunsichert.

Der Fund einer Leiche am nächsten Tag beunruhigt Sarah sehr. Es stellt sich zum Glück schnell heraus, dass es nicht Frederik ist. Aber wer ist der Tote dann? Wo ist Frederik? Hat er etwas damit zu tun?

Plötzlich ist Sarah unmittelbar betroffen und kann aufgrund dessen auch nur eingeschränkt ermitteln. Zu gerne würde sie helfend eingreifen, auch weil sie weiß, dass es sich um einen Angriff ihres Vaters handelt.

Dieser Krimi war bedingt durch die Extremsituation, in der sich Sarah befindet, schon irgendwie anders. Es gab diesen Toten, aber man wusste nicht, was passiert ist. Genau wie die ermittelnden Beamten überlegte ich beim Lesen mit, was nun genau geschehen ist. Dabei entwickelte sich die Handlung wirklich spannend und vor allem unvorhersehbar weiter.

Gut gefallen hat mir, dass auch Hannah Jacob wieder dabei war. Sie gefällt mir als Protagonistin genauso gut wie Sarah Pirohl.

Wie das Buch nun ausgegangen ist, das sollte jeder selbst lesen. Mich hat dieser Krimi wieder gut unterhalten und empfehle ihn zu gerne weiter. Von mir gibt es verdiente fünf Lesesterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.04.2022

Lesenswert

Am roten Strand
0

Es ist bereits geschehen. Der Ermittler Ben hat in seinem letzten Fall den pädophilen Täter erschossen. Ob es dabei mir rechten Dingen zuging, ob er gemäß den Richtlinien gehandelt hat und den Täter in ...

Es ist bereits geschehen. Der Ermittler Ben hat in seinem letzten Fall den pädophilen Täter erschossen. Ob es dabei mir rechten Dingen zuging, ob er gemäß den Richtlinien gehandelt hat und den Täter in Notwehr erschossen hat, dass wird von der internen Ermittlung geprüft.

Während Ben noch mit sich hadert und hofft, dass seinen Schilderungen der Ereignisse Glauben geschenkt wird, kommen die Ermittler mit ihren Recherchen im Netzwerk der Pädophilen weiter. Schnell können sie weitere Täter in Haft nehmen. Dann passiert das Unglaubliche. Ein Täter verstirbt in der Untersuchungshaft. Es stellt sich heraus, dass der Tatverdächtige durch einen Anschlag zu Tode kam. Auch ein weiterer Tatverdächtiger wird vor dem Zugriff durch die Polizei ermordet.

Interessant und aufschlussreich fand ich die Schreibweise des Autors. Alle Beteiligten kommen in jeweils mitunter sehr kurzen Abschnitten zu Wort. Am Anfang hatte ich ein wenig Schwierigkeiten damit zurecht zu kommen, da permanent neue Leute zu Wort kamen. Aber das gab sich relativ schnell. So gelang es mir aber auch recht schnell Zugang zu den Protagonisten zu bekommen und sehr viel tiefere Einblicke in ihr Seelenleben und ihre Gefühle zu erhalten.

Das Buch lebt aber auch von der Antipathie gegen die Opfer. Man ist schon geneigt zu hoffen, dass die Polizei die Täter nicht finden wird, da sie den damaligen Opfern durch deren Tod ja späte Genugtuung gegeben haben. Aber es weckt auch Bedenken gegen einzelne Ermittler, die selbst wohl doch nicht so immun gegenüber der Pädophilie sind. Das lässt vermuten, dass hier noch nicht alles zu Ende erzählt ist und das es ein weiteres Buch um das Team geben wird.
Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.03.2022

Einfach nur magisch

Schwarzlicht
0

Der Fund einer toten Frau in einer Art Zauberkiste gibt Schwedens Polizei Rätsel auf. Da die Frau von Schwertern durchbohrt ist, deutet alles auf einen missglückten Zaubertrick hin, oder war es doch eher ...

Der Fund einer toten Frau in einer Art Zauberkiste gibt Schwedens Polizei Rätsel auf. Da die Frau von Schwertern durchbohrt ist, deutet alles auf einen missglückten Zaubertrick hin, oder war es doch eher ein brutaler Mord? Da die Polizei mit ihren Ermittlungen nicht weiterkommen, bitten sie den Mentalisten Vincent um Hilfe und Unterstützung. Er hat durch seine ihm eigene Art die Möglichkeit Dinge zu sehen und zu analysieren, wie andere Kollegen es nicht vermochten. Unterstützung erhält er dabei von der Polizistin Mina Dabiri. Zu Mina findet er schnell Zugang und fühlt sich sogar zu ihr hingezogen, denn Mina ist mit ihrem extremen Hang zur Sauberkeit auch anders. Beide kommen durch ihre Besonderheit am ehesten miteinander klar.

Als es einen weiteren Todesfall gibt, der auf ähnliche Art und Weise ums Leben gekommen ist, wird den Ermittlern klar, dass es sich um einen Serientäter handeln muss. Doch wer steckt dahinter, was ist das Ziel des Täters? Vincent und Mina nähern sich dem Täter und es gelingt ihnen durch ihr anderes Denken Schlussfolgerungen zu ziehen, auf die andere nie gekommen wären.

Dieser Krimi lebt durch die Besonderheiten der beiden Ermittler. Es ist faszinierend zu lesen, wie es beiden gelingt aus einzelnen Puzzlestücken eine brauchbare Spur zu finden. Dabei ist das Ganze auch so erzählt, dass es niemals langweilig wird. Beiden Erzählern gelingt es die Spannung auf einem gleichbleibenden Niveau zu halten und Wendungen einzubauen, mit denen man niemals gerechnet hätte.

Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.03.2022

Unglaublich spannender Abschluss dieser Serie

Violas Versteck (Tom-Babylon-Serie 4)
0

Als Tom Babylon im Krankenhaus erwacht, kann er sich an gar nichts erinnern. Noch schlimmer, er ist in London in einem Krankenhaus. Wie kam er dorthin? Warum ist er überhaupt in London? Er kann sich lediglich ...

Als Tom Babylon im Krankenhaus erwacht, kann er sich an gar nichts erinnern. Noch schlimmer, er ist in London in einem Krankenhaus. Wie kam er dorthin? Warum ist er überhaupt in London? Er kann sich lediglich an seinen Namen erinnern und das er bei der Mordkommission in Berlin arbeitet. Einige Details kann er mit Hilfe der behandelnden Ärztin sehr schnell klären. Sie ist auch bereit, in Berlin bei Toms Kollegen anzurufen. Aber deren Aussagen bringen ihn auch nicht weiter. Er hat gekündigt, er ist nicht mehr bei der Polizei. Seine Wohnung ist gekündigt, seine Frau mit dem Sohn weggezogen.

Wo und wie soll man da mit der Suche beginnen? Tom Babylon, der im Übrigen immer noch im Geist von der kindlichen Viola begleitet wird, begibt sich in London auf Spurensuche.

Aber auch Sita ist in Deutschland sehr aktiv. Sie fährt in die geschlossene Psychiatrie, weit in den Bergen, abgeschieden von jeglicher Menschlichkeit und will auf Veranlassung von Tom mit Bruckmann sprechen. Das gelingt ihr auch. Jedoch ist der Preis, den sie dafür bezahlt immens hoch. Ehe sie sich versieht ist sie selbst Insassin der geschlossenen Psychiatrie, ohne Chance jemals wieder herauszukommen.
Beide Tom und Sita sind an den jeweils verschiedenen Orten auf Spurensuche nach Viola, der vor vielen Jahren verschwundenen Schwester von Tom. Ein Foto was plötzlich auftauchte und die verschwundene Schwester im Erwachsenenalter zeigt, gibt Tom neue Hoffnung. Auch Sita ist bereit den Spuren zu glauben.

Dieser Thriller hatte es in sich. So rasant, wie er begann, gab es niemals einen Moment, der einem beim Lesen zur Ruhe kommen ließ. Dabei war es nicht nur bei Tom so extrem spannend, sondern auch die Erlebnisse von Sita in der Psychiatrie hatten es in sich. Angetrieben wurde ich beim Lesen natürlich auch von dem Gedanken, ob es ihm nun gelingen würde, Viola zu finden.

Lest selbst, wie sich alles zugetragen hat und vor allem, ob es wirklich geglückt ist. Von mir gibt es natürlich eine Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere