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Veröffentlicht am 17.05.2021

Das Leuchten einer neuen Welt ...

Elbleuchten
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"Elbleuchten" ist der Auftakt einer hanseatischen Familiensaga von der deutschen Autorin Miriam Georg mit Schwerpunkt auf die sozialpolitischen Veränderungen Ende des 19. Jahrhunderts. Ich habe von der ...

"Elbleuchten" ist der Auftakt einer hanseatischen Familiensaga von der deutschen Autorin Miriam Georg mit Schwerpunkt auf die sozialpolitischen Veränderungen Ende des 19. Jahrhunderts. Ich habe von der Autorin bisher noch nichts gehört, mit diesem Roman konnte sie mich aber von sich und ihrem Talent überzeugen.

Inhalt: Lily Karsten ist Tochter einer der erfolgreichsten Reederfamilien Hamburgs. Sie lebt in einer Villa an der Bellevue und träumt von der Schriftstellerei. Sie glaubt, dass sie ihren Verlobten Henry liebt. An einem heißen Sommertag 1886 hält sie bei einer Schiffstaufe die Rede, als plötzlich eine Windbö ihren Hut in die Elbe weht. Ein Arbeiter soll ihn zurückholen – und gerät in einen grauenhaften Unfall. Jo Bolten lebte als Kind im Elend des Altstädter Gängeviertels, jetzt arbeitet er im Hafen für Ludwig Oolkert, den mächtigsten Kaufmann der Stadt. Jo will bei den Karstens für seinen verletzten Freund um Hilfe bitten, aber er wird kaltherzig abgewiesen. Lily will unbedingt helfen! Also nimmt Jo sie mit in seine Welt, in der der tägliche Kampf ums Überleben alles bestimmt. Mit eigenen Augen sieht Lily das Elend der Menschen und erkennt die Ungerechtigkeiten zwischen Männern und Frauen. Bald kommen Lily und Jo sich näher. Doch eine Verbindung zwischen ihnen ist undenkbar. Und Jo hat ein Geheimnis, von dem Lily niemals erfahren darf ...

Meine Meinung: Ich muss sagen, dass ich den Stil der Inhaltsangabe nicht mag. Zu viele Informationen - man hätte diese leicht kürzen können. Das Auge will bei einer Inhaltsangabe nicht so viel Text lesen. Weniger wäre mehr gewesen.
Das Cover gefällt mir aber sehr gut. Ein sehr ruhiges Cover, das nicht überladen ist. Endlich mal kein historischer Roman, wo man eine Frau von hinten sieht. Durch den Titel und einer Abbildung der backsteinigen Speicherstadt weiß man sofort, dass das Buch in Hamburg spielt. Um einen Überblick über das vergangene Hamburg mit seinen vielen Gegenden und Plätzen zu bekommen, ist auf der ersten Seite eine Karte abgebildet.

Miriam Georg hat einen sehr lockeren und flüssig zu lesenden Schreibstil; für einen historischen Roman eine schöne Abwechslung. Trotzdem schafft es die Autorin sehr viele Informationen in die Zeilen zu packen, ohne diese langweilig werden zu lassen. Ich habe beim Lesen sehr viel über Hamburg und die damalige Zeit erfahren. Die Autorin nimmt da kein Blatt vor den Mund und beschreibt sehr genau, ohne Zensur, wie die Menschen zu der damaligen Zeit gelebt und gelitten haben.
Wir befinden uns in Hamburg 1886: Die Kluft zwischen Arbeiterschaft, Adeligen und Kaufläuten war gewaltig. Die Arbeitsbedingungen waren lebensgefährlich und die Wohnsituationen menschenunwürdig. Das Gesundheitssystem war katastrophal und Arbeitsrechte oder Frauenrechte so gut wie nicht vorhanden. Trotzdem findet eine Veränderung statt. Schritt für Schritt kämpft die Arbeiterschaft und die Frauenbewegung für ihre Rechte, denen wir heute so viel zu verdanken haben.
Das Gängeviertel Hamburgs wurde sehr detailliert und bildreich dargestellt. Beim Lesen konnte man sich die Slums und deren Bewohner nicht nur sofort bildlich vorstellen, sondern man hat sich selbst dort befunden. Man konnte beim Lesen sogar den Gestank riechen, der in den Gassen herrschte. Die Ungerechtigkeiten haben mich dermaßen geärgert, dass ich selbst am liebsten vom Sessel aufgesprungen, auf die Straßen gerannt und für Gleichberechtigung gestreikt hätte. Wahnsinn, was sich in den letzten zweihundert Jahren alles verändert hat.

Das Buch ist in 3 Teile gegliedert, welche zeitlich aber sehr knapp beieinander liegen. Die Geschichte wird aus verschiedenen Sichten erzählt, aber hauptsächlich begleiten wir die beiden Protagonisten Lily und Jo.

Alle Charaktere waren sehr gut ausgearbeitet und charakterlich einzigartig; auch die Nebencharaktere. Es ist zwischendurch erfrischend auch nicht so "reine" Gedanken zu erleben, z.B. von Lilys Bruder Franz, der für den schönen Schein selbst über Leichen gehen würde.
Lilys Charakter konnte mich besonders begeistern. Eine sehr mutige Frau, die sich nicht in Schubladen sperren lassen will, die Regeln und Traditionen hinterfragt und versucht das Richtige zu tun. Trotzdem ist sie keine "Powerfrau", sondern ein ganz normales Mädchen, das versucht glücklich zu sein. Ich fand Lily von Anfang an sympathisch und im Laufe der Geschichte habe ich immer mehr Respekt für sie empfunden.

Selten findet man so eine schöne Liebesgeschichte in historischen Romanen, der auch gleichzeitig so viele geschichtliche Informationen beinhaltet. Lily und Jo konnten mein Herz berühren und ich habe auf jeder Seite mit ihnen mitgefiebert. Lily, aus reichem Hause, die mit der Zeit erst bemerkt, dass nicht alle Menschen so behütet leben wie ihre Familie und Freunde, und dies nicht so einfach hinnehmen will, wie all die anderen. Und Jo aus dem Elendsviertel, der versucht seine Familie das Überleben zu sichern, und von jedem Tag auf den anderen lebt. Die Liebe zwischen zwei völlig verschieden Welten - ein altes Thema, aber mit den richtigen Worten noch immer atemberaubend und herzbewegend.

Zwischendrin hat sich die Geschichte ganz leicht gezogen, wo nicht wirklich viel passierte und Lilys Entscheidung am Ende des Buches war mir zu rational. Deshalb gibt es von mir einen halben Stern Abzug. Dennoch hat mich die Geschichte und diese Zeit sehr begeistert. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Das Ende hat einen Cliffhänger - Teil 2 "Elbstürme" erscheint aber erst im Mai 2021. Ich habe mir das Buch sofort vorbestellt, weil ich es kaum abwarten kann, zu erfahren, wie die Geschichte von Lily & Jo weitergeht

Hinter diesem Cover versteckt sich eine aufregende Zeit, in der man für jede kleine Veränderung einen Kampf führen musste, aber auch eine wunderschöne Liebesgeschichte. Elend und Liebe, zwei Themen die kaum zueinander passen, hier aber eine sehr inspirierende Geschichte bilden.

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Veröffentlicht am 17.05.2021

Die Saga der Schattenjäger geht weiter ...

City of Ashes
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"City of Ashes" ist der zweite Band der Jugend-Fantasy-Reihe "Chroniken der Unterwelt" von Cassandra Clare. Eine solide Fortsetzung, dir mir gefallen hat aber auch noch Luft nach oben bietet.


Inhalt: ...

"City of Ashes" ist der zweite Band der Jugend-Fantasy-Reihe "Chroniken der Unterwelt" von Cassandra Clare. Eine solide Fortsetzung, dir mir gefallen hat aber auch noch Luft nach oben bietet.


Inhalt: Clary wünscht sich ihr normales Leben zurück. Aber was ist schon normal, wenn man als Schattenjägerin gegen Dämonen, Werwölfe, Vampire und Feen kämpfen muss? Doch die Unterwelt ist noch nicht bereit, sie gehen zu lassen. Als Jace in Gefahr gerät, stellt sich Clary ihrem Schicksal- und wird in einen tödlichen Kampf gegen die Kreaturen der Nacht verstrickt.

Meine Meinung: Die Geschichte von Clary, Jace und Co bleibt spannend und die Story wird düsterer, blutiger und ernster. Vor allem das Ende ist unglaublich fesselnd und macht Lust auf noch mehr übernatürliche Kämpfe.
Den außergewöhnlichen Wesen wurde hier mehr Raum gelassen. Wir lernen einerseits die Vampire und Feen besser kennen, anderseits aber auch die Schrecken der Dämonen.

Bei den Charakteren gibt es Plus- und Minuspunkte. Clary bleibt leider genau so naiv, leichtsinnig und nervig, wie in Teil 1. Sie ist zwar unglaublich mutig, ich bin mir aber nicht sicher ob dieser Mut von mangelnder Intelligenz herrührt. Auch Jace erhält leider erst gegen Ende des Buches eine Charakter-Veränderung. Davor war er für mich unausstehlich. Seine Arroganz und sein Egoismus stoßen mich ab. Mit diesem "Geschwister"-Ding kann ich auch nichts anfangen.
Dagegen gibt es aber auch Charaktere wie Simon, Alec oder Magnus Bane. Zum Glück nimmt Simon endlich eine größere Rolle in der Geschichte ein. Sein Charakter hat sehr viel Potenzial; in ihm schlummert auf jeden Fall ein kleiner Held. Und über Alec und Magnus habe ich bereits nach dem ersten Teil so geschwärmt. Ich glaube es reicht, wenn ich ein riesengroßes Herz male. Diese Geschichte lebt auf jeden Fall durch die tollen Nebencharaktere.
Auch den Bösewicht Valentin finde ich irgendwie cool. Ein charismatischer aber völlig verdorbener Charakter mit Weltverbesserungs-Gedanken, nur leider in die völlig falsche Richtung. Er hat das Talent zu SPRECHEN und alles ins positive Licht zu rücken. Die Autorin hat sich bei Valentin wohl von einem bestimmten deutschen Diktator unserer Geschichte beeinflussen lassen. Ich finde, dass Cassandra Clare hier einen einzigartigen Bösewicht geschaffen hat, der einerseits sympathisch, andererseits abstoßend ist. Sein wahres Gesicht werden wir wohl erst in den Folgeteilen kennen lernen.

Eine solide Fortsetzung, auch wenn es noch Raum nach oben gibt. Ich freue mich auf Mehr und hoffe, dass Clary und Jace endlich sympathischer werden. Auch will ich dieses geheimnisvolle Land der Schattenjäger "Idris" kennenlernen. Etliche Geheimnisse müssen noch gelüftet und viele Schlachten noch geschlagen werden. Ich bin gespannt, wie die Chroniken der Schattenjäger sich weiterentwickeln.

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Veröffentlicht am 17.05.2021

Die Saga der Schattenjäger beginnt ...

City of Bones
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"City of Bones" ist der erste Teil der "Chroniken der Unterwelt" und der Auftakt in die fantastische Welt von Cassandra Clare. Ich habe das Buch vor ungefähr zehn Jahren schon einmal gelesen, aber konnte ...

"City of Bones" ist der erste Teil der "Chroniken der Unterwelt" und der Auftakt in die fantastische Welt von Cassandra Clare. Ich habe das Buch vor ungefähr zehn Jahren schon einmal gelesen, aber konnte mich an die Geschichte nur mehr grob erinnern. Da ich mir aber fest vorgenommen habe die Bücher von Cassandra Clare weiter zu verfolgen, habe ich mir den ersten Band noch einmal zur Hand genommen. Beim Lesen merkte ich, wie viel ich wirklich vergessen hatte; ich konnte mich kaum noch an was erinnern. Es war definitiv eine gute Idee das Buch zu rereaden, denn die Geschichte hat mir ganz gut gefallen, auch wenn mich die Charaktere zum Teil nervten.

Inhalt: Die fünfzehnjährige Clary lebt mit ihrer Mutter Jocelyn in New York. Als diese unter höchst merkwürdigen Umständen entführt wird, offenbart sich Clary ein wohlgehütetes Familiengeheimnis: Ihre Mutter war einst eine Schattenjägerin, Mitglied einer Bruderschaft, die seit über tausend Jahren Dämonen jagt. Als Clary selbst von düsteren Gestalten angegriffen wird, rettet der ebenso attraktive wie geheimnisvolle Jace ihr das Leben. Er nimmt sie mit ins New Yorker Institut der Gruppe, und nach und nach wird Clary immer tiefer in diese faszinierende Welt hineingezogen. Doch ein tödlicher Machtkampf zwischen Gut und Böse droht die Gemeinschaft der Dämonenjäger zu zerreißen. Werden Clary und Jace es schaffen, Jocelyn zu retten und die Welt der Schattenjäger vor dem Untergang zu bewahren?

Meine Meinung: Der Schreibstil von Cassandra Clare ist passend für ein Jugendbuch leicht und flüssig zu lesen. Die 500 Seiten verfliegen auch dementsprechend schnell. Was ich wirklich beeindruckend fand, war die Idee der Geschichte. Cassandra Clare hat da wirklich eine einzigartige und fantastische Welt geschaffen, in der noch sehr vieles möglich ist. Obwohl wir uns in New York befinden, fühlt es sich durch die ganzen mythischen Wesen und die komplexe Hintergrundgeschichte gar nicht wie ein Urban-Fantasy-Roman an. Es gibt Dämonen, Hexenmeister, Schattenjäger, Vampire, Werwölfe ... Wenn plötzlich ein Pegasus in New-York aufgetaucht wäre, hätte es mich auch nicht verwundert.
Wieder einmal müssen halbwüchsige Teenager die ganze Welt retten, typisch Fantasy-Jugendbuch eben. Diese Teenager sind aber zum Glück nicht unbesiegbar und allwissend. Clary und Co haben zum Glück genügend Fehler und Macken, die die Geschichte glaubwürdiger machen.

Clary ging mir zu Beginn wirklich tierisch auf die Nerven. Sie war ein typisches Teenager-Mädchen in der Pubertät, das sich missverstanden fühlte. Sie meckerte ständig und laut herum, war stur, uneinsichtig und selbstbezogen. Sie hat nie das getan, was ihr die Erwachsenen sagten, war immer klüger und wusste alles besser. Erst, als mit ihren Handeln Konsequenzen entstanden, wurde sie einsichtig und mit der Zeit hat sich ihr Charakter herausgemausert. Zum Ende war sie mir sogar sympathisch, ich hoffe aber trotzdem, dass sich Clarys Charakter in den Folgebänden noch weiter entwickelt.

Jace konnte ich nicht wirklich was abgewinnen. Er war mehr was fürs Auge als fürs Herz - unverschämt gutaussehend, sexy und arrogant, ohne einen Grund dafür abzuliefern. Es wurde zwar öfter erwähnt, dass er ein unglaublicher Schattenjäger ist, davon mitbekommen hat man als Leser aber nicht viel. Irgendwie haben das meiste die Nebencharaktere erledigt. Diese Nebencharaktere haben es mir aber wirklich angetan. Zu aller erst mal Magnus Bane. Ein TRAUM-Nebencharakter. Mysteriös, geheimnisvoll, mächtig, uralt und melancholisch - I like it! Ebenso Alec ... ein toller Charakter. Könnten nicht die beiden die Hauptrollen spielen?!
Auch den typischen Freund von Nebenan, Simon, in dem so viel mehr steckt, als man auf den ersten Blick erkennt, finde ich ganz interessant. Ich glaube, dass sich Simon noch toll entwickeln könnte - Das Potential dafür hätte er auf jeden Fall.

Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, wie die Geschichte weitergeht. Das Ende war schockierend und hat mich sehr unbefriedigt zurückgelassen. Das Buch hat aber sehr großes Potential für fantastische Folgebände. Die Story hat es mir angetan, die Protagonisten Clary und Jace benötigen aber noch viel mehr Charakter.

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Veröffentlicht am 17.05.2021

Ein Vatikan-Thriller a la Dan Brown ...

Apocalypsis - Die Prophezeiung der Finsternis
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"Apocalypsis - Die Prophezeiung der Finsternis" ist der Auftakt einer dreiteiligen Vatikan-Thriller-Reihe von dem deutschen Autor Mario Giordano. Krimi und Thriller sind ja so gar nicht meins, dieses Buch ...

"Apocalypsis - Die Prophezeiung der Finsternis" ist der Auftakt einer dreiteiligen Vatikan-Thriller-Reihe von dem deutschen Autor Mario Giordano. Krimi und Thriller sind ja so gar nicht meins, dieses Buch wurde mir aber empfohlen, weil es "Illuminati"-mäßig sein soll und zwischendurch braucht man ja Abwechslung. Mir hat das Buch überraschenderweise gut gefallen, auch wenn mir manche Dinge zu abgedreht waren.

Inhalt: Papst Johannes Paul III. ist zurückgetreten und spurlos verschwunden. Der Journalist Peter Adam stellt Nachforschungen an. Er stößt auf einen Orden, der seit Jahrhunderten gegen die Kirche arbeitet: Die Träger des Lichts. Die Verschwörer wollen den Weltuntergang herbeiführen. Sie stützen sich auf die Prophezeiung des Malachias: Der letzte Papst wird sich den Namen "Petrus II." geben. Mit ihm soll das Ende aller Tage kommen. Der vorletzte Name auf der Liste des Malachias ist der Name des verschwundenen Papstes - Johannes Paul III. Peter stößt auf ein weiteres Geheimnis: Seine leiblichen Eltern sollen bei einem Unfall ums Leben gekommen sein. Doch tatsächlich gehörten sie einst zu den Trägern des Lichts. Peters eigene Vergangenheit ist eng mit den dunklen Mächten verbunden: Für die Verschwörer ist offenbar er selbst der Schlüssel zur Apokalypse ...

Meine Meinung: Ich finde das Cover sehr gelungen. Sofort kann man das Thema hinter dem Cover "Vatikan-Verschwörung" erkennen. Jedem, den dieses Thema interessiert, fällt sofort das Cover ins Auge.
Die Inhaltsangabe gehört in meinen Augen unbedingt gekürzt, weil sie tatsächlich spoilert.

Der Schreibstil des Autors hat mir extrem gut gefallen. Spannung wurde aufgebaut und es wurde nie langweilig. Wir wechseln zwischen Gegenwart und Vergangenheit und auch zwischen unterschiedlichen Charakteren, um endlich zu erfahren, was da eigentlich passiert ist, und um was es überhaupt geht. Sehr lange bleibt der Leser im Unklaren, was überhaupt die Verschwörung ist. Grundsätzlich begleiten wir aber den Journalisten Peter Adam, der in den Vatikan reist, auf der Suche nach dem zurückgetretenen Papst. Dass auch mit Peter etwas nicht stimmt, wird dem Leser recht schnell klar. Was aber dahintersteckt, darüber rätselt man bis zum Schluss. Ist Peter nun ein Mörder oder ist er vollkommen unschuldig. Der Autor hat dieses Rätselraten wirklich sehr gut hinbekommen.

Etliche Verschwörungstheorien finden in dieser Geschichte Einzug, nicht nur über den Vatikan sondern auch über den Finanzmarkt u.a. Einige sehr überzeugend, andere doch etwas lächerlich. Generell wurde in dem Buch etwas übertrieben, nicht nur bei den Verschwörungen sondern auch bei den brutalen Handlungen. Kurz dachte ich, man könnte das Buch auch in die Kategorie "Fantasy" einteilen, weil es zwischendurch echt abgedreht wurde.
Auch die eingebaute Liebesgeschichte fand ich unnötig und auch unrealistisch. Vor allem bei unserem sehr draufgängerischen Protagonisten Peter, der ständig und immer auf Brüste starrt. Ein kleines Stelldichein mit einer Nonne, ja gut, der Fantasie sind ja keine Grenzen gesetzt, aber die große Liebe ... naja. Genauso überzogen, wie der restliche Inhalt des Buches.

Trotzdem hat mich das Buch sehr gut unterhalten, es war durchgehend spannend und es gab etliche Wendungen, die ich überhaupt nicht kommen gesehen habe. Wenn man einmal mit dem Lesen beginnt, kann man so schnell nicht wieder aufhören.
Das Ende hat mich absolut schockiert zurückgelassen - für mich völlig unerwartet. Ich saß völlig verdattert in meinem Lesesessel und dachte nur: WAAAAAAS?! :D
Wer auf der Suche nach einem Thriller a la Dan Brown ist, ist hier goldrichtig.

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Veröffentlicht am 17.05.2021

Auf dem Weg zurück ins Licht ...

Throne of Glass – Der verwundete Krieger
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"Throne of Glass - Der verwundete Krieger" ist der sechste Teil der "Throne of Glass"-Reihe aus der Feder von Fantasy-Autorin Sarah J. Maas. Dieser Band war zwar gut, aber für mich bisher der schlechteste ...

"Throne of Glass - Der verwundete Krieger" ist der sechste Teil der "Throne of Glass"-Reihe aus der Feder von Fantasy-Autorin Sarah J. Maas. Dieser Band war zwar gut, aber für mich bisher der schlechteste Teil der Reihe. Da bin ich besseres von meiner Lieblingsautorin gewohnt. In der Mitte dachte ich schon, dass das Buch zum Monatsflop wird, zum Glück konnte es mich zu Ende hin dann aber doch noch von sich überzeugen.

Inhalt: Die Geschehnisse in Band 6 spielen zeitgleich mit den Geschehnissen von Band 5, nur eben an einem anderen Ort. Diesmal blicken wir auf den südlichen Kontinent. Chaol und Nesryn haben sich auf den Weg nach Antica gemacht, um einerseits Heilung für Chaols zerstörte Wirbelsäule und andererseits Hilfe im Krieg gegen Erawan zu finden. Dabei lernen Sie einige neue Freunde und auch Feinde kennen, geraten in Intrigen und Gefahren und decken Geheimnisse auf.

Meine Meinung: Da Band 5 der Reihe ganz ganz böse endete, war es schon sehr schwierig plötzlich auf den südlichen Kontinent zu blicken, ohne zu wissen wie es mit Aelin und Co weitergeht. Überraschenderweise fiel mir der Einstieg in diesen Band aber ganz leicht und zu Beginn war ich Feuer und Flamme für die Geschichte. Leider verpuffte dieses Feuer recht schnell wieder und es wurde sehr sehr langweilig. Bei über 800 Seiten war diese Langatmigkeit wirklich mühsam.
Es treten sehr viele neue Charaktere in die Story ein, die aber leider alle nicht mit den bisherigen Helden / Antihelden mithalten konnten. Zu den meisten neuen Charakteren konnte ich keine Beziehung aufbauen, so dass sie mir ziemlich egal waren und diejenigen die mir zumindest ein bisschen ans Herz gewachsen sind, konnten mich bei weitem nicht so vom Hocker reißen wie meine Lieblinge aus dem Norden. Von Chaol war ich nie der größte Fan und das wird sich vermutlich auch nicht mehr ändern. Eigentlich bin ich von Sarah J. Maas einzigartig ausgearbeitete Charaktere gewöhnt, hier waren aber alle nur mittelmäßig.

Die Story plätscherte vor sich hin. An und für sich hat mir die Story ganz gut gefallen, denn die Dunkelheit findet langsam auch Einzug in den südlichen Kontinent und ein neues Königreich kennen zu lernen hat für Abwechslung gesorgt. Außerdem konnte man miträtseln wer von den vielen neuen Charakteren vertrauenswürdig ist und wer nicht. Wäre nur nicht diese Langatmigkeit gewesen ... Zum Ende hin wurde es dann aber doch noch sehr spannend und dramatisch inklusiver einer Überraschung, mit der ich nicht gerechnet habe. Somit kann ich am Ende nun doch sagen, dass es mir gefallen hat, auch wenn die Begeisterung fehlt.

Sarah J. Maas hat uns bisher sehr verwöhnt und dieser Band kann einfach nicht mit den anderen mithalten. Daher ist für mich Band 6 bisher der schlechteste Teil der Reihe. Ich vergebe (nur) 3,5 Sterne!

Aber ich freue mich um so mehr aufs Finale. Ich bin schon so gespannt wie dieses fantastische Fantasy-Epos enden wird. Gedanklich fangirle ich schon die ganze Zeit und kann es kaum erwarten meine Lieblinge wieder zu treffen

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